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Phalaenopsis umtopfen – Infos zu Substrat, Zeitpunkt & Co

Die Phalaenopsis ist eine der schönsten Zierpflanzen, wobei vor allem die zahllosen Hybriden besonders große Blüten hervorbringen. Die meisten Arten wachsen auf Bäumen als sogenannte Aufsitzerpflanzen, andere wiederum auf moosbewachsenen Felsen. Zwischen den Blättern entwickeln sich die aufrechten und bogig überhängenden Blütenstände, die über viele Jahre immer wieder aus dem gleichen Blütenstand blühen oder jedes Jahr einen oder mehrere neue Blütenstände ausbilden. Wird der abgeblühte Blütenstand, speziell bei Hybriden, nicht komplett entfernt, können diese aus verbleibenden Augen wieder austreiben.

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Das richtige Substrat

Da Orchideen hierzulande nicht auf Bäumen wachsen, benötigen sie ein entsprechendes Substrat, um optimale Luftfeuchtigkeit im Bereich der Wurzeln zu gewährleisten. Da die Wurzeln der Phalaenopsis viel Luft und Licht benötigen, sollte das Substrat entsprechend licht- und luftdurchlässig sein, es sollte Wasser speichern können und an der Oberfläche auch schnell wieder abtrocknen. Das ideale Substrat besteht aus grobkörnigen Bestandteilen, die unregelmäßig geformt sind, sodass größere Hohlräume im Pflanztopf entstehen. Orchideensubstrat besteht u. a. aus organischen Komponenten. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie nach und nach verrotten, was dazu führt, dass das Wasserhaltevermögen erhöht ist und die Substratoberfläche immer langsamer abtrocknet. Das sorgt wiederum für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Wurzelbereich und möglicherweise zu Fäulnis. Um dem entgegenzuwirken, sollten Orchideen in organischen Substraten regelmäßig umgetopft werden. Qualitativ hochwertige Orchideensubstrate erhält man in der Regel bei Orchideenzüchtern oder in Gartenfachbetrieben, die sich auf Orchideen spezialisiert haben. Substrate aus dem Baumarkt sind meist nicht empfehlenswert. Natürlich kann man sich ein gutes Substrat auch selbst herstellen. Hierfür eignet sich eine Mischung aus Pinien- oder Kiefernrinde und kleinen unbehandelten Holzstücken oder Holzkohle, jeweils zu gleichen Teilen. Rinde und Holzstücke sollten unbedingt gut durchgetrocknet sein.

Tipp:

Um sicherzugehen, dass die Rinde bzw. das Holz trocken ist, kann man es für etwa eine Stunde bei 50 Grad im Backofen oder in der Mikrowelle auf höchster Stufe nachtrocknen. Das tötet zudem mögliche Keime ab.

Bester Zeitpunkt zum Umtopfen

Grundsätzlich sollten Phalaenopsis-Orchideen dann umgetopft werden, wenn Wurzelfäule vorliegt. Ansonsten ist Umtopfen alle 2-3 Jahre empfehlenswert, denn das Substrat verrottet mit der Zeit, sodass nicht mehr ausreichend Licht und Luft an die Wurzeln gelangen können. Bester Zeitpunkt hierfür ist in der Regel im Frühjahr und Herbst. Blühende Orchideen sollten nicht umgetopft werden, denn die Pflanze muss dann zu viel Energie für die Blüte aufwenden, die ihr dann zum Anwurzeln fehlt.

Tipp:

Bei Phalaenopsis-Orchideen, die dauerhaft Blüten tragen und umgetopft werden müssen, sollte man den Blütenstängel abschneiden, auch wenn es schwerfällt.

Orchideen aus dem Topf nehmen

Die Wurzeln dieser Pflanzen sind sehr empfindlich, sodass es schon beim Austopfen zu Verletzungen kommen kann. Um dem entgegenzuwirken, gießt man die betreffende Orchidee einen Tag vorher, sodass sich die Wurzeln gut mit Wasser vollsaugen können, was diese wiederum weicher und geschmeidiger macht. Dann zieht man die Orchidee nicht einfach aus dem Topf, sondern knetet den Topf samt Inhalt mit Händen. Dadurch lösen sich die Wurzeln vom Topfrand und man kann sie ohne Beschädigungen aus dem Topf nehmen. Wachsen die Wurzeln bereits unten aus dem Topf darf man diese auf keinen Fall herausziehen, sondern lieber den Topf vorsichtig aufschneiden.

Altes Substrat entfernen

  • Ist die Orchidee aus dem Topf, entfernt man zunächst die losen Substratteile.
  • Das geht am besten  durch leichtes Schütteln.
  • Bei besonders stark durchwurzelten Ballen, die einzelnen Wurzeln  voneinander trennen.
  • Auch hierbei macht sich das Gießen vor dem Umtopfen bezahlt.
  • Feuchte Wurzeln lassen sich wesentlich leichter voneinander lösen als trockene.
  • Häufig bleiben einige Substratteile fest an den Wurzeln haften.
  • Diese können problemlos an der Pflanze bleiben.

Vertrocknete und faule Wurzeln abschneiden

Ist das alte Substrat entfernt, kann man die Wurzeln genauer in Augenschein nehmen und auf mögliche Schäden oder Fäulnis überprüfen. Danach werden trockene, hohle, faule und bräunliche Wurzeln entfernt. Grüne, gesunde Wurzeln bleiben unangetastet. Die zu entfernenden Wurzeln sollten so nah am Stamm wie möglich abgeschnitten werden, das hält die Schnittflächen relativ klein. Das entsprechende Werkzeug sollte unbedingt scharf sein und vorher desinfiziert werden, um die Übertragung von Pflanzenkrankheiten zu verhindern. Zum Desinfizieren eignet sich Spiritus oder man hält die Klinge kurz in eine offene Flamme. Sind kranke und trockene Wurzeln abgeschnitten, versiegelt man die Schnittwunden mit einer Versiegelungspaste. Notfalls kann man die Orchidee auch etwa 1-2 Stunden an der Luft liegen und die Schnittwunden trocknen lassen. Auch das kann die Infektionsgefahr bereits deutlich mindern.

Tipp:

Die Luftwurzeln sollten grundsätzlich mit größter Vorsicht behandelt werden, denn sie sind sehr empfindlich und können leicht abbrechen, was die Orchidee enorm stressen würde.

Phalaenopsis-Orchideen eintopfen

Meist kann man zum Umtopfen den alten Topf wieder verwenden, sofern man ihn vorher gründlich reinigt. Nur wenn die Wurzelmenge sehr groß ist, ist die Verwendung eines etwas größeren Topfes ratsam. Der neue Topf sollte allerdings nicht zu groß sein, denn dann hat die Orchidee große Probleme Halt zu finden. Zum Eintopfen hält man die Orchidee mit einer Hand mittig in den Topf, sodass sich der Wurzelhals ca. 2 cm über dem Rand des Topfes befindet, und füllt mit der anderen Hand seitlich Substrat ein. Dabei dreht man den Topf immer wieder ein Stück, bis er komplett mit Substrat gefüllt ist. Damit es sich besser zwischen den Wurzeln verteilen kann, schüttelt man den Topf mehrmals vorsichtig.

Tipp:

Die ersten 2-3 Wochen nach dem Umtopfen darf nicht gegossen und das Substrat lediglich jeden Tag mit Wasser besprüht werden.

Der richtige Topf

Wie bereits erwähnt, benötigen die Wurzeln der Orchidee nicht nur Luft, sondern auch ausreichend Licht um eine Photosynthese durchführen zu können, die für ihr Wachstum unerlässlich ist. Diesbezüglich werden häufig spezielle, transparente Orchideentöpfe empfohlen. Diese haben den Vorteil, das Licht an die Wurzeln gelangt und man das Wurzelwachstum im Auge behalten kann. So lassen sich kranke oder trockene Wurzeln frühzeitig erkennen und entfernen. Es gibt aber auch Nachteiliges zu erwähnen, denn diese Klarsichttöpfe sind nicht so UV-beständig wie herkömmliche Blumentöpfe und an der Innenwand des Topfes können sich Algen und Moose bilden.

Orchitop, der neue Orchideentopf

  • Der sogenannte Orchitopf ist noch relativ neu.
  • Seine Topfwände bestehen aus einer Stäbchenkonstruktion.
  • Diese lassen sowohl Luft als auch Licht an die Wurzeln.
  • Dadurch ist ein ständiger Luftaustausch gewährleistet.
  • Das Substrat kann schnell abtrocknen und Fäulnisbildung ist nahezu ausgeschlossen.
  • Der Topfboden ist mit ausreichend Abzugslöchern versehen.
  • Dadurch kann auch überschüssiges Wasser immer gut ablaufen.
Tipp:

Der neue Orchitop ist in unterschiedlichen Farben erhältlich, sodass man ihn passend zur Blütenfarbe der jeweiligen Orchidee auswählen kann.

Behandlung nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen sollte die Phalaenopsis-Orchidee zunächst für 1-2 Wochen nicht gegossen werden, damit sich Schnitt- oder Bruchstellen gut verschließen können. Würde sofort wieder gegossen, könnten Krankheitserreger leichter eindringen und die Pflanze entsprechend schädigen. Damit die Orchidee trotz allem mit Feuchtigkeit versorgt wird, sollte man sie in diesen zwei Wochen täglich mit Wasser  besprühen. Besprüht werden hauptsächlich die Blattunterseiten, denn nur hier sitzen die zahlreichen Spaltöffnungen, über die die Pflanzen Feuchtigkeit aufnehmen können. Über die Blattoberseiten kann die Orchidee keine Wasser aufnehmen, denn die sind mit einer wachsartigen, wasserundurchlässigen Schicht überzogen, der sogenannten Cuticula. In den ersten vier Wochen nach dem Umtopfen sollte auch nicht gedüngt werden.

Fazit

Um Phalaenopsis-Orchideen gesund zu erhalten, ist das regelmäßige Umtopfen unerlässlich. Dabei sollte vor allem auf ein licht- und luftdurchlässiges Substrat aber auch den richtigen Topf geachtet werden, wobei der noch relativ unbekannte Orchitop besonders empfehlenswert ist. Ansonsten sollte man sowohl beim Aus- als auch Eintopfen sehr vorsichtig vorgehen, um Verletzungen der äußerst empfindlichen Wurzeln zu vermeiden. Nun muss man sich die ersten Wochen nur noch beim Gießen und Düngen zurückhalten, um der Orchidee das Anwachsen so leicht wie möglich zu machen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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