Duftgeranien: Pflege, Vermehren und Überwintern | Duftpelargonie
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Blüten in Hülle und Fülle. Erfrischende Düfte nach Zitrone, Minze oder Rosen. Das alles schenken uns Duftpelargonien, auch Duftgeranien genannt. Ursprünglich stammen sie aus dem fernen Afrika. Längst haben sie auch Mitteleuropa im Sturm erobert. Kein Wunder, denn sie läuten den Frühling ein und rekeln sich noch in der Herbstsonne. Mit richtiger Pflege sind sie an Ausdauer nicht zu überbieten.
Standort
Wer Duftgeranien pflanzt, hat vor seinem inneren Auge bereits das Bild einer kräftig gewachsenen und mit Blüten übersäten Pflanze. Damit sich diese Wunscherwartung erfüllt, darf mit dem Standort nicht experimentiert werden.
- insbesondere viel und lange Sonnenschein
- es darf luftig und hell sein
- Regen und Wind sind ihr nicht bekömmlich
- ideal sind überdachte Terrassen und Balkone
- auch ein Platz an der Wand unterm Dachvorsprung
- Duftpelargonien eignen sich nicht für das Gartenbeet
- sie sind nicht gegen Frost gewappnet
- im Sommer gehören sie ins Freie, im Winter ins Innere
- Kübelbepflanzung macht den herbstlichen Umzug einfacher
Substrat
Geranien und Pelargonien sind im weitesten Sinne verwandt. Beide stammen aus der Gattung der Storchschnabel. Aufgrund der Ähnlichkeit werden Duftpelargonien leichthin auch als Duftgeranien bezeichnet. Für die Geranien wird im Handel spezielle Geranienerde angeboten. Diese kann bedenkenlos auch für die Duftpelargonie verwendet werden.
- Geranienerde
- oder normale Blumenerde für Blühpflanzen
- zur Auflockerung etwas Sand beimischen
- Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben oder Steinen
Pflanzen
Die dekorativen Pelargonien werden gern als schmückende Umrandung von Balkonen und Terrassen gepflanzt. In Gesellschaft kommen sie besonders gut zum Ausdruck. Meistens greift man zu mehreren Duftgeranien pro Balkonkasten. Auch eine Kombination mit anderen Pflanzen ist möglich.
- Wählen Sie als Pflanzgefäß einen großen Blumenkasten oder einen großen Topf. Beide sollten über viele Abflusslöcher verfügen.
- Legen Sie zuerst ein paar Tonscherben, Blähton oder Steine als Drainageschicht hinein. Manche moderne Balkonkästen verfügen bereits über eine entsprechende Drainagevorrichtung.
- Befüllen Sie das Pflanzgefäß zur Hälfte mit Substrat.
- Setzen Sie die Duftpelargonien hinein.
- Zwischen einzelnen Pflanzen sollte etwa 20-30 cm Abstand sein.
- Füllen Sie den Zwischenraum mit Substrat auf. Drücken Sie diesen leicht an.
- Ausgepflanzte Pelargonien gut wässern.
Umtopfen
Immer wenn die Wurzeln aus dem Blumentopf wachsen, benötigt die Pelargonie eine größere Behausung. Darüber hinaus sollte das alte Substrat alle 2-3 Jahre durch neues Substrat ausgetauscht werden.
- wenn die Wurzeln aus dem Kübel wachsen
- dann größeren Topf wählen
- Frühling ist der richtige Zeitpunkt
- alle 2-3 Jahre Substrattausch vornehmen
Gießen
Pelargonien kommen mit gelegentlicher Trockenheit besser zurecht, als wenn sie im Wasser schwimmen. Wenn es ihnen doch mal zu trocken ist, und sie die Blätter hängen lassen, kann man sie mit einem kräftigen Schluck Wasser schnell wieder reanimieren.
- mäßig gießen
- auch an heißen Tagen nicht zu viel wässern
- wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist
- es spricht nichts gegen Leitungswasser
- Regenwasser ist jedoch optimal
Düngen
Mit dem Beginn der Vegetationsperiode im Frühling benötigen Duftpelargonien schon die erste Düngergabe. Die Nährstoffe werden für die Bildung der unzähligen Blüten dringend gebraucht. Auch die „Duftproduktion“ ist darauf angewiesen.
- von April bis September düngen
- Flüssigdünger aus dem Handel verwenden
- Geraniendünger eignet sich auch für Pelargonien
- unverdünnter Dünger kann die Wurzeln verbrennen
- nie auf trockener Erde verabreichen
- Dünger stets ins Gießwasser geben
- in der Regel alle 2-3 Wochen düngen
Schneiden
Bei den Duftgeranien sind es die neuen, diesjährigen Triebe, die die erhofften Blüten treiben. Neben dem zeitnahen Entfernen von verblühten Trieben, ist ein jährlicher Schnitt vor dem Neuaustrieb anzuraten.
- bei Überwinterung im Dunkeln vor dem Winter schneiden
- bei Überwinterung im Hellen auf den Frühling warten
- Triebspitzen, Knospen, Blüten und fast alle Blätter entfernen
- nackte Stängel stark einkürzen
- nur noch 10-20 cm dürfen verbleiben
- während der Blütezeit laufend schneiden
- alle verblühten Triebe entfernen
- so wird der Neuaustrieb angeregt
Vermehrung durch Stecklinge
Am einfachsten vermehrt man Pelargonien durch Stecklinge.
- ab Frühling bis in der Sommer hinein
- Triebe mit Blättern aber ohne Blüten wählen
- untere Blätter abknipsen
- Triebe ins Wasser stellen
- warmer und heller Standort, ohne direkte Sonne
- auf die ersten Wurzeln warten
- bewurzelte Stecklinge einpflanzen
- alternativ: frisch geschnittene Stecklinge sofort einpflanzen
- dann Erde durchgehend feucht halten
- Erde ggf. mit Folie abdecken
Vermehrung durch Aussaat
Im Fachhandel werden Samen von Duftpelargonien angeboten. Das ist eine kostengünstige Alternative, zahlreiche Neupflanzen zu gewinnen.
- zeitig im Januar aussäen
- in Töpfen mit Anzuchterde
- ideale Keimtemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius
- hell, warm und ohne direkte Sonne stellen
- junge Keimlinge pikieren
- im Frühling langsam an die Sonne gewöhnen
- nach den Eisheiligen dürfen die Jungpflanzen ins Freie
Überwinterung
Wenn die letzten Blütenstände verblüht sind und die Blätter fallen bzw. sich bräunlich verfärben, ist es Zeit die Pelargonie auf die winterliche Ruhe vorzubereiten. Ebenso muss rasch gehandelt werden, sobald die Wettervorhersage Minusgrade ankündigt. Dann ist es auch egal, ob die Pelargonie noch in Blüte steht. Eine abgehärtete Pflanze übersteht zwar kurzfristig Temperaturen um die Null, dennoch sollte der Umzug in ein Winterquartier schnellstmöglich erfolgen. Denkbar ist sowohl die Überwinterung in einem hellen als auch in einem dunklen Raum. Die Art des Quartiers bestimmt auch über die Vorgehensweise.
Helles Winterquartier
Pelargonien, die in einem hellen Raum überwintern, können in ihren alten Töpfen bleiben. Während der Winterruhe benötigen sie nur eine Basispflege.
- Raum darf nicht zu warm sein
- unbeheizter Wintergarten ist ideal
- Treppenhaus, Flur mit Fenster oder kühles Schlafzimmer
- geschützt aufstellen, nicht der direkten Sonne aussetzen
- regelmäßig etwas gießen
- Dünger ganz weglassen
- erst in Frühjahr kurz vor den Neuaustrieb schneiden
- danach langsam wärmeren Temperaturen aussetzen
- das Düngen wieder aufnehmen
- jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt fürs Umtopfen, falls erforderlich
Dunkles Winterquartier
Die Zeit in einem dunklen Quartier verbringen die Duftpelargonien in absoluter Winterruhe. Sie werden weder gegossen, noch gedüngt. Sie werden nach einem Herbstschnitt aus der Erde herausgenommen und auf die Lagerung vorbereitet.
- Entfernen Sie alle Blätter, Knospen, Blüten und Neuaustriebe.
- Kürzen Sie die verbliebenen, leeren Triebe auf 10-20 cm.
- Holen Sie die Pflanze aus dem Blumentopf.
- Entfernen Sie überschüssige Erde von den Wurzeln. Es soll nur noch wenig Erde an den Wurzeln bleiben.
- Stecken Sie den Wurzelballen in einen Plastikbeutel, ohne diesen ganz fest zu verschließen.
- Hängen Sie die Pflanzen kopfüber auf. Der Raum sollte kühl sein, mit Temperaturen von 8-10 Grad Celsius.
- Lassen Sie die Pelargonien in Ruhe. Bis Februar benötigen sie keinerlei Zuwendung.
- Pflanzen Sie die Duftpelargonien ab Februar neu ein. Geben Sie ihr einen hellen jedoch nicht zu warmen Platz. Die Zeit des Gießens ist jetzt angebrochen.
- Beginnen Sie im April mit der Düngung.
- Sobald es die Temperaturen erlauben, können Sie die Pelargonien ins Freie übersiedeln.
Krankheiten
Der Rostpilz, der Geranien befällt, breitet sich auch gern auf Pelargonien aus. Die Pilzkrankheit zeigt sich mit braunen Kreisen auf den Blattoberflächen. Auf den Unterseiten sind gelbe Flecken zu erkennen. Die Ursache liegt in zu viel Nässe. Entweder wurde die Pelargonie zu oft und reichlich gegossen. Oder sie ist in einem regenreichen Sommer dem Regen schutzlos ausgeliefert.
- alle geschädigten Blätter und Triebe müssen entfernt werden
- das Abtrocknen der Erde ist jetzt wichtig
- ggf. müssen die Gießintervalle und die Wassermenge reduziert werden
- ist der alte Standort nicht überdacht, muss ein Umzug erfolgen
- Geranienrost ist ansteckend
- es sollten auch benachbarte Pflanzen unter die Lupe genommen werden
Schädlinge
Pelargonien haben mit Schädlingen wenig am Hut. Vielleicht mag es am Duft der Blätter liegen, dass diese einen Bogen um ihr machen. Das macht sie auch zu einem begehrten Begleiter anderer Pflanzen. Diese profitieren von ihrer Nähe und bleiben ebenfalls schädlingsfrei. Lediglich die Rosskastanienminiermotte scheint den Duft der Pelargonien zu mögen. Zumindest wird dieser Schädling gelegentlich an ihnen gesichtet. Er frisst die Stängel von innen auf. Wespen sind natürliche Feinde der Raupen dieser Motte. Sollte sich dieser Schädling dennoch durchsetzten, muss nach Erkennen des Befalls sofort gehandelt werden. Die ganze Pflanze muss radikal zurückgeschnitten und die Erde komplett ausgewechselt werden. Am besten, sie bekommt auch einen neuen Topf.