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Beste Pflanzzeit für Kräuter im Garten und auf dem Balkon

Kräuter pflanzen

Der Anbau aromatischer Kräuter steht unter einem guten Stern, wenn die Jungpflanzen genau zum richtigen Termin in die Erde gesetzt werden. In Anbetracht der immensen Sortenvielfalt, herrscht unter Hobbygärtnern genau in diesem Punkt Unsicherheit. Völlig zu Recht stellt sich die Frage, ob winterharte und exotische Kräuterpflanzen zu unterschiedlichen Zeiten ausgepflanzt werden. Tappen Sie nicht länger im Dunkeln, denn die folgenden Zeilen informieren Sie umfassend über die beste Pflanzzeit für Kräuter im Garten und auf dem Balkon.

Video-Tipp

Diese Pflanzzeit passt immer

Unabhängig davon, ob die Kräuter hinter Glas vorgezogen oder fertig im Gartencenter erworben wurden, gehen Sie mit folgendem Termin für die Pflanzung auf Nummer sicher:

  • Anfang Mai beginnt die beste Pflanzzeit für Kräuter im Garten und auf dem Balkon
  • Idealerweise kommen die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ab dem 15. Mai in die Erde

Für exotische Kräutersorten kommt frühestens ein Termin nach der ‚Kalten Sophie‘ infrage, wenn erfahrungsgemäß keine verspäteten Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Selbst winterharte Kräuter verfügen nicht auf Anhieb über die Frostresistenz, wie im fortgeschrittenen Alter. Gerade den Anzuchttöpfen entwachsen, sind sie Minustemperaturen ebenso schutzlos ausgeliefert, wie ihre tropischen Artgenossen. Erst im Verlauf einer umsichtigen Pflege in Verbindung mit der Abhärtung unter freiem Himmel, entwickeln Wermut, Schnittlauch oder Rauke die robuste Konstitution, die sie für die mehrjährige Kultur im Freiland qualifiziert.

Richtiges Pflanzen

Die Entscheidung für die beste Pflanzzeit alleine schafft noch keine prächtigen Kräuterpflanzen, die eine reichhaltige Ernte liefern. Damit die Jungpflanzen zügig Wurzeln schlagen, kommt es auf die richtige Pflanzung am optimalen Standort an. So gehen Sie dabei vor:

  • Alle Kräuter benötigen einen sonnigen, warmen und geschützten Standort
  • Bis auf wenige Ausnahmen sollte das Erdreich humos, mager und frisch-feucht beschaffen sein
  • Die Fruchtfolge ist zu beachten, denn zumeist vertragen sich Kräuter nicht mit sich selbst oder ihren Artgenossen
  • Am gewählten Standort den Boden tiefgründig auflockern und gründlich jäten
  • Das Erdreich optimieren durch die Zugabe von gesiebtem Kompost, gekörnten Rinderdung und ein wenig Sand
  • Pflanzlöcher ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • Die vorab mit Wasser getränkten Jungpflanzen austopfen, in die Erde setzen und angießen
  • Auf einen ausreichenden Pflanzabstand achten und wuchernde Sorten mit Wurzelsperre einsetzen

Die Pflanzung von Kräutern im Topf auf dem Balkon verläuft nach einem ähnlichen Muster. Als Substrat hat sich handelsübliche Kräutererde bewährt. Alternativ sind ein Mix aus lehmhaltiger Gartenerde, Kompost, Sand, Hornspänen und Perlite empfehlenswert. Die wenigen Starkzehrer, wie Basilikum, gedeihen hingegen in Blumenerde auf Kompostbasis, angereichert mit Sand oder Blähton. Unverzichtbar ist eine Drainage am Topfboden über dem Wasserablauf. Verwenden Sie hierzu anorganisches Material, wie Kieselsteine, Splitt oder zerstoßene Tonscherben. Fügen Sie zwischen Drainage und Substrat noch ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies ein.

Tipp:

Exotische, kälteempfindliche Kräutersorten werden des Nachts mit Gartenvlies bedeckt, bis Anfang Juni die Gefahr der Schafskälte vorüber ist.

Direktaussaat ab März möglich

Eine Vielzahl widerstandsfähiger, winterharter Kräuter kann weit vor der besten Pflanzzeit direkt ins Beet ausgesät werden. Das hat den Vorteil, dass die daraus entstehenden Jungpflanzen schon bestens abgehärtet sind. Der folgende Überblick nennt die Termine für die wichtigsten Kräuter im Garten und auf dem Balkon:

  • Bohnenkraut: ab Anfang April
  • Borretsch: ab Mitte März
  • Dill: ab Anfang April
  • Kamille: ab Anfang März
  • Kerbel: ab Anfang März
  • Liebstöckel: Mitte März
  • Petersilie: Frostsaat ab Februar
  • Salbei: ab Ende April
  • Sauerampfer: Ende März
  • Schnittlauch: ab Ende April
  • Ysop: Ende April
Minze

Damit die Saat aufgeht, spielt die fachgerechte Vorbereitung des Beetes eine wichtige Rolle. Sämtliches Unkraut wird ebenso entfernt, wie Steine oder Wurzeln. Nachdem der Boden mit der Grabegabel tiefgründig aufgelockert wurde, arbeiten Sie eine 2 bis 3 Zentimeter hohe Schicht gesiebten Kompost ein. Bevor das Saatgut ausgesät wird, sollte der Rechen für ein möglichst feinkrümeliges Erdreich gesorgt haben. Idealerweise streuen Sie über die Samen eine weitere Schicht Kompost, Sand oder Vermiculite und feuchten alles mit feiner Brause an. Ein feinmaschiges Netz schützt das Beet vor gefräßigen Schädlingen. Bis die Samen keimen, steht gründliches Unkrautjäten alle paar Tage auf dem Pflegeprogramm. Darüber hinaus darf die Saat weder austrocknen, noch im Wasser schwimmen. Haben sich die ersten Laubblätter entwickelt, werden die schwächsten Keimlinge aussortiert, um Platz zu schaffen.

Tipp:

Ein mobiler Folientunnel schützt das Beet mit einer Direktaussaat vor den schlimmsten Witterungseinflüssen.

Anzucht hinter Glas ab April

Die Direktaussaat ins Beet oder den Kübel auf dem Balkon ist mit zahlreichen Unwägbarkeiten belastet, insbesondere aufgrund der rauen Witterungsbedingungen, drohender Krankheiten und Schädlinge. Demgegenüber schafft die Anzucht im Haus sowohl für die tropischen, als auch für die einheimischen Kräuter beste Voraussetzungen. Da die überwiegende Mehrheit an Kräutersamen zügig keimt, kommt für die Aussaat ein Termin ab Anfang April in Betracht. Säen Sie zu einem früheren Zeitpunkt aus, besteht die Gefahr, dass die zu früh gereiften Jungpflanzen auf der Fensterbank lange, schwache Geiltriebe entwickeln. Steht die beste Pflanzzeit nach den Eisheiligen vor der Türe, haben sich die Pflänzchen bereits derart verausgabt, dass sie im Freiland nur schwerlich Fuß fassen. Nach dieser Anleitung gelingt die Aussaat hinter Glas:

  • Die Samen für 6-12 Stunden einweichen in lauwarmem Kamillentee
  • Eine Saatschale oder kleine Töpfchen füllen mit Torf-Sand, Kokosfasern, Perlite oder Saaterde
  • Das Saatgut nicht zu eng ausbringen
  • Lichtkeimer nicht mit Substrat bedecken
  • Die Aussaat mit Wasser aus der Sprühflasche befeuchten
  • Die Saatgefäße mit Glas bedecken oder Klarsichtfolie überziehen
Basilikum

Am halbschattigen Fensterplatz setzt die Keimung bei Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius im Durchschnitt innerhalb von 2 bis 4 Wochen ein. Eine eventuelle Abdeckung hat ihre Funktion erfüllt und wird entfernt. Haben die Sämlinge eine Höhe von 5 Zentimetern erreicht und 2 bis 3 Blattpaare entwickelt, werden sie in Einzeltöpfe pikiert. Bis zum Pflanztermin dürfen die Jungpflanzen nicht austrocknen.

Sonderfall Kaltkeimer

Einige wenige Kräutersorten zählen zu den Kaltkeimern, wie Bärlauch, Weinraute, Engelwurz oder Waldmeister. Wenngleich für diese Samen die gleichen Terminvorgaben gelten, wie für Normalkeimer, ist hier ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich. Um dieses Saatgut in Keimlaune zu versetzen, erfahren sie einen Kältereiz. Zu diesem Zweck lagern sie in feuchtem Sand für 4 bis 6 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. Wem das zu aufwändig ist, favorisiert die Direktaussaat ab Februar, wo Mutter Natur für die Stratifikation zuständig ist.

Fazit

Mit der Wahl der besten Pflanzzeit für Kräuter im Garten und auf dem Balkon stellen umsichtige Hobbygärtner die Weichen für bestes Wachstum und eine reiche Ernte. Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie die selbst herangezogenen oder fertig gekauften Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Beet oder den Topf pflanzen. Wahlweise dürfen winterharte Kräutersorten ab März direkt ins Beet ausgesät werden, was freilich mit erheblichen Risiken verbunden ist. Eine Anzucht hinter Glas punktet demgegenüber mit vitalen Jungpflanzen, sofern hier die Aussaat nicht vor Anfang April in Angriff genommen wird.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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