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Zimmerbambus: 13 Tipps zur Pflege

Der Zimmerbambus gehört entgegen seines Namens nicht zu den Bambuspflanzen, sondern den Süßgräsern. Dennoch besticht er durch seine artähnliche Gestalt, die jedoch mit hohen Pflegeanforderungen einhergeht.

Video-Tipp

Steckbrief des Zimmerbambus

  • Wuchshöhe: 60 Zentimeter
  • Wuchsform: buschig
  • Wuchsrichtung: aufrecht
  • Blätterstand: immergrün
  • Blattform: länglich und grasartig
  • Blattfarbe: grün
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blütenform: Ähre
  • Blütenfarbe: gelb
  • Toxizität: Ja, jedoch lediglich als Jungpflanze

Standortanforderungen

Ein optimaler Standort ist die Grundlage für eine gesunde und gut wachsende Pflanze, weshalb der Standortwahl eine besondere Bedeutung beizumessen ist.

Der erwählte Platz sollte sich an einer sonnigen Stelle befinden, die jedoch vor der Mittagssonne geschützt ist. Diese führt bereits über einen kurzen Zeitraum zu irreparablen Verbrennungen an den Blättern. Die Raumtemperatur sollte im Idealfall 21 Grad Celsius betragen, wobei Temperaturen in der Spanne von 18 bis 25 Grad Celsius problemlos vertragen werden. Temperaturen von unter 15 Grad Celsius werden vom tropischen Zimmerbambus nicht vertragen und führen zu einem Eingehen der Pflanze.

Hinweis:

Bei einer entsprechenden Außentemperatur kann der Bambus im Sommer auch draußen gehalten werden, wobei auch hier eine Mindesttemperatur von 15 Grad Celsius nicht unterschritten werden sollte. Darüber hinaus sollte der Standort sich an einer vor Wind und Regen geschützten Stelle befinden.

Zimmerbambus - Pogonatherum paniceum

Substratauswahl

Pogonatherum paniceum bevorzugt ein gut durchlässiges und nährstoffreiches Substrat. Zu stark verdichtete Erdschichten führen zu einem verminderten Wasserabfluss und damit zu Staunässe, die nur sehr schlecht vertragen wird und oftmals zu der gefährlichen Wurzelfäule führt.

In der Praxis bewährt hat sich daher die Kombination aus verschiedenen einzelnen Materialien:

  • Gartenerde
  • Kies
  • Sand
  • Granulat
  • Kokosfasern

Pflanzung

Der Zimmerbambus wird aufgrund seiner Temperaturempfindlichkeit überwiegend in Kübeln kultiviert. Das optimale Pflanzgefäß sollte mindestens doppelt so breit wie der Wurzelballen sein, um ausreichend Platz für das ausgiebige Wurzelwerk bereitzustellen. Zur Erleichterung eines späteren Umtopfens empfiehlt sich zusätzlich vor Verfüllung des Substrats die Auskleidung des Topfes mit einer Plastikfolie, wobei im unteren Bereich mehrere Löcher für den Abfluss des überschüssigen Wassers vorhanden sein sollten.

Bei der Pflanzung an sich ist außerdem zu beachten, dass sowohl der Stamm als auch rund ein Viertel des Wurzelballens aus der Erde herausschauen, um eine zu starke Durchfeuchtung zu verhindern.

Umtopfen

Insbesondere aufgrund des stetigen Wachstums ist ein jährliches Umtopfen in ein größeres Pflanzgefäß dringend erforderlich. Der nächstgrößere Topf sollte im Durchmesser mindestens zwei Zentimeter größer als der vorherige sein, um dem Zimmerbambus wieder ausreichend Platz für das Wachstum zur Verfügung zu stellen. Bei der Entnahme der Pflanze aus dem aktuell besetzten Topf sollte der Großteil des an den Wurzeln befindlichen Substrates entfernt werden. Dies ermöglicht eine eingehende Untersuchung und Kürzung des Wurzelbereiches bei aufgetretenen Fäulnisprozessen sowie anderer Verletzungen.

Das Auftreten von Wurzelfäule ist ein Anzeichen für ein zu feuchtes Substrat, wobei das Umtopfen eine optimale Gelegenheit zur Verbesserung der Situation darstellt.

Mögliche Tätigkeiten zur Verbesserung des Wasserabflusses sind:

  • einsetzen einer Drainage
  • setzen von Drainagelöchern im Topfboden
  • Beimischung von Kies oder Blähton

Abschließend wird Pogonatherum paniceum in das neue Gefäß verpflanzt und ausgiebig angegossen, um die Verwurzelung anzuregen.

Vermehrung

Für die Vermehrung des Pogonatherum paniceum stehen insgesamt drei Methoden zur Auswahl, die allesamt als erfolgsversprechend gelten. Neben der Teilung des Wurzelballens und der Abtrennung eines Wurzelausläufers hat sich auch die Aussaat etabliert.

Die Aussaat neuer Pflanzen erfolgt mithilfe der abgeernteten Ähren, welche in einer Anzuchtschale ausgesät werden. Bei ausreichender Bewässerung sind bereits nach sechs Wochen kleine Jungpflanzen vorhanden, die mit einer Höhe von zehn Zentimetern pikiert werden können.

Die Mehrung über die Wurzeln bietet sich insbesondere beim Umtopfen an, da die Pflanze hierfür aus ihrem Pflanzgefäß genommen werden muss. Der Ablauf stellt sich danach folgendermaßen dar:

  • Wurzelballen großzügig von Substrat befreien
  • Wurzelballen in maximal in zwei Teile mit einem scharfen Messer aufteilen
  • Teilbereiche in eigene Töpfe verpflanzen
Hinweis:

Die Vermehrung über eine Teilungsform sorgt auch bei der Mutterpflanze für einen neuerlichen Wachstumsschub und trägt damit zur Gesundheit des Gewächses bei.

Gießroutine

Neben der bereits zuvor erwähnten Staunässe verträgt der Bambus auch Trockenheit nur sehr schlecht, weshalb sich eine gleichmäßige Bewässerung bewährt hat. Mittels der Fingerprobe lässt sich schnell und einfach feststellen, wie durchfeuchtet das Bodensubstrat ist. Sollte die Erde bis zu einer Tiefe von drei Zentimetern, also in etwa der Länge eines Fingergliedes, trocken sein, ist Gießen erforderlich. Ein weiteres Merkmal einer zu hohen Trockenheit ist das Einrollen der Blätter.

Zimmerbambus - Pogonatherum paniceum

Als Ergänzung zur regelmäßigen Wässerung des Wurzelballens empfiehlt sich zudem das Besprühen der oberirdischen Pflanzenteile, um gleichzeitig die umliegende Luft feucht zu halten.

Aufgrund der Kalkunverträglichkeit bieten sich für die Bewässerung und das Besprühen die nachfolgenden Flüssigkeiten an:

  • abgestandenes Leitungswasser
  • gefiltertes Wasser
  • Regenwasser
Tipp:

Eine Alternative zum Besprühen stellt das Abduschen der Pflanze dar, welches jedoch zur Vermeidung von Staunässe nur höchstens einmal im Monat durchgeführt werden sollte.

Düngeregeln

Pogonatherum paniceum ist eine Zimmerpflanze, die einen hohen Nährstoffbedarf aufweist. Es ist daher erforderlich, diese regelmäßig mit Dünger zu versorgen, um ein gleichmäßiges Wachstum zu unterstützen. Darüber hinaus zeichnet sich ein Nährstoffmangel durch welke Blätter sowie Verfärbungen und Verformungen aus. Für ein ausgeglichenes Wachstum sind insbesondere Stickstoff, Phosphor und Kalium erforderlich.

Zudem ist beim Düngen zu beachten:

  • Zeitraum: Frühjahr bis Herbst
  • Intervall: zweiwöchentlich
  • Methode: Flüssigdünger zusammen mit Gießwasser

Schnitt

Aufgrund seines natürlichen buschigen Wachstums ist ein Rückschnitt des Zimmerbambus nur in Ausnahmefällen notwendig. Der größte Anteil der Schnittmaßnahmen erstreckt sich auf vertrocknete Triebe und unerwünscht gewachsene Halme. Als Schnittwerkzeug ist eine herkömmliche Haushaltsschere völlig ausreichend, wobei zusätzlich getragene Handschuhe Schutz vor den scharfen Kanten der Blätter bieten. Der beste Zeitpunkt für großflächige Rückschnitte ist das Frühjahr, wohingegen vertrocknete Pflanzenteile ganzjährig entfernt werden sollten.

Überwinterung

Der Zimmerbambus ist nicht winterhart und muss daher an einem frostfreien Platz überwintert werden. Die im Winter verminderte Lichtmenge führt zu einer Ruhepause der Pflanze, sodass die Bewässerungsmenge deutlich reduziert werden kann. Darüber hinaus sollte die Gabe von Dünger vollständig bis zum nächsten Frühjahr eingestellt werden, um eine Überversorgung zu vermeiden.

Pflegefehler und Schädlinge

Grundsätzlich zeigt sich Pogonatherum paniceum sehr robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch führt insbesondere eine falsche Pflege zu einer geschwächten Pflanze, die wiederum anfällig für etwaige Erkrankungen ist.

Zimmerbambus - Pogonatherum paniceum

Fehler bei der Pflege

Die Wurzelfäule gehört zu den häufigsten Krankheiten des Zimmerbambus und entsteht durch ein zu feuchtes Substrat in Kombination mit einer zu geringen Raumtemperatur. Genau diese Bedingungen sind optimal für die Ausbreitung der für die Fäulnis verantwortlichen Bakterien und Pilze, deren Verbreitung mittels Sporen erfolgt. Durch den Angriff auf die empfindlichen Wurzeln wird die Aufnahme der Nährstoffe durch die Pflanze selbst unterbunden. Infolge dessen treten trotz einer ausreichenden Bewässerung verwelkte und verfärbte Blätter auf, die ein eindeutiges Indiz für die Wurzelfäule sind. Die weiteren Schritte zur Behandlung stellen sich folgendermaßen dar:

  • Pflanze austopfen
  • verfaulte Wurzelbereiche großzügig entfernen
  • neues Pflanzgefäß mit frischem Substrat vorbereiten
  • Gewächs umtopfen

Um eine weitergehende Ausbreitung der Sporen zu verhindern, ist es nachfolgend zwingend erforderlich, die Bewässerung des Zimmerbambus für mindestens zwei Wochen einzustellen. Dies führt zu einem Absterben der zurückgebliebenen Sporen und gewährt der Pflanze ausreichend Zeit zur Erholung.

Spinnmilben

Insbesondere bereits geschwächte Pflanzen bieten einen optimalen Nährboden für den Befall durch Schädlinge, zu denen auch die Spinnmilben gehören. Generell dient der Bambus vielen Insekten jedoch nur als vorübergehendes Domizil und zur Ausbreitung auf eine benachbarte Zimmerpflanze. Dennoch sollte ein Schädlingsbefall niemals auf die leichte Schulter genommen, sondern adäquat behandelt werden.

Bekämpfung

Im ersten Schritt empfiehlt sich das kräftige Abduschen der Pflanze, wodurch bereits der Großteil der erwachsenen Tiere weggespült werden sollten. Die Mehrzahl der klebrigen Eier lässt sich mithilfe eines feuchten Tuches von den Blättern entfernen. Nach der Durchführung der vorgenannten Prozedur sollte der Zimmerbambus mit einer durchsichtigen Plastiktüte überdeckt werden. Dies sorgt für ein deutlich feuchteres Raumklima, das wiederum zum Absterben der verbliebenen Insekten beiträgt.

Weitere bewährte Hausmittel zum Besprühen der Pflanze sind:

  • Gemisch aus Seife und Wasser (Verhältnis 1:70)
  • Gemisch aus Spiritus und Wasser (Verhältnis 1:70)
  • Neemöl
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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