Hydrokultur – Pflanzen, Pflege-Anleitung und Düngen
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Hydrokultur – welche Pflanzen eignen?
- Standort und welche Pflege bei Hydrokulturpflanzen
- Schädlingsbefall und Krankheiten bei Hydrokulturpflanzen
- Physische Schäden der Hydrokulturpflanzen
- Wissenswertes zur Hydrokultur in Kürze
- Wechsel von Erd- auf Hydrokultur
- Alternative Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem
Die Hydrokultur ist eine Art der Pflanzenhaltung, die von der herkömmlichen Weise abweicht. Hier findet nicht das klassische Pflanzen-Erde-System statt, sondern ein Kultursubstrat, das aus Blähton verwendet wird. Das Besondere daran ist, dass es als erstes System in der Langzeithaltung von Pflanzen gilt.
Was ist Hydrokultur – welche Pflanzen eignen?
„Hydro“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Wasser“. In der Hydrokultur finden wir ein exakt aufeinander abgestimmtes System vor. Im Mittelpunkt steht die Pflanze, wobei zu erwähnen ist, dass es über 300 Pflanzen gibt, die sich für diese Art der Pflanzenhaltung eignen. Als Pflanzengefäß findet ein sogenannter Kulturtopf Verwendung, der mit Blähton gefüllt wird. Der Blähton ist verrottungsfest und gibt der Pflanze den nötigen Halt. Außerdem wird hier das Wasser nach oben zur Pflanze befördert. Der Kulturtopf bietet eine ideale Versorgung der Pflanze mit Wasser und den erforderlichen Nährstoffen. Dieser verschwindet in einem wasserdichten Übertopf, der je nach Wohnung und Geschmack gewählt werden kann. Wichtig sind die Wasserstandsanzeiger, die präzise anzeigen, wie viel Wasser die Pflanze benötigt. Damit ein optimaler Nährstoffaustausch vonstattengehen kann, kommt ein sogenanntes Düngerohr zum Einsatz. Dieser wird direkt in den Wasservorrat gegeben und hält drei Monate lang. Alle Hydrokulturpflanzen , wobei unbedingt auf die beschriebene Handhabung der jeweiligen Düngung zu achten ist.
Als Pflanzen eignen sich:
- Blatt- und Grünpflanzen, wie beispielsweise: die Birkenfeige und der Drachenbaum,
- Palmen, wie beispielsweise: die Kentia-Palme und die Yucca-Palme,
- Farne, wie beispielsweise: der Schwertfarn und der Nestfarn,
- Kletterpflanzen, Rank- und Hängepflanzen, wie beispielsweise: die Kletterfeige und russischer Wein,
- Blütenpflanzen, wie beispielsweise: die Flamingoblume und der Christusdorn,
- Kakteen, wie beispielsweise: die Schlumbergera und der Westernkaktus.
Standort und welche Pflege bei Hydrokulturpflanzen
Auch in der Hydrokultur haben die Pflanzen unterschiedliche Ansprüche an die Temperatur- und Lichtverhältnisse. Gute Beratung bieten hier die Fachgeschäfte und man sollte vorher überlegen, wo die Pflanze ihren Platz haben soll und dann dementsprechend kaufen. Grundsätzlich kann man sagen, dass diese Pflanzen einen hellen Standort mögen. Zu bedenken ist, dass genau wie bei den traditionellen Pflanzensystemen auch die Hydrokultur bei unsachgemäßer Behandlung mit Krankheiten und Schädlingsbefall reagieren. Deutliche Zeichen einer ungesunden Veränderung sind hier das heller werden der Blätter und wenn diese sich an den Rändern bräunlich verfärben. Oft sind es einfach Gießfehler, die zu Schädigungen der Pflanzen beitragen – hier ein Tipp: Nie mehr als ein Drittel Wasser in die Gefäße füllen. Wasser erst dann wieder nachgießen, wenn der Wasserstandsanzeiger auf „Minimum“ steht.
Erfahrene Hydrokulturkenner behaupten gerne, dass diese Art der Pflanzenhaltung weniger aufwendig ist im Vergleich zu Pflanzen mit Blumenerde oder dergleichen. Es reicht, wenn hier eine wöchentliche Sichtkontrolle was den Wasserstand betrifft, durchgeführt wird, so alle 14 Tage muss dann nachgegossen werden, eine vierteljährliche Düngung reicht völlig – ebenso die Blattpflege, es ergibt sich ein Mal im Jahr eine Komplettwartung der Pflanze und umgetopft werden muss nur ca. alle fünf Jahre. Wenn dies beachtet wird, kann eine Langlebigkeit der Hydropflanzen gewährleistet werden. Bei Problemen hilft ein qualifizierter Hydrokulturgärtner oder Raumbegrüner. Dünger werden einfach mit dem Gießwasser zugeführt, hier eignen sich bestens sogenannte Langzeitdünger, passend für Hydrokulturen. Wer in der Pflege dieser Pflanzenkulturen auf Nummer sicher gehen will, kann einen sogenannten Pflegevertrag mit einem erfahrenen Hydrogärtner abschließen. Dieser kümmert sich dann fachgerecht um die Pflanzen und veranlasst zur richtigen Zeit das Notwendige, damit es den Pflanzen gut geht und sie prächtig gedeihen können.
Schädlingsbefall und Krankheiten bei Hydrokulturpflanzen
Es kann passieren, dass die Pflanzen von Schädlingen wie beispielsweise schwarze oder grüne Läuse befallen werden. Gerade junge Triebe können hier Schaden nehmen, was sich im Kräuseln der Blätter sichtbar macht, die zudem einen klebrigen Belag aufweisen. Verursacher kann ein zu trockener und warmer Standort sein. Abhilfe sorgen hier geeignete Sprays, die in Fachmärkten sowie Baumärkten mit Pflanzenabteilungen erhältlich sind. Auch, können sich bei zu trockener Zimmerluft Woll- und Schmierläuse ausbreiten, die einen wolligen Überzug an den Stängeln und Blättern hinterlassen. Spritzmitteln, die ölhaltig sind, sorgen dafür, dass die Läuse ersticken. Wer braune Höcker an den Stielen und Blättern entdeckt, hat es mit der Schildlaus zu tun. Ebenfalls verkleben die Blätter und können verkrüppeln. Ähnlich wie bei den Woll- und Schmierläusen scheint auch hier die Luft zu trocken und es kommen ölhaltige Spritzmittel zum Einsatz. Und wer auf Blüten und Blättern helle, silbrig farbene Sprenkel entdeckt, hat es mit Thripse auch Blasenfüße genannt zu tun. Durch das Aussaugen der Pflanzenzellen kommt es hier zu Schädigungen, die mit handelsüblichen Blattsprays in den Griff zu bekommen sind. Die Spinnmilben oder rote Spinnen sind winzige Milben oder sehr feine Gespinste, die auf der Blattunter- und Oberseite zu finden sind. Erkennbar, dass dieser Befall vonstattengeht, durch das Vertrocknen der Blätter. Behandlung: Die Luftfeuchtigkeit erhöhen und ein Pflanzenschutz gegen Raubmilben verwendet.
Physische Schäden der Hydrokulturpflanzen
- ein zu hoher Wasserstand,
- zu trockene Luft,
- ein Kälteschaden,
- Zugluft,
- ein Nährstoffmangel,
- ein Kalziummangel oder
- ein Lichtmangel.
Wer seine Pflanzen auf Hydrokultur umstellen möchte, hat in der Regel da keine Probleme mit. Vorzugsweise sollten hier Jungpflanzen genommen werden. Trotz der erwähnten Schädlinge weisen Hydrokulturpflanzen erheblich weniger Schädlinge und Befall aus, als Pflanzen, die sich in Erde befinden, auf. Auch die Hydrokultur sauberer als die traditionell übliche Erdkultur. Die Pflanzen sind pflegeleichter, hygienischer und weniger arbeitsaufwendig.
Wissenswertes zur Hydrokultur in Kürze
- Hydrokultur bedeutet übersetzt Wasserkultur und gehört zur Form der Zierpflanzenhaltung.
- Hydropflanzen werden als Zimmerpflanzen gezüchtet. Die Pflanzen wurzeln jedoch nicht in einer Erde, sondern im sogenannten Blähton.
- Weil der Blähton porös ist, werden die Wurzeln im ausreichenden Maße mit Sauerstoff versorgt.
- Alle drei bis sechs Monate sollten die Pflanzen mit einem nährstoffreichen Kunststoffgranulat bedeckt werden.
- Die darin enthaltenen Nährstoffe werden durch das Wasser gelöst wodurch die Pflanze entsprechend gut versorgt wird.
- Bei Hydrokulturpflanzen / Hydropflanzen und deren Gefäßen ist meist eine Wasserstandsanzeige vorhanden.
Wechsel von Erd- auf Hydrokultur
In der Regel ist es einfacher, sehr junge Pflanzen von Erd- an Hydrokultur zu gewöhnen. Ältere Pflanzen tun sich mit der Umstellung mitunter schwer. Das hat damit zu tun, dass sich die Wurzeln im Laufe der Zeit an die jeweiligen speziellen Bedingungen anpassen. Junge Pflanzen gewöhnen sich schneller um. Man spült sämtliche Erde vorsichtig von den Wurzeln ab.
Vorteile
Die Hydrokulturpflanzen können sauber behandelt werden, es treten keine Bodenschädlinge auf, die Bewässerung erfolgt seltener und die Wurzel kann nicht verfaulen. Zudem sind Hydrokulturpflanzen robuster und wachsen besser als normale Pflanzen.
Nachteile
Die Haltung einiger Hydrokulturpflanzen wie Kakteen ist schwierig und die Kosten einer Hydrokultur sind höher als bei einer normalen Pflanzenhaltung
Alternative Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem
Seit es Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem gibt, gerät Hydrokultur immer mehr in Vergessenheit. Der Vorteil der neuen Pflanzgefäße ist, dass sie für alle Pflanzen geeignet sind. Ob Kakteen, Sukkulenten, Palmen, Blühpflanzen, Zimmer- oder Balkonpflanzen, für jedes Gewächs gibt es das passende Gefäß.
Ideal sind Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem von Lechuza, siehe www.lechuza.de. Das Erd-Bewässerungs-System ist für alle Pflanzen geeignet, die in Erde kultiviert werden. Man muss also keine speziellen Hydropflanzen kaufen. Praktisch ist auch das dazugehörende Pflanzsubstrat. Es speichert die zugeführten Nährstoffe, die bei Bedarf an die Pflanzen angegeben werden und bis zu 40 Prozent Wasser bei gleichzeitig optimalen Luftporenvolumen. Das Substrat unterstützt die Wurzelbelüftung und dosiert die Wasserzufuhr optimal.
Außerdem erhältlich ist ein Spezialsubstrat, welches die Vorzüge von organischem Humus mit mineralischen Komponenten verbindet. Es ist besonders gut für im Freiland stationierte Pflanzgefäße der Firma geeignet, ist aber auch für Zimmerpflanzen geeignet. Enthalten sind Bims, gebrochener Blähton und eine wirksame Düngerkombination. Frischer Naturton wirkt als Nährstoffspeicher und fördert die gleichmäßige Versorgung der Pflanzen. Das Gute an diesem Spezialsubstrat ist, dass Wasser und Luft optimal im Wurzelbereich zirkulieren können. So werden besonders viele wichtige Haarwurzeln gebildet. Diese sind für die Nährstoffaufnahme der Pflanzen wichtig. Insgesamt sind Lechuza-Pflanzgefäße sehr praktisch und besonders gut geeignet für Pflanzenliebhaber, die nicht viel Zeit für die Pflege haben oder die nicht über den so genannten grünen Daumen verfügen. Die Gefäße nehmen einem viel Arbeit ab. Allerdings sind sie teuer.