9 psychoaktive & halluzinogene Pflanzen im Garten
Inhaltsverzeichnis
Psychoaktive und halluzinogene Pflanzen stammen oft aus exotischen Ländern, diese können aber auch im heimischen Garten vorkommen. Viele der Gewächse werden schon seit Urzeiten von Menschen verwendet, um eine berauschende Wirkung zu erreichen. Da manche der Pflanzen jedoch starke Gifte erhalten, ist ein Konsum oft gefährlich und kann schwerwiegende Folgen haben. Schon kleine Mengen können zu einer fatalen Überdosis führen.
Anmerkung der Redaktion
Wir raten dringend davon ab die hier erwähnten Pflanzen (oder auch nur Bestandteile) im Selbstversuch zu konsumieren. Bitte überlassen Sie die Verarbeitung dieser Pflanzen zu Arznei- & Heilmitteln den Profis. In allen Bereichen, wo Teile der Pflanzen verarbeitet werden, arbeiten (meist sogar unter Laborbedingungen) Menschen mit einer langjährigen Ausbildung und einem großem Hintergrundwissen um aus den Giften etwas Nützliches herzustellen.
Psychoaktive & halluzinogene Pflanzen
Zur Überraschung vieler Hobbygärtner wachsen im eigenen Garten so manche psychoaktive und halluzinogene Pflanzen. Da viele der Gewächse sehr gefährlich sind, ist von einem Verzehr generell abzuraten. Wer psychisch nicht stabil ist, der sollte auf keinen Fall damit Selbstversuche starten. In den meisten Fällen ist es sehr schwer abzuschätzen, in welchen Mengen die Wirkstoffe in den Pflanzen enthalten sind. Abhängig vom Standort und den weiteren Bedingungen kann es zu erheblichen Schwankungen bei den Wirkstoffen kommen. Deshalb kann eine unkontrollierte Einnahme zu Überdosierungen führen, die sogar lebensgefährlich sein können. Schon seit vielen Jahrtausenden experimentieren Menschen mit Pflanzen, die für ihre berauschende Wirkung bekannt sind. Die diversen Pflanzenteile werden entweder einfach oder aufwändig zubereitet und dann eingenommen. Das Ziel ist die berauschende Auswirkung auf die Psyche und Veränderung des Bewusstseinszustandes.
- Werden als Naturdrogen bezeichnet
- Blätter kommen entweder als Tee oder Rauchware zum Einsatz
- Beeren schmecken oft unangenehm
- Deshalb in Kombination mit Lebensmitteln verspeisen
- Können anregende oder beruhigende Wirkungsweise haben
- Einnahme führt oft zu heftigen Reaktionen
- Typisch sind Mundtrockenheit und erweiterte Pupillen
- Konsum führt zum Anstieg der Herzfrequenz bis hin zu Pulsrasen
- Weitere Symptome sind Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen
- Dauergebrauch kann sogar zu Erblindung führen
- Rufen im Extremfall tödliche Atemlähmung hervor
Bilsenkraut
Das Bilsenkraut trägt die botanische Bezeichnung Hyoscyamus niger und hat sich in Europa und Deutschland weit verbreitet. Schon seit der Antike ist die Pflanze für ihre berauschende Wirkungsweise bekannt. Im Mittelalter war das Gewächs eng mit dem Aberglauben rund um den Hexenwahn verbunden, da es für Rituale eingenommen wurde. Für die Einnahme werden Extrakte aus den Pflanzen gewonnen, die auch in der Medizin ihre Anwendung finden. Jedoch liegen die Grenzwerte einer berauschenden bis hin zu toxischen Dosierung eng beieinander. Aus diesem Grund können extrem schnell schwere Vergiftungen mit fatalen Folgen auftreten. Aufgrund der darin enthaltenen Alkaloide findet das Bilsenkraut seinen Einsatz in Kombinationspräparaten bei Beschwerden in der Muskulatur und im Bereich der Atemwege, genauso wie des Harn- und Verdauungstraktes. Außerdem wird der Ölauszug äußerlich zum Einreiben bei rheumatischen Schmerzen in den Gelenken verwendet.
- Gewächs kann 1-2 Meter hoch werden
- An klebrig behaarten Blättern zu erkennen
- Bildet gelbliche Blüten aus
- Siedelt sich wild am Schuttplatz, Wegesrand und im Garten an
- Gehört zu den stark giftigen Pflanzen
- Hat sowohl psychoaktive als auch halluzinogene Wirkung
- Enthält Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin
- Erweitert die Pupillen und löst Krämpfe auf
- Wirkt in kleinen Dosen anregend
- In größeren Dosierungen wirkt das Kraut einschläfernd
- Lähmt bei Überdosis das zentrale Nervensystem
- Schon 5 Milligramm der Alkaloide sind zu viel
- Erst kommt es zu Unruhe, dann zur Verwirrung
- Anschließend kommt es nach tiefem Schlaf zum Tod
Taumel-Lolch
Taumel-Lolch wird in der Botanik als Lolium temulentum bezeichnet und stammt ursprünglich aus Vorderasien. Mittlerweile hat sich das Gras aufgrund seiner robusten Eigenschaften auch in Deutschland und dem Rest der Welt verbreitet, da es sogar auf verödetem Land wachsen kann. Deshalb kann es auch vorkommen, dass sich das psychoaktive Gewächs im heimischen Garten ansiedelt. Taumel-Lolch verzerrt die Wahrnehmung und führt zu sehr starken Wahrnehmungsveränderungen. Jedoch ist von einem Verzehr abzuraten, da schon eine kleine Dosis zu unangenehmen Effekten und Störungen bei der Bewegungskoordination führen kann. Zwar kommt ein tödlicher Ausgang nach dem Konsum eher selten vor, aber die körperlichen Störungen sind extrem heftig und können im Ernstfall sogar mehrere Tage lang anhalten.
- Grün bis blaugrüne Graspflanze mit langen Ähren
- Steife Halme stehen aufrecht und fühlen sich sehr rau an
- Erreicht maximale Wuchshöhen von 75 cm bis zu 100 cm
- Wächst oft auf Getreidefeldern und Wegrändern
- Enthält den psychoaktiven Wirkstoff Temulin
- Äußert sich durch stark erweiterte Pupillen
- Löst nach dem Verzehr Trunkenheitsgefühl, Taumeln und Verwirrtheit aus
- Führt zu Erbrechen, Krämpfen und Zittern
- Kann Kopfschmerzen, Sehstörungen und Tagblindheit hervorrufen
- Lähmt im schlimmsten Fall die Atemwege
Tollkirsche
Die Tollkirsche trägt die botanische Bezeichnung Atropa belladonna und gehört zu den Nachtschattengewächsen. Die Pflanze ist in Deutschland weit verbreitet und wächst auch in so manchem Garten. Bereits seit dem Mittelalter wird das Gewächs für bewusstseinserweiternde Salben und Tinkturen verwendet. Heutzutage wird die Tollkirsche in der Homöopathie als Belladonna geführt und für verschiedene Zwecke eingesetzt, vor allem, um Probleme mit den Atemwegen und im Magen, Darm, Blase und Galle zu kurieren. Da jedoch schon geringe Mengen zu fatalen Folgen führen können, ist der private Verzehr nicht zu empfehlen.
- Gehört zu den mehrjährigen Pflanzen
- Kann bis zu 2 Meter hoch wachsen
- An glänzend schwarzen Beeren zu erkennen
- Ist in allen Pflanzenteilen reich an halluzinogenen Alkaloiden
- Nach der Einnahme erweitern sich extrem die Pupillen
- Gesicht wird sehr rot und Stimme rau
- Schon geringe Dosierungen wirken schädlich
- Es kommt zu Erbrechen, Erregungszuständen und Herzjagen
- Überdosierung führt zu Bewusstlosigkeit
- Im Extremfall tritt Tod durch Atemlähmung ein
Hortensien
Ebenfalls weit verbreitet in den hiesigen Gärten ist die Hortensie, welche in der Botanik als Hydrangea arborescens bekannt ist. Sowohl die jungen Triebe der Hortensien als auch die Blüten und Blätter verursachen ein halluzinogenes Rauschgefühl. Deshalb werden diese Pflanzenteile oft anstatt von Haschisch und Marihuana rauchend konsumiert.
- Aparter Zierstrauch mit aufrechtem Wuchs
- Blüht in vielen Farben
- Enthält Hydrangin, Hydrangingenol und Saponine
- Blausäureverbindungen sind ebenfalls enthalten
- Inhaltsstoffe werden beim Rauchen frei gesetzt
- Konsum kann sehr gefährlich sein
Engelstrompete
Die Engelstrompete trägt den botanischen Namen Datura suaveolens, aufgrund des prächtigen Wuchses wird die Pflanze auch oft als Trompetenbaum bezeichnet. Dank des attraktiven Erscheinungsbildes hat sich das Gewächs hierzulande stark durchgesetzt, vor allem als Kübelpflanze. Speziell die Blätter der Engelstrompete werden als Rauschmittel genutzt und zusammen mit Cannabis vermischt und geraucht.
- An trompetenförmigen und hängenden Blüten zu erkennen
- Blütenfarbe variiert zwischen gelb, orange, rosa und weiß
- Bildet große und raue Blätter aus
- Alle oberirdischen Pflanzenteile enthalten halluzinogene Alkaloide
- Können geraucht oder als Tee zubereitet konsumiert werden
- Rauchen ruft leichte halluzinogene Erscheinungen hervor
- Bei oraler Aufnahme stellen sich fieberähnliche Visionen ein
Stechapfel
Stechapfel trägt die botanische Bezeichnung Datura Stramonium und gehört zu den Nachtschattengewächsen. Ursprünglich kommt die Pflanze in Asien und Nordamerika vor, sie hat sich aber auch vereinzelt in Deutschland durchgesetzt. In vielen Kulturen werden die Blätter geraucht, um sich zu berauschen. Außerdem werden verschiedene Pflanzenteile und Samen zum Sud gepresst oder als Tee gekocht. Aufgrund der stark giftigen Eigenschaften kann ein Verzehr jedoch sehr gefährlich sein. Da die Pflanze ebenfalls heilende Kräfte hat, wurde diese früher medizinisch gegen Asthma und Nervosität verwendet. Da die Giftigkeit jedoch größer als die Heilkraft ist, findet der Steckapfel mittlerweile in der Medizin keinen Einsatz mehr.
- An großen und trichterförmigen Blüten zu erkennen
- Leuchtend weiße oder veilchenblaue Blütenfarbe
- Bildet stachelige Fruchtkapseln aus
- Wächst vereinzelt wild auf Wiesen oder an Wegrändern
- Enthält halluzinogene Alkaloide
- Wirkt stark hypnotisierend
- Wirkungsdauer kann bis zu 36 Stunden anhalten
- Es stellen sich verrückte Träume ein
- Nutzer schläft aber nicht wirklich
- Wirkt anregend auf Herzschlag und Verdauung
- Fördert die Speichelsekretion
- Erweitert stark die Pupillen
Katzenminze
Die echte Katzenminze wird in der Botanik als Nepeta cataria geführt und ist eine einheimische Pflanze mit psychoaktiven Eigenschaften. Der Name ist entstanden, da sich Katzen gerne an ihr berauschen. Anzutreffen ist die Pflanze in ganz Mitteleuropa und wächst oft wild an Wegen und Straßenrändern. Da die Effekte sehr leicht sind, ist der Konsum unbedenklich. Aufgrund des attraktiven Erscheinungsbildes wird die Katzenminze oft in Stein- und Naturgärten angepflanzt.
- Aparte Staude mit blauvioletten Blüten
Wächst oft wild in Hecken - Wirkt mild aufputschend
- Bei größerer Dosierung eher beruhigend und sedativ
- Es treten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf
- Für psychedelische Effekte muss Kraut regelmäßig konsumiert werden
- Wirkung stellt sich erst nach einigen Tagen ein
- Entweder als Tee trinken oder rauchen
Giftlattich
Der Giftlattich trägt den botanischen Namen Lactuca virosa und ist hierzulande auch als Stinklattich und Wilder Lattich bekannt. Die heimische Pflanze stammt ursprünglich aus Südeuropa und hat sich von dort in vielen anderen Ländern verbreitet. Schon seit Jahrtausenden wird das Gewächs als natürliches Beruhigungsmittel und Aphrodisiaka verwendet. Zum Einsatz kommen dabei sowohl die Blätter als auch der Milchsaft, das sogenannte Lactucarium. Das Gewächs kommt häufig an stark bewachsenen Wegrändern und Wiesen vor.
- Kann Wuchshöhen zwischen 60 cm und 2,5 m erreichen
- Bei verletzten Stellen tritt weißer und milchiger Saft aus
- Bei milder Dosis sedative und schmerzlindernde Wirkung
- Zu hohe Dosierungen führen zu Vergiftungserscheinungen
- Dazu gehören starke Kopfschmerzen und Herzrasen
- Es kommt zu unkontrollierten Schweißausbrüchen
- Bei wilden Pflanzen ist Wirkstoffgehalt nur schwer abzuschätzen
Gemeiner Beifuß
Der Beifuß heißt in der Botanik Artemisia vulgaris und gehört zu den psychoaktiven Pflanzen mit einer lang zurückreichenden Tradition. Die Pflanze kommt fast auf der ganzen Welt vor und hat sich auch in Deutschland durchgesetzt. Der Grund für die psychoaktiven Effekte sind die im Beifuß enthaltenen ätherischen Öle, welche in ihrem Wirkstoffgehalt abhängig vom Standort stark variieren können.
- Robuste, krautige und recht unscheinbare Pflanze
- Kann Wuchshöhen zwischen 70 und 180 cm erreichen
- Enthält Falvonoide, Kampfer, Sesquiterpene, Thujon und Triterpene
- Milde und leicht psychedelische Wirkung
- Wirkt aufputschend und stimulierend
- Findet seinen Einsatz als natürliches Aphrodisiaka
- Hohe Dosis hat bewusstseinsverändernde Wirkungsweise