Fuchsien, Fuchsia: Pflege von A bis Z
Inhaltsverzeichnis
Ob im Garten oder auf dem Balkon: Die farbenfrohen Blüten der Fuchsie sorgen stets für einen Blickfang. Entscheidend hierfür ist neben der Wahl des passenden Standorts auch die fachgerechte Pflege.
Standort
Hinsichtlich des Standorts zeigt sich die Fuchsie als anpassungsfähig, denn sie kommt sowohl mit halbschattigen und schattigen Plätzen zurecht. Auch mit Sonne kommen viele Sorten zurecht und blühen sogar reicher als im Schatten. Bei Fuchsien in Töpfen und Balkonkästen ist die pralle Mittagssonne jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sich die Gefäße und somit auch die Wurzelballen rasch aufheizen. Aus diesem Grund sollten Fuchsien in Töpfen vorzugsweise so platziert werden, dass sie die milde Vormittagssonne oder die Spätnachmittagssonne genießen können. Letztendlich ist die Sonnenverträglichkeit aber vom Umfeld der Pflanze abhängig, denn unter anderem wird sie durch folgende Faktoren beeinflusst:
- Nachbarpflanzen
- Luftfeuchtigkeit
- Wasserversorgung
- Nährstoffe
- Genetische Eigenschaften der Sorte
Boden / Substrat
Fuchsien zeigen sich relativ anspruchslos in Bezug auf den Boden bzw. auf das Substrat. Damit sich die Blume bestmöglich entfaltet, sollte die Erde dennoch gewisse Voraussetzungen erfüllen. Für die Anzucht im Kübel eignet sich am besten torffreie und gering vorgedüngte Einheitserde sowie Pikiersubstrat. Sobald die Blume gut verwurzelt ist, kann sie in hochwertige, torffreie und nährstoffreiche Erde umgesetzt werden. Am wohlsten fühlt sich die Fuchsia in einem Substrat mit folgenden Eigenschaften:
- Nährstoffreich
- Humos
- Frisch-feucht
- Leicht saurer pH-Wert zwischen 5,5 – 6,5
Wer die Fuchsie im Garten kultivieren möchte, sollte stets darauf achten, dass der Wurzelbereich kühl und feucht gehalten wird. Aus diesem Grund sollte der Wurzelbereich schattiert werden, wie beispielsweise mit Rindenmulch. Alternativ bietet sich auch eine Unterpflanzung mit immergrünen Bodendeckern an, wie etwa Efeu oder Kleines Immergrün. Diese schützt nicht nur den Wurzelbereich, sondern fungiert auch als Winterschutz in der kalten Jahreszeit.
Töpfe / Kübel
Fuchsien können problemlos in den unterschiedlichsten Gefäßen kultiviert werden, denn sie machen sich sowohl in Töpfen als auch in Balkonkästen oder Ampeln sehr gut. Wichtig hierbei ist, dass die Gefäße aus einem Material bestehen, das sich nicht so schnell erwärmt. Dementsprechend sind schwarze Kunststofftöpfe nur dann empfehlenswert, wenn sie in einen kühlenden Tontopf gestellt werden oder unter einem Sonnenschutz platziert sind. Andernfalls erhitzt der Wurzelballen zu schnell, wodurch die Pflanze Schaden nehmen kann. Bei der Wahl des Gefäßes ist zudem darauf zu achten, dass dieses nicht zu groß ausfällt. Ist der Topf zu groß, wird zwar das Wachstum der Blätter gefördert, allerdings entwickeln sich die Knospen nicht so reichlich und auch der Wurzelballen wird nicht so stabil. Zusätzlich sollte beim Anbau in Töpfen und Co auf Folgendes geachtet werden:
- Wasserablauf am Boden verhindert Staunässe
- Pro 1 m Balkonkasten ca. 5 – 7 Pflanzen
- Ampeln ab 20 cm Durchmesser ca. 3 Pflanzen
Einpflanzen
Fuchsien können frühestens ab Mitte Mai ins Beet gepflanzt werden, sofern kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist. In winterrauen Lagen empfiehlt es sich jedoch, mit der Einpflanzung bis Anfang Juni zu warten. Sofern die Temperaturen nicht mehr in den Minusbereich fallen, kann die Fuchsia für das Einsetzen vorbereitet werden. Hierfür wird der Wurzelballen getränkt, indem die Pflanze in ein Gefäß mit Wasser gesetzt wird. In der Zwischenzeit kann das Pflanzloch wie folgt vorbereitet und die Fuchsia anschließend eingepflanzt werden:
- Erde an Standort von Unkraut, Wurzeln und Steinen befreien
- Boden durchharken, bis Krümelstruktur entsteht
- ca. 10 cm tiefe Mulde ausheben
- In Mulde ein Loch graben
- Loch soll doppeltes Volumen des Wurzelballens haben
- Fuchsia 8 – 10 cm tiefer setzen als sie zuvor im Topf stand
- Ausgiebig bewässern
Wer die Fuchsia weiterhin im Topf kultivieren möchte, sollte diese ebenfalls nach dem Kauf in frisches Substrat setzen. Um die Fuchsia vor Staunässe zu schützen, ist das Anlegen einer Drainage empfehlenswert. Hierfür werden über den Wasserablauf einige Tonscherben ausgelegt sowie zwischen Substrat und Drainage ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies angebracht.
Düngen
Damit die Fuchsia ausgiebig wächst und gedeiht, sollte sie regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Hierfür eignet sich am besten ein leicht kalibetonter Flüssigdünger, der nur wenig Phosphor enthält. Dieser wird von März bis August einmal wöchentlich verabreicht, wobei die Düngerabgabe nicht zu hoch dosiert sein sollte. Viele Hobbygärtner schwören darauf, die Düngerabgabe zwischen zwei Gießvorgängen aufzuteilen. Zusätzlich sollte beim Düngen auf Folgendes geachtet werden:
- Nie auf trockene Erde oder bei großer Hitze düngen!
- Zuerst immer mit klarem Wasser gießen
- Erst anschließend Düngemittel hinzugeben
Gießen
In Bezug auf die Bewässerung von Fuchsien ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn sie mögen weder zu viel noch zu wenig Wasser. Generell lässt sich sagen, dass die Pflanzen nur bei Erfordernis gegossen werden sollten. Dies kann mittels Daumenprobe eruiert werden: Wenn der Wurzelballen noch feucht ist, muss nicht gegossen werden. Ist der Wurzelballen hingehen seit der letzten Wässerung abgetrocknet, sollte die Fuchsie bewässert werden. Hinsichtlich der Bewässerung haben sich zudem folgende Pflegemaßnahmen bewährt:
- Morgens oder abends bewässern
- Am besten mit temperiertem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser
- Niemals kalte Wasser auf den angewärmten Wurzelballen gießen
Fuchsien neigen dazu, bei extremen Temperaturen ihre Blätter hängen zu lassen, um sich vor Verdunstung zu schützen. Sobald die Hitze nachlässt, richten sich die Blätter aber wieder auf. Bis dahin sollten die Pflanzen allerdings nicht gegossen werden, da die Wurzeln das Wasser nicht aufnehmen können. Besser ist es, zu warten, bis der Wurzelballen trocken ist. Dann können Hobbygärtner die Pflanzen an einen schattigen Platz stellen und diese wie gewohnt gießen.
Schneiden
Eine regelmäßige Pflegemaßnahme ist das wöchentliche Ausputzen der Fuchsia: Hierbei werden abgefallene Blätter, Fruchtknoten sowie alles Verblühte entfernt. Ebenso kann die Pflanze in diesem Zug auch auf auffällige Blätter, Krankheiten und Schädlinge überprüft werden. Ein Rückschnitt ist im Herbst empfehlenswert, bei dem vertrocknete Blüten sowie abgestorbene Zweige entfern werden. Allerdings sollten hierbei ausschließlich Triebe abgeschnitten werden, die im selben Jahr gewachsen sind. Beim Schneiden ist zudem die Fuchsie-Sorte zu berücksichtigen, denn je nach Sorte empfehlen sich unterschiedliche Pflegemaßnahmen:
- Kompakte Büsche: letztjährigen Leittriebe um 1/3 kürzen
- Hochstämme: alle unverzweigten Triebe in Krone auf 1 – 2 Knospenpaare zurückschneiden
- Hängefuchsien: Überhängende Triebe bis auf letztes Blattpaar unterhalb des Topfrandes entspitzen
Überwintern
Die meisten Fuchsien sind nicht winterhart, weshalb sie entweder in ein Winterquartier gebracht oder mit einem Winterschutz ausgestattet werden müssen. Um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten, sollten alle Blüten sowie weiche Triebe zunächst entfernt werden. Anschließend werden die Triebe um rund 2/3 ihrer Länge abgeschnitten. Eine im Topf kultivierte Fuchsie kann anschließend in ihr Winterquartier übersiedeln, wobei dieses folgende Eigenschaften haben sollte:
- Temperaturen 5 – 10 Grad Celsius
- Darf auch gerne dunkel sein
- Ein dunkler Keller eignet sich gut
- Nicht düngen und nur wenig gießen
Im Garten kultivierte Fuchsien werden vor dem Winter nicht zurückgeschnitten, sondern direkt mit einem atmungsaktiven Vlies umhüllt. Zusätzlich ist es ratsam, die Pflanze mit Stroh oder Laub vor dem Frost zu schützen. Sobald die Temperaturen nicht mehr unter -5 Grad Celsius fallen, kann die Wurzelscheibe freigeräumt und die Haube entfernt werden.
Vermehrung
Die Fuchsie kann sowohl ausgesät als auch über Stecklinge vermehrt werden. Letztere ist die gängigere Methode und kann sowohl im Frühjahr als auch im August durchgeführt werden. Die Vermehrung an sich ist ein Leichtes und mit wenig Arbeits- und Zeitaufwand verbunden:
- 7 – 10 cm lange Triebspitzen schneiden
- Oberhalb eines Blattpaares abschneiden
- Unteren Blätter entfernen
- Steckling in Erde-Sand-Gemisch stecken
- Schattig stellen und feucht halten
Die Vermehrung über Stecklinge gelingt auch im Wasser, indem der abgeschnittene Trieb einfach in ein Glas Wasser gestellt wird. In der Regel bilden sich nach etwa zwei Wochen die ersten Wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Die Fuchsia ist grundsätzlich recht unempfindlich gegenüber Krankheiten, allerdings treten hin und wieder Mehltau oder Grauschimmel aufgrund von Pflegefehlern auf. Auch Schädlinge können der Fuchsie zu schaffen machen, wie etwa Blattläuse, Weiße Fliegen, Rote Spinnen oder Dickmaulrüssler.