Startseite » Pflanzen » Rose » Alte Rosen pflegen – richtig umpflanzen und schneiden

Alte Rosen pflegen – richtig umpflanzen und schneiden

Gärten werden ständig verändert, nicht selten in einer Art, durch die gewohnte Blickpunkte wie die schönen alten Rosen auf einmal aus dem Blickfeld verschwinden oder störend im Weg stehen. Umpflanzen ist dann das einzig Sinnvolle, es muss bloß so geschehen, dass die alte Rose nicht leidet. Im Artikel erfahren Sie, was beim Umpflanzen zu beachten ist und wie Sie die alten Rosenstöcke vorher und nachher schneiden:

Video-Tipp

Die beste Zeit zum Umpflanzen

Rosen lassen sich umpflanzen, nicht anders als alle anderen Pflanzen auch, auch wenn sie schon etwas länger an ihrem Standort stehen. Theoretisch kann man Rosen jederzeit umpflanzen – solange die Erde eine Temperatur hat, bei der Wachstum möglich ist, können auch Pflanzenwurzeln an einem neuen Standort anwachsen.

Praktisch ist der Herbst die beste Jahreszeit zum Verpflanzen von Rosen. Dann ist die Rose schon in der Phase der Vegetationsruhe oder steht kurz davor, der obere Teil der Pflanze hat also Pause. Aber die Wurzeln wachsen weiter, weil der Boden noch warm genug ist. Warm genug ist der Boden meist zwischen Oktober und Anfang Dezember; wenn Sie die Rose in dieser Zeit umsetzen, kann sie sich bis zum Winter gut und in Ruhe einwachsen, bis das Wachstum im oberen Bereich in der nächsten Saison wieder losgeht.

Außerdem haben Sie speziell bei alten Rosen häufig mit der Schwierigkeit zu kämpfen, dass Sie die Wurzel nur zum Teil aus dem Boden bekommen, aber viele Feinwurzeln gekappt werden müssen. Auch in dieser Beziehung helfen Sie der Rose am besten, wenn Sie die Herbstzeit zum Verpflanzen wählen; die Rose also mit ihrem Blattwerk erst einmal keine Last hat.

Tipp:

Wenn Sie sich die Zeit zum Umpflanzen nicht frei aussuchen können, können Sie die Rose auch im Frühling oder im Sommer verpflanzen. Dann sollten Sie aber darauf gefasst sein, dass Sie ganz stark auf die ausreichende Wasserversorgung der Rose achten müssen. Im Zuge des Klimawandels überrascht mancher Frühling mit sommerlichen Temperaturen und Trockenheit, Hitzephasen im Sommer sind üblich; wenn die gerade verpflanzte Rose während solcher Zeiten nicht genug zusätzliches Wasser bekommt, sterben ganz schnell gerade in Entwicklung begriffene Feinwurzeln ab.

Umpflanzen vorbereiten

Wenn das Verpflanzen einer bereits seit Jahren an einem Platz wachsenden Rose unausweichlich ist, muss natürlich zunächst ein neuer Platz für diese Rose gesucht werden. Wenn die umzusetzende Rose an ihrem alten Platz hin und wieder gewisse Schwächen zeigte, haben Sie jetzt die Chance, den neuen Standort so zu wählen, dass die Rose noch gesünder und kräftiger wächst:

  • Rosen, die immer wieder mal Pilzprobleme hatten, sollten einen besser durchlüfteten Standort bekommen
  • Außerdem sollten mehrere Stöcke am neuen Standort etwas weiter auseinander gesetzt werden
  • Wenn Sie den Höhendrang der Rose immer wieder bremsen mussten, sollte der neue Standort mehr Wachstum nach oben ermöglichen
  • Wenn die Rose am alten Standort in jeder kleinen Hitzeperiode zu vertrocknen drohte, sollte der neue Standort einen etwas besser durchfeuchteten Boden bieten
  • Auf die Feuchte des Bodens können Sie zwar auch durch Verbesserung der Struktur Einfluss nehmen, aber die Lage spielt durchaus eine Rolle (vom Hügel in die Senke)

Wenn die Rose optimal wuchs, brauchen Sie Ihr einfach nur einen genauso gut für die Kultur von Rosen geeigneten Standort suchen, dessen allgemeine Merkmale so aussehen:

  • Möglichst viel Sonne
  • Aber nicht die große Hitze, die unzureichend belüftete, nach Süden gerichtete Standorte entwickeln können
  • Meist gefällt Rosen ein Standort sehr gut, der nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet ist
  • Aber die Luftzirkulation muss auch an diesen Standorten stimmen
  • Pflanzen Sie die Rosen am besten so, dass sie öfter einem mäßigen Luftzug ausgesetzt sind
  • Das betrifft auch den Raum von einer Rose zur nächsten, lieber einen Rosenstock woanders platzieren als die Rosen zu eng setzen
  • Nur wenn die Blätter der Rosen nach Regen schnell abtrocknen können, können die Pflanzen auf Dauer Pilzen und weiteren Schädlingen widerstehen
  • Lichtärmere Standorte können den Rosen trotzdem gefallen, allerdings in einem sonst recht freundlichen und warmen Mikroklima
  • Am neuen Standort wird vor dem Umpflanzen der Boden gut durchgelockert
  • Je nach vorangehender Nutzung muss der Boden von Nährstoffen befreit oder mit Nährstoffen angereichert werden
  • Wenn vorher an dieser Stelle gut gedüngte, stark zehrende Gemüse wuchsen, muss meist etwas grober Sand untergemischt werden
  • Wenn dort „eher Steppe war“, wird dem Boden eine gute Fuhre reifer Kompost untergemischt (möglichst einige Zeit vor dem Umsetzen)
  • Direkt vor dem Umpflanzen bekommt der Boden dann ev. noch etwas Flüssigdünger, z. B. düngende Pflanzenjauche

Rosen auf das Umpflanzen vorbereiten

Rosen

Bereits vor dem Umpflanzen muss die Rose kräftig zurückgeschnitten werden. Auch wenn es Ihnen im Herzen weh tut, lange, gut ausgebildete Triebe radikal wegzuschneiden: Versuche, irgendwelche Triebe der Rose zu retten, gehen gewöhnlich zu Lasten der Rose. Denn sie wird während des Verpflanzens mit Sicherheit um einige Feinwurzeln erleichtert werden und hat genug damit zu tun, den Teil unter der Erde soweit nachwachsen zu lassen, dass die Versorgung wieder gut klappt. Während dieser Phase eingeschränkter Leistung ist die Pflanze für einige Wochen nicht in der Lage, Triebe und Blätter angemessen zu versorgen.

Deshalb wird der gesamte oberirdische Teil der Rose kräftig zurückgeschnitten, sobald die Rose ihre Blätter verloren hat; mehr als rund 40 cm sollten nicht stehen bleiben. Das macht Rosen nichts aus, sie treiben immer, auch aus altem Holz heraus. Wie bei der Standortwahl gilt auch hier: Nutzen Sie die Chance, alte Schwachstellen zu verbessern – es macht der Rose in diesem Stadium nicht viel aus, wenn der krumm gewachsene Basistrieb noch ein Stück weiter heruntergeschnitten wird.

Rosen am alten Standort ausgraben

Wenn Sie die Rose ausgraben, wäre es gut, wenn Sie wissen, um was für eine Rose es sich handelt. Das hat nämlich Einfluss darauf, wie tief Sie buddeln müssen:

  • Die Wurzeln von veredelten Rose wachsen in der Regel gerade nach unten
  • Bei einer alten Rose auch sehr tief in die Erde
  • Hier muss nah am Wurzelstock, aber u. U. ziemlich tief gegraben werden
  • Bei erwachsenen Rosen, die schon länger am Standort, aber erst wenige Jahre alt sind, ist das Ausgraben meist kein Problem
  • Rose umrunden und den Spaten von allen Seiten ein bis zwei Spatenblattlängen tief in die Erde stechen
  • Jeweils durch Bewegen des Spatenstiels lockern, wenn das Spatenblatt am tiefsten Punkt steckt
  • Wenn die Wurzel auf diese Weise umrundet wurde, lässt sich der Wurzelstock meist ohne Probleme aus der Erde hebeln
  • Wenn die Wurzeln tiefer als zwei Spaten in die Erde reichen, wird erst ein Graben rund um die Rose ausgehoben
  • So kommen Sie ein Stück tiefer und nehmen von hier aus die gerade beschriebene Ausstechaktion vor
  • Wenn die Wurzel nicht bis in die letzte Spitze ausgegraben werden kann, macht das gesunden Rosen nicht viel aus
  • Die Wurzel wird in der erreichbaren Tiefe sauber abgestochen und wächst am neuen Standort nach
  • Anders wachsen historische Rosen, die auf eigenen Wurzeln stehen
  • Diese wurzelechten Rosen treiben auch unter der Erde Ausläufer in die Breite
  • Hier geht es einfach darum, so viele Wurzeln an den neuen Standort mitzunehmen wie möglich
Tipp:

Wenn es sich wirklich um eine uralte Rose handelt, deren Alter Sie vielleicht überhaupt nicht benennen können, weil sie schon stand, als Sie den Garten übernommen haben, ist etwas Vorsicht angesagt. Wenn diese Rose möglicherweise schon wesentlich länger als die vier, fünf Jahre im Garten steht, in denen Verpflanzen in der Regel kein Problem ist, ist das Umsetzen überhaupt nur anzuraten, wenn die Rose sichtbar kräftig und gesund ist. Sie wissen dann auch nicht, ob und wie sich die Wurzel unter der Erde verbreitet hat, müssen aber gerade hier versuchen, so viele Wurzeln wie möglich unbeschadet aus der Erde zu bekommen. Wenn das gelingt, kann auch die älteste Rosen wieder anwachsen; wenn Sie beim Buddeln merken, das unbeschädigtes Ausheben des Wurzelstocks wohl nur mit einem Bagger zu schaffen wäre, könnte es kritisch werden. Hier sollten Sie deshalb besser vorsorgen und die Rose vor dem Umsetzen schon einmal über Stecklinge vermehren.

Wurzel beschneiden

Wenn Sie die Wurzel ausgegraben haben, wird sie genau inspiziert. Jede Wurzel, die beim Ausgraben verletzt wurde, wird um das verletzte Stück gekürzt, weil nur ein sauberer Schnitt schnell heilt und den Weg zu neuem Wachstum freigibt. Außerdem können Sie die Gelegenheit nutzen, um die Rose von fehlgebildeten, merkwürdig wachsenden, möglicherweise angeknabberten etc. Wurzeln zu befreien. Insgesamt gilt aber: Je mehr Wurzeln beim Umpflanzen intakt bleiben, umso leichter wird die Rose anwachsen.

Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen nur einen kleinen Teil des Wurzelstocks ausgraben oder behalten konnten, muss die Schere auch am oberirdischen Teil noch einmal angesetzt werden – die Pflanzenmasse im oberen Teil kann bis zum neuen Anwachsen nur versorgt werden, wenn sie im gleichen Verhältnis zurückgenommen wird wie die Wurzel.

Pflanzloch graben und vorbereiten

Rosen

Wenn Sie die Rose „oben herum erleichtert“ und ausgegraben haben, kann das Pflanzloch am neuen Standort ausgehoben werden. Sie wissen ja jetzt, wie tief Sie graben müssen; sollte sich der an der Oberfläche vorbereitete Boden in der nun benötigten Tiefe als eher ärmlich erweisen, bietet ein Sack mit guter Rosenerde die schnellste Lösung: Vor dem Einsetzen der Rose unten ins Pflanzloch geben.

Auch wenn Sie eine mächtige Wurzel ausgegraben haben und nun am Rande Ihrer Kräfte sind: Graben Sie das Pflanzloch bitte so tief und weit, dass der Wurzelstock bequem hineinpasst, jede angeknickte Wurzel verzögert nicht nur das Anwachsen, sondern ist auch ein willkommenes Einfallstor für Pilze, Bakterien und Viren.

Rose einpflanzen

Wenn die Rose in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt wird, muss bei veredelten Rose unbedingt darauf geachtet werden, dass die Veredelungsstelle einige (3-5) Zentimeter unterhalb des natürlichen Bodenhorizonts sitzt. Diese Veredelungsstelle ist daran zu erkennen, dass der Wurzelhals an dieser Stelle etwas verdickt ist.

Wenn die Rose gut sitzt und gerade steht (das Anlegen einer Wasserwaage ist hier kein Fehler – wenn eine leichte Schräglage erst aus der Ferne richtig auffällt, ärgern Sie sich ewig und der Rose tut es auch nicht wirklich gut), kann das Pflanzloch mit dem Aushub aufgefüllt werden. Der Aushub sollte rundherum gut angedrückt werden, ev. muss beim Anhäufeln auch noch die Erde im Pflanzloch bis auf Oberflächenniveau nachgefüllt werden.

Angießen und Anhäufeln

Was die neu gepflanzte Rose jetzt am nötigsten braucht, ist Wasser, überall um sich herum, weil die Wurzeln noch keinen guten Erdkontakt haben und sonst in kürzester Zeit vertrocknen. Für einen normal großen Wurzelstock reichen gut 10 Liter Wasser zum Einschlämmen, was noch mit der Gießkanne zu schaffen ist. Bei den größeren Wurzelstöcken älterer oder wurzelechter Rosen kann das ganz anders aussehen, aber Sie sollten auch hier die Gießkanne zwischen Gartenschlauch und Rose schalten, damit Sie die Mengen im Gefühl behalten. Das Wasser nutzt den Wurzeln nämlich nur etwas, wenn sie auch Sauerstoff bekommen.

Bei warmem Wetter sollten Schlauch und Gießkanne auch noch in den nächsten zwei Wochen zum Einsatz kommen, solange kann es dauern, bis die Rosenwurzeln wieder vollen Bodenkontakt aufgebaut haben. Das Anhäufeln der neu gepflanzten Rose dient genau diesem Zweck, der kleine Hügel Erde um die verbliebenen Triebe der Rose (von denen bei Umpflanzen im Herbst nicht mehr als die Spitzen zu sehen sein müssen) hält zunächst eine ganze Menge mehr Feuchtigkeit in der Erde. Außerdem bleibt dieser Erdhügel bei Rosen, die im Herbst umgepflanzt wurden, gleich bis zum nächsten Frühling als Winterschutz an der Rose. Meist müssen Sie mit der angehäufelten Erde nichts mehr tun, weil der Haufen mit der Zeit vom Regen eingeebnet wird.

Nach den ersten zwei Wochen kann die Rose zwar im Grunde wie vor dem Umsetzen gegossen werden, aber Sie sollten zunächst aufmerksam bleiben: Möglicherweise entwickelt sie am neuen Standort einen ganz anderen Durst als am alten.

Dass alles gut gegangen ist, sehen Sie bei im Herbst umgepflanzten Rosen erst im nächsten Frühjahr; eine im Frühling verpflanzte Rose sollte im Laufe des Sommers bereits wieder frisches Grün ansetzen, bis zum Herbst erscheinen sogar häufig schon wieder die ersten Knospenansätze. Sollte eine Rose allerdings etwas länger brauchen, sollten Sie ihr diese Zeit auch geben und auf ihre Kraft vertrauen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Rose

Zum Thema Rose

Scroll Up