Weidenarten im Garten – Salix, Pflege-Tipps, Schneiden und Vermehren
Inhaltsverzeichnis
Zu den bekanntesten Weidenarten gehören zweifelsohne die Silberweide (Salix alba), die Salweide (Salix caprea) und die Korb- oder Hanfweide (Salix viminalis) sowie die jeweiligen Zuchtformen, von denen einige sogar eigens für Gärten und Parkanlagen gezüchtet wurden. Allen voran ist hierbei die aus Asien stammende Harlekinweide (Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘) zu nennen.
Weiden Sorten in Deutschland
Silberweide
Viele Weidenarten wachsen eher strauchig. Die Silberweide wächst hingegen fast ausschließlich als einstämmiger Baum, der spielend eine Höhe von gut 35 Metern erreichen kann. Schon aufgrund der imposanten Wuchshöhe kann die Silberweide bloß für größere Gärten uneingeschränkt empfohlen werden. Denn wenngleich sich die Silbereiche durch einen gezielten Schnitt auf einer gewünschten Höhe halten lässt, kann ihr Stamm aber dennoch bis zu einem Meter dick werden. Außerdem bildet die Silbereiche mächtige Wurzeln.
Salweide
Die Salweide wächst eher in Form eines Busches als eines Baumes. Ihre durchschnittliche Wuchshöhe liegt zwischen zwei und zehn Metern, obgleich sie unter optimalen Wuchsbedingungen auch bis zu 15 Metern hoch werden kann. Zudem ist zu erwähnen, dass die Salweide selbst auf steinigen Böden und sogar auf Lehmböden hervorragend gedeihen kann.
Korbweide
Die Korbweide wächst zumeist zu dichten Büschen heran, die im Schnitt zwischen drei und acht Meter hoch werden. Somit bieten sich Korbweiden selbst für kleinere Gärten an. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass sie zu „verwildern“ drohen, sofern sie nicht regelmäßig in Form geschnitten werden.
Harlekinweide
Die Harlekinweide ist ein reines Ziergehölz, das deutlich kleiner als die meisten ihrer naturbelassenen Artgenossen bleibt. Zudem erweist sie sich als denkbar pflegeleicht. Tatsächlich kann sie sogar in einem ausreichend großen Kübel auf dem Balkon oder auf der Terrasse wunderbar gedeihen.
Standort
Weiden sind sehr genügsame Pflanzen, die kaum Ansprüche an ihren Standort im Allgemeinen und ihren Boden im Besonderen stellen. So können sie sowohl an sonnigen, als auch an halbschattigen Standorten gedeihen. Allerdings haben Weiden in der Regel einen recht hohen Wasserbedarf, sodass sie zumindest in regenarmen Sommern unter Umständen gegossen werden sollten. Außerdem ist anzumerken, dass Weiden riesige Wurzeln bilden, weshalb Sie sie nicht in unmittelbarer Nähe zum Haus, befestigten Wegen und Terrassen oder künstlich angelegten Teichen pflanzen sollten. Zudem müssen Sie selbstverständlich darauf achten, dass der Boden frei von Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser ist.
Schneiden
Weiden sind extrem schnittunempfindlich. Soll heißen, dass Sie sämtliche Äste komplett abschneiden können, ohne Angst haben zu müssen, dass Ihre Weide dadurch Schaden nimmt. Tatsächlich raten Experten sogar ausdrücklich zu derart rigorosen Rückschnitten, zumal die jüngsten Triebe erfahrungsgemäß die schönsten Blüten hervorbringen. Um Ihre Weiden in die gewünschte Form zu bringen, können Sie sogar die dickeren Äste und den Stamm kürzen. Allerdings sollten Sie beim Kürzen des Stamms unbedingt darauf achten, dass die Schnittfläche so schräg wird, dass Regenwasser optimal abfließen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass der Stamm aufgrund stehender Nässe zu faulen beginnt. Zudem kann es ratsam sein, die Schnittstellen mit speziellem Wundverschlussmittel zu versiegeln. Wobei anzumerken ist, dass das Wundverschlussmittel nicht bloß dem Schutz dient, sondern zudem auch ermöglicht, die Weide gezielt in eine bestimmte Form wachsen zu lassen. Für gewöhnlich verhält es sich nämlich so, dass sich neue Weidentriebe fast ausschließlich an Schnittstellen bilden.
Traditionsgemäß wird die Weide im Spätherbst zurückgeschnitten, was aber vor allem darauf zurückzuführen ist, dass ihre Ruten dann besonders gut für das Korbflechten geeignet sind. Wenn es alleine darum geht, die Weide in Form zu halten, können Sie sie gerne auch im Frühjahr oder sogar im Sommer nach der Blütezeit zurückschneiden. Allerdings dürfen Sie die Weidenäste im Sommer maximal um die Hälfte kürzen, damit sichergestellt ist, dass die Weide genügend Laub behält. Bis Anfang Februar können Sie hingegen sämtliche Routen entfernen und dicke Äste sowie den Stamm kürzen.
Schnitttipps
Kleinere Zierweiden können Sie bedenkenlos alleine schneiden. Bei größeren Weiden sollten Sie hingegen schon alleine aus Sicherheitsgründen Helfer dabei haben. Zudem können Ihre Helfer die abgeschnittenen Ruten sofort wegräumen, bevor die biegsamen Äste am Boden zu einem unlösbaren Gewirr werden. Selbstverständlich muss mit dem Rückschneiden pausiert werden, während Ihre Helfer die Ruten aus dem Weg räumen. Zudem empfiehlt es sich, die Ruten erst von außen nach innen zu kürzen, bevor sie vollends abgeschnitten werden.
Vermehren
Eine Besonderheit der Weide ist, dass ihre abgetrennten Ruten mit annähernd hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit eigene Wurzeln ziehen, sobald sie mit ausreichend Wasser in Berührung kommen. Somit müssen Sie zum Vermehren Ihrer Weiden bloß einige Ruten abschneiden und ins Wasser stellen. Sobald die Ruten genügend Wurzeln geschlagen haben, können sie auch schon in den Garten gepflanzt werden. Damit die Stecklinge optimal anwachsen, empfiehlt es sich, sie zumindest die erste Zeit regelmäßig zu gießen. Alternativ dazu können Sie die abgetrennten Ruten auch einfach mit ihrer Schnittstelle voran direkt in die Erde stecken. Allerdings muss die Erde fortlaufend nass gehalten werden, weshalb sich die erstgenannte Variante doch als deutlich einfacher und komfortabler erweisen dürfte. Der beste Zeitpunkt zum Vermehren ist übrigens Ende Februar, obgleich Sie je nach Schnitttermin selbstverständlich auch im Frühherbst oder Sommer Weidenruten wurzeln lassen können.
Überwintern
Weiden, die direkt in den Garten gepflanzt wurden, brauchen an sich keinen speziellen Winterschutz. Bei Weiden, die in Kübeln stehen, empfiehlt es sich hingegen, die Kübel mit einem isolierenden Material, wie zum Beispiel Luftpolsterfolie, zu umwickeln, damit die Weidenwurzeln ausreichend vor Kälte und Frost geschützt sind.
Häufig gestellte Fragen
Kopfweiden sind keine eigene Weidenart, sondern lediglich Weiden, die in besonderer Art und Weise geschnitten wurden.
An sich können zumindest jüngere Weiden problemlos umgesetzt werden. Allerdings müssen Sie darauf achten, ihre Wurzel so wenig wie möglich zu beschädigen. Außerdem sollten Sie Ihre Weide vor dem Umsetzen stark zurückschneiden, um sich selbst die Arbeit zu erleichtern und den Nährstoffbedarf sowie das Gewicht der Weide zu reduzieren.
In der Regel treiben abgebrochene Weiden wieder neue Triebe aus. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei käuflich erworbenen Weiden zumeist um veredelte Pflanzen handelt, bei denen Weidentriebe einer bestimmten Weidenart auf den Stamm einer anderen Baumart aufgepfropft wurden, sodass Sie eventuell selbst eigene Triebe aufpfropfen müssen.
Wissenswertes zu Weiden in Kürze
In Deutschland gibt es verschiedene Weidenarten. Sie wachsen als Bäume und Sträucher. Wenn es sich um einen gesunden Weidebaum handelt, dann kann dieser durchaus eine Höhe von dreißig Metern erreichen. Weiden, die als Sträucher wachsen, können zwischen 40 und 60 cm groß werden.
- Trauerweide,
- Silberweide,
- Bruchweide,
- Salweide,
- Korbweide
- und Purpurweide
… gehören zu den bekanntesten Weidenarten in Deutschland.
Pflege
- Die Weidenarten in Deutschland werden gern in großen Gärten angepflanzt, da sie kaum Pflege benötigen und sehr wachsfreudig sind.
- Damit die Weide nicht ins Uferlose wächst, sollte sie regelmäßig beschnitten werden.
- Weiden lieben sonnige und feuchte Plätze. Der Boden sollte dabei nicht zu trocken oder kalkreich sein.
- Weiden wachsen und gedeihen in feuchten Böden. Man findet Sie daher oft an Bachläufen.
- Weidenbäume wachsen in die Höhe und somit müssen nur kranke oder tote Triebe abgeschnitten werden.
Vermehren
- Ein frisch geschnittenes gesundes Stück Weide kann einfach in den feuchten Boden gelegt werden, dann treibt es von alleine aus.
- Der Ast bildet nach einer gewissen Zeit Wurzeln und wächst einfach als neuer Baum wieder nach.
- Weidenstecklinge sollten mit genügend Abstand eingepflanzt werden, da der Baum einen Durchmesser von einem Meter erreichen kann.
- Falls Weidensträucher im Garten angepflanzt werden, müssen diese regelmäßig zurückgeschnitten werden, da sie sonst unkontrolliert wachsen.
- Die Sträucher können einfach nach Belieben geschnitten werden.
Bienenweide
- Blühende Weiden (Weidenkätzchen) sind Nahrungsquelle für Bienen.
- Diese Weidenarten in Deutschland sollten möglichst erst nach der Blütezeit beschnitten werden, da die Triebe dann besser nachwachsen können.
- Die Weidenkätzchen werden auch gerne von Floristen genutzt, um Frühlingssträuße zu verschönern.
- Aber auch die einzelnen Zweige mit den Weidenkätzchen sehen in einer Vase ganz besonders schön aus.
Weiden als Sichtschutz
Viele Gartenbesitzer nutzen die dichten Weide Sträucher als Sichtschutz für ihren Garten. Da die Weide sehr dicht und vor allem schnell wächst, wird sie gerne als Hecke oder Sichtschutz genutzt. Die dichten Zweige und Blätter machen neugierige Blicke von Nachbarn unmöglich. Trotz der einfachen Pflege der Weiden sollte der Boden immer feucht gehalten werden. Dies gilt vor allem in den warmen Frühlings- und Sommermonaten da sonst die Weide im ungünstigsten Fall nicht ausreichend und gesund wachsen kann. Weidenbäume spenden im Sommer viel Schatten und erfreuen Gartenbesitzer mit ihren tiefgrünen Blättern. Eine Weide ist eine tolle Pflanze, die mit ihren Blüten und ihrer Einfachheit schon viele Gartenfreude verzaubert hat.