Zitronenbaum: Pflege von A-Z | Infos zu Krankheiten, Standort & mehr
Inhaltsverzeichnis
- Standort
- Pflanzsubstrat
- Pflanzen – Schritt für Schritt:
- Umtopfen
- Gießen
- Düngen
- Schneiden
- Überwintern
- Die kalte Überwinterung
- Die warme Überwinterung
- Vermehren
- Aussaat – Schritt für Schritt:
- Krankheiten & Schädlinge
- Wann kann ich die ersten Zitronen ernten?
- Wie alt kann mein Zitronenbäumchen werden?
- Wie groß wird der Zitronenbaum?
Im Mittelmeer weit verbreitet sorgt ein Zitronenbaum hier auf mancher Terrasse und vielen Balkonen für mediterranes Flair. Damit Sie viele Jahre Freude an Ihrem Bäumchen haben, sollten Sie sich am besten schon vor dem Kauf mit seinen Bedürfnissen und Vorlieben auseinandersetzen. Dann ist die Pflege gar nicht mehr so schwer und die Freude über die ersten Früchte umso größer.
Standort
Ihr Zitronenbäumchen mag es gern sonnig und warm. Für ein gutes Gedeihen braucht es mindestens acht Stunden Sonne pro Tag. Weder Wind noch zu viel Schatten fördern sein Wachstum und Wohlbefinden. Der Zitronenbaum ist dann relativ anfällig für Krankheiten oder Schädlinge und wächst nur kümmerlich. Auf einem geschützten Balkon fühlt er sich meistens sehr wohl.
Pflanzsubstrat
Der Boden sollte nährstoffreich und tiefgründig sein, dabei neutral oder leicht basisch. Vermutlich werden Sie Ihren Zitronenbaum nicht ins Freiland pflanzen, denn er ist nicht winterhart. Aber auch im Pflanztopf oder Kübel sollte das Substrat gut durchlässig sein. Verwenden Sie am besten spezielle Zitruserde, auf keinen Fall lehmigen Gartenboden. Ist das Substrat zu fest, dann können sich die Wurzeln Ihres Zitronenbäumchens nicht optimal entwickeln und die Wasseraufnahme wird erschwert. Trockenschäden könnten dann die Folge sein.
Pflanzen – Schritt für Schritt:
- Pflanztopf etwa 2 bis 3cm größer als den Wurzelballen aussuchen
- falls nicht vorhanden: Ablaufloch bohren
- Drainageschicht anlegen: alte Tonscherben oder große Kieselsteine
- Topf mit etwas durchlässiger Erde füllen
- am besten spezielle Zitruserde verwenden
- Zitronenbaum einsetzen
- Topf mit Erde füllen
- Erde gut andrücken
- gut angießen
- bis zum Anwurzeln am besten nicht in die pralle Sonne stellen
Verwenden Sie sowohl zum Pflanzen als auch zum Umtopfen eher schwere Gefäße, zum Beispiel aus Ton oder Keramik. Dann kippt Ihre Zitrone auch bei etwaigem Wind nicht so schnell um. Leichte (Kunststoff-)Gefäße können Sie mit einigen Steinen beschweren.
Umtopfen
Die Zitrone lässt sich nicht gern umtopfen und wurzelt nur schlecht an. Daher sollten Sie dies nur in Betracht ziehen, wenn der Topf des Zitronenbaums zu klein ist oder wenn Sie vermuten, dass die Wurzeln des Baumes faulen. Ein junger Zitronenbaum kann dann etwa alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Wächst er später langsamer, dann topfen Sie ihn erst nach fünf bis zehn Jahren wieder um.
Achten Sie darauf, dass Sie die empfindlichen Wurzeln des Zitronenbaums beim Umtopfen möglichst wenig beschädigen. Entfernen Sie eventuell faulige und/oder weiche Wurzelteile. Ganz vorsichtig dürfen Sie auch die äußersten Wurzeln des Ballens ein wenig zurückschneiden. Damit regen Sie das Zitronenbäumchen zum Bilden neuer Wurzeln an. Sind jedoch große Teile des Wurzelballens faul oder schneiden Sie diese weg, weil der Baum sonst nicht in den Topf passt, dann wird Ihre Zitrone das vermutlich nicht überleben.
Gießen
Zitronenbäume sind recht durstig, vor allem wenn sie im Sommer in der Sonne stehen. Gießen Sie spätestens dann, wenn die oberste Bodenschicht leicht angetrocknet ist. Idealerweise gießen Sie immer am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, keinesfalls in der prallen Mittagssonne. Damit Ihr Zitronenbäumchen wirklich genug Wasser bekommt, sollten Sie es immer durchdringend gießen. Geben Sie ihm so viel Wasser, das etwas davon unten aus dem Pflanzkübel läuft. So können Sie sicher sein, dass der Ballen gut gewässert ist. Die Zitrone verträgt jedoch keine Staunässe, daher sollte überschüssiges Wasser immer gut ablaufen können und gegebenenfalls aus dem Übertopf entfernt werden. Oft wird empfohlen, keine kalkhaltiges Leitungswasser zum Gießen von Zitruspflanzen zu verwende, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Kalkhaltiges Wasser sorgt für eine gute Versorgung mit Kalzium.
Düngen
Dünger sollten Sie der Zitrone während der Vegetationsperiode regelmäßig etwa alle ein bis zwei Wochen geben. Sie haben die Wahl zwischen handelsüblichem Flüssigdünger oder speziellem Dünger für Zitruspflanzen. Letzterer ist besonders gut auf die Bedürfnisse Ihres Zitronenbaums abgestimmt. Mischen Sie beim Umtopfen etwas Humus unter die Erde oder verwenden Sie Zitruserde, dann braucht die Zitrone einige Wochen keinen weiteren Dünger. Denken Sie unbedingt auch daran, dass zu viel Dünger mehr schadet als nützt. Das kann nämlich leicht zu braunen Blatträndern oder zu einer Chlorose führen. Bei dieser „Vergilbungskrankheit“ verfärben sich die Blätter ihres Zitronenbäumchens gelb. Schuld daran ist ein Überangebot beziehungsweise Ungleichgewicht an Nährstoffen. Bei der Verwendung von Zitrusdünger und kalkhaltigem Gießwasser sollten Chlorosen nicht auftreten.
Schneiden
Ein Rückschnitt sollte beim Zitronenbaum immer nur sehr vorsichtig und moderat durchgeführt werden. Es dauert lange, bis grobe Schnittfehler „rauswachsen“. Sie dürfen den Baum aber durchaus in Form schneiden. Kranke oder vertrocknete Äste sollten Sie ebenso entfernen wie beschädigte oder über Kreuz wachsende Zweige. Lassen Sie die Krone nach innen etwas lichter werden, dann werden auch dort Blätter und Früchte mit ausreichend Licht versorgt.
Der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt des Zitronenbaums richtet sich nach dem Alter des Baums und dem zur Verfügung stehenden Platz im Winterquartier. Junge Bäume sollten vor dem Austrieb im Frühjahr beschnitten werden. Dies kann sowohl im Frühjahr geschehen als auch im Herbst. Beim Rückschnitt im Herbst benötigt der Baum weniger Platz im Winterquartier. Wenn ein älterer Zitronenbaum zum Verkahlen neigt, dann ist ein etwas kräftigerer Rückschnitt im Spätsommer angesagt.
Überwintern
Im Garten kann ein Zitronenbäumchen allenfalls in einer milden Gegend überwintern, wenn es nur selten und maximal kurze Zeit friert. Auch dann empfiehlt es sich, das Bäumchen an einen geschützten Platz zu bringen. Vor allem eisiger Wind und/oder nasskaltes Wetter können dem Baum schaden. Soll Ihr Zitronenbäumchen in ein Winterquartier gehen, dann haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Möglichkeiten: der kalten und der warmen Überwinterung.
Egal für welche Form Sie sich entscheiden, schon im August können Sie das Düngen langsam einstellen. Überprüfen Sie im Winterquartier regelmäßig, ob die Pflanze genügend Wasser bekommt, der Ballen sollte nicht komplett austrocknen. Bevor Sie das Bäumchen wieder nach draußen bringen, gewöhnen Sie es langsam wieder an die Sonne.
Die kalte Überwinterung
Für die kalte Überwinterung brauchen Sie einen kühlen Platz mit Temperaturen von 5° bis maximal 10 °C. Hier muss es auch nicht hell sein. Allerdings verliert der Baum dann seine Blätter. Im Frühjahr wird er jedoch neu austreiben. Im kühlen Quartier sollten Sie das Zitronenbäumchen nur wenig gießen. Reduzieren Sie die Gießmenge aber nicht plötzlich beim Umzug ins Winterquartier sondern verringern Sie die Gießmenge schon vorher langsam.
Die warme Überwinterung
Die „warme“ Überwinterung sollte hell und nur mäßig warm durchgeführt werden. Bedenken Sie, dass Ihr Zitronenbäumchen dann auch mehr Wasser braucht. Reduzieren Sie die Gießmenge erst im Winterquartier und auch nur geringfügig. Kontrollieren Sie das Substrat regelmäßig auf Staunässe. Trockene Heizungsluft fördert bei vielen Pflanzen das Auftreten von Schädlingen. Daher sollte die Zitrone nicht zu warm und bei einer ausreichenden Luftfeuchtigkeit überwintern. Stellen Sie gegebenenfalls einen Luftbefeuchter auf.
Vermehren
Sie können Ihre Zitronenbäume durch Aussaat oder mit Hilfe von Stecklingen vermehren. Da diese Stecklinge jedoch nicht immer zuverlässig bewurzeln, sollten Sie immer mehrere setzen. Die Aussaat ist zwar relativ einfach, eine Ernte jedoch erst nach vielen Jahren möglich. Wollen Sie Zitronen auf dem heimischen Fensterbrett ziehen, so ist dies das ganze Jahr über möglich.
Aussaat – Schritt für Schritt:
- Aussaat auf nährstoffarmem Substrat (Kokosfasern oder Erde-Sand-Gemisch)
- Samen ca. 2 cm tief eindrücken
- Substrat gleichmäßig feucht halten
- direkte Sonnenbestrahlung vermeiden
- Keimdauer bei ca. 18 °C: 3 bis 6 Wochen
- Keimlinge bei 10 cm Größe pikieren
- langsam an direktes Sonnenlicht gewöhnen
- nzucht von Stecklingen:
- im zeitigen Frühjahr Stecklinge schneiden, ca. 20 cm lang
- untere Blätter entfernen
- riebe in Wasser stellen, warm und in indirektem Sonnenlicht
- Bewurzelung nach etwa 3 bis 4 Monaten
- Stecklinge einzeln einpflanzen
- nach etwa einem Jahr vorsichtig zurückschneiden (fördert buschigen Wuchs)
Krankheiten & Schädlinge
Wenn Sie Ihr Zitronenbäumchen an einem hellen und warmen Platz gut pflegen, dann sollten eigentlich keine Krankheiten oder Schädlinge auftreten. Aufgrund von Pflegefehlern kommt es jedoch manchmal zu einer Chlorose oder Vergilbungskrankheit sowie zur Wurzelfäule. Durch schnelles Beheben der Fehler lässt sich die Pflanze meistens retten.
Schädlinge
die bei der Zitrone auftreten können:
- Blattläuse
- Minierfliege
- Dickmaulrüssler
- Schildläuse
- Spinnmilben
Durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und den Einsatz von Hausmitteln lassen sich die meisten Schädlinge relativ gut bekämpfen. Bei einem geringen Befall reicht oft schon das Absammeln der kleinen Tierchen.
Wann kann ich die ersten Zitronen ernten?
Im Mittelmeerraum, wo die Zitrone zu Hause ist, trägt ein Baum im Alter von fünf bis sieben Jahren die ersten Früchte. Bei einem selbst gezogenen Baum dauert es deutlich länger, falls es überhaupt dazu kommt. Denn Zitronenbäume tragen manchmal auch „unfruchtbare“ Früchte. Aus deren Kerne lässt sich zwar ein Baum ziehen, dieser trägt aber dann keine Früchte. Im Idealfall können Sie bei einem Steckling jedoch nach etwa sieben oder acht Jahren mit den ersten Zitronen rechnen. Aus Samen gezogene Bäumchen brauchen etwa zehn bis 15 Jahr bis zur ersten Frucht.
Wie alt kann mein Zitronenbäumchen werden?
In der Natur kann ein Zitronenbaum unter optimalen Bedingungen durchaus über 100 Jahre alt werden. In Ihrem Garten sollten Sie jedoch nicht mit einer so langen Lebensdauer rechnen. Aber wenn Sie ihn gut pflegen, wird Ihr Zitronenbäumchen durchaus etwa 50 Jahre alt.
Wie groß wird der Zitronenbaum?
Die maximale Endgröße eines Zitronenbaums hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran der Art oder Sorte. So erreicht der echte Zitronenbaum (bot. Citrus Limon) eine Höhe von bis zu sieben Metern. Im Kübel können Sie mit einer Größe von etwa zwei bis fünf Metern rechnen, abhängig von:
- Kübelgröße (begrenzt eventuell das Wurzelwachstum)
- Sonnenstunden pro Tag
- angemessener Pflege (ausreichend Wasser und Nährstoffe)