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Schädlinge und Krankheiten der Engelstrompete richtig bekämpfen

Engelstrompete - Brugmansia

Imposant Blüten und hoher Wuchs – Engelstrompeten haben ein faszinierendes und prächtiges Aussehen. Wären da nicht Krankheiten, die die Pflanze schädigen und zum Teil eingehen lassen. Woher die lästigen Schädlinge und Krankheiten kommen, lässt sich nicht immer genau bestimmen. Sicher ist, dass gärtnerische Hilfe im Fall der Fälle von Brugmansia dankbar angenommen wird.

Bei der Engelstrompete können Virus-, Pilzerkrankungen und Wucherungen auftreten. Je nach Art bzw. Ursache der Krankheit hat die Pflanze eine Überlebenschance. Manche Krankheiten enden für die Pflanze auch tödlich.

Video-Tipp

Viruskrankheiten

Leider ist die imposant-blühende Pflanze eine Wirtspflanze für verschiedene Viren. Die Hinweise, welcher Virus sich in Pflanze eingenistet hat, sind vielfältig. Eine Bekämpfung ist schwierig, aber man kann die Pflanze sozusagen von Jahr zu Jahr retten.
Kennzeichen von allgemeinen Viruserkrankungen sind:

  • Mosaikartige Verfärbungen der Blätter, werden zunehmen größer
  • Triebspitzen verkümmern oder verkrüppeln
  • Wachstum wird gehemmt bis zum Absterben der Pflanze

Gegenmaßnahme ist eine sehr gute Versorgung mit Wasser und Dünger. Die Pflanze kann von Natur aus davon nicht genug haben, aber geben Sie ihr in diesem Fall wirklich ausreichend. So kann sie sich „von der Therapie“ erholen und die Symptome verschwinden. Mit dem Verschwinden der Symptome ist aber nicht der Virus selbst verschwunden. Hartnäckig bleibt er in der Pflanze und die Symptome können im Herbst oder im nächsten Frühjahr wieder auftreten.

Tipp:

Vermehren sie Pflanzen, die einen Virus in sich tragen, nicht. Er kann mit dem Steckling weitergegeben werden. Um eine Übertragung zu vermeiden, entfernen Sie auch die befallenen Pflanzenteile.

Stengelbrand oder Stängelbrand

Diese Krankheit wird durch den Tomatenbronzevirus hervorgerufen. Während bei anderen Krankheiten die Pflanze eine Überlebenschance hat, führt Stängelbrand zum Tod der Engelstrompete. Machen sich die ersten Anzeichen bemerkbar, sollte die Pflanze sofort entsorgt werden, da die Krankheit durch Insekten auf andere Pflanzen übertragen wird.

Kennzeichen sind:

  • Braune bis schwarze Flecken und Risse an Blattstielen, Blättern und Stängel
  • Pflanze verwelkt oberhalb der Flecken

Blattfleckenkrankheit

Diese Krankheit sieht bedrohlicher aus, als sie ist.
Kennzeichen sind:

  • Dunkelgrüne Flecke mit heller Mitte
  • Ähneln Saugstellen von Insekten
  • Flecke trocknen in der Mitte ein
  • Die „Mitte“ fällt dann heraus
  • Blätter vertrocknen und fallen ab

Mit guter Pflege erholt sich die Pflanze aber wieder von der Krankheit.

Pilzerkrankungen

Auftretende Pilzerkrankungen sind Grauschimmel, Wurzelfäule und Stängelgrundfäule. Die beiden letzteren treten bei zu feucht gehaltenen Pflanzen auf. Speziell bei der Engelstrompete ist deshalb darauf zu achten, dass die Pflanze nicht zu feucht, also mit einem zu feuchten Wurzelballen, ins Winterquartier übersiedelt. Um all diese Pilzerkrankungen zu vermeiden, sollte Brugmansia im Winter auch nicht zu viel gegossen werden.

Engelstrompete - Brugmansia

Kennzeichen sind:

  • Stockender Wuchs
  • Stumpfe, graugrüne Blätter
  • Blätter vergilben und welken
  • Wurzeln sind braun und matschig
  • Stammfuß ist weich und matschig

Um die Pflanze von den Pilzen zu befreien, müssen alle geschädigten Wurzeln entfernt werden. Auch müssen fast alle Blätter abgenommen werden, damit Brugmansia sich erholen kann. Topfen Sie die Pflanze um und gießen Sie sie nur ganz wenig. Ein entsprechendes Pilzmittel hilft der Pflanze zusätzlich. Müssen Stammflächen herausgeschnitten werden, hilft nur bei älteren Pflanzen, sollte Brugmansia mit einem fungizidenhaltigen Wundverschluss versorgt werden. Ist der Pilz allerdings zu weit vorgedrungen, ist die Engelstrompete nicht mehr zu retten.

Grauschimmel

Grauschimmelerkrankungen kommen meist vor, wenn das Winterquartier der Pflanze nicht gut belüftet wird. Der Schimmel liebt ein feuchtwarmes Klima. Oft tritt der Befall ein, wenn die Pflanze zu feucht ins Winterquartiert kommt, oder im Winter zu viel gegossen wird.
Kennzeichen sind:

  • grauer Schimmelrasen an Blätter, Stängel oder Stamm
  • Abgestorbene Blätter im Kübel und zu feuchte Erde fördern die Schimmelbildung

Grauschimmel ist schwer zu bekämpfen. Gegenmaßnahmen sind:

  • befallene Pflanzenteile entfernen
  • Fungizid einsetzen

Ist der Befall zu weit fortgeschritten, kann die Pflanze nicht mehr gerettet werden und muss entsorgt werden. Damit sich der Pilz nicht ausbreiten kann, achten Sie auf große Abstände zwischen den Pflanzen.

Stengelfäule

Die Stengelfäule ist eine weitere Pilzerkrankung. Phoma, so der Name des Pilzes, ist vor allem beim Rapsanbau in der Landwirtschaft gefürchtet, da er zu hohen Ernteausfällen führen kann. Wird ein Befall festgestellt, müssen die betroffenen Pflanzenteile sofort entfernt werden. Auch sollte die Pflanze von anderen Pflanzen getrennt werden. Für die Bekämpfung gibt es bestimmte Fungizide im landwirtschaftlichen Fachhandel. Da der Pilz in der Pflanze überwintern kann, sollte man jedoch auch die Entsorgung der Pflanze in Betracht ziehen.
Kennzeichen sind:

  • Schwarzbraune, glasige Flecken auf Blättern
  • Flecken trocknen ein und werden hell
  • Blätter rollen sich ein und sterben schließlich ab
  • Befall kann sich über den ganzen Stängel ausdehnen
  • greift auch die Wurzeln an

Wucherungen

Wucherungen können mit einer krebsartigen Krankheit verglichen werden. In der Regel kommt diese Krankheit eher selten vor. Zeigt sich eher unansehlicher Wildwuchs um den Stamm der Engelstrompete herum, dann handelt es sich um Wucherungen. Dieser oberflächliche Wildwuchs ist aber nicht das Problem. Dieses liegt unter der Erde. Wucherungen verdrängen die eigentlichen Wurzeln der Engelstrompete. Die Wucherungen selbst sterben im Winter ab und verursachen Fäulnis. Letztendlich stirbt Brugmansia durch die Fäulnis.

Wucherungen sollten daher vollkommen entfernt werden, auch ihre Wurzeln. Wird dabei der Wurzelballen der Engelstrompete stark verletzt, hilft ein entsprechendes Wundverschlussmittel

Engelstrompete - Brugmansia
Tipp:

Um die imposante Pflanze zu retten, greifen Sie im Falle der Fälle lieber tief in den Wurzelballen ein. Ohne die Hilfe, kann sie nicht überleben.

Schädlinge

Die Engelstrompete erfreut nicht nur den Betrachter, sondern auch zahlreiche Schädlinge. Ein Schädlingsbefall hat zumeist eher wenig mit falscher Pflege zu tun, die oftmals winzigen „Tierchen“ tauchen wie aus dem Nichts auf. Leider verschwinden sie nicht so schnell, wie sie gekommen sind. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sie sind hartnäckig und schwer loszuwerden. Wichtig ist, dass bei Befall sofort mit Bekämpfungsmaßnahmen begonnen wird.

Spinnmilben

Spinnmilben fühlen sich bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit sehr wohl. Sie saugen den Zellsaft der Blätter aus. Das Blatt sieht zuerst fein gesprenkelt aus, wird dann graubraun und vertrocknet schließlich. Zudem ziert ein hauchfeines Gespinst die Blätter und ihre Stiele.
Bekämpfung:

  • Frei verkäufliche Spritzmittel aus dem Fachhandel
  • Spezielles Granulat, dass in die Erde eingearbeitet wird

Bei der Bekämpfung mit Spritzmittel muss darauf geachtet werden, dass alle Teile der Pflanze bespritzt werden. Vergessen Sie nicht die Blattunterseiten und das Substrat. Um eine Verbreitung der Spinnmilben einzudämmen, auch die nicht befallenen Teile der Engelstrompete in die Maßnahme mit einbeziehen. Wird ein Granulat eingesetzt, dieses vor dem Gießen möglichst gleichmäßig verteilt ein bis zwei Zentimeter in das Substrat einarbeiten.

Zur Vorbeugung spritzen Sie Brugmansia während der Freiluftsaison regelmäßig mit lauwarmem Wasser ab. Spinnmilben befallen die Engelstrompeten auch sehr gerne im ihrem Winterquartier. Deshalb die Pflanze während des Überwinterns regelmäßig auf Spinnmilben untersuchen und das Winterquartier gut lüften.

Tipp:

Sprayen Sie Brugmansia ein und hüllen sie die Pflanze plus Kübel dann sofort luftdicht ein. So kann die chemische Keule besser wirken. Nach ein bis zwei Tagen können Sie die Pflanze dann wieder auspacken.

Weichhautmilben

Mit einer Größe von 0,2 Millimeter sind Tarsonomiden mit freiem Auge nicht erkennbar. Gefahr besteht für Brugmansia bei feuchtwarmem Wetter zumeist von Juli bis September. Sie befallen die Triebspitzen der Engelstrompete. Verkümmerte und braun werdende Vegetationspunkte sind Kennzeichen des Befalls. Weitere Kennzeichen sind glasig glänzende Blätter, Blattkräuselungen oder Kleinblättrigkeit. Weichhautmilben gelten als besonders schwierig zu bekämpfen.
Bekämpfung:

  • Starker Rückschnitt
  • Entsprechendes chemisches Bekämpfungsmittel

Weichhautmilben haben eine Vielzahl von Wirtspflanzen. Ihre Eier werden mit dem Wind auch über weite Strecken verbreitet. Um andere Pflanzen, nicht nur die eigenen, vor ihrem Befall zu schützen, muss sofort mit der Bekämpfung der lästigen Schädlinge begonnen werden.

Blattwanzen

Blattwanzen liebe weiche, junge Blätter. Sie stechen die Blätter ein und saugen sie aus. Die winzigen Einstichstellen werden mit dem Wachsen der Blätter größer. Sie sind von einem vertrockneten Rand umgeben. Da der Speichel der Blattwanzen für Brugmansia giftig ist, verkrümmen bzw. verkrüppeln sich die Blätter.

Bei der Inspektion auf Blattwanzen, beginnend an den Triebspitzen, muss sehr vorsichtig vorgegangen werden. Bei der kleinsten Störung oder Gefahr lassen sie sich fallen oder verstecken sich. Zudem kommt, dass Blattwanzen in der Regel durch ihre Farbe gut getarnt sind, und nur eine Größe von einem halben Zentimeter haben. Sie sind also sehr schwer zu erkennen.
Bekämpfung:

  • Abklopfen und auffangen
  • Neem-Präparate

Abklopfen und auffangen können Sie die lästigen Tiere nur am Morgen. Da befinden sie sich in einer Art Kältestarre und können nicht so leicht entwischen. Spritzmittel aus Neemöl sind bei den Blattwanzen auch nicht sehr beliebt. Aber Achtung: Werden sie vertrieben, suchen sie sich schnell eine andere Pflanze in der Nachbarschaft. Deshalb müssen die Blattwanzen auch wirklich entfernt, nicht nur vertrieben werden.

Dickmaulrüsselkäfer

Seinen Namen hat der Käfer von seinem rüsselförmigen Kopf. Er ist schwarz glänzend und flugunfähig. Schädlich für die Engelstrompete sind die Käfer selbst und ihre Larven. Der Käfer frisst nachts an Blüten und Blättern und hinterlässt buchtenförmige Fressspuren. Tagsüber sitzen die Käfer eher am Boden bzw. am Fuß der Pflanze. Sie können mit der Hand, mit oder ohne Handschuhe, abgenommen werden.

Schwieriger in der Bekämpfung sind die Larven der Dickmaulrüssler. Die Käfer legen unzählige Eier. Ihre Larven sind kopf- und beinlos und sind in ihrem Aussehen mit Engerlingen vergleichbar. Sie fressen an den Wurzeln. Genau genommen, sind die Larven deswegen viel gefährlicher für Brugmansia als die ausgewachsenen Käfer. Obwohl, weder Käfer noch Larven sollten die Engelstrompete befallen. Neben ihrem Wurzelfraß hinterlassen die Larven auch ihren Kot in den unterirdischen Gängen. Dieser schadet der Pflanze zusätzlich. Eine weitere Gefahr durch die Larven besteht darin, dass sich die angefressene Engelstrompete mit schädlichen Bodenpilzen infiziert. Angefressene Wurzeln sind Verletzungen an der Pflanze, und so können die Pilze in die Engelstrompete eindringen.

Für die Bekämpfung ist es wichtig, das Leben und die Fortpflanzung eines Dickmaulrüsslers zu kennen. Nach der Verpuppung schlüpfen die ersten Käfer im Mai. Grundsätzlich können die gefräßigen Käfer aber bis zum August schlüpfen. Ihre Eier legen die Käfer kurz nach dem Schlüpfen ab. Das können pro Insekt bis zu 800 Eier sein! Die ersten Larven schlüpfen nach zwei bis drei Wochen. Sie fangen sofort an, die Wurzeln zu fressen. Nach ihrer Überwinterung im Erdreich verpuppen sie sich im April und der Fortpflanzungsprozess geht erneut los.

Engelstrompete - Brugmansia

Die beste Zeit die Larven zu bekämpfen, ist April bis Mai und August bis September. Neben Fadenwürmern gibt es im Fachhandel auch spezielle Konzentrate. Vorsorglich bei Befall mit Käfern, Brugmansia umtopfen und alle Larven entfernen.

Damit der Käfer erst gar nicht zum Zug kommt, sollten seine natürlichen Feinde gefördert werden. Da Engelstrompeten bei uns als Kübelpflanzen kultiviert werden, sind Amseln und Meisen die natürlichen Feinde. Auch kann der Käfer mit Knoblauch- oder Neemtee vertrieben werden. Beide Geschmäcker mag er nicht. Bei Vertreibungsstrategien bitte beachten, dass der Käfer und seine Larven auch viele andere Pflanzen mögen: Alpenveilchen, Clematis, Flieder, Fuchsien, Efeu, Erika, Farne, Hortensien uvm..

So sollte das Floriani-Prinzip bei der Bekämpfung nicht an erster Stelle stehen.

Tipp:

Am besten sammeln sie die Käfer bei Dunkelheit mit einer Taschenlampe auf. Eine Falle aus mit Holzwolle gefüllten Blumentöpfen unter der Pflanze ist sehr effektiv. Die lichtscheuen Käfer „verstecken“ sich gerne darin und könne so tagsüber entfernt werden.

Schnecken

Die Blätter von Brugmansia schmecken Schnecken sehr gut. Vor allem junge Schnecken sind vom Geschmack der Blätter sehr angetan. Sie kriechen gern am Stamm hinauf, um an die leckere Mahlzeit zu kommen. Gegen den Schnecken-Befraß helfen die üblichen Mittel von „Kriechhürden“ bis zu Schneckenkorn.

Raupen

Raupen sind ein zwiespältiger Schädling. Klar, ein Raupenbefall ist einzudämmen. Aber Schmetterlinge sind schützenswert. Trotzdem sollten Raupen von der Pflanze entfernt werden. Sie fressen nicht nur die Blätter kahl. Blüten und Knospen bleiben von den gefräßigen Tieren auch nicht verschont.

Blattläuse

Wird die Pflanze von Blattläusen befallen, dann helfen die üblichen Mittel gegen die lästigen Läuse:

  • Besprühen mit einer Schmierseifenlösung
  • Befallene Äste oder Triebe entfernen
  • Blattläuse mit der Hand (Gartenhandschuhe) entfernen, nur bei schwachem Befall
  • Zur Not: chemische Keule verwenden
Achtung:

Wird bzw. muss die Engelstrompete bis auf ihren Wuchsbereich geschnitten werden, entwickelt sie vorerst keine Blüten mehr.

Fazit

Die an und für sich pflegeleichte Engelstrompete zieht eine ganze Reihe von Schädlingen an. Auch vor Krankheiten ist die Pflanze nicht gefeit. Aber mit ein paar Tricks und Kniffen macht man die begehrte Pflanze unattraktiv für Schädlinge. Leider nicht für alle. Sollte die Pflanze zu schwach oder zu krank sein, sollte sie vernichtet werden, auch wenn das Gärtner-Herz blutet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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