Blauregen, Glyzinie – Pflege, Schneiden und Vermehrung
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Blauregen wird auch Glyzinie genannt und ist ein Schmetterlingsblütler. Alle Blauregenarten sind sehr robuste, stark wachsende Schlingpflanzen mit sehr auffälligen, großen Blütentrauben. Sie können bis zu 30 m Wuchshöhe erreichen. Der Blauregen stammt ursprünglich aus Ost-Asien und Nordamerika. Die Pflanze blüht meist zweimal im Jahr. Die Blüten im Frühjahr erscheinen schon vor den Blättern. Die zweite Blüte folgt im Juli/August.
Blauregen ist mehrjährig. Im Winter friert nur das junge Holz ein wenig zurück.
Glyzinien sind giftig und zwar alle Teile der Pflanze, besonders aber die Samen, die Hülsen, die Rinde und die Wurzeln.
Blauregen (Glyzinie) gibt es in blau, weiß und rosa. Die erste Blüte zeigt sich nach ca. fünf Jahren.
Die Pflanze braucht nicht viel Pflege, muss aber regelmäßig beschnitten werden. Eine Blüte erscheint nur dann, wenn die Knospen durch Rückschnitt zum Blühen angeregt werden. Stark wachsende, ausladende Triebe sollte man auf Zapfen zurückschneiden, das heißt oberhalb einer kräftigen Knospe. Die vielen zwei- bis dreijährigen dünnen Triebe können entfernt werden. Größere, ausladende Äste sollten bei Bedarf mit einer Säge verjüngt werden. Von Regenrinnen müssen die starken Triebe unbedingt entfernt werden, da sie Dachrinnen zusammendrücken können. Ansonsten darf man den Blauregen nicht austrocknen lassen, besonders nicht im Frühjahr vor der Blüte. Bei Trockenheit können die Knospen abfallen. Staunässe wird aber auch nicht vertragen. Der Boden muss humusreich sein. Außer bei Wühlmausgefahr sollte man Mulchen. Wenn der Blauregen nicht richtig blüht, sollte gedüngt werden.
Blauregen (Glyzinie) kann durch Stecklinge oder Absenker vermehrt werden. Anzucht aus Samen ist nicht zu empfehlen. Besser ist, Pflanzen zu veredeln (Geißfußveredlung, Wurzelpfropfung). Sie blühen früher, als die aus Samen gezogenen.
Der Blauregen benötigt eine stabile, möglichst stabartige Rankhilfe, die auf Wuchshöhe und -breite abgestimmt ist. Rankhilfen sollten einen Abstand von 2 Metern zu Blitzableitern, Fallrohren, Dachrinnen und zur Traufe haben.
Blauregen zum Blühen anregen
Die Glyzinie, Glycinie, Glyzine (Wisteria), wie der Blauregen auch bezeichnet wird, gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) und zur der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Kletterpflanze ist giftig.
Sie ist eine stark wüchsige Pflanze und benötigt sowohl eine Kletterhilfe. Damit sie ihre bis zu 30 Zentimeter langen traubenförmigen Blüten hervorbringen kann, wird nicht nur eine gute Pflege vorausgesetzt auch andere Gegebenheiten können eine frühe Blüte forcieren.
Interessant ist es, verschiedene Exemplare dieser Kletterpflanze zu vergleichen. Denn während die einen ihrem Namen alle Ehre machen und zahlreiche blaue Blütentrauben herab „regnen“ lassen, befinden sich an anderen Glyzinien keine einzige Blüte – und zwar schon mehrere Jahre lang.
Sie haben auch dieses Problem und Ihr Blauregen blüht nicht? Deshalb möchten Sie ihn zum Blühen anregen. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie Sie die Blühfreudigkeit Ihrer Glyzinie fördern können.
Vermehrung aus Samen ungünstig
Aus Samen gezogener Blauregen blüht nur selten. Deshalb ist diese Art der Vermehrung nicht zu favorisieren. Beim Kauf einer Wisteria sollten Sie auf veredelte Pflanzen achten. Auch gibt es Unterschiede bei der Pflanzenart. Neben dem Chinesischen Blauregen (Wistria sinensis) gibt es auch noch den Japanischen Blauregen (Wistria floribunda) sowie einige weitere Arten.
Neben der namensgebenen Blütenfarbe in Blau-Violett bringen machen Sorten auch Blüten in den Farben Weiß und Rosarot hervor. Schwächer im Wachstum ist der Japanische Blauregen, der nur rund fünf Meter hoch wird. Was jedoch in manchen Garten oder an Fassaden vielleicht sogar erwünscht wäre. Allerdings soll diese Art auch erst nach etwa zehn Jahren zum ersten Mal blühen. Verschiedene Sorten, wie zum Beispiel die Wisteria formosa Issai Perfect, sollen jedoch schon nach drei Jahren erstmals blühen. Je nach Sorte kann sogar noch einmal eine Nachblüte im Spätsommer / Frühherbst möglich sein.
Einen beherzten Rückschnitt wagen
Die Blühfreudigkeit der Glycinie kann durch einen beherzten Rückschnitt gefördert werden. Trauen Sie sich ruhig mit einer scharfen Gartenschere Ihren Blauregen rigoros zurückzuschneiden. Der Rückschnitt der Wisteria erfolgt ähnlich dem einer Weinrebe:
- Bis auf eine Länge von etwa zehn Zentimeter – es sollen ungefähr drei Augen stehen bleiben – werden alle Seitentriebe eingekürzt, die nicht als Hauptgerüst dienen sollen. Diese Maßnahme ist dafür erforderlich, dass sich Kurztriebe bilden können die üppig blühen.
- Durchgeführt werden sollte dieser Schnitt im Spätsommer. In den Folgejahren sollten die neuen Triebe dann geschont werden.
Die Blüte des Blauregens ist dann nach etwa zwei bis drei Jahren zu erwarten. Wenig ausrichten können Sie mit dem Rückschnitt gegen die pflanzeneigenen Gegebenheiten wie der Vermehrung durch einen Sämling, was die Arten bzw. Sorten mit einer späten Blüte betrifft. Hier gibt es nur ein Mittel, das heißt sich in Geduld zu üben. Lesen Sie hier noch weitere Tipps zum Schneiden von Blauregen.
Schnittmaßnahmen
Unterschieden wird bei den Schnittmaßnahmen am Blauregen zwischen dem Pflanzschnitt und dem Rückschnitt. Zudem gibt es verschiedene Gründe weshalb die Wisteria zurückgeschnitten werden sollte. Einer davon ist die Blühfreudigkeit der Kletterpflanze zu fördern. Ein anderer Grund, weshalb Schnittmaßnahmen an der Kletterpflanze unerlässlich sind, ist die Vorbeugung von Schäden an den Rankhilfen.
Der Pflanzschnitt
Direkt nach der Pflanzung müssen die starkwüchsigen Kletterpflanzen bis auf wenige Augen zurückgeschnitten werden. Dieser Pflanzschnitt ist die Voraussetzung, dass der Blauregen schon nach zwei bis drei Jahren blüht. Wird der Pflanzschnitt nicht durchgeführt, kann es sein, dass die Gyzinie erst nach mehreren Jahren ihre ersten Blüten hervorbringt. Die feuchte, humose Erde sollte nach der Pflanzung leicht angehäufelt werden, damit die Augen leichter austreiben.
Der Rückschnitt
Beim Rückschnitt ist zu beachten, dass dieser richtig durchgeführt wird. Denn mit einem falschen Rückschnitt könnten eventuell unbewusst blütenbildende Triebe entfernt werden. Der Blauregen blüht am mehrjährigen Holz. Deshalb sollte man beim Rückschnitt an jungen oder einjährigen Trieben keine kosmetischen Maßnahmen durchführen. Stattdessen werden bei Bedarf die Leittriebe bis ins mehrjährige Holz ausgelichtet.
Mit einem starken Rückschnitt auf etwa 40 bis 50 Zentimeter kann die Glyzine verjüngt werden. Beim Rückschnitt der Wisteria geht man ähnlich vor wie bei Weinreben:
- Das heißt, alle Seitentriebe, welche nicht als Hauptgerüst dienen, werden drastisch (bis auf ungefähr drei Augen) eingekürzt.
- Damit sich Kurztriebe bilden die üppig blühen, sollte dieser Schnitt im Spätsommer (August) durchgeführt werden.
- Im Sommer selbst kann nach Bedarf zurückgeschnitten werden. Dabei sollte man den Neuaustrieb allerdings nur vorsichtig entfernen, weil oft Vögel in den Zweigen nisten. Die gefiederten Gartenfreunde sollen bei der Brut lieber nicht gestört werden.
Kurzprofil
Seinen Namen verdankt die giftige Pflanze den blauen Schmetterlingsblüten, welche in Trauben von etwa 30 Zentimeter Länge von den Trieben herabhängen. Die stark duftenden auffälligen blau-violetten Blütentrauben bringt die Glyzine von April bis Juni hervor. Die beiden Hauptarten sind die Blaue chinesische Glyzinie (Wistria sinensis) und die Japanische Blauregen (Wistria floribunda).
Neben den namensgebenden blauen Blüten können sie durchaus auch weiße oder rosafarbene Blüten haben. Die Blätter der Glycinie sind unpaarig gefiedert. Sie bestehen aus etwa sieben bis elf elliptisch geformten Fiederblättchen. In den etwa zehn bis zwölf Zentimeter langen braunen, behaarten Hülsen sind viele Samen enthalten.