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Riesenkaktus, Carnegiea gigantea – Pflege im Zimmer

Der Riesenkaktus (Carnegiea gigantea) zählt zu den säulenförmigen Stammsukkulenten, deren Stamm und Äste einen Durchmesser von 50-60 Zentimetern bei einer Gesamthöhe von 12-15 Metern erreichen können. So groß wird die imposante Pflanze allerdings nur in ihrer Heimat. Zudem wächst der Riesenkaktus auch extrem langsam. Deshalb ist der pflegeleichte Kaktus eine wirkliche Bereicherung in der Wohnung eines jeden Kakteenliebhabers. Wer ein paar einfache Regeln bei der Pflege beachtet, wird lange Freude an seinem Riesenkaktus haben.

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Steckbrief

  • botanischer Name: Carnegiea gigantea (Cereus giganteus)
  • andere Namen: Säulenkaktus, Kandelaberkaktus, Saguaro, Mexikanischer Riesenkaktus
  • gehört in die Familie der Kakteengewächse
  • stark gerippter Stamm (bis 60 cm Dicke)
  • armleuchterartige Verzweigung
  • Wuchshöhe bis 16 Meter
  • Blüten: große, weiße Trichterblüten (bis 12 cm Durchmesser)
  • Flachwurzler

Vorkommen

Der Riesenkaktus ist ausschließlich im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko (Sonora-Wüste) beheimatet. Besonders dichte Bestände sind im Hochland von Arizona (Saguaro-Nationalpark) zu verzeichnen. Da dort der Riesenkaktus weite Teile der Landschaft prägt, nennt man ihn auch Saguaro. Die Blütezeit des gigantischen Kaktus liegt kurz vor der Regenzeit (Mai bis Juni). Seine Blüten öffnen sich nur für kurze Zeit, nämlich nach Sonnenuntergang bis hin zum Mittag des Folgetages. Dass sich seine Blüten nur nachts öffnen, hat seinen Sinn: Der Riesenkaktus wird neben einigen wenigen Insekten und Vögeln vorwiegend von der Blütenfledermaus bestäubt.

Standort

Trotz seiner gigantischen Wuchshöhe eignet sich der Riesenkaktus hervorragend als Zimmerpflanze, denn in den ersten zehn Jahren beschränkt sich das Wachstum auf wenige Zentimeter im Jahr (maximal 10 cm). Auch danach gehört der Mexikanische Riesenkaktus zu den langsam wachsenden Kakteenarten, sodass nicht zu befürchten ist, dass er schnell das ganze Zimmer vereinnahmt.

  • Lichtbedarf: sonnig bis  halbschattig
  • unempfindlich gegenüber Zugluft
  • verträgt große Temperaturschwankungen

Im Sommer steht der Riesenkaktus gerne auf einem sonnigen Balkon. Gegenüber Hitze und Temperaturschwankungen ist Carnegiea gigantea unempfindlich. Die Pflanze sollte nur an einem regengeschützten Platz aufgestellt werden, da sie sensibel auf Nässe reagiert.

Tipp:

Um ein einseitiges Wachstum zu unterbinden, sollte ein Carnegiea gigantea gelegentlich gedreht werden.

Boden

Für Sukkulenten wie dem Saguaro ist normale Blumenerde nicht geeignet. In der Natur wächst ein Riesenkaktus in Gebieten, in denen der Boden nur wenig Humus aufweist, dafür aber sehr mineralhaltig und gut durchlässig ist. Ein gutes Substrat ist einfach hergestellt:

  • 50% Kakteenerde
  • 25% Quarzsand (oder kalkfreier Sand)
  • 25% Tongranulat, Lavagranulat, Perlite oder Ähnliches
Tipp:

Statt Kakteenerde kann auch Anzuchterde verwendet werden. Dann ist der Anteil jedoch auf maximal 30-40% zu senken.

Gießen

Ein Carnegiea gigantea sollte nicht mit kaltem Leitungswasser gegossen werden. Viel besser verträgt er Regenwasser, da dies keinen Kalk enthält. Wer kein Regenwasser zur Verfügung hat, kann auch abgekochtes oder aus der Heißwasserleitung entnommenes und auf Zimmertemperatur abgekühltes Wasser verwenden. Beim Wässern muss peinlich darauf geachtet werden, dass der Wurzelhals nie lange in der Nässe steht. Dieser ist die empfindlichste Stelle des Riesenkaktus, dort entwickelt sich schnell Fäule. Um dies zu vermeiden, sind mehrere Methoden gängig:

  • Erde mit kleinen Steinen abdecken (erbsengroß)
  • eine feine Sandschicht aufbringen
  • von unten wässern (tauchen)

Wer sich nicht sicher ist, wie oft er seinen Mexikanischen Riesenkaktus gießen soll, kann folgenden Trick anwenden: Einen feinen, unbehandelten Holzstab in die Erde stecken. Fühlt sich der Stab beim Herausziehen trocken an, muss gegossen werden.

Wird der Riesenkaktus auf der Fensterbank im Wohnzimmer überwintert, weil kein anderer Platz zur Verfügung steht, sollte er etwa einmal im Monat mit wenig Wasser gegossen werden.

Düngen

Auch Kakteen wie der Saguaro benötigen zum gesunden Wachstum Nährstoffe. Da diese in der humusarmen Erde nur begrenzt zur Verfügung stehen, wird im Rhythmus von etwa drei bis vier Wochen während der Vegetationszeit (April bis August) mit speziellem Kakteen- oder Sukkulentendünger.

Tipp:

Eine Ausnahme bilden frisch umgetopfte Pflanzen. Sie müssen im ersten Jahr nicht zusätzlich gedüngt werden.

Die Pflege nach Jahreszeiten

Je nach Jahreszeit hat ein Riesenkaktus unterschiedliche Ansprüche. Die Pflege ist jedoch immer ganz einfach.

Frühling (März bis Mai):

  • Standort: sonnig und warm
  • langsam an die volle Sonne gewöhnen
  • umtopfen
  • Morgens mit warmem Wasser einsprühen
  • langsam mit dem Düngen beginnen

Sommer (Juni bis August):

  • Standort: sehr warm, viel Licht und frische Luft
  • sonniger Fensterplatz oder Balkon (regengeschützt)
  • bei heißem Wetter viel gießen
  • düngen

Herbst (September und Oktober)

  • Standort: hell und warm
  • Pflanzen können bis zu den ersten Frösten im Freien bleiben
  • Düngen einstellen
  • Gießen reduzieren, ab Mitte Oktober einstellen

Winter (November bis Februar):

  • Standort: hell, trocken und kühl (8-15 Grad)
  • nicht gießen

Ein Daumendruck auf das Fleisch zeigt an, ob der Riesenkaktus gegossen werden muss. Fühlt es sich fest an, hat er noch genügend Reserven.

Tipp:

Ein schlimmer Pflegefehler liegt darin, den Carnegiea gigantea warm und relativ dunkel zu überwintern. In diesem Fall müsste viel gegossen werden, was zu unerwünschtem Wachstum neben Fäulnis führt.

Umtopfen

Ein Mexikanischer Riesenkaktus wächst in einem großen Topf nicht schneller als in einem kleinen. Allerdings sollte der Topf immer groß (oder zumindest schwer) genug sein, um das beträchtliche Gewicht des Kaktus zu stabilisieren. Bei stattlichen Exemplaren kann das Umtopfen schon einmal zur Herausforderung werden, da sie mit einem beachtlichen Dornenkleid ausgestattet sind. Um Verletzungen zu vermeiden, kann ein Gurt aus Schaumstoff oder ein altes Handtuch hilfreich sein. Kakteenzangen sind bei dem enormen Durchmesser der Riesenkaktusstämme meist unbrauchbar.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • alle zwei bis drei Jahre notwendig
  • Wurzelballen gut durchtrocknen lassen
  • am besten eignen sich Plastiktöpfe (mit Untersetzer)
  • der neue Topf muss nur wenig größer sein (2-3 cm)
  • Erde so gut wie möglich aus den Wurzeln schütteln
  • Drainageschicht aus Blähton oder Granulat einfüllen
  • in frisches Substrat einsetzen

Da beschädigte Wurzeln schnell faulen, darf der Riesenkaktus etwa zwei bis drei Wochen nach dem Umtopfen nicht gegossen werden. Zudem sollte er für diese Zeit an einen halbschattigen Ort gestellt werden.

Vermehren durch Stecklinge

Haben sich am Riesenkaktus Seitentriebe entwickelt, so können diese als Stecklinge zur Vermehrung herangezogen werden.

  • Zeitpunkt: Frühjahr bis Frühsommer
  • Trieb mit scharfem, sauberen Messer oder Säge abschneiden
  • Schnittstelle mehrere Wochen trocknen lassen
  • dazu aufrecht in ein luftiges Gefäß stellen
  • nach der Trocknung in geeignetes Substrat setzen
  • Erde nur leicht feucht halten (Fäulnisgefahr)

Vermehrung durch Samen

Sollte die Bestäubung und Fruchtbildung beim Carnegiea gigantea gelungen sein, können die Samen herausgenommen werden. Diese müssen dann für einige Tage auf einem Küchenpapier trocknen. Einfacher ist die Aussaat gekaufter Samen.

  • Zeitpunkt: Februar bis März
  • gesiebte Kakteenerde verwenden
  • Samen aufstreuen
  • nicht mit Erde bedecken, sondern nur leicht andrücken
  • Anzuchttopf in Untersetzer mit Wasser stellen
  • Topf mit durchsichtiger Plastikfolie oder Scheibe abdecken
  • hell und warm aufstellen (keine direkte Sonneneinstrahlung)
  • Temperatur: 25-30 Grad
  • Substrat mäßig feucht halten
  • gelegentlich lüften

Ab einer Größe von etwa 5 mm können die jungen Pflanzen in einzelne Töpfe gesetzt werden. Eine Abdeckung ist nun nicht mehr notwendig. In den nächsten drei bis vier Monaten das Substrat leicht feucht halten, aber nicht nass. Noch nicht der vollen Sonne aussetzen. Danach werden die jungen Pflanzen wie ausgewachsene behandelt.

Schneiden

Riesenkakteen müssen nur dann geschnitten werden, wenn sie zu groß werden. Spätestens beim Erreichen der Deckenhöhe sollte mittels einer sauberen und scharfen Säge der Stamm geradflächig abgesägt werden. Das Reststück kann nach dem Trocknen der Schnittstelle als Steckling verwendet werden.

Krankheiten und Schädlinge

Ein häufig auftretendes Problem ist das Faulen der Wurzeln oder ein Pilzbefall bei zu nasser Erde. Manchmal wird der Riesenkaktus auch von saugenden Schädlingen befallen. Neben einer Schädlingsbekämpfung sind kühlere Temperaturen und – insofern möglich – viel frische Luft hilfreich.

Fazit

Ein Riesenkaktus ist mit seiner saftig grünen Farbe und dem streng aufrechten Wuchs eine echte Bereicherung für die Wohnung. An einem hellen Standort aufgestellt, benötigt er im Sommer nur gelegentlich etwas Wasser und Dünger. Auch Terrasse oder Balkon sind im Sommer ein guter Standort, insofern der Carnegiea gigantea vor Regen geschützt steht. Im Winter mag es die Sukkulente gerne etwas kühler und trocken.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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