Aasblume, Stapelia grandiflora – Pflege
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Den schönsten Namen hat die Aasblume nun gerade nicht und leider ist dieser auch eine akkurate Beschreibung für den Geruch der Blüte. Was ihr an Duft fehlt, macht die Stapelia grandiflora jedoch mit exotischer Schönheit wett. Damit diese sich voll entfalten kann und erhalten bleibt, muss natürlich die Pflege stimmen.
Die Aasblume oder Stapelia grandiflora, wie das südafrikanische Gewächs auch genannt wird, bezaubert vor allem durch ihre Blüte. Selbst wenn sie gerade nicht blüht, ist die Sukkulente mit den ungewöhnlichen Blättern aber ein Blickfang. Damit sie richtig wächst und beginnt zu blühen, benötigt die Aasblume jedoch die richtigen Pflegemaßnahmen. Mit der richtigen Anleitung sind diese aber so einfach, dass selbst Anfänger und alle Pflanzenfans ohne grünen Daumen gut damit zurechtkommen.
Standort
Die Aasblume stammt aus Südafrika und wächst in ihrem Herkunftsland an sonnigen Plätzen. Der Standort im Wohnzimmer oder auf dem Balkon muss daher ebenfalls sehr hell sein. Die einzige Ausnahme hiervon liegt im Hochsommer. Bei sehr hohen Temperaturen sollte Stapelia grandiflora vor starker, praller Mittagssonne geschützt werden. Am Fensterplatz reicht dazu bereits ein dunkler Vorhang oder ein Rollo, im Freien sollte schlicht die Südseite vermieden werden. Ein Schutz vor Wind ist nicht notwendig, heftige Regenfälle können aber zum Abbrechen von Pflanzenteilen führen. Eine leichte Überdachung oder eine über die Aasblume hängende Pflanze sind daher ratsam.
Substrat
Die Aasblume benötigt ein lockeres, gut durchlässiges Substrat. Als Boden für Stapelia grandiflora geeignet ist handelsübliche Pflanzen- oder Blumenerde, die zur Auflockerung mit Kokosfasern und Sand oder Kies vermischt wird. Wird frisches Substrat gewählt, ist keine weitere Düngung notwendig. Bei Erde die weiterverwertet wird, sollte eine Vorbereitung mit entsprechenden Mitteln erfolgen.
Gießen
Beim Wasser zeigt sich die Aasblume genügsam. Frisches und selbst hartes Leitungswasser verträgt sie gut, Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sind aber dennoch die bessere Wahl. Gegossen wird erst, wenn die oberste Schicht des Substrats abgetrocknet ist. Im Sommer oder bei trockener Heizungsluft ist das natürlich schneller der Fall, als bei niedrigeren Temperaturen oder einer Stapelia grandiflora, die im Bad steht. Bei größeren Aasblumen in kleinen Töpfen ist die Überprüfung der Feuchtigkeit im Substrat durch die Daumenprobe schwierig. Dagegen kann eine kleine Menge Substrat entnommen werden, indem ein Strohhalm in die Erde gesteckt und leicht schräg herausgezogen wird. Lässt sich das Substrat leicht herausschütteln oder findet sich gar keins im Halm, wird es Zeit zum Wässern. Klebt es hingegen am Kunststoff oder zeigen sich deutliche Feuchtigkeitsspuren, kann das Gießen noch warten.
Düngen
Steht die Aasblume im Freien und wird kühl überwintert, kann sie von Mai bis September gedüngt werden. Wird die Stapelia grandiflora hingegen ganzjährig im Zimmer kultiviert, kann die Düngung bereits im Februar beginnen und bis in den Oktober oder gar November fortgesetzt werden.
In jedem Fall geeignet sind Kali-betonte Volldünger, die direkt dem Gießwasser beigemischt werden können. Eine schwache Dosierung aller vier Wochen reicht aus.
Verschnitt
Einen Formschnitt benötigt die Aasblume nicht. Es kann jedoch vorkommen, dass sie ungünstig aus dem Topf wächst und durch überhängende Teile nicht mehr stabil steht. Dann ist es möglich sie entsprechend zu kürzen. Hierbei muss jedoch sehr vorsichtig vorgegangen werden. Zum einen dürfen die Schnittstellen nicht gequetscht werden, zum anderen sind sie ausgesprochen anfällig für Stängelfäule. Ein Kontakt mit Wasser ist daher unbedingt zu vermeiden.
Blüte
Die Stapelia grandiflora blüht nur, wenn sie ausreichend Licht erhält. Sie benötigt hierfür also einen Fensterplatz oder einen sonnigen Standort im Freien. Kann ihnen dieser während des Sommers nicht geboten werden, stellt der Einsatz von Pflanzleuchten eine gute Alternative dar. Mit diesen ist es sogar möglich, die Blüte nicht erst im Spätsommer bewundern zu können. Aber Vorsicht! Die Blüten sehen zwar hübsch aus, verbreiten jedoch einen unangenehmen Aasgeruch – daher auch der Name der Aasblume. Dieser Geruch zieht Fliegen magisch an und hilft der Pflanze so bei der Befruchtung. Allerdings können die Insekten auch ihre Eier auf der Pflanze ablegen. Wer das vermeiden möchte, sollte also regelmäßige Kontrollen durchführen.
Vermehrung
Die Aasblume lässt sich sowohl über Samen als auch über Ableger vermehren. Die Samen sind aber an eine befruchtete Blüte gebunden, was diese Vermehrungsweise zum unsicheren Geduldsspiel werden lässt. Einfacher und schneller ist es daher, Ableger vorsichtig abzuschneiden und in Substrat zu setzen. Die jeweiligen Schnittstellen sind wiederum trocken zu halten, bis sie sich vollständig geschlossen haben.
Überwinterung
Zur Überwinterung stehen bei der Aasblume zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann sie weiterhin hell aber etwas kühler stehen – die Temperatur sollte jedoch 15 °C nicht unterschreiten. Bei dieser Haltung benötigt sie weniger Wasser und auch das Düngen kann bis zum nächsten Frühjahr vollständig eingestellt werden. Steht die Stapelia grandiflora ohnehin im Sommer an einem Fenster, kann sie da jedoch auch im Winter verbleiben. Das Gießen kann für gewöhnlich etwas reduziert werden, die Düngung sollte von November bis Februar ausbleiben.
Umtopfen
Beim Umtopfen der Aasblume gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Lediglich Vorsicht muss walten, damit keine Pflanzenteile abbrechen.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Die Aasblume zeigt sich Schädlingen gegenüber unanfällig. Unter Pilzinfektionen kann sie hingegen häufiger leiden. Die beste Vorbeugung ist das Tauchen der Pflanze, bei der die Blätter nicht befeuchtet werden. Zudem sind natürlich Gießmenge und -häufigkeit anzupassen. Steht die Stapelia grandiflora zu feucht, kann es zum Faulen der Wurzeln und Blätter kommen. Hier helfen dann nur das Umtopfen und der Einsatz eines Fungizids.
Schildläuse
Einen Schildlausbefall erkennt man an klebrigen Flecken auf den Blättern. Diese Insekten sind ca. 5 mm groß und sitzen sowohl auf den Blattober- als auch Blattunterseiten und auf dem Stamm. Die Weibchen haben einen weißen bis braunen, runden oder länglichen Schild unter dem die Eier sitzen.
Schildläuse vermehren sich explosionsartig. Ihre Bekämpfung ist langwierig und schwierig. Neben dem Abschaben mit Alkohol kann zur Bekämpfung ein ölhaltiges Pflanzenschutz-Spray oder ein systemisches Mittel in Form von Stäbchen zum Einstecken in die Erde oder Granulat verwendet werden. Diese Methoden sind alle nicht unproblematisch. Auf jeden Fall muss die Pflanze isoliert werden um ein Ausbreiten der Schildläuse auf andere Pflanzen zu verhindern.
Wollläuse
Wollläuse erkennt man an weißen Gespinsten auf den Blättern, die an Wollknäuel erinnern. Für die Bekämpfung gilt Ähnliches wie bei Schildläusen.
Häufige Fragen
Die Stapelia grandiflora kann mehrere Jahre benötigen, um erstmals Blüten auszubilden. Diese bleiben aber weiterhin aus, wenn die Sukkulente nicht hell genug steht. Ein Standortwechsel oder der Einsatz einer Pflanzlampe schaffen meist Abhilfe.
Zeigen die Blätter dunkle Verfärbungen oder gar klar abgegrenzte, schwarze Flecken, ist das ein Hinweis auf einen Pilzbefall. Um die Aasblume noch zu retten, muss sie mit einem Fungizid behandelt und umgetopft werden.
Pflegefehler
- Steht die Aasblume zu dunkel, bildet sie keine Blüten aus.
- Wird die Aasblume zu stark gewässert, bekommt sie schwarze Flecken auf dem Stamm. Dies ist ein Pilzbefall, an dem die Pflanze leicht eingehen kann.
- Ist der Standort der Aasblume zu kühl, kann auch dies zu Pilzbefall führen. In beiden Fällen muss die Pflanze mit einem Fungizid behandelt werden.
- Steht die Aasblume im Winter an einem zu warmen Ort, blüht sie im nächsten Sommer nicht.
- Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann ein Befall mit Mehltau auftreten. Dies muss mit einem Fungizid behandelt werden.
Wissenswertes zur Aasblume in Kürze
Die Aasblume (Stapelia), auch Ordensstern genannt, stammt aus Südafrika und verdankt ihren deutschen Namen dem Geruch der Blüten, die nach Aas riechen. Diese Blüten werden aber wegen ihres attraktiven Aussehens geschätzt. Sie sind sternförmig, bräunlich, purpurrot oder gelb und wachsen einzeln an kurzen Stielen. Sie werden zwischen 5 cm (z.B. bei Stapelia variegata) und 35 cm (Stapelia gigantea) groß.
Pflege
- Die Aasblume braucht während des ganzen Jahres einen hellen Standort mit direkter Sonneneinstrahlung.
- Sie benötigt einen durchlässigen Boden. Daher pflanzt man sie am besten in eine Mischung aus Blumenerde und Sand bzw. Kies und Torf.
- Da Aasblumen sehr schnell wachsen müssen sie öfter umgetopft werden.
- Dies sollte sobald der Stamm den Topfrand erreicht, nach Möglichkeit im Frühjahr, geschehen.
- Notfalls kann man aber auch im Sommer oder frühen Herbst noch umpflanzen. Anschließend kann etwas Kakteendünger gegeben werden.
Gießen
Beim Gießen ist etwas Sorgfalt nötig: Ist die Erde zu feucht, faulen die Triebe, wird die Erde zu trocken, verschrumpeln die Triebe und sterben schließlich ab. Während des Sommers kann man die Aasblume in eine Schale mit Wasser stellen und warten bis die oberste Erdschicht feucht wird. Dann nimmt man die Pflanze heraus. Dies wird wiederholt sobald die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Im Winter nur alle zwei Wochen kurz in Wasser stellen und wieder herausnehmen bevor die oberste Erdschicht feucht ist.
Düngen
Vom Frühjahr bis zum Herbst sollte die Aasblume alle vier Wochen mit kalireichem Volldünger oder Kakteendünger gedüngt werden.
Überwintern & Schneiden
- Die Temperatur des Standorts sollte im Winter nicht dauerhaft unter 10° C fallen.
- Aasblumen müssen nicht geschnitten werden, es sei den man möchte verfaulte Teile entfernen.
Aasblumen können durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden: Die Samen keimen bei Temperaturen um 22° C nach ca. einer Woche. Stecklinge werden im Sommer aus Seitentrieben geschnitten. Oft kann man aber auch einen Seitentrieb mit den Wurzeln herausziehen. Brechen dabei die Wurzeln ab, schneidet man die Bruchstelle mit einem Messer sauber und lässt die Schnittstelle vier bis fünf Tagen austrocknen. Anschließend setzt man ihn in Erde ein.
- Hat man den Steckling von der Mutterpflanze geschnitten, muss die Schnittstelle vier bis fünf Wochen vor Wasser geschützt werden.
- Dringt in dieser Zeit Wasser ein, fault die Pflanze und stirbt ab.
- Im Winter sollte man die Aasblume regelmäßig auf Pilzbefall kontrollieren und gegebenenfalls mit einem Fungizid behandeln.
Beliebte Arten
- Stapelia gigantea trägt Blüten, die einen Durchmesser von beachtlichen 30 cm erreichen können. Sie sind gelb, rot umrandet und behaart und entsprießen der Basis der aufrechten Stämmchen.
- Stapelia variegata treibt 15 cm hohe Stämmchen mit zahnförmigen Blattfortsätzen, die anfangs aufrecht stehen und dann niederliegen. Die zahlreichen fünfzähligen, 5- 7,5 cm breiten Blüten sind gelb mit purpurbraunen Flecken.