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Flieder – Pflege, Vermehren und Schneiden

Flieder - Syringa

Die ersten Sonnenstrahlen im April und Mai lassen die herrlichen Blütenrispen des Flieders aufsprießen und ihren unverwechselbaren Duft verströmen. Es gibt ungefüllte und gefüllte Blüten, die sich in rosafarbener, weiß bis zu dunkelvioletter Farbe öffnen. Möchte man etwas Exklusivität im Garten so kann man sich einen zweifarbigen Flieder pflanzen.

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Der richtige Standort

Der Flieder liebt die Sonne und fühlt sich äußerst wohl darin. Er gedeiht zwar auch im Halbschatten, aber überzeugt dann nicht so mit übervoller Blütenpracht und üppiger Krone. Die pralle Sonne und eine starke Hitze sind die Begleiter des Flieders. Der Flieder ist ein Zierstrauch der sehr windfest ist und lässt sich optimal als Hecke pflanzen. Nach ein paar Jahren entsteht so ein duftender und herrlich aussehender Sichtschutz. Hat der Flieder seinen sonnigen Standort und eine genügende Bodenfeuchtigkeit, so wächst er recht schnell. Stimmen die Standortbedingungen so kann der Flieder jährlich bis zu 50 cm wachsen. Wenn er als Hecke gepflanzt wird, so sollte man ihm genügend Platz gönnen, man rechnet einen Meter zwischen den Sträuchern.

  • Der Standort sollte sonnig sein,
  • Flieder verträgt gut Hitze,
  • ein geschützter Platz verhindert das Wegwehen seines Duftes.

Pflege

An den Boden stellt der Flieder keine besonderen Bedingungen. Allerdings sollten kein verdichteter Boden und keine Staunässe herrschen. Flieder, der schon ein paar Jahre alt ist, braucht auch in heißen Sommern keine regelmäßige Wasserzufuhr.

  • Er gedeiht besonders gut auf mäßig trockenen, nährstoffreichen, sandig/humosen Boden,
  • Ebenfalls gutes Gedeihen auf Lehmböden, die durchlässig und sommertrocken sind,
  • Flieder möchte einen Boden der kalkhaltig ist.

Ist der Boden sandig, so ist eine Düngergabe sinnvoll. Als Dünger sind Hornspäne oder organischer Dünger bestens. Hat der Flieder seinen perfekten Boden, so genügt es, ihn im Frühjahr reifen Kompost aufzubringen. Werden die Blütenrispen braun, sollten sie an einem warmen Tag mit einer Gartenschere entfernt werden. Dabei kann man störende Ästchen gleich mitentfernen. Einen leichten Rückschnitt kann man das ganze Jahr über vornehmen.

Pflanzen und vermehren

Flieder Syringa

Ist die Blütezeit des Flieders vorbei, sieht man um ihn herum Schösslinge. Diese Schösslinge lassen sich gut vermehren. Sie sollten im Spätsommer ausgemacht werden. (Es reicht aber noch der frühe Herbst.) Haben sie schon genug Wurzeln gebildet, können sie direkt eingepflanzt werden. Das Loch für den Schössling sollte gut mit Wasser gegossen werden. Auch die folgenden Tage braucht der kleine Schössling Wasser. Hat der Flieder-Schössling nicht genug Wurzeln gebildet, so kann man sie in einen Eimer stellen und dort wurzeln lassen. Damit sich am Ast Wurzeln bilden können, zieht man einen Ast bis zum Boden und bedeckt diesen mit Erde. Nach ein paar Monaten haben sich Wurzeln gebildet. Die Pflanzzeit für den Fliederstrauch ist im Herbst oder im Frühjahr.

Düngen und Gießen

Der Flieder verträgt eine trockene warme Jahreszeit besser als zu viel Nässe. Die Wassergabe ist recht gering, außer wenn er angepflanzt wird. Aber spätestens dann wenn die Blätter schlaff werden, muss gegossen werden. Ansonsten ist …

  • Gießen nur bei langer Trockenheit notwendig.
  • Damit ein reiches Blütenmeer entsteht, sollte man phosphorbetont düngen.
  • Organischer Dünger und Kompost sind ebenso gut,
  • Ebenso geeignet ist eine Mulchschicht – diese sorgt für eine optimale Temperatur der Wurzeln.

Flieder schneiden

Der Flieder muss nicht unbedingt geschnitten werden. Gerade der nicht geschnittene Flieder steht dann im Mai in reicher Blüte. Denn der schnittverträgliche Flieder zeigt große Blütenpracht am zweijährigen Holz. Die verdorrten und braunen Blütenstände, aber auch die kleinen Ästchen können mit einer scharfen Gartenschere geschnitten werden. Aber es gibt gute Gründe den Flieder zu schneiden und zwar wenn er zu groß geworden ist. Dabei spielt es keine Rolle ob in der Breite oder in der Höhe.

Der Rückschnitt sollte gleichmäßig sein und das Wuchsbild des Holzes beibehalten werden. Um in Form zu bringen, kann man ihn leicht lichten. Schneidet man den Flieder jährlich und schonend, so dankt es der Flieder mit starker Blüte, gleichzeitig sorgt der Schnitt für einen dichten Wuchs. Einen pflegenden Schnitt sollte nach der Blüte passieren. Um einen Wildwuchs zu verhindern, sollten die braunen Blüten abgeschnitten werden. Der Schnittzeitpunkt sollte an warmen Tagen erfolgen, da die Schnittstellen schneller trocknen, das wiederum verhindert einen Schädlingsbefall. Einen starken Rückschnitt kann man einmal im Jahr vornehmen. Allerdings muss man dann im nächsten Jahr mit wenigen oder gar keinen Blüten rechnen.

Nach einem Radikalschnitt, den man durchführen muss, weil er zu groß oder zu buschig geworden ist, wächst der Flieder wieder schnell. Es dauert allerdings zwei bis drei Jahre bis er wieder buschig ist und eine große Blütenpracht bekommt. Einen Radikalschnitt sollte der Flieder nur im Winter bekommen.

Da Flieder winterhart ist, braucht er keinen besonderen Winterschutz.

Schädlinge und zu kleine Blüten

Der Flieder ist nicht besonders anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. Die Fliedermotte, die man an braunen, getrockneten Flecken erkennt, kann ihn befallen. Ebenso kann eine Pilzerkrankung den Fliederbaum schwächen. Dagegen helfen nur ein Standortwechsel oder chemische Produkte.

Wenn man einen Flieder gepflanzt hat, so kommen im kommenden Jahr meistens keine Blüten. Er muss sich erst einleben in seinem neuen Standort. Wenn er gar nicht blüht, kann das an einem falschen Rückschnitt liegen, ein zu nasser Sommer oder eine Überdüngung.

Flieder Syringa

Es gibt herrliche Fliedersorten und immer kommen neue Sorten auf den Markt. So gibt es beispielsweise den:

  • Edelflieder mit purpurnen gefüllten Blüten, sehr üppig blühend, eine beliebte Hybride.
  • Ebenfalls attraktiv ist Flieder mit purpurnen Blüten und weißem Rand.

Wissenswertes in Kürze

  • Der Flieder gehört zu den Ölbaumgewächsen. Er wird ca. 2-5 Meter hoch, je nach Sorte und Standort.
  • Er liebt eine vollsonnige Lage in humusreicher, durchlässiger, lehmiger Erde, die auch gerne etwas kalkhaltig sein darf.
  • Halbschatten wird auch gut vertragen, obwohl da mit einer schwächeren Blüte gerechnet werden muss.
  • Staunässe wird von Flieder überhaupt nicht vertragen.
  • Die Fliederblüte setzt bereits im Mai ein, und hält sich bis Mitte-Ende Juni. Blütenfarben sind Blau, Weiß, rötlich Pink und neue Sorten haben auch gelbe Blüten.
  • Fliederblüten sind sehr schön in der Vase, halten nur leider nicht besonders lange. Niemals mit Maiglöckchen zusammen in die Vase stellen.
  • Die Wildform duftet sehr stark, und dient somit als Unterlage für neue Züchtungen.
  • Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge (Steckhölzer) die man am besten im Juni nach der Blüte schneidet.

Flieder kann man im Frühjahr und im Herbst pflanzen. Nach der Blüte sollten Sie Verblühtes sofort abschneiden (direkt unterhalb der Blüte). Die Baumscheibe bzw. Basis kann gerne gemulcht werden, das wird gut vertragen. Flieder wird am besten mit einem kalium- und phosphorbetonten Dünger gedüngt.

Beachtung sollte weiterhin finden, dass der Flieder tief genug gepflanzt wird, damit man die Wurzel beim Unkrautzupfen, oder Harken nicht beschädigt. Werden die Wurzel beschädigt, wachsen an den verwundeten Stellen Schösslinge und bald hat man nur noch Flieder im Garten. (Ähnlich wie beim Essigbaum). Den Flieder besser einzeln pflanzen, als Unterpflanzung lieber nur Zwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen, Krokus pflanzen, wenn möglich zusammen mit dem Flieder wenn dieser im Herbst gepflanzt wird. Nach einigen Jahren hat sie ein dichtes Wurzelgeflecht entwickelt da lohnt sich nur noch die Aussaat von einigen wenigen Pflanzen, wie zum Beispiel Judassilberling oder Nachtviole.

Buschig wachsenden Flieder findet man oft als Teil einer Blühenden Hecke. Da Flieder besonders frostfest ist, eignen sich Niedrigwachsende Arten auch für die Kultivierung im Kübel. (da ist man wenigstens vor dessen Ausläufern sicher). Im Kübel ist etwas Winterschutz erforderlich, damit die Wurzeln nicht durchfrieren können. Oberirdisch ist der Flieder gegen Frost ziemlich unempfindlich.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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