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Blaue Fächerblume, Scaevola aemula: Pflege von A – Z

Die Fächerblume ist eine beliebte Balkonpflanze, die sich dank ihrer hängenden Triebe besonders gut in Hängekörben oder Ampeln macht. Doch auch in Blumenkästen, Töpfen und im Freiland machen die violetten bis blauen Blüten eine tolle Figur. Die dekorative Pflanze gilt zwar als sehr pflegeleicht und robust, dennoch gibt es in Bezug auf die Pflege einige Dinge zu beachten.

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Steckbrief

  • Deutscher Name: Blaue Fächerblume
  • Wissenschaftlicher Name: Scaevola aemula
  • Familie: Goodeniengewächse (Goodeniaceae)
  • Gattung: Fächerblumen (Scaevola)
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenfarbe: violett, blau
  • Blattfarbe: grün
  • Wuchshöhe: 30-50 cm
  • Fruchtart: eiförmige Steinfrüchte
  • Frosthärte: frostempfindlich

Standort

Die Blaue Fächerblume stammt ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebieten Australiens und Polynesiens und ist dementsprechend eine Sonnenliebhaberin. Hierzulande ist die Scaevola aemula vor allem auf Balkonen und Terrassen ein dekorativer Blickfang, wo sie in erhöhten Positionen besonders gut zur Geltung kommt. Sie bevorzugt zwar sonnige Plätze, kommt aber auch sehr gut mit halbschattigen Standorten zurecht. Sie wächst sogar im Schatten, allerdings lässt ihre Blütenfülle dort deutlich nach. Der ideale Standort für das Pflänzchen sollte daher folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • sonnig bis halbschattig
  • je sonniger, umso mehr Blüten
  • Pflanzabstand etwa 20 cm
  • Wind- und Regenschutz nicht erforderlich
Hinweis:

Die Scaevola aemula kann sowohl auf dem Balkon als auch im Garten kultiviert werden. Allerdings eignet sie sich nicht als Unterpflanzung von Bäumen!

Boden / Substrat

Blaue Fächerblume - Scaevola aemula

In der freien Natur wächst die Scaevola aemula in Buschregionen und in Küstengebieten in trockenen Sand- und Lehmböden. Dementsprechend fühlt sie sich auch hierzulande in einem solchen Substrat am wohlsten. Im Freiland kann sie in der Regel problemlos in den normalen Gartenboden eingesetzt werden, sofern dieser möglichst kalkfrei ist. Denn Kalk lagert sich in den Wurzeln ab und hemmt die Aufnahmefähigkeit von Wasser und Nährstoffe, was wiederum der Gesundheit der Pflanze schadet. Wird die Pflanze jedoch im Kübel oder Topf kultiviert, benötigt sie normale Blumenerde, die im Idealfall aufgelockert wird. Hierfür eignet sich unter anderem Sand, Tongranulat, Perlit und Splitt. Das ideale Substrat bzw. Boden zeichnen sich zudem durch folgende Eigenschaften aus:

  • feucht
  • gut durchlässig
  • sandig bis lehmig

Pflanzgefäße

Die Scaevola aemula wird bevorzugt auf dem Balkon oder auf der Terrasse gepflanzt. Dort stehen dem Hobbygärtner zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, die Blumen in Szene zu setzen. Besonders schön wirkt die Fächerblume, wenn sie mit unterschiedlichen Sorten kombiniert wird. Denn es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, wie beispielsweise die „Saphir“ mit blauen Blüten oder die „Crystal“ mit einer reinweißen Blütenpracht. Da die Pflanze überhängende Triebe bildet, ist sie der ideale Kandidat zum Bepflanzen von Hängekörben. Allerdings kommen ihre Blüten auch in anderen Pflanzgefäßen zur Geltung, wie beispielsweise:

  • Ampeln
  • Balkonkästen
  • Kübel
  • Töpfe
  • hohe Pflanzschalen
Hinweis:

Unabhängig von der Art des Pflanzgefäßes ist es wichtig, dass dieses ein Wasserablaufloch hat.

Einpflanzen

Die Blaue Fächerblume wird in der Regel als Jungpflanze im Fachhandel erworben. Die Pflanze sollte zwar zügig nach dem Kauf eingepflanzt werden, allerdings ist es ratsam, ihr zunächst ein ausgiebiges Bad in kalkfreiem Wasser zu gönnen. Alte Erdrückstände können im selben Zug auch direkt entfernt werden. Außerdem ist es ratsam, das Wasserablaufloch mit einer Drainage auszulegen. Denn dadurch wird verhindert, dass dieses verstopft und sich Staunässe bildet. Für die Drainage eignet sich am besten poröses Material, wie beispielsweise Lavasplit, feine Tonscherben oder auch kleine Kieselsteine. Für das Einpflanzen haben sich zudem die folgenden Schritte bewährt:

  • Drainage etwa 3 cm hoch anlegen
  • darüber ausreichend Erde
  • Pflanze einsetzen
  • Pflanzabstand ca. 20 cm
Hinweis:

In eine Hängeampel finden meist zwei bis drei Fächerblumen Platz!

Düngen

Das dekorative Pflänzchen zählt zwar nicht zu den Starkzehrern, hat aber dennoch einen nennenswerten Nährstoffbedarf. Dementsprechend ist es ratsam, die Pflanze in regelmäßigen Abständen zu düngen. Für das Blumenbeet eignet sich hierfür Kompost oder andere organische Düngemittel, wie zum Beispiel Hornspäne. Wenn die Blumen jedoch auf dem Balkon kultiviert wird, ist ein Flüssigdünger meist die bessere Wahl. Denn organische Stoffe, wie Kompost oder Kaffeesatz, können von den Mikroorganismen im Substrat nicht vollständig verarbeitet werden. Damit die Pflanzen auch im Topf ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • zu Saisonbeginn Langzeitdünger verabreichen
  • alle zwei Wochen düngen
  • von April bis Ende August
  • mit niedriger Dosierung

Gießen

Blaue Fächerblume - Scaevola aemula

In Bezug auf die Bewässerung zeigt sich die Fächerblume als vergleichsweise anspruchslos. Da sie ursprünglich aus Australien stammt, ist sie mit Hitze und kurzen Trockenphasen bestens vertraut und kommt dementsprechend auch gut mit ihnen zurecht. Dennoch sollte der Wurzelballen niemals austrocknen, weshalb die Blume regelmäßig gegossen werden muss. Um ihren mittleren Wasserbedarf zu decken, sollten folgende Punkte bei der Bewässerung berücksichtigt werden:

  • regelmäßig gießen
  • an sonnigen Standorten mehr bzw. öfter bewässern
  • am besten mit kalkfreiem Wasser
  • nicht in der Mittagssonne bewässern
  • Staunässe vermeiden
  • im Freiland zusätzlich mulchen
Hinweis:

Um das Risiko von Staunässe vorzubeugen, sollten stets Pflanzgefäße gewählt werden, die einen Wasserablauf haben.

Schneiden

In Bezug auf Schnittarbeiten ist die Fächerblume sehr pflegeleicht, denn ein Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich. Ebenso wirft sie Verblühtes von selbst ab, das vom Hobbygärtner nur noch aufgesammelt und entsorgt werden muss. Da sich an den Triebenden unentwegt neue Blüten bilden, kann es durchaus vorkommen, dass die Fächerblume außer Form gerät. In diesem Fall kann sie bei Bedarf wieder in Form geschnitten werden. Dies bringt zudem den Vorteil mit sich, dass die Pflanze zur Blütenbildung angeregt wird. Wer noch einen draufsetzen möchte, kann durchaus zur Schere greifen und die Pflanze nach der ersten Blütephase um die Hälfte zurückschneiden. Die Pflanze treibt dadurch noch einmal ganz neu aus und trägt sogar mehr Blüten!

Überwintern

Die Fächerblume wird zumeist einjährig kultiviert, da sie sehr frostempfindlich ist. Allerdings kann sie unter bestimmten Voraussetzungen durchaus überwintert und somit mehrjährig gezogen werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen an einen frostfreien Standort gebracht werden – auch Pflanzen, die in Rabatten ausgepflanzt wurden! Diese müssen zum Überwintern dementsprechend ausgegraben, In Töpfe gesetzt, und in das Winterquartier gebracht werden. Um die Pflanzen bestmöglich auf das Überwintern vorzubereiten, empfiehlt es sich, sie zunächst um etwa zwei Drittel zu schneiden. Anschließend können die Pflanzen wie folgt überwintert werden:

  • Standort: helles Gewächshaus oder Wintergarten
  • Temperatur: 10 – 15 Grad Celsius
  • Gießen: nur in Maßen
  • Düngen: nein
  • Heizquelle und direktes Sonnenlicht vermeiden
Hinweis:

Nachdem erfolgreichen Überwintern sollten die Blumen nicht sofort wieder ins Freie gestellt werden! Besser ist es, sie langsam an die Sonne zu gewöhnen und sie vorerst vor der Mittagssonne zu schützen.

Vermehrung

Blaue Fächerblume - Scaevola aemula

Die Vermehrung von Fächerblumen ist ein schwieriges Unterfangen, das zudem mit einer Dauer von mindestens 2,5 Monaten auch sehr langwierig ist. Leider ist die Vermehrung nicht immer mit Erfolg gekrönt, weshalb die Pflanzen in der Regel von Fachbetrieben vermehrt und dann als Jungpflanze im Handel angeboten werden. Wer sich dennoch dieser Herausforderung stellen und sein Glück versuchen möchte, probiert am besten die Vermehrung mittels Teil- oder Kopfstecklinge. Diese sollten nicht blühend und leicht verholzt, sowie etwa 6 – 8 cm lang sein. Nachdem diese von der Mutterpflanze gewonnen wurden, werden die Kopfstecklinge zunächst bis auf die zwei oberen Blattpaare vom Laub befreit. Anschließend können engagierte Hobbygärtner die Vermehrung der wie folgt probieren:

  • untere Ende der Triebe anschrägen mit Messer
  • Schnittstelle mit Bewurzelungspulver benetzen
  • Steckling zu 2/3 in Erde einpflanzen
  • Substrat regel- und gleichmäßig feuchthalten
  • Erde darf nicht austrocknen!
  • Staunässe ebenfalls vermeiden
  • Standort: hell, aber nicht zu sonnig
  • Temperatur: 20 – 25 Grad Celsius
Hinweis:

Direktes Sonnenlicht ist zu vermeiden, da dieses das Substrat zu schnell austrocknet und die Stecklinge somit gestresst werden könnten.

Schädlinge und Krankheiten

Die Scaevola aemula gilt nicht nur als sehr pflegeleicht und robust, denn sie wird auch vergleichsweise selten von Schädlingen heimgesucht. Lediglich Minierfliegen können ihr zu schaffen machen, die sich jedoch relativ rasch an minenartigen Fraßgängen erkennen lassen. Bei einem Befall ist es ratsam, die befallenen Blätter abzusammeln und zu entsorgen und gegebenenfalls Schlupfwespen einzusetzen. In Bezug auf Krankheiten zeigt sie sich ebenfalls relativ unempfindlich. Vorsicht ist jedoch vor Welkekrankheiten geboten, die meist im Zusammenhang mit einer falschen Bewässerung stehen und sich dementsprechend oft vermeiden lassen.

Autor Heim-Redaktion

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