Gelbe und braune Blätter an Zimmerpflanzen – Ursachen & Tipps
Inhaltsverzeichnis
Zimmerpflanzen leisten einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung des Raumklimas, doch ist ihre Lebensdauer oft kürzer als es sein müsste. Die Ursachen sind vielfältig, wie eine falsche Pflege oder Krankheiten bzw. Schädlinge die zu spät bemerkt wurden und dann oft schon die Pflanze nicht mehr zu retten ist.
Erste Anzeichen für Probleme sind meist gelbe oder braune Blätter, wobei es hier unterschieden werden muss, ob es sich um vereinzelt absterbende Blätter handelt, was völlig normal ist, oder ob deutlich mehr Blätter eine Verfärbung zeigen. Sobald die Verfärbungen in einer unnormalen Menge auftreten, sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, da hier die Chance noch groß ist, die Pflanze zu retten.
Mögliche Schadbilder
Bei den Schadbildern gilt es genaue Unterscheidungen zu treffen, denn oft ist nicht gleich das gesamte Blatt betroffen, sondern etwa nur die Spitzen oder es treten punktuell gelbe bzw. braune Flecken auf.
Braune Blattspitzen
Braune Blattspitzen können zwei mögliche Ursachen haben, wobei die häufigste eine zu trockene Raumluft ist. Daher tritt dieses Problem vermehrt in den Wintermonaten auf, wenn zu wenig gelüftet und zu stark geheizt wird bzw. die Pflanzen direkt über dem Heizkörper stehen. Hier kann einfach durch einen Standortwechsel bzw. einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, indem eine Schale Wasser auf die Heizung gestellt wird, das Problem gelöst werden. Neben der trockenen Luft kann auch ein Überschuss an Mineralsalzen die Ursache sein, wobei hier die Düngergaben mit Mineralsalzen reduziert werden müssen und die Pflanze gegebenenfalls in einer Mineralsalz ärmere Erde umgetopft werden muss, damit sich der Haushalt wieder ausgleicht.
Gelbe bzw. braune Ränder
Hier kann ebenfalls zu trockene Luft bzw. ein zu hoher Kalkgehalt der Erde schuld sein. Viel häufiger ist dieses Schadbild jedoch auf eine Überdüngung bzw. zu häufiges Wässern zurückzuführen. In diesem Fall ist es unumgänglich, dass die Pflanze umgetopft und künftig weniger gewässert wird.
Gelbgrüne Blätter
Hier gilt es ebenfalls rasch zu handeln, da dieses Schadbild meist innerhalb kürzester Zeit die gesamte Pflanze betrifft und nicht nur die älteren Blätter. Häufig tritt dieses Problem in Regionen mit sehr kalkhaltigem Wasser auf, da es sich hier um einen Überschuss an Kalk handelt. Das Substrat der betroffenen Pflanze muss ebenfalls erneuert werden, da sich der Kalk auch in der Erde abgesetzt hat. Künftig sollte darauf geachtet werden kalkarme Dünger und Wasser zu verwenden. Da gerade das Wasser oft zum Problem wird und es nicht möglich ist mit kalkarmem Wasser zu gießen, sollte die Erde der Pflanze mindestens ein Mal pro Jahr erneuert werden.
Gelbe abfallende Blätter
Dieses Problem tritt vermehrt ebenfalls im Winter auf und betrifft häufig Pflanzen, die sehr helle Standorte bevorzugen. Oft handelt es sich bei diesen Pflanzen um Exoten aus trockenen und warmen Regionen, die es im Winter hierzulande schwer haben, da ihnen das Licht fehlt, sofern sie nicht in der Nähe der Fenster stehen und es ihnen oft auch zu kalt wird, wenn ein Raum nicht regelmäßig beheizt wird. Hinzu kommt, dass viele vergessen, dass auch immergrüne Zimmerpflanzen im Winter eine Ruhephase haben und sie in dieser Zeit nicht mit übermäßig viel Wasser versorgt werden dürfen. Deshalb sollte auch sofort das Gießen reduziert werden, wenn übermäßig viele Blätter abfallen.
Braune Blätter
Im Vergleich zum Schadbild der braunen Spitzen werden hier die Blätter innerhalb weniger Tage braun und sterben ab. Die Ursachen dafür können vielfältig sein und es kann sich beispielsweise um einen Frostschaden handeln. Besonders bei Wärme liebenden Exoten kann dieses Schadbild rasch auftreten – oft reicht schon zehn Minuten lüften, damit es zu einem Frostschaden kommt. Hier kann man nicht viel machen, lediglich die betroffenen Pflanzenteile können entfernt werden, ansonsten muss abgewartet werden, wie groß das Ausmaß des Schadens ist. Schnell braun werdende Blätter können auch von einem falschen Gießverhalten kommen und durch die übermäßige Feuchtigkeit kann sich eine Wurzelfäule bilden. In diesem Fall sollte die Pflanze rasch in ein neues Substrat umgetopft werden, jedoch sind die Aussichten bei Wurzelfäule ausgesprochen gering die Pflanze zu retten.
Fahle bis gelbliche Blätter
Verlieren die Blätter besonders auch die jungen Blätter rasch ihre Farbe, ist dies oft ein Hinweis auf eine Mangelerscheinung. Mit diesem Schadbild verbunden ist oft auch ein kümmerlicher Wuchs, da für eine gute Entwicklung die Nährstoffe fehlen. Hier sollte speziell ein Dünger für Zimmerpflanzen genutzt werden, der nach Möglichkeit in flüssiger Form gegen wird. Diesen können die Pflanzen deutlich schneller aufnehmen, was besonders wichtig ist, falls Mangelerscheinungen auftreten. Damit es nicht zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen kommt, können Langzeitdünger in fester Form verwendet werden, die dann nur oft nur einmal pro Monat in das Substrat gegeben werden müssen.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich sollten die Blätter erst dann abgenommen werden, wenn sie einfach von der Pflanze abgehen. Werden sie abgeschnitten, wenn sie noch mit Wasser versorgt sind, kostet dies der Pflanze unnötig Kraft um die offenen Wunden zu schließen, wobei sie diese Energie viel mehr zur Regeneration benötigen würde.
Das Gießen ist bei Zimmerpflanzen in der Tat immer ein heiles Problem, denn entweder wird zu viel oder zu wenig gegossen. Neben einer Drainage mit Tongranulat empfiehlt es sich daher noch ein Hydrometer in das Substrat zu geben. Dies zeigt an, wie feucht die Erde ist und man sieht auch sofort ob wieder gegossen werden muss. Außerdem sollten Pflanzen gerade vor dem Urlaub nicht mit zu viel Wasser versorgt werden, da sie eine Trockenperiode deutlich besser überstehen, als eine Phase mit zu viel Wasser.
Wissenswertes zu Blattverfärbungen bei Zimmerpflanzen
- Braune Blattränder und braune Blätter können ein Zeichen von verbrauchter Erde sein. Die Pflanze benötigt ein neues Pflanzsubstrat. Sie muss umgetopft werden.
- Oft ist aber die Erde einfach zu feucht oder zu trocken. Man sollte die Pflegehinweise für die Pflanzen nachschlagen und sich daran halten.
- Eingerollte und schlappe Blätter deuten auf einen Wassermangel hin. Wenn man nicht gießt, werden die Blätter auch braun.
- Wird ständig zu wenig gegossen, verbräunen die Blattspitzen. Dagegen helfen Tauchbäder.
- Braune Blattspitzen können aber auch auf einen falschen Standplatz hinweisen, meist zu nah an der Heizung. Die Spitzen kann man vorsichtig abschneiden.
- Außerdem ist meist die Luftfeuchtigkeit zu gering. Die meisten tropischen Zimmerpflanzen benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent.
- Gelbe Blätter zeigen häufig einen Stickstoffmangel an. Diesen kann man mit Stickstoffdüngergaben beheben.
- Auch ein falscher Standort kann zu gelben Blättern führen. Er deutet auch auf falsche Temperaturen hin, entweder zu hoch oder zu niedrig.
- Bei Palmen deuten gelbe Blätter häufig auf falsches gießen hin. Meist werden sie zu viel gegossen.
- Eigentlich sind Palmen sehr robust. Was sie nicht vertragen, ist stehendes Wasser. Man wartet mit der erneuten Wassergabe bis die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
- Übertöpfe sollten auf stehendes Wasser überprüft werden. Das muss unbedingt abgegossen werden.
- Bei Palmen können gelbe Blätter aber auch auf einen Nährstoffmangel hinweisen. Das kommt meist bei sehr kleinen Pflanzgefäßen vor.
- Außerdem reagieren viele Pflanzen auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit mit gelben Blättern. Wenn man die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprüht, hilft das.
- Bei einigen Pflanzen deuten gelbe Blätter auf einen Eisenmangel hin (Chlorose). Er entsteht durch Eisen- und Magnesiummangel.
- Meist ist ein erhöhter pH-Wert des Bodens an gelben Blättern Schuld. Dieser verhindert die Aufnahme von Eisen und Magnesium.
- Helle Blätter mit grünen Blattadern deuten auf einen Eisenmangel hin. Sollte das bei Ihren Pflanzen so sein, können Sie Eisenchelat ins Gießwasser geben.
Fazit der Redaktion
Oft kann es mehrere Ursachen für gelbe oder braune Blätter an Zimmerpflanzen geben. Es ist nicht immer ganz einfach, den richtigen Grund herauszufinden. Am besten schlägt man nach, was die Pflanzen für Anforderungen an Standort, Pflanzsubstrat und Pflege stellen. Dann kann man schon sehen, ob man das alles bieten kann oder ob etwas geändert werden muss.
Oft ist das Eintrocknen der Blätter ein ganz natürlicher Vorgang bzw. ein Alterungsprozess. Vertrocknete Teile schneidet man von der Pflanze ab. Dabei muss man aufpassen, dass man nicht das gesunde Gewebe der Blätter verletzt.