Hochbeet bepflanzen – die besten Pflanzen für das 1. Jahr
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Haben Hobbygärtner sich den Traum vom eigenen Hochbeet im Garten erfüllt, steht die Ausarbeitung des Pflanzplans auf dem Programm. Dient das Gärtnern auf Tischhöhe einem möglichst hohen Ernteertrag an knackigem Gemüse und aromatischen Kräutern? Oder haben Sie dem Hochbeet einen zierenden Charakter zugedacht mit prächtigem Blumenschmuck? Wie gut, dass klare Regeln und Gesetzmäßigkeiten den Weg weisen, ein Hochbeet gekonnt zu bepflanzen. Machen Sie sich hier vertraut mit den besten Pflanzen für das 1. Jahr.
Hochbeet bepflanzen
Nachdem der Rahmen des Hochbeetes fertiggestellt ist, geht es an die richtige Befüllung, bevor Sie Ihren Pflanzplan in die Tat umsetzen können. Bis Mitte Mai sollten die Vorbereitungen abgeschlossen sein, weil sich dann das Zeitfenster öffnet für die Bepflanzung. Aus diesen Schichten setzt sich das Substrat im Hochbeet zusammen:
- Zum Schutz vor Schädlingen den Boden mit einem engmaschigen Drahtgeflecht auslegen
- Jede weitere Schicht ist 25 bis 27 Zentimeter dick
- Erste Schicht: Drainage aus Tonscherben, Splitt und Kies – dünn abgedeckt mit Erde
- Zweite Schicht: Äste, Zweige und Schnittgut von Sträuchern – dünn abgedeckt mit Erde
- Dritte Schicht: Halb verrottete Pflanzenreste, wie Strünke, Laub und Grobkompost
- Vierte Schicht: Mischung aus humoser Gartenerde, Blumenerde und 2-3 Jahre altem Kompost
Bilden sich im Verlauf der Schichtung Hohlräume, werden diese mit Kompost, Laub oder Papier gestopft. Die zweite Schicht wird idealerweise angereichert mit etwas Kalkstickstoff (ca. 100 Gramm pro Quadratmeter). Falls zur Hand, geben Sie der obersten Lage etwas Gesteinsmehl hinzu. Von großem Vorteil für die Pflanz- und Pflegearbeiten sowie für die Ertragskraft eines Hochbeetes wirkt sich aus, wenn die Erde zur Mitte hin leicht ansteigt in Form eines kleinen Hügels.
Pflanzzeit beginnt im Mai
Es ist empfehlenswert, ein Hochbeet bereits im Herbst zu erstellen und zu befüllen. Zu dieser Jahreszeit liefert der Garten geeignetes Material in Hülle und Fülle für die Bestückung. Bis zum Beginn der Haupt-Pflanzzeit im Mai kann sich die Erde setzen, um bei Bedarf in der oberen Schicht noch aufgefüllt zu werden. Das bedeutet freilich nicht, dass Sie Ihr neues Hochbeet den Winter hindurch ungenutzt belassen. Pflanzen Sie im September und Oktober Erika, Astern und Chrysanthemen, erfreut sich das Auge an einer ersten Blütenpracht. Setzen Sie noch Blumenzwiebeln in die Erde, wie Tulpen, Narzissen und Krokusse, wird die Zeit bis Mai wunderbar überbrückt. So bepflanzen Sie das Hochbeet mit Sachverstand:
- Die fertig gekauften oder eigenhändig vorgezogenen Jungpflanzen in Wasser tränken
- In der Zwischenzeit die Erde gründlich durchharken und von Unkraut befreien
- Entsprechend des Pflanzplans im angemessenen Abstand kleine Löcher graben
- Ein geeignetes Pflanzloch weist das 1,5 bis 2-fache Volumen des Wurzelballens auf
- Die Jungpflanzen austopfen, in die Pflanzlöcher setzen, Erde andrücken und angießen
Zu den herausragenden Vorteilen eines Hochbeets zählt unter anderem, dass Sie den Pflanzabstand enger bemessen können, als im Freiland-Beet. Blumenkohl wird beispielsweise nicht im Abstand von 50 x 50 cm gepflanzt, sondern gedeiht bestens in einer Entfernung von 30 x 30 cm. Knollensellerie begnügt sich mit 20-25 cm und Stangensellerie mit 10-15 cm.
Die besten Gemüsepflanzen für den Start
In einem Hochbeet treffen die Pflanzen auf eine geballte Ladung an Nährstoffen. Innerhalb der aufgeschütteten Erde entwickeln sich deutlich höhere Temperaturen, als im Freiland. Der Vorgang forciert die Zersetzung, was in einer hohen Nährstoffkonzentration resultiert. Dieser Umstand definiert maßgeblich, welche Gemüsearten im 1. Jahr gepflanzt werden sollten. Infrage kommen in erster Linie alle Starkzehrer, da diese einen hohen Verbrauch an Nährstoffen aufweisen, ohne zugleich Nitrat anzureichern. Die folgende Palette liefert einen Überblick:
- Auberginen
- Bohnen: sowohl Busch- als auch Stangenbohnen
- Kohlsorten: von Blumenkohl bis Weißkohl
- Gurken
- Kartoffeln: frühe und späte Sorten sowie Süßkartoffeln
- Paprika
- Sellerie
- Spinat
- Rote Beete
- Tomaten
Gemüsearten mit einem hohen Platzbedarf sind nicht empfehlenswert für den Anbau im Hochbeet, selbst wenn sie zu den Starkzehrern zählen. Raumgreifende Zucchini, mächtiger Kürbis oder gewaltiger Rhabarber kommen mit einem Standort im ebenerdigen Beet besser zurecht.
Durchdachte Mischkultur
Das Anbaukonzept der Mischkultur ist ohne weiteres übertragbar auf das Hochbeet. Um die zahlreichen Vorteile einer bunt gemischten Pflanzenkultur vom 1. Jahr an zu nutzen, genügt es nicht, einzig auf die Intensität des Nährstoffverbrauchs zu achten. Darüber hinaus sollte berücksichtigt werden, inwieweit sich die Gemüsepflanzen in unmittelbarer Nachbarschaft verstehen. Die folgenden Kombinationen mögen der Anregung dienen:
Gute Nachbarschaften für den ersten Pflanzplan im Hochbeet
- Gurken: Blumenkohl, Chinakohl, Rosenkohl,
- Kartoffeln: Bohnen, Gurken, Lauch, Paprika, Sellerie, Spinat, Tomaten
- Rosenkohl: Sellerie, Porree
- Sellerie: Bohnen, Gurken, Rosenkohl, Chinakohl, Winterlauch, Tomaten
- Spinat: Bohnen, Kartoffeln früh und spät, alle Kohlarten, Tomaten
- Rote Beete: Buschbohnen, Stangenbohnen, Zwiebeln
- Tomaten: Bohnen, Blumenkohl, Winterlauch, Spinat, Sellerie
Vermeiden Sie Pflanznachbarschaften von Gurken mit Kartoffeln und Tomaten. Ebenso wenig verstehen sich Kartoffeln mit Sellerie und Rote Beete. Zudem mag Lauch nicht neben Rote Beete und Bohnen angesiedelt werden. Rotkohl und Tomaten mögen eine dekorative Farbkombination ergeben, im Wachstum behindern beide Gemüsearten sich jedoch.
Hochbeet im Ziergarten bepflanzen
In der kreativen Gartengestaltung punktet das Hochbeet mit überzeugenden Attributen. Dank der erhabenen Konstruktion dient es als Strukturgeber, fasst den Sitzplatz ein oder überbrückt Höhenunterschiede. Diese Aufgabe erfüllt das rückenschonende Blumenbeet ganz wunderbar mit Seitenwänden aus Naturstein, modernen Gabionen oder hölzernem Flechtwerk. Da es in diesem Fall nicht auf die besondere Schichtung der Erde ankommt, wie für den Gemüseanbau, gestaltet sich der Pflanzplan für das 1. Jahr ein wenig flexibler. Aufgefüllt mit humoser Gartenerde, gedeihen hier die folgenden Zierpflanzenarten prächtig:
- Chrysanthemen
- Geranien
- Sonnenblumen
- Tulpen
- Dahlien
- Löwenmäulchen
- Rittersporn
Sie schaffen ein harmonisches Erscheinungsbild, wenn Sie die hoch wachsenden Blumen mittig ins Hochbeet pflanzen und die zierlicheren Sorten zum Rand hin anordnen. Aufgrund der leicht gewölbten Aufschichtung des Substrats, kommen hängende Zierpflanzen in den äußeren Bereichen sehr schön zur Geltung, wie die vielblütigen Hängegeranien.
Empfehlungen für die Pflege im Hochbeet
Damit sich die Vorteile eines Hochbeetes auf ganzer Linie auswirken, schenken erfahrene Hobbygärtner den folgenden Aspekten zusätzlich ihre Aufmerksamkeit:
- Pflanzen in einem Hochbeet sind häufiger zu gießen, als im Freiland
- Im 2. und 3. Jahr jeweils im Frühjahr das Beet auffüllen mit Kompost und Gartenerde
- Im 2. Mittelzehrer anpflanzen, denen im 3. Jahr Schwachzehrer folgen
- Im 4. Jahr, spätestens im 5. Jahr die gesamte Befüllung austauschen
- Ab dem 2. Jahr regelmäßig organisch düngen mit Kompost und Pflanzenjauchen
- Eine Auskleidung mit Folie oder Styroporplatten erleichtert die Überwinterung im Hochbeet
Versehen mit einem absenkbaren Glas- oder Foliendach erweitern Sie die Funktion eines Hochbeetes zum Frühbeet, um darin Gemüse und Blumen für die nächste Saison vorzuziehen.
Fazit
Um ein Hochbeet erfolgreich zu bepflanzen, spielt die Füllung eine fundamentale Rolle. Ordnen Sie die Schichten in der empfohlenen Reihenfolge an, erwartet die Pflanzen beim Start eine geballte Ladung an Nährstoffen. Bei den besten Pflanzen für das 1. Jahr sollte es sich folglich um Starkzehrer handeln, die sich an der nahrhaften Erde bedienen, ohne im Gegenzug Nitrate anzusammeln. Das gilt für Gemüsepflanzen ebenso, wie für Blumen. Kräuter fühlen sich in diesem reichhaltigen Nahrungsangebot indes nicht sonderlich wohl – zumindest in den ersten beiden Jahren nicht. Geübte Hobbygärtner verleihen einer Bepflanzung im Hochbeet den letzten Schliff, indem sie die Vorgaben einer Mischkultur berücksichtigen. Gesellen sich verträgliche Pflanznachbarn zueinander, fördern diese sich gegenseitig im Wachstum. Diese Umsicht schlägt sich nicht nur im 1. Jahr positiv nieder in einem hohen Ernteertrag, sondern setzt sich in den Folgejahren nahtlos fort.