Schattenpflanzen: 17 grüne und blühende Pflanzen für den Schatten
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Nicht immer sind alle Gartenbereiche von Sonnenschein verwöhnt. Mit den richtigen Pflanzen lassen sich aber auch im Schattengarten beeindruckende Lichtblicke schaffen. Problematisch kann eine Wurzelkonkurrenz durch größere Bäume sein. Dennoch hat das Licht- und Schattenspiel in natürlichen oder künstlich erzeugten Schattenbereichen auch seine Vorzüge. Hier wachsen frei stehende Gehölze sowie grüne und blühende Pflanzen und jene mit besonderem Blatt- oder Fruchtschmuck.
Pflanzen für schattige Bereiche
Gut ausgewählt und richtig platziert können Pflanzen für schattige Bereiche zur Unterpflanzung von Gehölzen oder zur Begrünung von Hängen, Bachläufen und Mauern eingesetzt werden. Sie können als Hintergrundpflanze, im Vordergrund oder als flächige Bodendecker fungieren. Für nahezu jeden Bereich im Schatten gibt es mehrere attraktive Blüten- oder Blattschmuck-Schattenpflanzen.
Grüne und Blattschmuck-Pflanzen
Strauch-Efeu ‚Arborescens‘
Im Gegensatz zu herkömmlichem Efeu ist dieser Strauch-Efeu nicht kletternd. Mit seinen dunkelgrünen Blättern und den dekorativen Früchten und Blüten kann er ein sehr dekoratives und gestalterisches Element im Garten sein. Die gelbgrünen Blüten zeigen sich im September in sehr dekorativen Blütendolden. Strauch-Efeu wächst aufrecht und kompakt mit Wuchshöhen von bis zu 200 cm. Er fühlt sich im Halbschatten und Schatten wohl.
Japanisches Berggras (Hakonechloa macra)
Das japanische Berggras ist ein dekoratives Ziergras für den Halbschatten. Seine satt grünen, langen überhängenden Blätter machen dieses Gras zu einem echten Blickfang. Es fügt sich elegant in schattige Staudenbeete ein und eignet sich perfekt als Gehölzunterpflanzung. Aber erst mit der fantastischen Herbstfärbung der Blätter läuft das japanische Berggras zur Hochform auf. Es lässt sich sehr gut mit schwarzem Schlangenbart, Funkien und Elfenblume kombinieren, die sich ebenfalls an schattigen bis halbschattigen Plätzen wohlfühlen.
Tafelblatt ‚Astilboides tabularis‘
Das Tafelblatt ist ein exotischer Kandidat, der im heimischen Garten sehr gut im Halbschatten zurechtkommt. Seine riesigen Blätter, die Durchmesser von bis zu 90 cm erreichen können, machen ihn zu einer außergewöhnlichen Blattschmuck-Pflanze. Dagegen sind die kleinen grünlich-weißen, rispenförmigen Blüten eher unscheinbar aber dennoch schön. Blütezeit ist im Juni. Das Tafelblatt wächst ca. 150 cm in die Breite und 100 cm in die Höhe.
Farne
Farne sind faszinierende Pflanzen, die beim Austrieb ein noch etwas skurriles Aussehen haben. Im Schatten und Halbschatten finden sie ideale Bedingungen. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, Wuchsformen und Färbungen der Blätter. Der Schmuckfarn ‚Japanese Painting‘, der braune Streifenfarn (Asplenium trichomanes) aber auch Brokatfarn, Glanz-Schildfarn und der bis zu 130 cm hohe Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) sind besonders schöne Exemplare.
Funkien
Funkien auch bekannt als Herzblattlilien, sind die Stars unter den Schatten- und Blattschmuckpflanzen. Diese Schattenschönheiten sind vor allem wegen ihrer einzigartigen Blattfärbungen, ob einfarbig oder gemustert, und den unterschiedlichen Blattformen äußerst beliebt. Nicht minder attraktiv sind die Blütentrauben, die sich von Juli bis August an langen Blütenstielen über dem farbenprächtigen Laub erheben.
Purpurglöckchen
Das zur Familie der Steinbrechgewächse zählende Purpurglöckchen ist der Inbegriff einer Blattschmuckpflanze. Man kennt es auch unter der Bezeichnung Schattenglöckchen.
- Es kann sonnig aber auch im Halbschatten stehen
- Eine attraktive Pflanze mit vielen Blattformen und -färbungen
- Das Laub macht den eigentlichen Zierwert dieser zauberhaften Pflanzen aus
- Blätter können gelappt, gerüscht oder gekräuselt sein
Die Farben der Blätter reichen von einem zarten, dunklen Grün über Gelborange bis Dunkelrot bis hin zu Silber, Violett und bronzefarbenen Tönen. Die Wuchshöhen variieren je nach Sorte zwischen 15 und 90 cm.
Kaukasus Vergissmeinnicht ‚Variegata‘
Diese Blattschmuck-Pflanze präsentiert sich mit großen, herzförmigen, weißrandigen, grün und gelblich-weiß panaschierten Blättern. Zusammen mit den im Frühjahr erscheinenden leuchtend blauen Blüten sorgt es für Lichtpunkte in schattigen Bereichen. Mit Wuchshöhen von bis zu 50 cm bleibt das Kaukasus-Vergissmeinnicht eher klein.
Aronstab ‚Arum italicum‘
Die großen pfeilförmigen Blätter dieser extravaganten Blattschmuck-Pflanze treiben erst im Herbst aus und ziehen sich nach der Blüte komplett zurück. Sie sind tiefgrün und von silbrigen Blattadern durchzogen. Ihr größter Schmuck sind aber die im Herbst an aufrechten Stängeln sitzenden leuchtend roten Beeren. Die kleinen, zart gelben Blüten zeigen sich im Frühjahr. Dieses faszinierende Aronstabgewächs kann bis zu 60 cm hoch werden.
Blühende Pflanzen für schattige Bereiche
Silberkerze ‚Atropurpurea‘
Das Besondere an der Silberkerze ‚Atropurpurea‘ sind, neben dem gefiederten Laub, die schlanken, strahlend weißen Blütenähren, die sich erst relativ spät, etwa von September bis Oktober zeigen. Mit Ausnahme der Blüten erstrahlt die komplette Staude in einem auffallenden Purpurrot. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 180 cm und fühlt sich im Halbschatten und Schatten gleichermaßen wohl.
Mondviole/Wildes Silberblatt ‚Lunaria rediviva‘
Die bis zu 120 cm hohe Mondviole besticht durch ihren angenehmen Blütenduft, der nachts besonders intensiv ist. Schön anzusehen sind auch die hell- bis dunkelvioletten Blüten, die von Mai bis Juli die Mondviole schmücken. Auch im Herbst ist diese Pflanze dank ihrer silbrigen Schotenfrüchte noch sehr dekorativ. Sie gedeiht sowohl im Halbschatten als auch im Schatten.
Krötenlilie ‚Tricyrtis hirta‘
Die weißen, rot gesprenkelten Blüten dieser extravaganten Staude haben sehr viel Ähnlichkeit mit einer echten Orchidee. Von August bis in den Oktober hinein stehen sie hoch über den sattgrünen Blättern und erreichen dabei Wuchshöhen von etwa 50 cm. In heimischen Gärten sind Krötenlilien eher noch eine Seltenheit. Sie gedeiht sowohl im Halbschatten als auch im Schatten sehr gut.
Dreiblatt/Waldlilie Trillium grandiflorum ‚Pleno‘
Dieses Dreiblatt ist eine außergewöhnliche Schönheit. Die strahlend weißen Blüten sind gefüllt, was bei der Waldlilie eher selten ist. Blütezeit ist von April bis Mai und die Pflanzenhöhe liegt bei ca. 40 cm. An dunklen Standorten setzen die weißen, 8-12 cm großen Blüten einzigartige Akzente. Umrahmt werden sie von jeweils drei Laubblättern am Ende der Stängel.
Waldgeißbart / Geißbart (Aruncus)
Das Highlight dieser langlebigen und stattlichen Schattenstaude sind ihre prachtvollen weißen, sehr filigranen Blütenrispen, die denen von Astilben sehr ähnlich sind. Während die männlichen Blüten eine eher cremeweiße Färbung aufweisen, sind die weiblichen reinweiß. Sie bilden einen schönen Kontrast zu den bis zu 100 cm langen, frischgrünen Fiederblättern. Blütezeit ist im Juni/Juli, dann erreicht der Geißbart Wuchshöhen von bis zu 200 cm. Er toleriert sowohl halbschattige als auch schattige Standorte.
Schattenverträgliche Bodendecker
Schwefelfarbige Elfenblume Epimedium x versicolor ‚Sulphureum‘
Die schwefelfarbige Elfenblume bildet durch ihren verzweigten Wuchs und ihre Ausläufer schnell dichte Laubteppiche. Der Austrieb dieser Pflanze ist bronzefarben mit einem Hauch von Rot. Später sind die Blätter glänzend grün mit rotbrauner Zeichnung. Über den leicht gezahnten Blättern zeigen sich ab April die schwefelgelben, in Trauben angeordneten Blüten mit jeweils bis zu 25 Einzelblüten. Sie eignen sich für halbschattige bis schattige Standorte als großflächiger Bodendecker.
Wald Phlox ‚Clouds of Perfume‘
Das Erste, was man bei dieser hübschen Pflanze wahrnimmt, ist der intensive Duft der großen violettblauen, doldenförmigen Blüten. Bereits im April beginnt ihre üppige Blütenpracht und dauert bis in den Juni hinein an. Im Gegensatz zu herkömmlichem Phlox hat diese Phloxart einen kriechenden Wuchs, sodass sie sich sehr gut als Unterpflanzung von spät austreibenden Stauden und größeren Gehölzen eignet. Ein halbschattiges Plätzchen bekommt dieser Pflanze am besten.
Gedenkemein (Omphalodes verna)
Übersät von unzähligen kleinen, himmelblauen Blüten präsentiert sich dieser äußerst anpassungsfähige Bodendecker, der eigentlich zu den Stauden gehört. Das Gedenkemein ist ein edler Frühjahrsblüher, der im Laufe der Zeit dichte Bestände bildet. Eine einzelne Pflanze wird bis zu 12 cm hoch und 25 cm breit. Etwa ab Herbst ziehen die Pflanzen ein, nur der Wurzelballen überwintert im Boden. Im Frühjahr treiben sie wieder aus. Eine Pflanzung in Gruppen ist empfehlenswert. Im Halbschatten kann sie ihre ganze Pracht am besten entfalten.
Niedriges Dickmännchen Pachysandra terminalis ‚Compacta‘
Das immergrüne Dickmännchen, auch als Schattengrün bekannt, sorgt mit seinem dekorativen dunkelgrünen Laub für einen dichten Bewuchs kleiner oder größerer Flächen. Dabei kommt es sehr gut mit Wurzelkonkurrenz durch Bäume oder andere Pflanzen und einem Platz im Schatten zurecht. Sein Wuchs ist niedrig und kompakt mit maximal 12 cm in der Höhe und bis zu 40 cm in der Breite. Von April bis Mai zeigen sich zarte weiße Blütenähren an aufrechten Stängeln.
Verschiedene Arten von Schatten
Welcher Hobbygärtner kennt das nicht; schattige Bereiche, an denen einfach nichts wachsen will. Dabei sind nicht nur große Bäume die einzigen Schattenspender, auch Mauern, Hecken und Sichtschutzwände werfen Schatten. Um die richtigen Pflanzen für derartige Plätze zu finden, muss man zwischen Halb- und Vollschatten, lichten und offenen Schatten differenzieren, denn Schatten ist in allen Bereichen unterschiedlich ausgeprägt.
Dabei sind die Übergänge von einer Schattenart zur anderen in der Regel fließend. Viele Pflanzen sind sehr flexibel und wachsen in unterschiedlichen Schattenbereichen. Trotz allem ist eine entsprechende Zuordnung wichtig und entscheidend für Gedeih oder Verderb der Pflanzen. Aber wo genau liegen nun die Unterschiede?
Halbschatten
Pflanzen, die Halbschatten bevorzugen, kommen in der Regel nicht komplett ohne Sonne aus. Sie brauchen entweder morgens oder abends ein paar Stunden Sonne, um die lebenswichtige Fotosynthese betreiben zu können. Halbschattige Bereiche entstehen beispielsweise vor Mauern und Hecken oder unter dichten Baumkronen. Sie sind im Verlauf eines Tages für bis zu vier Stunden sonnig und die übrige Zeit beschattet. Die meisten Pflanzen für Halbschatten vertragen morgendliche Sonne besser als Sonne am Nachmittag und tolerieren kurzzeitig auch direkte bzw. pralle Sonne.
Vollschatten
Vollschattige Bereiche findet man vorwiegend unter Laubbäumen, immergrünen Sträuchern und Nadelbäumen sowie an der Nordseite hoher Gebäude und Mauern.
- Pflanzen im Vollschatten kommen mit einem Mindestmaß an Licht aus
- Wurzelkonkurrenz größerer Bäume spielt eine wichtige Rolle
- Baumwurzeln nehmen einen großen Teil des Bodenvolumens in Anspruch
- Das macht eine Unterpflanzung teilweise schwierig
- Schattige Bereiche unter Nadelgehölzen besonders problematisch
- Aus den Nadeln entstandener Humus, macht Bepflanzung fast unmöglich
- Beschaffenheit dieser Böden lässt sich verbessern
- Beispielsweise durch das Einarbeiten von Kompost, Rinder- oder Pferdemist
- Das kann Chance auf Artenvielfalt erhöhen
Lichter Schatten
Lichter Schatten bedeutet, dass durch das Blätterdach stetig Licht auf die Pflanzen fällt. Kürzere Schattenzeiten und Sonneneinstrahlung wechseln sich stetig ab. Verstärkt wird das Ganze durch Wind. Der versetzt die Baumkrone in Bewegung und sorgt so für ein immer wiederkehrendes Spiel von Licht und Schatten. Im lichten Schatten wachsen fast alle Pflanzen, die auch im Halbschatten gut gedeihen.
Offener Schatten
Pflanzen, die im offenen Schatten wachsen, bekommen jederzeit ausreichend Tageslicht aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Diese Bereiche sind zum Himmel offen, d.h., es gibt kein störendes Blätterdach, das Licht abhält oder dieses deutlich einschränkt. Typische Bereiche in offenem Schatten auch bekannt als absonnige Standorte, sind Innenhöfe, in denen die hellen Mauern von Gebäuden das Sonnenlicht reflektieren. An diesen Standorten kann sich auch die eine oder andere lichthungrige Pflanze gut entwickeln.