Pflanzen richtig besprühen – welche Pflanzen und womit?
Inhaltsverzeichnis
- Zimmerpflanzen mit Wasser besprühen
- Gartenpflanzen besprühen
- Biologische Sprühmittel für Zimmer- und Gartenpflanzen
- Neemöl
- Verwendung
- Brennnesseljauche
- Ansetzen
- Verwendung
- Brennnessel-Kaltwasser-Auszug
- Verwendung
- Eichenblätter-Kaltwasser-Auszug
- Verwendung
- Tee aus kanadischer Goldrute (Solidago canadensis)
- Verwendung
- Ackerschachtelhalmbrühe
- Verwendung
- Löwenzahntee
- Verwendung
- Komposttee
- Verwendung
- Fazit
Häufig werden Zimmerpflanzen bei zu trockener Raumluft mit Milben befallen, vor allem in den Wintermonaten, in den zu viel warme Heizungsluft entsteht. Meist reicht eine Schale Wasser für die schnelle Befeuchtung der Luft mehr aus und Sie müssen die Pflanzen mit Wasser besprühen, um den Milben vorzubeugen oder sie loszuwerden. Aber auch Gartenpflanzen werden besprüht, wenn sie von Schädlingen oder Pilzen befallen wurden. Ebenso gibt es vorbeugende Sprühmaßnahmen mit biologischen Mitteln, die selbst hergestellt werden können.
Zimmerpflanzen mit Wasser besprühen
Zimmerpflanzen benötigen gerade im Winter eine besondere und häufigere Zuwendung. Zu trockene Heizungsluft macht ihnen stark zu schaffen. Ihre Blätter trocknen schneller und leichter aus und ihre Widerstandskraft sinkt. So haben natürlich Schädlinge wie Milben oder Wollläuse ein leichtes Spiel. Damit Ihre Zimmerpflanzen gesund bleiben und nicht von diesen Insekten befallen werden, ist es enorm wichtig, dass Sie die Blätter der Pflanzen abstauben und sie anschließend mit kalkfreiem Wasser besprühen. Hierzu bietet sich eine handelsübliche Sprühflasche an, die es in jedem Gartenfachmarkt zu kaufen gibt. Die Wassertemperatur darf nicht zu niedrig, aber auch nicht zu warm sein. Das Wasser sollte eine angenehme Temperatur haben. Legen Sie eine Folie oder Zeitungspapier unter die Pflanzentöpfe, damit der Untergrund nicht nass wird.
Nicht bei Sonneneinstrahlung sprühen!
Besprühen Sie Ihre Zimmerpflanzen nicht bei Sonneneinstrahlung, vor allem die Pflanzen auf den Fensterbänken nicht, damit sie keinen Sonnenbrand erleiden. Besser ist es, wenn Sie entweder in den frühen Morgenstunden oder am Abend die Pflanzen besprühen.
Gartenpflanzen besprühen
Viele Gartenpflanzen wie zum Beispiel Rosen, Stauden, Zier- und Beerensträucher sowie Obstbäume werden im Frühling mit Pflanzenstärkungsmitteln besprüht, und zwar vor ihrem Blüten- oder Fruchtansatz. Das nennt sich in der Fachsprache Austriebsspritzung. Diese Spritzung schützt die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten und kräftigt sie gleichzeitig für einen starken Wuchs und guten Fruchtansatz. Gesprüht wird mit käuflichen oder selbst angesetzten Pflanzenstärkungspräparaten, die je nachdem Eiweiße, Molke, Potasche, Algenextrakte, ätherische Öle, Pflanzenhormone, Kreide oder Gesteinsmehle enthalten können.
Blüten niemals besprühen!
Egal, ob Sie Zimmer- oder Gartenpflanzen besprühen, lassen Sie die Blüten aus und besprühen Sie nur die Blätter. Die Blüten werden sonst fleckig und können schnell abfaulen.
Biologische Sprühmittel für Zimmer- und Gartenpflanzen
Es gibt viele Mittel und Möglichkeiten mit denen man Pflanzen biologisch besprühen kann:
Neemöl
Im Handel ist Neemöl zum Beispiel gemeinsam mit einem pflanzlichen Emulgator erhältlich, sodass Sie die angesetzte Mischung nur noch mit Wasser verdünnen müssen, um eine spritzfertige Lösung zu erhalten. Die Konzentration ist immer abhängig davon, welche Pflanzen Sie besprühen. Viele hartblättrige Zimmer- und Gartenpflanzen vertragen eine 1%ige Lösung. Weichblättrige Pflanzen sollten Sie jedoch nur mit einer 0,5igen Lösung besprühen.
Verwendung
Neemöl reaktiviert die Selbstheilungskräfte der Pflanzen und ist ein umweltschonendes Mittel gegen Schadinsekten, wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse und andere. Blätter erhalten einen gesunden Glanz.
Brennnesseljauche
Die Brennnesseljauche wird in einem Gefäß angesetzt, das aus Steingut, Holz oder Kunststoff bestehen kann, aber niemals aus Metall bestehen darf, um ungewünschte Reaktionen beim Gärungsprozess zu vermeiden.
Ansetzen
- 10 kg frische Brennnesseln (vor oder während der Blüte schneiden) – alternativ 0,5 bis 1 kg getrocknetes Kraut
- Brennnesselkraut kurz anwelken lassen und zerkleinern
- 50 l Wasser (am besten Regenwasser) dazugeben
- Gefäß mit Gitter abdecken
- einmal pro Tag umrühren
- Handvoll Steinmehl gegen unangenehme Gerüche zugeben
- Jauche fertig, wenn sie nicht mehr schäumt
- je nach Wetterlage nach ca. 2 bis 3 Wochen
Sobald die Jauche fertig ist, wird sie mit Wasser verdünnt, mindestens im Verhältnis 1:10.
Verwendung
Brennnesseljauche liefert hauptsächlich Stickstoff und kann zur Stärkung und Wachstumsförderung auf fast alle Pflanzen vor allem Blumen, Obst und Gemüsepflanzen gesprüht werden, außer auf Knoblauch, Zwiebeln, Bohnen und Erbsen. Ein Besprühen nach der Blüte bringt bei Obstbäumen und Beerenpflanzen eine Ertragssteigerung. Der Geruch der verdünnten Brennnesseljauche hält Läuse und Spinnmilben fern.
Brennnessel-Kaltwasser-Auszug
- wird wie Brennnesseljauche angesetzt
- 1 kg Brennnesseln (am besten frisch) auf 5 l Wasser
- nur maximal 24 Stunden stehen lassen
- darf nicht gären
- unverdünnt anwendbar
Verwendung
Neben der Anwendung als Blattdünger wirkt der Brennnessel-Kaltwasser-Auszug hervorragend gegen anfänglichen Blattlausbefall.
Eichenblätter-Kaltwasser-Auszug
Für diesen Auszug werden die im Herbst herabfallenden Eichenblätter und etwas Rinde verwendet und gemischt. Die Mischung sollte ca. 1 kg wiegen. Blätter-Rinde-Mischung mit 10 l Wasser ansetzen und 12 bis 24 Stunden stehen lassen. Der Ansatz darf nicht gären. Anschließend auf 1:5 bis 1:10 verdünnen.
Verwendung
Der Eichenblätter-Kaltwasser-Auszug wird besonders im Gewächshaus gegen Pilzbefall und saugende Insekten verwendet. Gurkenblätter immer vorsichtig sprühen, da sie sehr groß und dünn sind!
Tee aus kanadischer Goldrute (Solidago canadensis)
Eine Handvoll Goldrutenkraut mit kochendem Wasser übergießen und ca. eine Stunde ziehen lassen.
Verwendung
Goldrutentee wird vorbeugend gegen falschen und echten Mehltau verwendet. Er soll ebenso gegen Krautfäule bei Tomaten und Kartoffeln helfen. Mindestens einmal pro Woche auf die Pflanzen sprühen.
Ackerschachtelhalmbrühe
- 1 kg frisch (oder 159 g getrocknet)
- 10 l Wasser auffüllen
- 24 Stunden ziehen lassen
Wer nicht so große Mengen Ackerschachtelhalm vorrätig hat oder nicht so viel nutzen möchte, kann auch 15 g getrocknetes Kraut (zum Beispiel Ackerschachtelhalmtee aus der Apotheke) auf 1 l Wasser geben und 24 Stunden stehen lassen. Der Sud wird anschließend auf kleiner Flamme ca. 30 min geköchelt. Danach muss die Flüssigkeit abkühlen und wird erst im abgekühlten Zustand 1:5 verdünnt.
Verwendung
Ackerschachtelhalm enthält viel Kieselsäure, die vor allem gegen Pilzkrankheiten wie falscher und echter Mehltau, Krautfäule, Schorf, Grauschimmel hilft. Ebenso wird er vorbeugend gegen Milben sowie zu ihrer Bekämpfung eingesetzt.
Löwenzahntee
Für den Tee aus Löwenzahn benötigen Sie 150 g Löwenzahnblätter auf 1 l kochendes Wasser.
Verwendung
Abgekühlt und unverdünnt bevorzugt im Frühling auf die Pflanzen sprühen. Damit wird ihr Wachstum reguliert. Vor allem wird die Fruchtqualität von Obst- und Beerensträuchern verbessert.
Komposttee
Für Komposttee wird ein halber Eimer frischer Kompost mit Regenwasser aufgegossen. Anschließend werden 3 Löffel Gesteinsmehl und etwas Zucker (ca. 5g pro Liter) hinzugefügt. Mischen Sie alles gut und stellen den Eimer an einen warmen Ort mit einer Temperatur von 20 bis 25 °C. Rühren Sie täglich zweimal gut um. Der Tee wird nach einer Woche abgeseiht und mit Regenwasser 1:10 verdünnt.
Verwendung
Der Komposttee hilft gegen echten Mehltau, Kartoffelkrautfäule, Braunfäule und Grauschimmel. Die Pflanzen werden einmal wöchentlich tropfnass eingesprüht.
Fazit
Zur Pflanzenpflege gehört auch dafür zu sorgen, dass die Pflanzenumgebung im Haus eine entsprechende Luftfeuchtigkeit aufweist. Dieser Wunsch der Pflanzen lässt sich ganz einfach mit Wasser erfüllen, dass regelmäßig auf ihre Blätter aufgesprüht wird. Ebenso können verdünnte Pflanzenstärkungsmittel aufgesprüht werden, die gleichzeitig gegen Schädlinge wirken, vor allem bei Stauden, Rosen, Gemüse- und Obstpflanzen. Auf filzige Blätter und auf Blüten sollte aber nicht gesprüht werden.