Wann und wie Pfingstrosen richtig schneiden?
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Mit Pfingstrosen (Päonien) im Garten wissen Sie immer genau, wann der Sommer beginnt. Die winterharten Stauden bringen jedes Jahr aufs Neue zahlreiche, wunderbar duftende Blüten hervor, die auch als Schnittblumen geliebt werden, und benötigen zur Kultivierung nur wenig Pflege. Allerdings sollten sie regelmäßig beschnitten werden, um das Blütenwachstum anzuregen und möglichen Erkrankungen vorzubeugen. Wir geben Ihnen hier einige Tipps, mit denen Sie Ihre Pfingstrosen perfekt pflegen und beschneiden, um lange Freude daran zu haben.
Schneiden
Generell sollte eine scharfe Hecken- oder Rosenschere benutzt werden, um ein Quetschen der Pflanzenstängel zu vermeiden. Nehmen Sie den Rückschnitt an einem trockenen Tag vor, so dass an den Schnittstellen keine Keime oder Schmutz in die Pflanze eindringen können. Pfingstrosen sind winterhart, sie müssen nach dem Schneiden nicht für den Winter abgedeckt werden.
Als Schnittblumen
Die Pfingstrose ist eine elegante, duftende und lange haltbare Schnittblume, deren Blüten als einzelner Strauß, wie auch in Kombination mit anderen Blumen, eindrucksvoll wirken. Schneiden Sie die Blütenstiele lang ab, entfernen Sie die Blätter, falls welche am Stiel sein sollten, sie rauben der Blüte die Kraft. Falls Sie Blattgrün wünschen, schneiden Sie es extra. Schneiden Sie im eigenen Garten immer frühmorgens, achten Sie darauf, dass die Knospen nicht zu klein sind, sie können sich sonst in der Vase nicht öffnen. Die Stiele werden schräg angeschnitten und in handwarmes Wasser gestellt, auf Wunsch können Sie Sommerblumennahrung aus dem Fachhandel zufügen. Platzieren Sie die Vase an einem zugluftgeschützten Ort. Alle zwei bis drei Tage das Wasser wechseln und die Blumen neu anschneiden. So sollten sie mindestens 10 Tage halten.
Staudenpäonien
Beim Schneiden draußen im Garten muss unbedingt zwischen Strauch- und Staudenpäonien unterschieden werden, die Anforderungen sind hier unterschiedlich.
Der Schnitt der Stauden erfolgt im Herbst, vorzugsweise Oktober – November, damit sich die oberirdischen Pflanzenteile in die Erde zurückziehen können und über den Winter ruhen. Staudenpäonien werden bis auf eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten, so dass die Ruhephase einsetzen kann. Schneiden Sie die Stängel Stück für Stück, so dass nicht zu viel Druck auf die Schnittstellen ausgeübt wird und unnötig Pflanzensaft austritt. Dann können die Schnittstellen schnell austrocknen und sich verschließen. Untersuchen Sie die abgeschnittenen Pflanzenteile, ob sich irgendwo Pilzbefall zeigt. Sollte das der Fall sein, darf das Schnittgut nicht im Kompost entsorgt werden, sondern muss in den Hausmüll. Schneiden Sie bei Anzeichen von Pilzbefall dicht über dem Boden oder knapp unter der Erde ab, so dass Sie sicher sein können, keine Überreste zu übersehen.
Strauchpfingstrosen
Entfernen Sie direkt nach der Blüte das Verblühte mit einem oder zwei Blättern, so erhält die Pflanze genug Kraft und verausgabt sich nicht in der Erzeugung der Samen. Im Frühjahr können Sie die jungen Triebe bis auf zwei oder drei Augen zurückknipsen. Für das darauffolgende Jahr bilden sich dann mehr Knospen, außerdem verzweigt sich die Pflanze besser.
Die Gehölze erhalten nur bei Bedarf einen Reinigungsschnitt im Spätherbst, also November – Dezember. Dabei werden die Triebe bis zur ersten Knospe zurückgeschnitten, austreibende Knospen sollten Sie nicht anrühren. Untersuchen Sie vor dem Schneiden die Äste und Zweige, ob ein Schnitt überhaupt notwendig ist. Falls Ihnen Ihre Päonie etwas kahl vorkommt, lässt sich mit einem Schnitt der Neuaustrieb beeinflussen. Schneiden Sie bis zur ersten Verzweigung, möglichst vor einem außen liegenden Auge. Vermeiden Sie jedoch den Schnitt vor innenliegenden Augen. Im Allgemeinen nehmen die Pflanzen einen Rückschnitt nicht übel, doch es kann ein bis zwei Jahre dauern, bis sie wieder zum vollen Blütenreichtum findet, falls Sie die Pfingstrose stärker zurückschneiden müssen.
- entfernen Sie im Herbst auch das Laub der Strauchpäonien
- im Frühling austreibende Wildtriebe unterhalb der Veredelung direkt am Stamm abschneiden
Substrat und Boden
Lockerer, humusreicher Boden wird bevorzugt. Tiefgründiger Boden ist von Wichtigkeit, die Wurzeln reichen bis tief in die Erde und verzweigen sich dort.
- Geben Sie beim Einsetzen der Jungstauden Hornspäne mit in den Aushub, das erspart im ersten Jahr den Dünger.
- Setzen Sie die Veredelungsstelle bei Strauchpfingstrosen mindestens 5 – 10 cm unter die Erde.
- Achten Sie darauf, dass die Augen bei Staudenpfingstrosen wenigstens 3 cm unter der Erde liegen.
Standort
Pfingstrosen sind standorttreu und möchten einen windgeschützten, sonnigen Platz, an dem sie auch mehrere Jahrzehnte bleiben können. Unter Gärtnern heißt die Päonie auch die Lieblingspflanze des faulen Gärtners. Sie mag es nicht, umgesetzt zu werden.
Pflanzen
Pfingstrosen sind als Stauden und Sträucher erhältlich. In der Regel werden sie im Herbst gepflanzt.
Vermehren
Sollten die Stauden zu groß werden oder aus einem anderen Grund eine Versetzung der standorttreuen Pflanze unumgänglich sein, so darf nicht die ganze Staude an ihren neuen Standort versetzt werden, sie wird geteilt und wie eine Jungstaude behandelt. Auf diese Weise kann die Vermehrung durch Teilung stattfinden.
Krankheiten und Schädlinge
Die genügsamen Pflanzen können unter Umständen Pilzerkrankungen bekommen, was sich durch welke Zweige und Stängel während der Vegetationsphase zeigt. In diesen Fällen bei Stauden die befallenen Stängel direkt an der Wurzel ausreißen und im Herbst tief abschneiden. Nicht im Kompost entsorgen. Bei Strauchpäonien sollte ein Rückschnitt bis zum gesunden Holz erfolgen, um den Pilz auszurotten.
Fazit
Die genügsamen und langlebigen Pfingstrosen sind eine Bereicherung für jeden Garten, an der auch Ihre Enkel noch Freude haben können. Durch den Rückschnitt im Herbst schöpft die Staude neue Kraft und belohnt für die kleine Mühe mit enormem Blütenreichtum und betörendem Duft. Setzen Sie Ihre Päonien an einen sonnigen Platz, und die Pflanze wird es Ihnen jedes Jahr aufs Neue danken.
Wissenswertes in Kürze
- Grundsätzlich sollten die Äste und Blätter nur behutsam zurückgeschnitten werden. Es gilt hierbei: weniger ist mehr.
- Dabei ist es sehr wichtig, eine qualitativ hochwertige Astschere zu benutzen, die sehr scharf ist.
- Abgeschnitten wird immer jeweils oberhalb der sog. „schlafenden Knospen“ – Triebe, die erst in der nächsten Wachstumsphase austreiben.
In absoluten Ausnahmefällen kann eine Pfingstrose auch stark zurückgeschnitten werden: Als Ausnahmefälle gelten aber nur Situationen, in denen eine Krankheit vorliegt oder die Pfingstrose durch einen Sturm oder Frostschaden massiv beschädigt wurde. Nach einem solchen radikalen Schnitt kann es vorkommen, dass die Blüte für ein Jahr ausfällt. Somit darf man sich nicht wundern, wenn die Pfingstrose eine Saison lang nicht austreibt und eher kläglich aussieht. Sie sollte in jedem Fall stehen gelassen werden, da sie sich von allein wieder erholt.
- Wichtig ist bei einem massiven Rückschnitt auch, dass auf die Schnittstellen ein Wunderverschlussmittel aufgetragen wird.
- So vermeidet man, dass Pilze oder andere Krankheiten über die Schnittstellen in den Strauch gelangen.
- Derartige Wunderverschlussmittel kann man in jedem gut sortierten Baumarkt kaufen oder man schaut sich im Internet in diversen Onlineshops um.
- Da Pfingstrosen keine starken Stämme bilden, ist die Anschaffung einer guten Gartenschere sinnvoll.
- Alternativ dazu kann man auch Gartengeräte in vielen Baumärkten oder Gartenfachgeschäften leihen.