Pfingstrosen blühen nicht: so bekommen Sie satte Blüten
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Pfingstrosen verschönern den Garten durch ihre hübschen und wohlduftenden Blüten schon sehr zeitig im Jahr. Sie sind aber auch recht empfindlich und reagieren sensibel auf Missstände in der Kultur und auf Pflegefehler. Wenn die Pfingstrosen nicht blühen, sollten daher verschiedene Faktoren genauer unter die Lupe genommen werden. Wer weiß, worauf dabei zu achten ist, findet die Ursache für die nachlassende Blühkraft meist schnell und kann sie gezielt und mit einfachen Mitteln und Maßnahmen beheben.
Standort
Steht die Pfingstrose zu schattig oder zu nah an anderen Pflanzen, fehlt ihr die Kraft für die Bildung von Blüten. Im Falle des unzureichenden Lichtes wird oft mehr Energie in die Ausbildung von Blättern gesteckt. Die Blüte muss dann nicht komplett ausfallen, Knospen treten in der Regel aber seltener und in geringerer Anzahl auf. Bei einer Pflanzung dicht an anderen Gewächsen entsteht eine Konkurrenzsituation. Es bleiben dann möglicherweise nicht mehr ausreichend Nährstoffe für die Bildung von Knospen und Blüten übrig.
Substrat
Zur Verdichtung neigendes oder bereits verdichtetes Substrat macht es der Pfingstrose schwer, Nährstoffe aufzunehmen und sich selbst mit Feuchtigkeit zu versorgen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass der Boden entsprechend locker ist und bleibt. Lehmhaltige Erde sollte daher mit Sand und Kies versetzt sowie vor der Pflanzung gründlich umgegraben und aufgelockert werden. Sinnvoll ist es zudem, etwas Rindenmulch einzuarbeiten. Diese Maßnahme kann ruhig regelmäßig, jährlich oder alle zwei Jahre erfolgen.
Pflanzen
Sowohl der Zeitpunkt des Einsetzens als auch die Pflanztiefe können für das Ausbleiben der Blüte bei der Pfingstrose sorgen. Pfingstrosen, die erst im Frühjahr gepflanzt wurden, werden im ersten Standjahr in der Regel keine Blüten ausbilden. Werden Stauden-Pfingstrosen tiefer als drei Zentimeter über den Knospen mit Erde bedeckt, reagieren sie darauf empfindlich und die Blühkraft wird beeinträchtigt. Bei Strauch-Pfingstrosen verhält es sich anders. Hier gilt die Veredlungsstelle als Orientierung, die fünf bis zehn Zentimeter tief unter dem Substrat liegen sollte.
Gießen
Auf Staunässe reagiert die Pfingstrose empfindlich, auf anhaltende Trockenheit jedoch auch. Es sollte daher auf die folgenden Punkte geachtet werden:
- Lockeres Substrat, das den Wasserabfluss sicherstellt
- An Standorten mit hohem Grundwasser eine Drainageschicht einbringen
- Gießen nur nach Bedarf, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist
- Regelmäßige Kontrollen der Bodenfeuchte, vor allem im Sommer
Düngen
Auch bei der Nährstoffversorgung muss die goldene Mitte gefunden werden, damit die Pfingstrose Blüten hervorbringen kann. Eine Überdosierung an Stickstoff kann sich also ebenso für die ausfallende Blüte verantwortlich zeigen, wie ein Nährstoffmangel. Da es sich um eine schwachzehrende Pflanze handelt, ist ein Nährstoffmangel jedoch eher unwahrscheinlich. Ausreichend ist eine einmalige Gabe von Kompost vor dem Austrieb, also im zeitigen Frühjahr. Danach kann auf weitere Düngungen verzichtet werden.
Allerdings spielt auch hier wieder die Bodenbeschaffenheit eine Rolle. Ist der Boden verdichtet, erschwert er wie bereits erwähnt die Aufnahme der Nährstoffe. Selbst wenn der Boden ausreichende Mengen enthält, können diese also nicht im Gewächs ankommen. Daher sollte bei der Versorgung stets die Gesamtheit betrachtet werden.
Verschnitt
Zu zeitig oder zu radikal – die Pfingstrose nimmt beides übel. Da sie nur langsam wächst, kann gerade ein sehr starker Verschnitt zu einem längeren Ausbleiben der Blüte führen. Einem Schnitt vor der Blüte fallen wiederum Knospen zum Opfer oder die Kräfte werden in die Ausbildung von Blättern anstatt Blüten gelenkt. Besser ist es, abgestorbene Triebe und störende Zweige im Frühherbst weg zu kürzen. Dadurch kann die Pfingstrose samt Blüten im nächsten Frühjahr wieder kraftvoll austreiben.
Überwinterung
Pfingstrosen sind zwar an sich recht frostresistent, es kann aber dennoch und gerade bei jungen Pflanzen zu Erfrierungen kommen. Um die Gewächse zu schonen und zu schützen, können sie im Herbst mit Reisig und Rindenmulch bedeckt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge sind auf der Pfingstrose nur sehr selten anzutreffen. Wer zahlreiche Ameisen auf dem Gewächs bemerkt, kann diese getrost ignorieren. Die an sich nützlichen Insekten werden von dem süßen Pflanzensaft angezogen, verursachen aber keine Schäden. Bei Raupen reicht das Absammeln von Hand aus. Selbst ohne diese Maßnahme können sie in der Regel aber keine größeren Schäden anrichten. Anders verhält es sich bei Krankheiten und genauer gesagt bei Pilzinfektionen. Bei diesen ist schnelles Handeln gefragt. Bei den Anzeichen für Pilzinfektionen handelt es sich um:
- Verwelkende, absterbende Triebe und Knospen beziehungsweise Blüten
- Abfallende Blätter
- Bräunliche bis violette Flecke
- Kümmerlicher oder stagnierender Wuchs
Sollten diese Symptome bemerkt werden, sind betroffene Abschnitte großzügig zu entfernen. Zusätzlich sollte ein entsprechendes Fungizid aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen. Zur Vorbeugung ist es erfahrungsgemäß sinnvoll, die Pfingstrose regelmäßig mit Brennnesselsud zu gießen. Hierfür wird etwa ein Kilogramm zerkleinerter Brennnesseln in zehn Litern Wasser eingeweicht und nach 12 bis 24 Stunden zum Gießen eingesetzt. Da die Brennnesselbrühe die Pfingstrose auch mit Nährstoffen versorgt, sollte bei dieser Maßnahme auf eine zusätzliche Gabe von Kompost am besten verzichtet werden.
Fazit
Wer schon bei der Wahl von Standort und Substrat auf die Bedürfnisse der Pfingstrose achtet und die Pflege entsprechend anpasst, kann die Blühkraft der Pflanze stärken und einem Verlust der Knospen vorbeugen. Sollte es bereits zu einer ausfallenden Blüte gekommen sein, führt kein Weg an der Ursachenforschung vorbei. Probleme lassen sich jedoch häufig sehr einfach lösen.