Pfennigkraut, Lysimachia – Pflanzen, Pflege und Vermehren
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Das Pfennigkraut oder auch Münzkraut trägt seinen Namen aufgrund der münzartig runden gelben Blüten, die zwischen den kräftig grünen Blättern blühen. Es vereint Ästhetik und Nutzen und lässt sich einfach und zeitsparsam pflanzen und pflegen. Ob Hobbygärtner oder Gartenprofi, dieses Gewächs ist für jedermann geeignet.
Allgemeine Informationen
- Gattung: Lysimachia
- Familie: Primelgewächse
- Unterfamilie: Myrsinengewächse
- heimisch in Europa und Asien, als Zierpflanze weltweit
- Das Kraut steht von Mai bis Juli in der Blüte.
- dünne kriechende Stängel, grüne Blätter, leuchtend gelbe Blüten
Der richtige Standort
Die Bodendecker Pflanze erlaubt Flexibilität beim Standort. Von der Freifläche bis hin zum Blumenkasten kann sie herangezogen werden. Simple Rasenflächen werden durch das Grün der Blätter und die leuchtend gelben Blüten aufgepeppt. Auch als Highlights in Pflanzenkübeln und zur Zierde des Balkons ist das Pfennigkraut gerne gesehen. Entscheidend ist die Bodenbeschaffenheit. Grundvoraussetzung ist ein nährstoffreicher, frischer und lehmhaltiger Boden mit einem ausreichenden Maß an Feuchtigkeit. Deshalb fühlt sich das Gewächs in unmittelbarer Nähe zu Gewässern, beispielsweise am Teichrand, besonders wohl.
Auf dem Wasser sorgt es für einen geregelten Nährstoffhaushalt. Die Vermehrung der übrigen Pflanzenarten wird eingedämmt. Das Kraut wird auch zur Zierde in kleineren und größeren Aquarien verwendet.
Weitere Hinweise zum Standort:
- Halbschatten oder Schatten
- sonniger Standort nur mit intensiver Bewässerung, gilt insbesondere für die Verwendung als Balkonpflanze
- In Aquarien nur bei einer Wassertemperatur bis 25 Grad verwendbar, wächst hier die Pflanze über die Wasseroberfläche bitte zurückstutzen
- In Aquarien wächst sie vertikal und bis zu 40 Zentimeter hoch.
Aussaat und Pflanzen
Das Kraut ist außer der ersten beiden Monate das ganze Jahr über in allen Gartencentern verfügbar und im Verhältnis zur Ergiebigkeit eine recht günstige Pflanze. Pfennigkraut vermehrt sich durch Teilung. Es erreicht eine Höhe von 5 Zentimetern und 50 Zentimeter lange Ausläufer. Eine Pflanzung erfolgt am besten im Herbst oder Frühjahr. Die einzelnen Pflanzen werden eingegraben, leicht angedrückt und angegossen. Je nach Standort erfolgt später die weitere Bewässerung.
Nach der Pflanzung sinkt das Gewächs noch ein Stück weit in den Boden ein, deshalb nicht zu sparsam mit der Zugabe von Erdreich umgehen und gegebenenfalls noch einmal auffüllen. Gedüngt werden kann, es ist aber nicht zwingend erforderlich. Für die Pflanzung auf einer Fläche werden um die 5, maximal 10 Pflanzen pro anfallendem Quadratmeter verwendet. Das Gewächs verträgt sich in der Regel gut mit anderen Pflanzen. Falls nicht, ist eine gezielte Eindämmung möglich. Wird dies von vornherein gewünscht am besten frühzeitig damit beginnen, da sich Pfennigkraut ziemlich zügig vermehrt. Der Wuchs ist kriechend und das Gewächs breitet sich am Boden wie ein Teppich aus.
Die Züchtung
Die Vermehrung der Pflanze ist sehr einfach, da sie das Meiste von selbst erledigt. Für die Züchtung des Münzkrautes gibt es zwei verschiedene Varianten. Bei der Vermehrung müssen mindestens eine Triebpflanze und eine ausreichende Menge an Wurzelwerk und Blättern vorhanden sein. Dazu werden einzelne Ausläufer vorsichtig ausgegraben, ohne die Wurzel selbst zu beschädigen. Anschließend kann dieser unter eben genannten Bedingungen vorsichtig geteilt werden. Die Trennung sollte an jungen Wurzeltrieben erfolgen, nicht an bereits vollständig ausgebildetem Wurzelwuchs. Üblicherweise ist die Pflanze ziemlich wich und kann mit per Hand auseinandergezogen werden. Ist sie zu fest erfolgt die Teilung mit Spaten, einer kleinen Hacke oder einem Messer.
Die beste Pflege
Das Kraut ist verglichen mit anderen Pflanzen sehr resistent und zieht weder Schädlinge noch Krankheiten an. Verblühen und Verfall ergibt sich lediglich aus einer falschen oder unzureichenden Pflege, sprich Unterversorgung des Wasserhaushaltes. Optisch ist dies durch eine bräunliche Verfärbung und Eintrocknen von Blüten und Blättern sichtbar.
Die Pflege macht lediglich eine ausreichende Bewässerung erforderlich, die sich nach den Lichtverhältnissen des Standortes und der Bodenbeschaffenheit richtet. Eine extra Düngung ist nicht erforderlich. Bei einer raschen Verbreitung, insbesondere wenn das Gewächs neben anderen Pflanzen gedeiht, ist ein Rückschnitt zu empfehlen.
Sonstige Regeln bei der Pflege:
- Düngen (wenn überhaupt) ggf. mit etwas Kompost im Frühjahr oder unmittelbar nach dem Einpflanzen.
- eventueller Rückschnitt bei einzelnen Stängeln, ausreichend für eingedämmtes Wachstum, Herbst bis Spätherbst
Sicher durch den Winter
Als immergrüne Pflanze ist das Münzkraut robust und winterfest. Wie auch die übrige Pflege erfordert die Überwinterung keine besonderen Maßnahmen. Vorsicht ist höchstens bei den nächsten Verwandten des Felberichs geboten. Diese können einen extra Frostschutz erforderlich machen.
Da die ausdauernde Staude ihren Ursprung in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens hat, kann ihr unsere Kälte nicht viel anhaben. Pfennigkraut überwintern gestaltet sich überaus einfach. Die Pflanze bleibt einfach an ihrem angestammten Platz. Das meiste Laub behält während der kalten Zeit sogar seine grüne Farbe. Selbst im Kübel, der im Winter im Freien bleibt, kann das Pfennigkraut überwintern.
Verwendung als Heilpflanze
Obgleich die heilende Wirkung des Münzkrautes sehr umstritten ist, wird es bei einigen gesundheitlichen Beschwerden angewandt, da es zum Beispiel Kieselsäure enthält. Dieser wird eine bindende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Zu den durch Pfennigkraut behandelbaren Beschwerden zählen insbesondere Magen-Darm-Probleme, wie Durchfallbeschwerden. Außerdem wird es als Hilfe bei rheumatischen Erscheinungen genutzt. Die Verwendung erfolgt in getrockneter Form und wird zum Beispiel als Tee aufgebrüht. Eine kleine Menge reicht aus, um einen Sud herzustellen. Bei der Wundheilung kommt es abgekocht als Umschlag zum Einsatz und soll somit den Heilungsprozess beschleunigen.
Angebliche heilende Eigenschaften:
- Linderung von Schmerzen, zum Beispiel Krämpfen im Magen-Darm Bereich
- antiseptische, wundheilende und entzündungshemmende Wirkung
Pflege-Tipps
Die Bezeichnung Pfennigkraut täuscht. Wer vermutet, dass es sich bei diesem Gewächs um eine billige oder sogar altmodische Pflanze handelt, der irrt gewaltig. Vielleicht sollte das Kraut aus diesem Grund in Centkraut umdeklariert werden?
Die Bezeichnung des Gewächses resultiert aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter mit Münzen. Sie sind ebenso rund, allerdings entsprechen sie bei guten Bedingungen eher der Größe eines 2-Euro-Stückes.
Als Standort für gutes Gedeihen eignet sich für das Pfennigkraut sowohl die Freiland- als auch die Kübelpflanzung. Voraussetzung ist ein nährstoffreiches Erdreich und genug Feuchtigkeit. Besonders geeignet sind Randzonen an Teichen und Wasserläufen. Das Kraut erreicht etwa eine Höhe von 5 cm, die einzelnen Ausläufer werden dabei bis über 50 cm lang. Pfennigkraut wächst als Rasenersatz und deckt in kurzer Zeit den Boden vollkommen zu. Nicht allzu oft stattfindendes Betreten wird schadlos überstanden. An den Pflanzenknoten bilden sich Wurzeln, die sich mit der Zeit fest im Boden verankern. So erobert sich das Pfennigkraut neues Territorium. Ist der Platz nur beschränkt, wird dem fleißig wachsenden Kraut irgendwann Einhalt geboten werden müssen.
Ausläufer, die bereits Wurzeln haben, lassen sich sehr einfach an einer anderen Stelle einpflanzen. Die herrlich leuchtenden Blüten erscheinen im Mai und Juni, manchmal sogar bis in den Juli hinein. Pfennigkraut gedeiht auch an einem sonnigen Standort gut, wenn die ständige Bewässerung gesichert ist. Bei einer länger anhaltenden Trockenheit werden die Blätter schnell braun oder die Pflanze stirbt total ab. Ideal ist ein halbschattiger Platz für das Pfennigkraut, kompletter Schatten wird gleichfalls vertragen.
Pfennigkraut eignet sich auch wunderbar als Kübelbepflanzung. Die langen Triebe hängen dann sehr dekorativ am Rand herab. Sogar in Balkonkästen gedeiht Pfennigkraut bei guter Pflege. Hier muss jedoch besonders auf ausreichende Wässerung geachtet werden.
Selbst bei Aquarien- und Terrarienfreunden ist das Pfennigkraut beliebt. Im Freien wachsen lange Ausläufer in Teichnähe problemlos im Wasser weiter. Genauso einfach ist bei Pfennigkraut die Pflege innerhalb eines Wasserbehälters. Dabei ist es egal, ob sich das Laub total im Wasser befindet oder nicht, Hauptsache die Wurzeln haben einen Grund, in dem sie sich festhalten können und genug Licht steht zur Verfügung. Die Blätter bieten mit ihrem kräftigen Grün einen herrlichen, farbigen Kontrast und filtern die Nährstoffe aus dem Wasser, die ansonsten das Algenwachstum fördern. Die Temperatur im Aquarium sollte jedoch nicht höher als 25° C sein.