Peyotl-Kaktus, Lophophora williamsii – Pflege-Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Aus den Areolen des Peyotl-Kaktus wachsen lediglich haarige Büschel heraus. Grün, rund mit tiefen Furchen und ohne Dornen wirken die Arten des Lophophora williamsii richtig exotisch unter all ihren dornigen Familienmitgliedern. Aus der Mitte heraus sprießt eine rosafarbene bis rote, manchmal weißlichgelbe Blüte mit einem Durchmesser von 1-2 cm. Ursprünglich stammt die Gattung der Lophophora aus dem nördlichen Mexiko und südlichen Nordamerika. Es gibt zwei Arten: die Lophophora williamsii und die Lophophora diffusa.
Standort
Natürlich liebt auch der Peyotl Kaktus die Sonne. Daher muss er ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank bekommen. Im Sommer mag er gern im Freien stehen. Dort sollte er aber vor Regen und Wind geschützt werden. In den ersten Tagen des Umzuges, vom Winterquartier an die frische Luft, benötigt er zunächst eine Übergangszeit, in der er langsam an die Sonneneinstrahlung gewöhnt wird. Eine Sommertemperatur ab 20 °C ist für drinnen und draußen optimal. Am besten wächst er, wenn er im Winter deutlich kühler (10-15 °C), aber hell steht.
Substrat
Wer Kakteenerde verwendet ist auf der sicheren Seite. Der Peyotl benötigt ein lehmig-mineralisches Substrat mit einer Beimischung von Sand oder Bimskies. Wichtig sind eine gute Durchlässigkeit für Wasser und ein hoher mineralischer Anteil des Substrates.
Gießen
Wie bei allen Kakteen sollte auch der Lophophora williamsii lieber zu wenig als zu viel gegossen werden. Es schadet nicht, wenn die Erde auch mal vollständig austrocknet. In der Wachstumsphase sollte er aber nicht gänzlich trockenstehen. Fühlt sich das Substrat trocken an, kann er kräftig und durchdringend gegossen werden. Im Schälchen darf allerdings kein Wasser stehen bleiben. Um faule Stellen in Furchen und zwischen den Knöpfen zu vermeiden kann man ihn zum Wässern in eine Schale mit Wasser stellen, bis die Feuchtigkeit nach oben steigt. Im Winter darf er gern trockenstehen, 2-3 kleine Wassergaben reichen in dieser Zeit aus.
Düngen
Alle 6 bis 8 Wochen verträgt der Peyotl schwache Düngergaben. Allerdings nur während seiner Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer. Dazu am besten dem Gießwasser flüssigen Kakteendünger (NPK 3+5+7) beimischen. Aber auch jeder andere Flüssigdünger ist geeignet, bei dem der Anteil an Phosphor und Kalium ungefähr gleich ist und der Stickstoffanteil im Verhältnis dazu geringer ist.
Überwintern
Natürlich sind auch die Arten der Lophophora williamsii nicht winterhart. Entweder sie werden das ganze Jahr über im Haus als Zimmerpflanze kultiviert oder sie verbringen den Sommer im Freien. Dann müssen sie ab September in ein Winterquartier gebracht werden. Ein gesundes und blühfreudiges Verhalten der Peyotl-Arten hängt maßgeblich von den Umgebungsbedingungen in der Ruhezeit ab. Da mag er es am liebsten hell, frostfrei, aber dennoch recht kühl, so um die 10 °C sind ideal. Können diese Temperaturen gewährleistet werden, benötigt er so gut wie kein Wasser. Als Faustregel zum Gießen in der Winterzeit gilt, je kälter (nicht unter 2 °C) desto weniger Wasser benötigt er.
Umtopfen
Der Peyotl besitzt sogenannte Rübenwurzeln und braucht daher hohe Gefäße. Umgetopft wird jeweils im Frühjahr, wenn der Topf gut durchwurzelt ist. Beim Umtopfen muss darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Das alte Substrat gut abschütteln und den neuen Topf im Durchmesser ca. 2 cm größer wählen.
Pfropfen
Die Lophophora williamsii Arten eignen sich auch gut zum Pfropfen. Pfropfen ist eine Art Veredeln. Die Lophophora gehören eher zu den langsam wachsenden Kakteen. Durch Pfropfen auf schnell wachsende Kaktus-Arten, z. B. dem Pereskiopsis spathulata, überträgt sich nach einiger Zeit die Wachstumsgeschwindigkeit auf den Pfropf, in diesem Falle dem Peyotl. Man spricht daher auch von wurzelechten Peyotl und nicht wurzelechten, eben gepfropften, Peyotl.
Vermehrung
Eine vegetative und generative Vermehrung ist möglich. Bei der vegetativen Vermehrung schneidet man den Peyotl Kaktus knapp über der Wurzel ab. Nach relativ kurzer Zeit treiben an der Schnittfläche neue Köpfe aus. Der abgeschnittene Kopf bildet in nährstoffarmen, sandbetontem Substrat wieder neue Wurzeln aus. Eine weitere Möglichkeit ist es, falls vorhanden, einen kleineren Kopf der Mutterpflanze abzuschneiden und diesen in einem Sandsubstrat wurzeln zu lassen. Der Stamm-Peyotl wird dadurch angeregt wieder neue Köpfe auszutreiben.
Für die generative Vermehrung, durch Samen, benötigt man einen längeren Atem. Dafür werden die Samen in ein, wenn möglich keimfreies, feuchtes Gemisch aus Erde, Sand, Perlit und Kies ca. doppelte Samengröße tief gedrückt. Eine günstige fast 100%ige Luftfeuchtigkeit erreicht man durch eine lichtdurchlässige Abdeckung. Die Temperatur sollte dauerhaft um die 23 °C sein. So fangen sie schon innerhalb von 14 Tagen an zu keimen. Die Keimlinge kann man nach ca. 3 Monaten langsam an etwas Sonnenlicht gewöhnen, sollte sie aber erst nach einem Jahr dem vollen Sonnenlicht aussetzen.
Krankheiten, Schädlinge
Bei nicht adäquater Pflege können Schildläuse, Wollläuse oder Wurzelläuse über den Lophophora williamsii herfallen. Deshalb ist es immer wieder wichtig, den Kaktus regelmäßig nach Schädlingen oder äußeren Auffälligkeiten zu kontrollieren. Im Anfangsstadium kann man die Schädlinge noch absammeln oder absprühen. Später hilft nur noch das Entfernen der befallenen Teile, oder im fortgeschrittenem Stadium, den ganzen Kaktus zu entsorgen. Ganz wichtig ist es, die befallene Pflanze separat zu stellen. Zum Bepinseln der befallenen, meist unzugänglichen Stellen in den Furchen, hat sich folgende Mischung bewährt:
- 1 Liter Wasser
- 20 Milliliter Spiritus
- 15 Milliliter neutrale Schmierseife
Mit dieser Lösung alle 2-3 Tage den Kaktus tropfnass besprühen. Bei schlechter Dränage oder zu häufigem Gießen kann es auch zur Wurzelfäule kommen. Nur wenn man es früh genug bemerkt, bei den ersten Anzeichen eines schlechten Allgemeinzustandes, kann man dem noch durch längere Trockenzeiten entgegenwirken.
Der Peyotl-Kaktus enthält einen nicht unwesentlichen Anteil des Alkaloides Meskalin. Meskalin ist ein psychedelisch und halluzinogen wirksames Alkaloid. Dieser Wirkstoff fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Nicht von ungefähr spielt diese Kakteenart eine wichtige kulturelle und rituelle Rolle bei den Schamanen Nordmexikos. Die Verwendung der Alkaloide aus dem Peyotl Kaktus ist in Deutschland verboten. Ebenso natürlich die Zucht des Lophophora williamsii, um daraus Drogen zu gewinnen. Der Erwerb dieser Kakteenart und deren Samen ist jedoch ohne rechtliche Beschränkungen in Deutschland.
Fazit der Redaktion
Sie sind wirklich außergewöhnlich, die kahlen, zerfurchten Köpfe des Peyotl-Kaktus. Und besonders hübsch, wenn sie zur Blüte kommen. Mit den oft vielzähligen Kindeln, die er ausbildet, lässt sich relativ unkompliziert Nachwuchs heranziehen. Wie bei anderen Kakteenarten auch, gilt für die Lophophora williamsii, wenn es ums Gießen und Düngen geht: weniger ist mehr.
Wissenswertes zum Schnapskopf in Kürze
Eigenheiten
- Der Schnapskopf ist ein kleiner, weichfleischiger Kaktus ohne Dornen.
- Er hat eine halbkugelige Form, erreicht einen Durchmesser von 8 bis 15 cm und sieht immer leicht zerknautscht aus.
- Das Besondere an dem Peyotl-Kaktus ist, dass er psychoaktive Substanzen enthält, die Rauschzustände und Sinnestäuschungen erzeugen können.
- Schon die alten Indianer kannten diese Wirkung und setzten sie gezielt ein.
- Im Schnapskopf sind etwa 50 verschiedene Alkaloide enthalten, z.B. das halluzigene Mescalin, von welchem auch der Name des Kaktus stammt.
- Der Peyotl Kaktus stammt aus Mexiko und ist auch in Texas zu finden.
- Im Frühjahr bis in den Sommer hinein erscheinen kleine rosa Blüten.
- Der Schnapskopf gilt als einer der am langsamsten wachsenden Kakteen weltweit. Deshalb ist er ziemlich teuer, wenn man ihn kauft.
- Samen sind deutlich billiger, allerdings dauert es Jahre, bis man einen richtigen Kaktus erkennen kann.
Standort
- Der Schnapskopf benötigt viel Licht. Er steht am liebsten auf einer sonnigen Fensterbank und ganzjährig warm. Frost verträgt er nicht.
- Im Sommer kann er auch im Freien stehen, in der Sonne allerdings mit Sonnenschutz, immer schön warm.
- Sobald die Temperaturen unter 10 ˚C fallen, muss der Kaktus eingeräumt werden.
Pflanzsubstrat
- Als Pflanzsubstrat eignet sich normale Kakteenerde. Damit Wasser gut abließen kann, sollte man Sand untermischen.
- Kenner des kleinen Kaktus empfehlen eine nahrhafte mineralische und lehmhaltige Erde.
Gießen und Düngen
- Gegossen wird am besten von unten. Man stellt das Pflanzgefäß in einen Untersetzer mit Wasser und lässt die Erde sich voll saugen.
- Das restliche Wasser muss entfernt werden. Staunässe ist absolut schädlich für den empfindlichen Wurzelhals.
- Man gießt erst wieder, wenn das Substrat ausgetrocknet ist.
- Ideal ist es, kalkfreies Wasser zum Gießen zu verwenden.
- Gedüngt wird alle drei bis vier Wochen mit herkömmlichen Kakteendünger.
Überwintern
- Überwintert wird der Peyotl Kaktus warm, nicht unter 10 ˚C.
- Gegossen wird kaum, ganz austrocknen sollte das Substrat aber nicht.
Vermehrung
- Den Schnapskopf kann man recht einfach aus Samen ziehen. Die Anzucht ist ganzjährig möglich.
- Man nutzt Anzuchterde, der man etwa ¼ feinen Sand untermischt.
- Die Erde darf nicht zu grob sein, sonst rutschen die kleinen Samen durch und fallen zu tief.
- Die Erdmischung wird leicht angefeuchtet. Dazu nimmt man am besten einen Wasserzerstäuber.
- Die Samen streut man einfach auf die Erde. Sie sind Lichtkeimer und werden nicht mit Erde bedeckt.
- Wichtig für die Keimung sind hohe Temperaturen 16 bis 25 ˚C und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- Die Anzuchtschale wird mit Folie oder einer Glasplatte abgedeckt, damit sich die Feuchte auch hält.
- Wichtig ist, dass man die Sämlinge nicht in die Sonne stellen darf.
- Die kleinen Kakteen wachsen etwa ein Jahr lang langsam vor sich hin.
- Dann können sie in normale Kakteenerde umgepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
- Krankheiten sind selten.
- Als Schädlinge können Wollläuse und auch Schildläuse auftreten.