Parkrosen im Garten – Sorten, Pflanzen und Pflege
Inhaltsverzeichnis
Hobbygärtner mit einem Faible für Natürlichkeit, werden Parkrosen im Garten herzlich willkommen heißen. Unter diesem Begriff fassen Rosenexperten Sorten zusammen, die als Wildart nur einer geringen Einflussnahme durch die Hand des Züchters unterlagen. Diese Klassifizierung betrifft in erster Linie historische Rosen aus der Zeit vor 1867. Parkrosen vereinen somit die robuste Konstitution einer Wildart mit dem bezaubernden Charme einer edlen Strauchrose. Entdecken Sie hier die schönsten Sorten. Darüber hinaus ziehen Sie Nutzen aus praktischen Tipps zu Pflanzen und Pflege.
Pflanzen
Beste Pflanzzeit für die eigenhändig herangezogenen oder aus der Hand des Züchters erworbenen Parkrosen ist im Herbst. Der Boden ist noch sonnenwarm und bis zum ersten Frost verfügen die Jungpflanzen über ausreichend Zeit, sich bestens zu etablieren. Diese Vorgabe gilt in erster Linie für wurzelnackte Rosen, während Containerware während des ganzen Jahres gepflanzt werden kann, sofern es nicht friert.
Standort
Alle Rosen sind Sonnenkinder, denn nur wenn mindestens 4 Sonnenstunden täglich zur Verfügung stehen, entfalten sie ihre Blütenpracht in Vollendung. Dieses Attribut alleine genügt freilich nicht, damit sich Parkrosen wohlfühlen im Garten. So sollte der Standort beschaffen sein:
- Sonnige, warme und luftumspülte Lage
- Humoses, nährstoffreiches Erdreich
- Tiefgründig locker bis mindestens 50 cm Tiefe
- Frisch-feucht und ohne Staunässe
In die Wahl des perfekten Standortes spielt die Bodenmüdigkeit mit hinein. Befanden sich im Beet bereits Rosengewächse in Kultur, beeinträchtigt dieser Umstand das Wachstum von Jungpflanzen teils erheblich. Meiden Sie daher diese Lagen für 3-5 Jahre, um dort Tagetes oder eine Gründüngung anzusiedeln, bevor Sie an dieser Stelle erneut Rosen pflanzen.
Parkrosen setzen
Bevor Sie die Rosen am ausgewählten Standort pflanzen, werden diese ausgiebig gewässert. Wurzelnackte Pflanzen kommen für 12-24 Stunden komplett in einen Eimer Wasser. Zuvor werden die Triebe eingekürzt bis auf 10 Zentimeter. Von den Wurzelsträngen werden maximal 1-2 Zentimeter abgeschnitten, damit sich zahlreiche Faserwurzeln entwickeln können. Containerrosen stellen Sie ohne vorherigen Rückschnitt mit ihrem Wurzelballen solange in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Anschließend gehen Sie so weiter vor:
- Die Pflanzstelle gründlich mit der Harke auflockern
- Steine, Wurzeln und Unkraut akribisch entfernen
- Ein Pflanzloch ausheben mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
- Den Aushub anreichern mit Rinderdung, Kompost und Hornspänen
- Am Grubenboden eine Drainage anlegen aus Splitt, Blähton oder Tonscherben
- Über der Drainage eine Lage Substrat ausbreiten und die ausgetopfte Rose einsetzen
Füllen Sie das Pflanzloch soweit mit Erde auf, dass die Veredlungsstelle etwa 5 Zentimeter bedeckt ist. Nachdem Sie das Erdreich festgetreten haben, gießen Sie großzügig an.
Pflege
Im Anschluss an die Pflanzung dominiert eine ausreichende Wasserversorgung die Pflege junger Parkrosen. Gießen Sie regelmäßig und reichlich, bis die Pflanzen etwa 10 Zentimeter neu ausgetrieben sind. Auf diese Weise signalisiert eine Rose, dass sie gut angewachsen ist. Daraufhin treten Sie ein in das normale Pflegeprotokoll.
Gießen und Düngen
Eine gut etablierte Strauchrose verlangt nach einem ausgeglichenen Wasserhaushalt. Daraus folgt, dass die Blume keine Ausschläge in die eine oder andere Richtung verträgt.
- Den Boden gleichmäßig feucht halten
- Trocknet die Erdoberfläche an, wird gegossen
- Vorzugsweise in den Morgen- oder Abendstunden wässern
- Rosen nicht Überkopf beregnen
Eine dünne Mulchschicht hält das Erdreich warm und länger feucht. Gut geeignetes Mulchmaterial sind gesiebter Kompost oder Lauberde. Rindenmulch bietet zwar ein schönes Erscheinungsbild, birgt gleichwohl den Nachteil, dass dieses Material dem Boden wichtige Nährstoffe entzieht und Pilzinfektionen fördert. Damit Parkrosen ihre verschwenderische Blüte und den betörenden Duft im Garten entwickeln, sind sie angewiesen auf eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Zu diesem Zweck steht ein breit gefächertes Spektrum an mineralischen und organischen Düngern zur Auswahl bereit. Spezielle Rosendünger punkten hier mit einer effizienten mineralisch-organischen Kombination.
- Im Mai gepflanzte Rosen erhalten im Juni erstmalig Dünger
- In den Folgejahren startet die Nährstoffversorgung im März
- Organische Dünger, wie Kompost oder Rinderdung alle 2-3 Wochen ins Erdreich einarbeiten
- Letztmalig Ende Juli/Anfang August einen Kalium-betonten Dünger applizieren, wie Patentkali
Damit historische Parkrosen ihre legendäre Winterhärte entwickeln, erhalten sie ab August keinen Dünger mehr. Somit steht den Trieben ausreichend Zeit zur Verfügung, bis zum ersten Frost vollständig auszureifen.
Überwintern
Insbesondere im Pflanzjahr ist ein zusätzlicher Winterschutz empfehlenswert. Wenngleich die Königin der Blumen mit einer robusten Frosthärte ausgestattet ist, sind es die häufigen Temperaturschwankungen, die ihr zu schaffen machen. Dieser Belastung beugen erfahrene Rosengärtner mit folgenden Maßnahmen vor:
- Parkrosen vor dem ersten Frost anhäufeln mit Beeterde, Kompost oder Lauberde
- Abdecken mit Tannenreisig oder umgeben mit Schilfmatten
- Hoch wachsende Strauchrosen mit einer Haube aus Jute oder Vlies schützen
Verharren die winterlichen Temperaturen über längere Zeit im tiefen Minusbereich, während die Schneedecke ausbleibt, droht Trockenstress. Im gefrorenen Boden gelangen selbst die tiefwurzelnden Rosen nicht an Wasser. Gießen Sie daher die Pflanzen an einem frostfreien Tag.
Schneiden
Mit einem alljährlichen Rückschnitt im Spätwinter schaffen erfahrene Hobbygärtner ihren historischen Strauchrosen die wichtigste Basis für ein vitales Wachstum. Der Beginn der Forsythienblüte gibt das Signal für den idealen Termin. Darauf kommt es beim Schneiden an:
- Abgestorbene oder zu stark verholzte Zweige bodennah abschneiden
- Nach innen gerichtete oder sich kreuzende Triebe entfernen
- Den Rosenstrauch insgesamt nach Bedarf um ein Drittel, die Hälfte oder zwei Drittel einkürzen
- Jeden Schnitt 1-3 mm schräg ansetzen oberhalb eines schlafenden Auges
Unterjährig beschränken sich Schnittarbeiten auf wiederholtes Ausputzen verwelkter Blüten und Blätter. Darüber hinaus werden Wildtriebe aus der Unterlage sogleich mit einem Ruck abgerissen.
Sorten
‚Frühlingsduft‘
Dieser Klassiker besticht mit großen, cremeweißen Blüten, halbgefüllt und zartrosa überhaucht. Die erste Blüte zeigt sich zwar erst im zweiten Jahr, erscheint dann freilich zuverlässig immer wieder.
- Wuchshöhe bis 200 cm
- Höchste Resistenz gegenüber Sternrußtau und Mehltau
‚Pink Grootendorst‘
Die prächtig gefüllten, nelkenartig gefransten Blüten erstrahlen in herrlichem Rosa gleich mehrfach von Juni bis August. Diese Parkrose empfiehlt sich für niedrige Hecken, um mit ihren zahlreichen Stacheln ungebetene Gäste fernzuhalten.
- Wuchshöhe bis 150 cm
- Straff aufrechter Habitus
‚Hansa‘
Diese Sorte zählt zu den populärsten Parkrosen, da sie einen unvergleichlichen Duft verströmt. Nicht zu vergessen die intensiv gefüllten, violettroten Blüten.
- Wuchshöhe bis 200 cm
- Öfter blühend ab Juni
‚Robusta‘
Die ideale Rose für den naturnahen Garten wird seit dem 19. Jahrhundert kultiviert. Angepflanzt zur Hecke, bereichert diese Sorte das Erscheinungsbild mit tiefroten Blüten von Juni bis September. Während des Winters erfreuen sich die Vögel des Gartens an den unzähligen Hagebutten und finden hier einen sicheren Rückzugsort.
- Wuchshöhe bis 200 cm
- Öfter blühend
‚Hugonis‘
Eine Rarität unter den Parkrosen, denn Hugonis erstrahlt mit leuchtend gelben Blüten. Daher trägt sie auch den Titel ‚Chinesische Goldrose‘. Bereits ab April trägt sie ihren üppigen Blütenflor bis in den Juni hinein.
- Wuchshöhe 150-200 cm
- Apart gefiedertes Laub
Fazit
Parkrosen tragen einen Hauch Nostalgie und Urwüchsigkeit in den Garten. Diese Sorten punkten mit der robusten Widerstandsfähigkeit von Wildrosen, gepaart mit der bezaubernden Schönheit historischer Züchtungen des 19. Jahrhunderts. Dementsprechend unkompliziert geben sich die imposanten Rosensträucher in Punkto Pflanzen und Pflege. Angesiedelt am sonnigen, tiefgründigen Standort, idealerweise im sonnenwarmen Herbstboden, sind die Weichen für ein vitales Wachstum bestens gestellt. Eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung sowie ein jährlicher Rückschnitt im zeitigen Frühjahr genügen den Anforderungen vollauf.