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Kirschbaum – Pflanzen, Pflege, Krankheiten und Sorten

Süßkirsche (Prunus avium)

Kirschen zählen zu den beliebtesten Obstsorten, ein Kirschbaum im eigenen Garten wird deshalb vom Eigentümer gut gehegt und gepflegt. Eigentlich ist diese heimische Kirschenart eine wilde Vogel-Kirsche, die jedoch durch Kultivierung zur Süßkirsche herangezogen wurde. Dazu wurden die Knorpel-Kirsche und die Herz-Kirsche als Grundlage für die Zucht verwendet.

Kirschen zählen zur Familie der Rosengewächse und tragen den wissenschaftlichen Namen Prunus avivum.

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Süßkirschbaum

Die Süßkirsche ist ursprünglich in Europa, in der nördlichen Türkei, Kaukasien und dem nördlichen Iran verbreitet. Sie wurde jedoch auch nach Nordafrika, Vorderindien und in den östlichen Teil von Nordamerika eingebürgert. Der Baum der Süßkirsche erreicht ohne Weiteres Höhe zwischen 15 und 20 Metern, manchmal auch noch mehr. Seine glatte Rinde ist in jungen Jahren grün und später färbt sie sich ins rötlich-braune. Die Krone des Baums ist breit und kegelförmig, an den dicken Zweigen sitzen meistens kurze Triebe. Hieran wird die Blüte an fest sitzenden und kurzen Dolden ausgebildet, meistens sind es nur bis zu sechs an einer Dolde.

Die Kirschblüte geht zwischen April und Mai vonstatten, je nach Standort und Witterung. Es kann vorkommen, dass an einem einzigen Kirschbaum bei guten Voraussetzungen bis zu einer Million Blüten blühen. Die Blüten sind wegen ihres schwachen Dufts nach Honig ein beliebtes Ziel für Honigbienen, die in ihnen reichlich Pollen sammeln können.

Tipp:

Kirschbäume benötigen einen Befruchterbaum in der Nachbarschaft.

Standort für Kirschen im Garten

Süßkirschen werden nach Äpfeln als bevorzugte Obstsorte im gewerblichen Anbau in Deutschland genutzt, auch im Hausgarten zählt sie zu den beliebten Früchten. Je nach Standort kann unter verschiedenen Sorten der Süßkirsche ausgewählt werden, sehr berühmte Varianten sind zum Beispiel:

  • Ochsenherzkirschen
  • Schwarze Knorpelkirsche
  • Große Prinzessin, auch als Napoleonskirsche oder Kaiserkirsche bekannt
  • Herzkirschen wie Annabelle oder Teickners Schwarze Herzkirsche

Auch wenn der Kirschbaum allgemein als anspruchslos und pflegeleicht gilt, gibt es ein paar grundlegende Dinge, worauf geachtet werden sollte. Damit die Ernte in jedem Jahr gut ausfällt, ist nicht nur das passende Wetter notwendig, auch der Standort sollte richtig ausgesucht werden. Außerdem kann man sich als künftiger Kirschbaumbesitzer auch die Zeit auswählen, wann die leckeren Früchte geerntet werden können. Zu den beliebtesten zählen nach Reifezeitpunkt:

  • Kassins frühe Herzkirsche im Mai
  • Kordia oder Regina im Juli

Unter den vielen Kirschensorten kann auch ausgewählt werden, welche Farbe und Größe die leckeren Früchte haben sollen. Ein sonniger Standort ist auf jeden Fall wichtig, ein Platz in Südlage sollte also bevorzugt werden. Der Boden, in dem der Kirschbaum gepflanzt wird, muss tiefgründig und humusreich sein. Der Kirschbaum benötigt wegen seiner Üppigkeit in Blüte und Frucht reichlich Nährstoffe. Keinesfalls sollte man einen Kirschbaum an die gleiche Stelle pflanzen, an der schon vorher ein alter Kirschbaum gestanden hat. Das kann nicht nur das Wachstum sehr stark einschränken, sondern auch zu frühzeitiger Vergreisung der Krone führen. Bei der Auswahl des Platzes im Garten sollte unbedingt auf genügend Abstand zu Nachbarn, Gebäuden und anderen Bäumen geachtet werden. Die Krone eines Kirschbaums kann im Laufe der Jahre zu einem stattlichen Umfang anwachsen. Für einen schwachwüchsigen Baum werden immerhin noch bis zu 30 qm Platz berechnet.

Einpflanzen und erste Schnitte

Der Herbst wird als guter Zeitpunkt angesehen, um einen Kirschbaum zu pflanzen. Der Boden am Standort sollte gut durchlüftet und tiefgründig sein. Ein leichter Kalkgehalt ist vorteilhaft. Säure Böden sind für Kirschbäume nicht geeignet, da diese sowohl Frostschäden am Holz wie auch den sogenannten Gummifluss fördern. Ein pH-Wert von 7 ist ideal. Die Vorbereitung kann mit Kompost oder Torf erfolgen, damit für die erste Zeit viele Nährstoffe zur Stelle sind. Eine Mulchschicht zur besseren Haltung der Feuchtigkeit ist ebenfalls zu empfehlen.

Tipp:

Die Veredelungsstelle sollte beim Einpflanzen ungefähr 10 cm über der Erde bleiben.

Direkt bei und nach der Pflanzung sollte der sogenannte Pflanzschnitt erfolgen. Hierbei werden nicht nur die Wurzeln zurückgeschnitten, sondern auch der obere Bereich des Kirschbaums. Der Mitteltrieb wird um ca. 1/3 gekürzt, ebenso drei oder vier Seitentriebe. Der Mitteltrieb sollte rund 20 cm länger als die Seitentriebe stehenbleiben. Alle anderen Triebe werden direkt am Ansatz entfernt.

Ältere Kirschbäume werden in jedem Jahr zurückgeschnitten, besonders die sich kreuzenden oder nach innen wachsenden Triebe. Der Rückschnitt der älteren Kirschbäume sollte im Winter erfolgen. Auch wenn dadurch im nächsten Jahr die Kirschenernte etwas spärlicher ausfällt, ist eine solche Maßnahme zur Gesunderhaltung des Baumes wichtig.

Krankheiten beim Kirschbaum

Das Thema „Krankheiten“ kommt natürlich auch beim Kirschbaum zur Sprache, denn es ist in der heutigen Zeit durch viele Faktoren schon fast selbstverständlich geworden, dass selbst Bäume nicht davon verschont bleiben. Durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen kann schon bei der Pflanzung Nährstoffmangel vorgebeugt werden. Dadurch können jedoch nicht alle Krankheiten vermieden werden, wie zum Beispiel:

Bakterienbrand

Hierbei können an den Ästen Einsenkungen erscheinen, oberhalb davon kann der Gummifluss einsetzen. Die auf den Blättern sitzenden Bakterien werden durch Regenwasser auf die Rinde gespült, wo zahlreiche neue Infektionen entstehen können. Bekämpfung: Sind Zweige befallen, müssen diese bis ins gesunde Holz hinein abgeschnitten und anschließend zerstört werden. Die Werkzeuge sollten desinfiziert und der Kirschbaum per Pflanzenstärkungsmittel vor und nach der Blütezeit besprüht werden. Dort wo die Zweige abgeschnitten worden sind, sollten die entsprechenden Verletzungen gepflegt werden.

Obstbaumkrebs

Wenn junge Bäume von dieser bakteriellen Erkrankung befallen sind, sterben sie meistens ganz ab. Ältere Bäume zeigen im Krankheitsfall an ihrem Stamm und an dicken Ästen orangefarbene oder braune, trockene und rissige Wunden. Diese wachsen immer weiter und werden größer und dicker. Es können richtige Beulen oder extreme Risse entstehen. Diese Erkrankung kann nur durch den Ausschnitt der befallenen Stellen behandelt werden. Um ein Infizieren des gesunden Holzes zu vermeiden, muss die Schnittstelle mit Wundverschlussmittel behandelt werden. Das ausgeschnittene kranke Material muss entsorgt werden.

Frostspanner

Der Frostspanner ist ein Falter, der im Herbst seine Eier an Bäume ablegt. Daraus entwickeln sich hellgrüne Larven, die im Frühling schlüpfen und Blätter und Blüten anfressen. Normalerweise übernehmen Nützlinge im Garten die Aufgabe, diese Larven zu fressen. Das sind Raupenfliegen, Käfer und Vögel. Ein um den Stamm gezogener Leimring kann zur Verhinderung und Bekämpfung angebracht werden.

Kirschfruchtfliege

Die Kirschfruchtfliege ist nur schwer zu bekämpfen, wenn sie einmal im Kirschbaum vorhanden ist. Die befallenen Kirschen sollten entfernt und Gelbtafeln aufgehängt werden. Da die Kirschen braun und weich werden, ist der Befall leicht zu erkennen.

Obstbaumspinnmilbe

Helle Punkte auf den Blättern des Kirschbaums deuten auf die Obstbaumspinnmilbe hin, deutlicher jedoch der blassgelbe bis rötlich aussehende Schimmelbefall. Die Blätter fallen dann schon früh ab. Auch hier wäre das natürliche Gleichgewicht von Marienkäfern, Florfliegen oder Spinnen sehr hilfreich.

Bleiglanz

Ist ein Kirschbaum von Bleiglanz bedroht, sollte er schon nach einer Ernte geschnitten und zur Sicherheit von einer Gärtnerei untersucht werden. Bekämpfung: Vom Bleiglanz befallene Äste müssen entfernt werden aber ist der Kirschbaum einem zu massiven Befall unterlaufen, muss er gefällt und zerstört werden.

Röteln

Zur Vorbeugend der Röteln ist eine Beachtung der Pflegevorschriften notwendig und eventuell Bienen angesiedelt werden.

Schrotschusskrankheit

Wenn der Kirschbaum von der Schrotschusskrankheit betroffen ist, sollte ein Rückschnitt frühzeitig und zwar tief ins gesunde Holz erfolgen, die Krone ausgelichtet und alle befallenen Bestandteile vernichtet werden. Anschließend wird die Baumscheibe mit Mulch bestreut, faule Früchte entfernt und ausreichend bewässert. Die Düngung sollte dann ausgewogen erfolgen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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