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Blaumeise – Steckbrief, Lebensweise und Nistkasten-Tipps

Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Blaumeisen gehören bei uns zu den kleinsten heimischen Singvogelarten. Sie sind nicht nur in Europa, sondern auch in Nordafrika und Teilen Asiens sehr verbreitet. Überall in unseren Parkanlagen, Gärten, Laub- und Mischwäldern ist die blau und gelb gefiederte Blaumeise anzutreffen. Blaumeisen sind keine überragenden Flieger, sie meiden große Freiflächen.

Zahlreiche Vogelarten – wie auch die hübsche Blaumeise – brüten ausschließlich in weitgehend geschlossenen Nisthöhlen. Da natürliche Höhlen aber immer seltener werden, wird die Population der Blaumeise beträchtlich eingeschränkt oder sogar bedroht. Deshalb sind Blaumeisen immer mehr davon abhängig geworden, dass wir ihnen passende Nistkästen zur Verfügung stellen. Dabei ist nicht die Form oder Ausführung des Nistkastens von Bedeutung, sondern vielmehr die Größe der Einschlupföffnung. Diese kann vor allem konkurrierende Vogelarten aber auch Fressfeinde fernhalten und somit der Blaumeise neues Zuhause geben.

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Steckbrief

  • wissenschaftlicher Name: Cyanistes caeruleus    
  • andere Namen: Parus caeruleus
  • gehört zur Gattung der Meisen innerhalb der Ordnung der Sperlingsvögel
  • einheimischer Singvogel
  • Größe: bis 12 cm
  • Spannweite: bis 20 cm
  • Gefieder: blau und gelb
  • Alter: bis 5 Jahre
  • Gewicht: durchschnittlich 10 Gramm

Aussehen und Erkennungsmerkmale der Blaumeise

Bis auf den hohen Norden sind Blaumeisen in ganz Europa zu finden. Bei uns kommen Blaumeisen ganzjährig vor, denn sie gehören zu den Standvögeln, die hier überwintern. Blaumeisen sind einfach an ihrem markant gefärbten Gefieder zu erkennen. Die kräftig blauen Partien auf dem Kopf (Kappe) und an den Flügeln sind bei keiner anderen Singvogelart zu finden. Die Federn im Bauch- und Brustbereich sind hellgelb und vom weißen Gesicht durch einen schwarzblauen Halsring getrennt. Durch das Auge verläuft fast horizontal ein feiner schwarzer Strich. Die Blaumeise ist nicht nur deutlich kleiner als ihre Artverwandten, auch ihr hornbrauner Schnabel fällt recht kurz aus. In der Mitte des gelben Bauchgefieders zieht sich vertikal ein dunkler Streifen, der aber manchmal durch das übrige Gefieder verdeckt wird.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich wenig. Bei genauerer Betrachtung erscheinen die weiblichen Blaumeisen etwas blasser. Die Vögel selbst können sich ohne Probleme erkennen, denn im ultravioletten Spektrum sind die beiden Geschlechter deutlich zu unterscheiden.

Nahrungsquellen

Nistkasten

Die Nahrung der Blaumeise besteht aus vielerlei wirbellosen Tieren, vorwiegend kleinen Insekten. Da das Angebot im Winter an dieser Lebendnahrung sehr gering ausfällt, passen sich die Vögel an und werden einfach für diese Zeit zu Körnerfressern. So klein sie auch sind, so haben sie doch keine Angst, andere Vögel wie Spatzen, Rotkehlchen oder Kohlmeisen von Futterspendern im Winter zu vertreiben.

  • kleine Insekten (Fliegen und Mücken)
  • Spinnen
  • Larven und Raupen
  • Blattläuse
  • Sämereien wie Bucheckern

Im Jahresdurchschnitt beträgt der Anteil der tierischen Nahrung etwa 80% der gesamten Nahrung. Dabei macht die Blaumeise wegen ihrer geringen Eigengröße vorwiegend Jagd auf Beutetiere unter zwei Millimeter Länge. Die Nahrung, die an die Nestlinge verfüttert wird, ist weniger variabel als bei Altvögeln. Hauptbestandteil des Aufzuchtfutters sind Schmetterlinge, vor allem deren Raupen. Ist diese Nahrungsquelle nicht verfügbar, spielen Spinnen und Käfer eine wichtige Rolle.

Tipp:

Im Frühjahr ernähren sich Blaumeisen auch von Blütenknospen, Pollen und Nektar, weshalb die Blaumeise bei einigen Pflanzen (Kaiserkrone) sogar als Bestäuber infrage kommt.

Nahrungsbeschaffung

Eine Blaumeise zeichnet sich durch ihre außerordentliche Geschicklichkeit beim Nahrungserwerb aus. Sie ist in der Lage, sich mit ihren Füßen an dünne Zweige zu klammern und kopfüber hängend nach Futter zu suchen.

Brutzeit

In der Regel brüten Blaumeisen zwei Mal im Jahr. Die ersten Eier (bis zu 15 Stück) legt das Weibchen im April. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Jungen und verbleiben als Nesthocker noch weitere 20 Tage in der sicheren Obhut des Nestes. Zu dieser Zeit ist von allen Seiten das Gepiepe der kleinen Blaumeisen zu hören, mit dem sie ihre Eltern um Nahrung anbetteln. Die kleinen Blaumeisen sind sehr gefährdet. Viele von ihnen vollenden nicht einmal das erste Lebensjahr, denn überall lauern Feinde:

  • Katzen
  • Raubvögel wie Sperber oder Wanderfalken
  • Elstern und andere Rabenvögel
  • Marder
  • auch Menschen

Neststandort und Nestbau

Blaumeisen bauen als Höhlenbrüter recht aufwendige Nester. Sie beziehen fast ausschließlich bereits vorhandene Höhlen, wobei sie bei der Auswahl sehr flexibel sind. Allerdings begnügen sie sich nicht mit einer einfachen Reinigung und Auspolsterung der Höhle, sondern investieren eine Menge Zeit für die Herrichtung ihres Nistplatzes. Ein typischer Nistplatz für Blaumeisen liegt höher am Baum und hat eine winzige Öffnung, damit natürliche Feinde wie Marder oder räuberische Vögel keinen Zutritt finden. Der Gesamtaufwand für den Nestbau kann gut und gerne schon einmal zwei Wochen in Anspruch nehmen.

  • Außenschicht: Moos und geknickte einzelne Grashalme
  • Polsterstoffe: Tierhaare und Federn

Der richtige Nistkasten für die Blaumeise

Blaumeisen nisten nur in rundherum abgeschlossenen Bauten (Höhlenbrüter). Da alter Baumbestand jedoch selten geworden ist, haben Blaumeisen Probleme, geeignete Nistplätze zu finden. Um den Fortbestand des zierlichen, wunderschön gefärbten Vogels zu sichern, sollten genügend Nistkästen aufgehängt werden. Um andere Vögel (vor allem den Hauptkonkurrenten Kohlmeise) auszuschließen, sollte die Einflugöffnung nicht größer als 26-28 Millimeter Durchmesser aufweisen. Materialien für einen Nistkasten:

  • Holz (natürliche Variante)
  • Holzbeton (stabil, witterungsbeständig, atmungsaktiv)
Tipp:

Blaumeisen nutzen auch ungewöhnliche Plätze in Siedlungsgebieten zum Nestbau. Besonders beliebt sind Spalten im Mauerwerk oder auch Briefkästen.

Der passende Standort für den Nistkasten

Gewöhnlich nisten Blaumeisen nicht in Gärten, da in ihnen das Nahrungsangebot in Form von Raupen zur Aufzucht der Jungen einfach nicht ausreicht. Mit einem Nistkasten kann man jedoch ein Meisenpärchen in den Garten locken. Blaumeisen sind bei der Wahl ihrer Bruthöhle sehr wählerisch. Häufig sind die Vögel dabei zu beobachten, wie sie gemeinsam erst einmal alle Möglichkeiten inspizieren, bevor sie sich endgültig entscheiden.

Ein Nistkasten für Blaumeisen sollte mindestens zwei bis drei Meter über dem Boden angebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass er wirklich fest und sicher hängt. So darf er bei starken Winden oder Stürmen nicht hin und her schwingen oder gar herunterfallen. Zudem sollte er nicht durch untere Äste oder andere Klettermöglichkeiten für die Fressfeinde der Blaumeise zugänglich sein. Auch die Ausrichtung des Nistkastens spielt eine große Rolle. Am besten wird er mit der Einflugöffnung nach Osten oder Südosten aufgehängt, sodass die ersten Sonnenstrahlen am Morgen den Kasten erwärmen, jedoch nicht die pralle Mittagssonne darauf scheint. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung der empfindlichen Jungvögel. Ein neuer Nistkasten sollte spätestens im März aufgehängt werden. Da viele Vögel neue Nistkästen nicht so gut annehmen, ist es geschickter, sie bereits im Herbst zu platzieren.

  • Höhe: mindestens 2-3 Meter
  • an Hauswand oder Baum
  • Ausrichtung: Osten oder Südosten
  • wettergeschützt
Tipp:

Blaumeisen sind sehr lebhafte Vögel und zudem ausgesprochen lernfähig. So wurden schon Blaumeisen dabei beobachtet, wie sie von (vor der Haustüre abgestellten) Milchflaschen die Aluminiumdeckel geöffnet haben, um an den schmackhaften Inhalt zu gelangen.

Wissenswertes zu Blaumeisen in Kürze

  • Blaumeisen bauen ihre Nester tief unten in einem Nistkasten, da dort ihr Nachwuchs am besten vor Feinden geschützt ist.
  • Die Nisthilfe sollte niemals längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein. Eine Erwärmung durch die Morgensonne dagegen ist von Vorteil.
  • Die Blaumeise ist etwas kleiner als die Kohlmeise. Das muss man berücksichtigen, wenn man die Öffnung in den Nistkasten macht.
  • Für Blaumeisen muss das Loch einen Durchmesser von 2,8 cm haben. Im Boden sind drei kleine Löcher von Vorteil, damit die Nässe abfließen kann.
  • Der Nistkasten sollte 14 cm x 14 cm x 25 cm groß sein. Das Holz des Nistkastens darf nicht mit Holzschutzmitteln behandelt werden.
  • Im Herbst muss der Nistkasten gesäubert werden, um für das nächste Jahr wieder fit zu sein.
  • Manche Blaumeisen übernachten auch im Winter ganz gern in einem Nistkasten.
  • Oft kuscheln sich mehrere Vögel in einem kleinen Häuschen zusammen und halten sich so warm. Morgens sieht man dann eine ganze Familie ausfliegen.

Nistkästen für Blaumeisen selbst bauen

Baupläne für Meisenkästen findet man in Mengen im Internet. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man so eine Nisthilfe ganz leicht selbst bauen. Meisenkästen bestehen aus wenigen Teilen und sind ganz leicht zusammenzubauen. Kinder haben eine besondere Freude daran. Wichtig ist, dass man das Einflugloch mit einer Metallplatte verstärkt, damit größere Räuber wie Spechte das Loch nicht vergrößern können, um an die Jungvögel zu gelangen. Meisenkästen werden gern geplündert.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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