Natursteinmauer selber bauen – Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Wird die gemauerte Natursteinmauer geplant, sollte darauf geachtet werden, dass der Mörtel für Natursteine und für die Verwendung im Außenbereich geeignet ist. Außerdem wird für eine solche Mauer auch ein Fundament benötigt.
Natursteine sind jedoch immer unregelmäßige Steine, die nicht in einer Fabrik hergestellt wurden. Eine Natursteinmauer kann mit oder ohne Zementbett errichtet werden, je nachdem, welchen Zweck sie erfüllen soll.
- als Trockenmauer gut für die anschließende Begrünung geeignet
- als gemauerte Mauer zur Abgrenzung
Gemauerte Natursteinmauer mit Fundament
Eine gemauerte Natursteinmauer wird gerne zur Einfassung von Wegen, Terrassen oder als Nachbargrenze aufgesetzt. Als eine solche Mauer soll sie natürlich robust und standfest sein, deshalb ist sowohl ein Fundament notwendig wie auch die „Verklebung“ mit Mörtel. Diese Materialien benötigt man für die Errichtung einer Natursteinmauer:
- Utensilien für die Herstellung von Zement
- Richtschnur
- Schubkarre
- Handwerkszeug zum Graben
Dort wo später die Natursteinmauer stehen soll, wird zunächst mit dem Spaten abgesteckt, wo das Fundament hergestellt wird. Die Breite soll etwas mehr ausfallen, als die Natursteinmauer später breit ist. Über die gesamte Länge wird die Erde ca. 80 cm tief ausgehoben, nur so kann die bestmögliche Frostsicherheit gewährleistet werden. Der dazu verwendete Beton soll die Festigkeitsklasse B 15 (= Nennfestigkeit 15 N/mm²) aufweisen und wird nach folgenden Vorgaben hergestellt:
- ein Teil Portland-Zement plus fünf bis sechs Teile Kies-Sand-Gemisch
- der Kies sollte eine unterschiedliche Körnung in einer ausgewogenen Mischung haben
Kies und Sand werden trocken mit dem Zement gemischt und mit soviel Wasser vermengt, dass eine steife Masse entsteht. Wenn nur eine kleinere Menge angerichtet werden muss, kann eine Mörtelwanne zum Anmischen verwendet werden. Für größere Mengen Mörtel empfiehlt sich eine Betonmischmaschine.
Erst nachdem der Graben für das Fundament fertig ausgehoben wurde, wird der Beton angerührt. Der fertige Zement kann in eine Schubkarre gefüllt, und mit deren Hilfe in den Graben geschüttet werden. Hier wird er sorgfältig verteilt und anschließend mit einem Stampfer fest angedrückt. Mit einer langen Wasserwaage sollte kontrolliert werden, ob das Oberflächenniveau gleichmäßig ist. Solange der Beton noch weich ist, kann ein Ungleichgewicht durch zusätzliches Nachfüllen von Beton oder durch weiteres Stampfen reguliert werden.
Für das Aufmauern der Natursteinmauer wird Mörtel benötigt, der ebenfalls entweder selbst angemischt oder als Fertigmischung gekauft werden kann. Hier gelten die gleichen Vorteile wie beim Fertigbeton, jedoch sollte man besonders darauf achten, frostsicheren Mörtel zu kaufen, der für die Verwendung im Außenbereich geeignet ist. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Angabe, dass der Mörtel für die Verwendung von Naturstein geeignet sein muss.
Aufbau der Natursteinmauer mit Mörtel
Wenn das Fundament ausreichend ausgehärtet ist, kann der Aufbau der Natursteinmauer beginnen. Natürlich sollte man rechtzeitig vorher die Steine ausgewählt und bestellt haben. Sie werden auf Paletten geliefert und sind meistens in Folie eingeschweißt, sodass man sie auch schon eine Weile vorher kaufen kann.
Wenn die Natursteinmauer vor die Terrasse oder als Beeteinfassung gebaut werden soll, reicht den meisten Gartenbesitzern eine einreihige Mauerung aus. Zur hinteren oder seitlichen Abgrenzung wird eine Bretterverschalung hergestellt. Zwischen die Bretterverschalung und die aufgemauerten Steine wird ebenfalls Mörtel gefüllt. Frei stehende Natursteinmauern müssen jedoch durch zwei Mauerreihen hergestellt werden.
Mithilfe der Richtschnur wird nun die ideale Linie dargestellt, an der entlang die Natursteine aufgesetzt werden. Auf das Fundament wird eine ausreichend dicke Schicht Mörtel gegeben. In diesen Mörtel kommt die erste Lage Steine. Die eingesetzten Steine werden bis an den äußeren Rand gesetzt und mit der Wasserwaage kontrolliert. Mit einem speziellen Hammer werden sie in ihrer Lage ausgerichtet, sodass sie anschließend „schnurgerade“ liegen. In die Fugen und zur Bretterwand hin wird ebenfalls Mörtel eingefüllt und mit dem Fugeisen ordentlich verteilt. Danach wird die zweite und jede weitere Reihe Steine aufgesetzt, dies sollte mit Versatz zur unteren Reihe erfolgen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
Wird die Natursteinmauer zur Abgrenzung einer Terrasse oder eines Hangs errichtet, wird nach der Höhe, die über den Hang oder die Terrasse hinausgeht eine zweite parallel laufende Reihe Natursteine gesetzt. Die Natursteinmauer bekommt ihren oberen Abschluss durch eine saubere Schicht Mörtel oder durch einen Abschluss von flachen Steinen.
Trockenmauer aus Natursteinen
Eine Trockenmauer aus Natursteinen ist nicht nur schneller aufgebaut, als eine gemauerte Variante, sie hat auch einen anderen Einsatzzweck. Sie wird besonders gerne aus rustikalen Steinen aufgerichtet, die einen ökologischen Wert für den Garten darstellen. Trockenmauern dienen beispielsweise den Insekten als Nistplatz, aber auch anderen Tiere wie Eidechsen oder Blindschleichen fühlen sich in diesem Lebensraum sehr wohl. Eine Trockenmauer wird nicht dazu verwendet, eine Schutzmauer zu bilden. Für eine Trockenmauer benötigt man:
- Natursteine
- Schotter
- Sand
- Handwerkzeug
Die Wahl der Steine wird sowohl nach dem persönlichen Geschmack vorgenommen, wie auch nach der Eignung für eine Trockenmauer. Gerne werden Sandsteine oder Granitsteine ausgewählt. Bei der Auswahl sollte man auch überlegen, ob man ein regelmäßiges Fugenbild oder eher ein natürliches Bild der Trockenmauer haben möchte. Man kann Steine verwenden, die bearbeitet und deshalb in etwa gleich aussehen oder solche, die vollkommen naturbelassen sind. Diese werden auch Bruchsteine genannt und unregelmäßig in unterschiedlichen Höhen aufeinandergesetzt. Das Bild einer solchen Trockenmauer ist sehr natürlich und harmonisch.
Eine durchgehende Querfuge sorgt für Stabilität, wenn die Steine unterschiedliche Größen aufweisen. Je nach Region können auch die dort typischerweise vorkommenden Steine verwendet werden, wie beispielsweise Grauwacken, Schiefer oder Kalkstein.
Aufsetzen der Natursteinmauer als Trockenmauer
Bei der Trockenmauer wird kein tiefes Betonbett benötigt und auch kein Mörtel zwischen den Fugen verarbeitet. Das Fundament ist in diesem Fall nur 40 cm tief und wird nach folgenden Kriterien erstellt:
- 40 cm tief und die Breite soll einem Drittel der Mauerhöhe entsprechen
- 30 cm tiefe Schotterschicht einfüllen und verdichten
- darauf eine 5-10 cm dicke Schicht aus Sand
Die Steine sollten wegen der Stabilität der späteren Mauer etwas nach der Größe sortiert werden. Für die erste Reihe der Steinmauer sollten die größeren Steine verwendet werden, da hierauf das Gewicht der Mauer ruht. Bis zum dahinterliegenden Hang sollte eine Breite von 40 cm eingehalten werden, die später aufgefüllt wird. Wird die Mauer hoch oder ist der Boden feucht, muss ein Dränagerohr verlegt werden. Es wird hinter die erste Reihe Steine mit leichtem Gefälle verlegt.
Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Sand verfüllt. Wenn die Fugen breiter sind, können auch kleine Steine dazwischengesetzt werden. Mit dem Gummihammer werden die Steine festgeklopft, dadurch verdichtet sich auch der Sand. Zwischen Mauer und dahinterliegendem Hang kommt nun eine Schicht Schotter oder Sand, dann kann die zweite Reihe Steine aufgesetzt werden. Wenn bereits jetzt die Pflanzen in die Mauer integriert werden, ist dies für deren Wurzeln schonender.
Solche Steine ragen hinter der Trockenmauer in den Hang hinein und geben der Mauer Stabilität. Die Trockenmauer wird bis auf die gewünschte Höhe weitergebaut und jeweils immer wieder von hinten aufgefüllt. Die letzte Schicht sollte mit Mutterboden aufgefüllt werden. Wenn der obere Steinabschluss der Mauer mit flachen Steinen erfolgt, kann man sich dort später hinsetzen, Blumenkästen darauf abstellen usw.
Wissenswertes zu Natursteinmauern in Kürze
Natursteine sind nicht nur schön, man kann sie auch im Garten nützlich verwenden. Natursteinmauern sind ein beliebtes Element in jedem Garten, vor allem, wenn der Garten über einen Hang verfügt. Die Natursteinmauern kann man nach Belieben auch begrünen, so sorgt man auch für etwas Farbe. Doch bevor man mit dem Anlegen beginnt, müssen einige Aspekte berücksichtigt werden:
- Die Steine sollten nach Möglichkeit aus dem gleichen Material bestehen. Zum Beispiel Sandstein, Findlinge oder Schiefer.
- Die Formen der Steine sind dabei nicht so wichtig. Je mehr unterschiedliche Formen die Steine haben, umso natürlicher und schöner wirkt die Mauer, wenn sie fertig ist.
- Die Steine werden aufeinander geschlichtet und so miteinander verkeilt. Das sorgt nicht nur für eine interessante Optik, sondern erhöht auch die Stabilität der Mauer.
- Wer gerne experimentiert, kann auch Vertikal mit Horizontal mischen. Vor allem aus Schiefergestein entstehen so interessante, lebhafte Mauern.
Natursteinmauern eignen sich aber auch sehr gut für Beetumrandungen, oder als Sicht- bzw. Windschutz. Hier ist die Höhe der Mauer entscheidend. Findlinge sind meist Steine, mit Rundungen. Baut man aus Findlingen eine Mauer, so sollte man zwischen die Rundungen auch Steine einbringen, die etwas eckiger sind, so erhöht man die Stabilität der Mauer.
Zwischen die Steine kann man, wenn die Mauer steht, Blumen pflanzen, denen Trockenheit nichts ausmacht. Es gibt es große Auswahl an Trockenmauerpflanzen, die sich an Trockenmauern gut machen und so für Farbtupfer sorgen. Hierzu gehören auf jeden Fall Blaukissen, Hauswurz, Hornkraut, verschiedene Alyssum-Arten, Dalmatiner-Glocke, Mauerpfeffer, Steinbrech und viele andere Pflanzen, die man auch in den Steingärten findet. Sie benötigen kaum Erde, um sich wohl zu fühlen und Wasser benötigen sie auch kaum. Sie bewuchern binnen kurzer Zeit große Flächen, sind also ideal für Natursteinmauern.