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Naturdünger für den Garten selber herstellen

Gründünger

Einer der besten Naturdünger ist und bleibt Kompost. Hier können nahezu alle Gartenabfälle und viele Küchenabfälle in einen biologischen Dünger verwandelt werden. Kompost enthält die notwendigen Nährstoffe in ausgeglichenen Verhältnissen, lockert schwere Böden auf und sorgt bei sandigem Erdreich für höhere Speicherkapazität von Wasser. Zudem besteht bei reifem Kompost nicht die Gefahr, schnell zu überdüngen. Natürlich hat nicht jeder den Platz für einen eigenen Kompost im Garten. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, Naturdünger selbst herzustellen.

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Pflanzenjauche

Bewährt hat sich auch ein Naturdünger, der aus Brennnesseln und Wasser hergestellt werden kann. In fast jedem Garten wachsen in einer Ecke irgendwo ein paar – wenn nicht sogar ganze Massen – der ungeliebten Pflanze. Mit diesem Bio-Dünger ist einem Gärtner gleich zweifach geholfen. Zum einen ist er die lästige Brennnessel los, zum anderen erhält er auf diese Weise einen guten Allzweckdünger für sämtliche Pflanzen. Brennnesseln sind reich an Stickstoff und enthalten wichtige Mineralien wie Phosphor und Eisen. Um die Jauche herzustellen, benötigen Sie ein paar einfache Utensilien:

  • Handschuhe
  • Plastikeimer oder Holzbottich
  • Schere oder MesserDrahtgitter oder Deckel (damit nicht versehentlich Tiere hineinfallen)
Tipp:

Verwenden Sie für das Ansetzen der Jauche keine Metallgefäße!  Diese können chemisch mit der Jauche reagieren.

Hacken oder schneiden Sie das Pflanzenmaterial in grobe Stücke. Sie können alle Pflanzenteile bis auf die Blüten verwenden. Füllen Sie die Brennnesseln in das Jauchegefäß und füllen mit so viel Wasser auf, dass das gesamte Material mit Wasser bedeckt ist. Benutzen Sie dafür Regenwasser oder zumindest solches, dass einige Zeit abgestanden und der Sonne ausgesetzt war. Da die Jauche gärt und Schaum bildet, darf das Gefäß nicht bis zum Rand gefüllt werden. Denken Sie daran, dass beim Gärprozess ein sehr unangenehmer Geruch entsteht. Stellen Sie also das Gefäß am besten in die hinterste Ecke des Gartens.

  • mit Gitter oder Kaninchendraht abdecken
  • täglich umrühren
  • nach zwei bis drei Wochen färbt sich die Flüssigkeit dunkel und die Bläschenbildung hört auf
  • jetzt ist die Jauche fertig
  • restliche Pflanzenteile absieben

Vor Gebrauch muss die Jauche noch verdünnt werden. Für ältere Pflanzen wird 1l Brennnesseljauche mit 10l Wasser verdünnt. Jungpflanzen und empfindliche Gewächse benötigen eine Verdünnung von 1:20, den Rasen können Sie mit einer 1:50-Verdünnung düngen.

Tipp:

Eine Jauche aus Löwenzahn, Zwiebel, Knoblauch oder Schachtelhalm hat einen ähnlichen Effekt.

Holzasche

Die Asche von verbranntem Holz aus dem Kamin oder der Holzkohlen vom Grill eignet sich hervorragend als Naturdünger. Holzasche ist reich an Kali und enthält auch Kalk sowie Spurenelemente. Zudem wirkt sie fäulnishemmend und gegen Pilze (Schimmel).

  • bei Möhren und Sellerie in die Saatrillen streuen
  • auch Rosen lieben Holzasche
  • gute Ergänzung zu tierischem Naturdünger (kalireich, gleicht den pH-Wert an)

Stallmist

Stallmist

Fast überall bekommen Sie kostenlos Stallmist. Vielleicht halten Sie ja auch selbst ein paar Tiere, haben Hühner oder eine Voliere.

  • strohiger Rindermist: alle Nährstoffe in ausgeglichenen Mengen vorhanden, gut für starkzehrende Gemüsesorten
  • getrockneter Rindermist: reich an Kali, eignet sich für Möhren, Sellerie und Rosen
  • Pferdemist: gehört zu den Wärme produzierenden Düngern, gut für Frühbeete

Vorsicht ist geboten, wenn Sie Mist von anderen Tierarten als Dünger verwenden möchten. Die Ausscheidungen von Schweinen und Vögeln sind sehr konzentriert und scharf, sodass sie besser zur Kompostierung geeignet sind oder zumindest mit Sand oder einer guten Portion Erde „verdünnt“ werden sollten:

  • Schweinemist
  • Geflügelmist (Guano): hoher Phosphor- (bis 12%) und Stickstoffgehalt

Gründüngung

Das Prinzip der Gründüngung ist anders als bei anderen Düngemethoden mit Naturdünger. Hier geht es darum, bestehende Beete mit der Hilfe von schnell wachsenden Pflanzen zu optimieren. Optimieren bedeutet in diesem Fall:

  • Boden tief auflockern
  • Anreicherung mit Nährstoffen und Humus
  • Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
Gründünger
Alles in allem heißt das:

Die Qualität des Bodens verbessern. Im Frühjahr oder Herbst werden dazu die Samen geeigneter Pflanzen ausgesät und diese vor der Samenreife abgemäht. Anschließend werden sie einfach in den Boden eingearbeitet. Pflanzen, die eine gute Gründüngung gewährleisten:

  • Lupine
  • Inkarnatklee oder andere Kleearten
  • Winterwicke
Tipp:

Diese Gewächse binden Stickstoff aus der Luft, der dann im Boden zur Verfügung steht.

Kaffeesatz

Einige der kompostierbaren Abfälle aus dem Haushalt lassen sich auch ohne Kompostierung direkt als Dünger verwenden. Kaffeesatz fällt in sehr vielen Haushalten an. Statt in die Biotonne kann das benutzte Pulver auch den Pflanzen zu gutem Wachstum verhelfen. Kaffeesatz ist ein ausgezeichneter Stickstoff- und Kaliumlieferant. Zudem fördert enthaltener Phosphor den Stoffwechsel der Pflanzen. Im Garten verteilt lockt der Naturdünger sogar Regenwürmer an, die das Erdreich auflockern und den Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Wer Kaffeesatz ausbringt, sollte unbedingt darauf achten, diesen gut in die Erde einzuarbeiten. Nur oberflächlich aufgebracht neigt er zu Schimmelbildung und wird schnell so trocken, dass das Gießwasser oder der Regen nicht mehr ins Erdreich dringen kann. Der Kaffeesatz kann alternativ auch zum Gießwasser gegeben werden. Da er leicht sauer reagiert, senkt er den pH-Wert des Bodens in geringem Maße ab. Das ist vor allen für solche Pflanzen ideal, die keine kalkhaltigen Böden mögen.

Tee

Kompost

Loser schwarzer Tee oder aufgebrühte Teebeutel sind ein guter Zusatz für das Gießwasser. Vor allem Topf- und Balkonpflanzen profitieren davon. Einfach den Tee einige Minuten im Wasser wirken lassen und damit die Pflanzen wässern.

Hornspäne

Hornspäne und Knochenmehl sind tierische Dünger, die aus Schlachtabfällen hergestellt werden. Der Dünger enthält vor allem Stickstoff und Phosphor. Je grober das Material, umso langsamer wird es umgesetzt (Langzeitdünger). Gleiche Inhaltsstoffe wie Hornspäne enthalten auch die eigenen abgeschnittenen Finger- oder Fußnägel. Allerdings reicht für eine großflächige Düngung in der Regel die Menge nicht aus.

Kartoffelwasser

Beim Kochen von Gemüse oder Kartoffeln kochen sich viele wertvolle Stoffe aus, die gut nach dem Abkühlen ins Blumenbeet gegossen werden können. Bitte nicht auf die Blumen gießen, wenn Sie Salz zum Kochen verwendet haben. Das vertragen die Pflanzen nicht.

Küchenabfälle in die Blumenbeete einarbeiten?

Definitiv nicht! Biologisch abbaubare Abfälle dürfen in größeren Mengen nur auf dem Kompost entsorgt werden. Während des Zersetzungsvorganges entstehen hohe Temperaturen (über 60 Grad), die nur sehr wenige Gewächse vertragen!

Fazit

Auch mit einfachen Mitteln lassen sich kostengünstig und ohne großen Aufwand biologische Naturdünger herstellen. An erster Stelle steht zwar als Naturdünger immer noch der Kompost, aber nicht jeder hat Zeit und Platz für eine eigene Kompostierung. Hohe Nährstoffgehalte haben auch Pflanzenjauchen, Stallmist und einige andere Hausmittel. So ist selbst ungesalzenes Kartoffelwasser als ökologisch einwandfreier Dünger zu verwenden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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