Nägel für Betonwände: das ist zu beachten
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Aufgrund der porösen Eigenschaften von Betonwänden eignen sich Nägel in diesem Fall nur bedingt zur Befestigung von Objekten. Dennoch gelingt die Befestigung bei Beachtung verschiedener Tipps sowie der Wahl des richtigen Nagels.
Probleme beim Einschlagen
Die Funktionsweise eines Nagels zur Fixierung zweier Objekte ist simpel und effektiv. Im Falle von Holz verdichtet der eindringende Nagel das ihn umgebende Material. Dieser Vorgang sorgt für eine Stabilisierung und zwängt den Nagel im Holz ein. Im Gegensatz zu Holz besitzt eine Betonwand komplett andere Eigenschaften, welche in diversen Schwierigkeiten münden können. Als statische und mineralische Struktur entsteht beim Einschlagen beispielsweise keine Verdichtung. Stattdessen bröckelt die Betonwand und liefert keinen Halt. Bei zu schwachen Nägeln scheitert schon das Einschlagen in die Wand, da der Nagel sich aufgrund der Materialhärte rasch verbiegt. In beiden Szenarien fällt ein stabilisierender Effekt komplett aus. Eingeschlagene Nägel lassen sich oftmals problemlos entfernen und bieten keinen Halt. Problematisch ist auch das Risiko zur Rissbildung in einer Betonwand durch die Spaltung am Loch. Eindringende Feuchtigkeit führt im schlimmsten Fall zudem zu Korrosion in der Wand.
Fachgerechte Vorgehensweise
Nicht nur der Nagel selbst, auch das Werkzeug ist an den Verwendungszweck anzupassen. Erfahrene Heimwerker und Experten setzen dementsprechend nicht auf einen herkömmlichen Hammer. Zum Einsatz kommt ein sogenannter Druckluft-Nagler. Das Funktionsprinzip ähnelt dem eines Bolzenschussgeräts oder eines Tackers. Mit der Hilfe von Druckluft schießen die Maschinen Nägel in Betonwände. Für die Inbetriebnahme ist weiteres Zubehör wie ein Druckluftschlauch und Kompressor notwendig. Die leistungsfähigen Geräte schlagen jedoch mit hohen Anschaffungskosten zu Buche, weshalb sich der Kauf für eine gelegentliche oder einmalige Verwendung nicht wirklich lohnt.
Wahl der Nägel
Von Drahtstiften über Stahl- und Messingnägel bis hin zu Kammnägel – es gibt eine Vielzahl an Nägeln, die jeweils ein unterschiedliches Aufgabenfeld bedienen. Herkömmliche Drahtstifte sind aus einfachem Eisen geschaffen. Sie eignen sich zur Herstellung von diversen Holzverbindungen oder der Befestigung von anderen Baustoffen in Holz. Auch Holznägel eignen sich wie der Name bereits verlauten lässt zur Befestigung in Betonwänden allerdings nicht. Für Ziegel- und Betonwände ist ausschließlich die Nutzung spezieller Stahlnägel zielführend. Die Länge sollte maximal drei Zentimeter betragen, um ein Verbiegen der aus gehärtetem Stahl geschaffenen Stifte auszuschließen.
Spezielle Betonnägel besitzen neben ihrer ausgesprochenen Robustheit die Eigenschaft, sich im Nagelloch auszubreiten und eine Verdichtung hervorzurufen. Auf diese Weise ist die dringend benötigte Stabilität gewährleistet. In einigen Fällen kann es sich trotz qualitativer und harter Nägel das Vorbohren eines geringen Lochs mit einer maximalen Breite von 80 Prozent des Durchmessers des Nagels lohnen, um das Verbiegen des Materials zu verhindern. Hochwertige Produkte sind zudem verzinkt, was den Einsatz in Außenwänden ermöglicht. Die Legierung schützt den Nagel vor Feuchtigkeit und verhindert eine eintretende Korrosion.
Sinnvolle Alternativen
Das Versenken eines Nagels in eine Betonwand ist mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet. Statt zwanghaft auf die Nutzung eines Nagels zu setzen, empfiehlt sich häufig der Griff zum Dübel. Diese Alternative lohnt sich vor allem für diejenigen, die im Besitz eines Schlagbohrers sind, der stark genug für die vorliegende Betonwand ist. Auch diese Geräte sind recht kostspielig in der Anschaffung, weshalb sich der Kauf für den gelegentlichen Gebrauch nur bedingt lohnt.
Wer sowohl auf Nägel als auch auf Dübel und Schrauben verzichten möchte, der kann auf verschiedene neumodische Gerätschaften zugreifen. Ein Bild lässt sich auch anderweitig auf einer Betonwand befestigen. Haftstreifen oder Klebestreifen von namhaften Herstellern bieten auf stabilen Betonwänden einen hervorragenden Halt. Die Klebelösungen bieten selbst auf Farbe oder Tapeten einen starken Halt und lassen sich in der Regel rückstandsfrei entfernen.