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Nadelpalme, Rhapidophyllum hystrix – Pflege

Nadelpalme (Rhapidohyllum hystrix)
Quelle: Photo by David J. Stang, Rhapidophyllum hystrix 15zz, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Ihren Namen verdankt die Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix) den dunkelbraunen, etwa 20 cm langen Stacheln, die aus ihrem Stamm wachsen. Die kleine aber ausdrucksstarke Nadelpalme erreicht im Freiland selbst in hohem Alter nur eine Höhe von maximal 2 Metern. Die kleinwüchsige Palme bildet kurze Stämme, aus denen sie ihre tief eingeschnittene Fächerwedel hervorbringt.

Sehr dekorativ, sehr exotisch und dabei pflegeleicht ist die Nadelpalme eine beliebte Zimmerpflanze, die auch im Kübel keine großen Ansprüche stellt. Die in Nordamerika beheimatete langsam wüchsige Rhapidophyllum hystrix aus der Familie der Arecaceae ist frosttolerant und immergrün. Im Wintergarten, auf der Terrasse, dem Balkon, im Zimmer und bei Auspflanzung im Garten mit einem ausreichenden Winterschutz versehen, ist die Rhapidophyllum hystrix eine echte Bereicherung, die mit viel Flair beeindruckt. Allerdings wird die Rhapidophyllum hystrix in unseren Breitengraden nur selten angeboten.

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Substrat & Boden

Wie auch andere Vertreter der Palmengattung, bevorzugt die Nadelpalme ein Substrat aus Pflanzerde und grobem Sand, das mit Kies, Lavagrus oder Blähton vermischt ist. Locker und luftig, gut wasserdurchlässig, aber genügend Halt bietend, kommen die meisten Palmenarten in einem Substrat-Gemisch weit besser zurecht, als in regulärer Pflanzerde. Die im Handel angebotene Palmenerde berücksichtigt dies, doch kann auch sie noch weiter verkörnt werden. Torf sollte nach Möglichkeit vermieden werden, denn er kann die Wurzeln verbrennen. Doch Lehm und Humus können dem Substrat in kleinen Mengen zugesetzt werden. Eine zu stark vorgedüngte Erde ist zu vermeiden, da Palmen grundsätzlich nur einen sehr geringen Nährstoffbedarf haben.

Düngen

Nach dem Umtopfen wird zunächst nicht gedüngt, sofern vorgedüngte Erde verwendet wurde. Ansonsten wird 14-tägig mit einem flüssigen Volldünger (alternativ auch Granulat, Düngestäbchen u.ä.) die Pflanze mit Nährstoffen versorgt. Geeignet ist ein spezieller Palmendünger, ein Dünger für Grünpflanzen oder ein anderer, stickstoffbetonter Dünger. Gedüngt wird nur während der Hauptwachstumsphase der Nadelpalme von April bis in den Spätsommer. Bereits einige Wochen vor Beginn der Ruheperiode im Winter wird das Düngen eingestellt und auch die Wassergaben werden verringert.

Schneiden

Die Nadelpalme wird nicht an der Spitze geschnitten, da dort der Vegetationspunkt sitzt. Braune Blätter können nach vollständiger Eintrocknung mit einem scharfen Messer entfernt werden, denn erst dann hat die Pflanze alle Reservestoffe aus den Blättern abgezogen. Werden braune Blattspitzen entfernt, sollte ein kleiner welker Rand stehenbleiben, um ein weiteres Abwelken des Blattes zu vermeiden.

Vermehren

Die Vermehrung der Rhapidophyllum hystrix kann über Samen erfolgen. Diese werden im Frühjahr in Anzuchterde in kleine Töpfe ausgepflanzt und an einem hellen und warmen Ort aufgestellt. Die Samen etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde drücken und das Substrat stets feucht halten (sprühen).

Überwintern

Die Nadelpalme ist erstaunlich winterhart und kann auch im Freiland den Winter verbringen (Winterhärtezone 7). Dabei sollte ihr jedoch ein ausreichender Nässe- und Winterschutz gegönnt werden. Die im Garten ausgepflanzten Palmen werden mit Folie überdacht, um die Stammspitzen und Wedel vor Wasser und Niederschlägen zu schützen. An den Seiten bleibt der Winterschutz hingegen offen, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen. Wie auch bei anderen Palmenarten können die Wedel während des Winters nach oben zusammengebunden und locker mit Vlies umwickelt werden. Dieser Winterschutz ist allerdings regelmäßig zu öffnen, um den Luftaustausch sicherzustellen und Fäulnis zu vermeiden. Das Temperaturminimum von -15 Grad Celsius sollte auch kurzfristig nicht unterschritten werden. Verbringt die Nadelpalme die Ruheperiode im Haus, so liegt die Zimmertemperatur idealerweise bei 8 Grad Celsius (+/- 5 Grad). Der Standort der Nadelpalme sollte auch im Winter stets hell sein. Nach der Überwinterung wird die Pflanze langsam wieder an das Sonnenlicht gewöhnt.

Standort

Ausgepflanzt im Garten, im Kübel auf der Terrasse oder im Topf in der Zimmerkultur gedeiht die Nadelpalme ausgezeichnet. Die Nadelpalme verträgt einen sonnigen bis vollsonnigen Standort, sollte jedoch stets nur langsam an das volle Sonnenlicht gewöhnt werden, um einen Blattbrand zu vermeiden.

Tipp:

Von April bis Oktober verbringt die Nadelpalme gerne ihre Zeit im Freien. Auf Balkon, Terrasse und Garten wird sie zum dekorativen Mittelpunkt.

Temperatur

Im Winter sollte die Temperatur ca. 8 Grad Celsius betragen. Bei höheren Temperaturen kann die Pflanze unter Umständen nicht in die notwendige Ruhephase übergehen. Bei lichtarmen Verhältnissen führt dies zu einem vermehrten Wurzelwachstum. Daher ist besondere Aufmerksamkeit gefordert, um ein Austrocknen des Substrats zu vermeiden. Im Sommer kommt die Pflanze mit allen Temperaturen gut zurecht. Bei sehr trockener Luft wird gerne mit kalkarmem Wasser gesprüht.

Umtopfen

Für die Nadelpalme eignet sich ein möglichst tiefer Topf, denn auch ihre Wurzeln streben in die Tiefe. Das tiefe Wurzelwerk ermöglicht der Pflanze in langen Dürreperioden die Aufnahme von Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus erreicht die Pflanze einen guten Halt, um auch tropischen Stürmen Stand zu halten. Beim Umtopfen wird das Substrat zunächst nur leicht angedrückt und nach dem Gießen eventuell aufgefüllt.

Gießen

Sobald die obere Substratschicht gut abgetrocknet ist, wird reichlich gegossen, damit das Erdreich des tiefen Topfes vollständig durchnässt wird. Staunässe ist jedoch immer zu vermeiden, denn sie ermöglicht die Bildung von Schimmel im Substrat und begünstigt Wurzelfäulnis. Der Gießrhythmus hängt dabei ganz von den Außentemperaturen, der Wachstumsphase der Pflanze und der Sonneneinstrahlung ab.

Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben und im Winter Schild- und Wollläuse können die Nadelpalme befallen. Bei kleinem Befall hilft unter Umständen noch das vorsichtige Abwischen der Parasiten. Gelegentlich werden Spiritus-Schmierseifen-Lösungen empfohlen. Es ist jedoch zu beachten, dass auch diese Mittel der Pflanze schaden. Meist empfiehlt sich der Griff zu einem wirkungsvollen Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Handel, das rasch und relativ schonend für Abhilfe sorgt. Im Winter ist bei trockener Luft ein regelmäßiges Besprühen der Pflanze vorteilhaft, um einem Spinnmilbenbefall vorzubeugen.

Pflegefehler zeigen sich bei Palmen zunächst an ihren Blättern. Werden diese braun oder gelb sind zunächst das Düngen und Gießen zu reduzieren. Im Zweifelsfall ist die Pflanze in neues Substrat umzutopfen. Zeigen die Blätter braune und unregelmäßige Flecken, kann dies auch auf eine zu intensive Sonneneinstrahlung hinweisen. Die Nadelpalme sollte nur langsam an die volle Sonne gewöhnt werden und anfangs nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden. Die unschönen Blätter werden mit einem scharfen Messer vorsichtig abgetrennt.

Tipp:

Zu starke Sonneneinstrahlung kann auch bei der das Licht liebenden Nadelpalme zu Blattbrand führen.

Häufige Fragen

Darf man Nadelpalmen besprühen?

Alle Palmen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Kalkarmes Wasser vermeidet unschöne Flecken auf den Blättern.

Darf man mit Leitungswasser gießen?

Wird Leitungswasser verwendet werden, sollte dies nicht zu kalkhaltig sein. Das Wasser im Gießgefäß einige Tage abstehen lassen.

Wissenswertes in Kürze

Die Nadelpalme stammt ursprünglich aus den südöstlichen USA. Sie ist dort nicht häufig anzutreffen und auch bei uns ist sie in Kultur noch recht selten. Rhapidophyllum hystrix wird im hohen Alter etwa 2 Meter hoch.

Standort

  • Die Nadelpalme bevorzugt einen feuchten, sonnigen bis halbschattigen, warmen Standort.
  • Mit zunehmender Krone steigt der Bedarf nach Sonne.
  • Viel Sonne und Wärme, vor allem im Herbst, fördern das Wachstum und die Frosthärte.
  • Da die Nadelpalme sehr windanfällig ist, sollte immer ein windgeschützter Standort gewählt werden.
  • Wind zerstört die Blätter und ältere Pflanzen können kippen. Das liegt an ihrer schlechten Standfähigkeit durch das flache Wurzelwerk.

Pflanzsubstrat

  • Für die Rhapidophyllum hystrix nutzt man ein Erdgemisch auf Kompostbasis. Diesem setzt man Sand, Kies, Blähton oder Lavagranulat zu.
  • Auf alle Fälle muss das Pflanzsubstrat gut durchlässig sein. Es kann auch leicht alkalisch sein, was für Palmen sehr ungewöhnlich ist.
  • Wenn die Wurzeln oben aus dem Pflanztopf wachsen, ist es Zeit zum Umtopfen. Umgetopft wird im Frühjahr. Man setzt die Pflanze in ein nur etwas größeres Gefäß.
  • Wichtig ist eine gute Bodendrainage, sowohl im Topf, als auch im Freiland.

Pflege

  • Die Nadelpalme benötigt nicht viel Wasser. Das Pflanzsubstrat sollte immer leicht feucht gehalten werden. Der Wurzelballen sollte gleichmäßig bis unten durchfeuchtet sein.
  • Zwischen den Wassergaben lässt man die oberste Schicht der Erde abtrocknen. Stehendes Wasser ist unbedingt zu vermeiden.
  • Im Winter benötigt die Nadelpalme nur wenig Wasser. Der Pflanzballen darf nicht austrocknen. Mn lässt etwa 2/3 der Erde gut abtrocknen, bevor man wieder gießt.
  • Trockenheit bekommt der Nadelpalme nicht. Vor allem im Sommer ist auf eine regelmäßige Wasserzufuhr zu achten.

Düngen

Während der Wachstumsphase wird die Nadelpalme alle 4 Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger gedüngt.

Überwintern

  • Junge Pflanzen sind, zumindest für die ersten 3 Jahre, besser als Kübelpflanzen zu kultivieren. Diese sollten, sobald Frostgrade herrschen, geschützt werden. Die Gefäße dürfen nicht durchfrieren, das vertragen die Wurzeln nicht.
  • Ausgepflanzte Nadelpalmen kommen bis -10 ºC ohne Schutz aus. Ausgewachsene Exemplare vertragen bis -22 ºC. Der oberirdische Teil der Palme ist weit mehr frostresistent als die Wurzel.
  • Die größte Gefahr für Rhapidophyllum hystrix ist nicht der Frost, sondern Nässe. Eine Kombination aus niedrigen Temperaturen und zu viel Wasser zerstört das Wurzelwerk.
Tipp:

Wenn die Palmen im Haus überwintern, dürfen sie beim Ausstellen nicht gleich wieder in die Sonne gestellt werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Blätter verbrennen.

Kaufen

  • Die Nadelpalme gibt es selten zu kaufen. Wenn man eine findet, dann meist nur eine recht kleine Palme.
  • Diese Sämlinge oder Jungpflanzen kosten an die 10 Euro. Größere Exemplare sind deutlich teurer.
  • Samen der Rhapidophyllum hystrix sind noch schwieriger zu bekommen. Auch ist die Anzucht schwierig.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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