Nachtaktive Vögel: diese 10 singen nachts
Inhaltsverzeichnis
- Amsel (Turdus merula)
- Feldschwirl (Locustella naevia)
- Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
- Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
- Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
- Singdrossel (Turdus philomelos)
- Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
- Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
- Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
- Eulen & Co.
Nächtlicher Vogelgesang ist keine Seltenheit. Es gibt zahlreiche Arten, die primär oder zum Teil nachts singen. Wir stellen Ihnen 10 heimische Vogelarten vor, die bei Nacht zu hören sind.
Amsel (Turdus merula)
- Synonym: Schwarzdrossel
- Verbreitung: Europa bis Kleinasien und Nordafrika, in Australien und Neuseeland Neozoon
- Gesang: einige Zeit vor der Morgendämmerung, flötend-melodiöser Gesang mit zahlreichen Motiven, „tix tix tix“ bei Aufregung
- Größe: 24 bis 27 cm
- Flügelspannweite: 38 cm
- Aussehen: Weibchen olivbraun mit dunklem Schnabel, Männchen schwarz mit gelbem Schnabel
- Brutzeit: März bis Mitte Juli
- Lebensraum: Wälder, urbane Gebiete (Stadtparks, Gärten)
- Nahrung: Regenwürmer, Käfer, Falter, Schnecken, Raupen, Larven, Beeren, Sämereien
- Zugverhalten: Teilzieher
Feldschwirl (Locustella naevia)
- Synonym: Heuschreckensänger
- Verbreitung: Westeuropa über Ural bis Westsibirien, in Deutschland nicht im Alpenbereich
- Gesang: singt Tags und nachts, lautes „sirr“, erinnert an Heuschrecken
- Größe: 12 bis 14 cm
- Flügelspannweite: 14 bis 19 cm
- Aussehen: braun gestreifte Oberseite mit gelbweißem Bauch, Schwanz keilförmig
- Brutzeit: Mitte Mai bis Ende Juli
- Lebensraum: Feucht- und Trockengebiete, benötigt Sträucher und ausreichende Krautschicht
- Nahrung: ausschließlich Gliederfüßer
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
- Verbreitung: West- bis Zentralpaläarktis
- Gesang: singt nachts und am Morgen, sanftes „hüit“ mit steigender Intensität, knackiges „tick-tick-tick“ folgt, Motive variieren häufig, sehr melodiös
- Größe: 13 bis 15 cm
- Flügelspannweite: 21 bis 24 cm
- Aussehen: grau bis graubraune Rückenfederung, Männchen mit deutlich orangerot gefärbtem Kehl- und Bauchbereich, sowie schwarzer Kehle, Weibchen mit weiße-beiger Brust, beide Geschlechter roten Schwanzfedern
- Brutzeit: Mitte Mai bis Juli
- Lebensraum: Kiefernwälder, Mischwälder, Laubwälder, Stadtparks und Naturgärten
- Nahrung: Beeren, Sämereien, Larven, Spinnen, Insekten
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
- Verbreitung: Europa, nicht in Nordskandinavien, Island und den nördlichen Britischen Inseln
- Gesang: spät in der Nacht bis kurz vor der Morgendämmerung, melodisches Flöten mit steigender Lautstärke, Motive wechseln oft ab, bei Aufregung ertönt ein schnalzendes „tak“
- Größe: 13 bis 15 cm
- Flügelspannweite: 23 cm
- Aussehen: graubraunes Obergefieder, hellgrauer Bauch, schwarzer zugespitzter Schnabel, rotbraune Kopfplatte bei Weibchen, schwarz bei Männchen
- Brutzeit: April bis Mitte Juli
- Lebensraum: lichte Waldgebiete, Auwälder, bevorzugt Sträucher und Unterholz, Stadtparks, Gärten, Friedhöfe
- Nahrung: Spinnen, Insekten, Beeren
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
- Verbreitung: Westeuropa bis Mongolei, Nordafrika, nicht in Nord- und Osteuropa
- Gesang: ausschließlich nachts singend, bis zu 260 unterschiedliche Strophenvariationen, extrem detailreich, voluminös, wohlklingend, heimischer Singvogel mit dem schönsten Gesang
- Größe: 15 bis 16,5 cm
- Flügelspannweite: 22 bis 26 cm
- Aussehen: Oberseite und Schwanzfedern in hellem Rotbraun, Unterseite weiß bis hellgrau, weiße Augenumrandung, gelb rosa Schnabel
- Brutzeit: Mai bis Ende Juni
- Lebensraum: Gebüschwälder, Waldränder, Feuchtgebiete
- Nahrung: Insekten, Larven, Raupen, Würmer, Spinnen, Beeren (primär über Sommer)
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
- Verbreitung: westliche Paläarktis bis Nordafrika und Kleinasien
- Gesang: singt nachts etwa eine Stunde vor Morgendämmerung, charakteristisches „Ticksen“ und „Schnickern“ aus schnell aufeinanderfolgenden „zik“-Variationen, dehnend bis trillernd, variantenreich
- Größe: 13,5 bis 14 cm
- Flügelspannweite: 20 bis 22 cm
- Aussehen: braune Oberseite, markante orangerote Brust und Kehle, dunkler Schnabel, schwarze Flügelspitzen
- Brutzeit: Anfang April bis Mitte Juli
- Lebensraum: Wälder mit ausreichend Feuchtigkeit, Sträucher, urbane Gebiete
- Nahrung: Insekten, Beeren, Früchte
- Zugverhalten: Standvogel, im Norden Teilzieher
Singdrossel (Turdus philomelos)
- Verbreitung: West- und Zentralpaläarktis bis Baikalsee, in Australien und Neuseeland Neozoon
- Gesang: singt den gesamten Tag über, laute Stimme mit variationsreichen Motiven, wiederholt diese oft, am häufigsten wohlklingendes „tülip tülip tülip“ oder deutlich abgegrenztes „didi didi didi“
- Größe: 20 bis 22 cm, Männchen geringfügig größer
- Flügelspannweite: 36 cm
- Aussehen: braune Oberseite, weiße Unterseite mit deutlich erkennbaren Keilflecken, schwarzer Schnabel
- Brutzeit: März bis Anfang August
- Lebensraum: Laubwälder, Mischwälder, Nadelwälder, Gärten, Stadtparks
- Nahrung: Regenwürmer, Insekten, Schnecken, Beeren, Sämereien
- Zugverhalten: Kurzstreckenzieher
Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
- Verbreitung: West-Paläarktis
- Gesang: singt nachts oder zum Ende der Abenddämmerung, hohe und rhythmische Stimme, schnell aufeinander trillerndes „prrri-prrri-prü-prri“, intensives „ti-Zäääh, ti-Zäääh“, imitiert häufig den Gesang und die Rufe anderer Vogelarten
- Größe: 13 cm
- Flügelspannweite: 16 bis 21 cm
- Aussehen: graubraune Oberseite mit grünen Akzenten, Unterseite weißgelb, brauner und kurzer Schnabel
- Brutzeit: Mai bis Mitte Juli
- Lebensraum: immer in der Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten, ausreichender Pflanzenbewuchs notwendig
- Nahrung: Schnecken, Insekten, Spinnen, Beeren
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
- Synonym: Schneekönig
- Verbreitung: Europa bis Ostasien, bis 4.000 m Höhe, Nordafrika, fehlt in Nordrussland und Fennoskandien,
- Gesang: tags- und nachtsüber singend, Lautstärke bis 90 dB, schmetterndes Trillern und Zwitschern in über 130 Variationen, bei Erregung ertönt ein lautes „zerrr“
- Größe: 8 bis 12 cm
- Flügelspannweite: 13 bis 15 cm
- Aussehen: hellbraune Ober- und Unterseite, schwach bebändert mit Strich über den Augen, helle Kehle, spitzer Schnabel
- Brutzeit: April bis Mitte Juli
- Lebensraum: primär im Unterholz, Laubwälder, Mischwälder, Gärten, Parks, Gebiete mit Sträuchern, Mauern, Öffnungen in Gebäudestrukturen
- Nahrung: Käfer, Spinnen, Insekten, Sämereien
- Zugverhalten: Teilzieher
Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
- Synonym: Europäischer Ziegenmelker, Nachtschwalbe
- Verbreitung: Europa über Asien bis Baikalsee, Nordafrika
- Gesang: nachts oder während der Dämmerung, schnarrendes „eeerrrörrr“ in unterschiedlicher schwellender Intensität, laut, erinnert an ein Fahrzeug
- Größe: 24 bis 28 cm
- Flügelspannweite: 50 bis 60 cm
- Aussehen: auffallend ist der große Schnabel (Käscher), Ober- und Unterseite gemustert in braun, weiß und schwarz, dient als Tarnung an Bäumen, lange Schwanzfedern, Weibchen unterscheiden sich nur durch weißen Kinnfleck
- Brutzeit: Mai bis Mitte August
- Lebensraum: primär offene Landschaften, ebenfalls Kiefernwälder, Moore, Heideflächen, sandige Böden bevorzugt
- Nahrung: Schmetterlinge, fliegende Käfer und andere Fluginsekten
- Zugverhalten: Langstreckenzieher, Nachtzieher
Eulen & Co.
Die heimischen Eulen können Sie ebenfalls in der Nacht hören, nur singen sie nicht. Zu ihnen gehören die Waldohreule (Asio otus), der Waldkauz (Strix aluco), Uhu (Bubo bubo), Steinkauz (Athene noctua), Raufußkauz (Aegolius funereus) und die Schleiereule (Tyto alba).