Mutterkraut, Tanacetum parthenium: Pflegeanleitung
Inhaltsverzeichnis
Nicht nur als Heilkraut auch als dekorative Zierpflanze in einem Bauern- oder Naturgarten wird das Mutterkraut, das der Kamille vom Aussehen sehr ähnelt, geschätzt. Die pflegeleichte Pflanze benötigt viel Sonne und ist auch auf einer naturbelassenen Wiese ein Hingucker.
Steckbrief
- Familie der Korbblütler (Asteraceae)
- bot. Name: Tanacetum parthenium (syn. Chrysanthemum parthenium)
- auch unter Namen „falsche Kamille“, Zierkamille oder Fieberkraut bekannt
- Verwechslung mit der echten Kamille vermeiden
- sollte in keinem Bauerngarten fehlen
- Wuchshöhe 40 bis 60 Zentimeter hoch
- weiße Blüten mit gelbem Blütenkorb
- Blütezeit von Juni bis September
- bedingt winterhart
- sät sich selbst durch Samen immer wieder aus
Aussaat
Wurde das Mutterkraut einmal im Garten kultiviert, kommt es in der Regel am passenden Standort immer wieder. Denn die Aussaat der Pflanze muss gar nicht gesteuert werden, da sie sich durch die gebildeten Samen in jedem Jahr wieder neu aussät. Und das auch, wenn die Mutterpflanze der Winterkälte zum Opfer gefallen ist. Aber auch eine Kultivierung durch eine erste Aussaat gelingt:
- Samen aus dem Handel besorgen
- in Anzuchttöpfe mit Anzuchterde geben
- bester Zeitpunkt März
- bis Mai auf Fensterbank keimen lassen
- Temperatur etwa 15 ° Celsius genügt
- Keimdauer dann zwei bis drei Wochen
- danach die kleinen Pflanzen im Mai ins Gartenbeet setzen
Blüte und Blütezeit
Bei Chrysanthemum parthenium handelt es sich um einen sogenannten Dauerblüher. Denn einmal eine Blüte gebildet, bleibt diese bei der passenden Pflege auch lange an der Pflanze erhalten.:
- erste Blüten zeigen sich im Juni
- bleiben bis zum September
- die Blüten ähneln denen der Kamille
- klein, weiß mit einer gelben Mitte
- etwa drei Zentimeter breite Knöpfchenblüten
- die Blüten verströmen einen aromatischen Duft
- Verwechslung kann aufgrund von Duft vermieden werden
- Blüten duften nicht nach Kamille
Düngen und Gießen
Eine gute Nachricht ist, dass das Kraut gut kalkverträglich ist und daher auch einfaches Leitungswasser für das Gießen genutzt werden kann:
- Substrat immer leicht feucht halten
- nur direkt an die Wurzeln gießen
- eine kurze Trockenheit wird vertragen
- junge Pflanzen jedoch regelmäßig wässern
- an sehr heißen Tagen in den frühen Morgenstunden
- alternativ spät am Abend gießen
- im ersten Jahr bei guter vorbereiteter Erde keine weitere Düngung
- im zweiten Jahr im Frühjahr mit Kompost düngen
- alternativ oder im Topf Flüssigdünger für Blumen
Krankheiten und Schädlinge
Leider sind die jungen Pflanzen für Schnecken sehr attraktiv. Daher ist es ratsam, bei einer Kultivierung im mehrjährig angelegten Gartenbeet von Anfang an eine Schneckensperre auszulegen. Hierfür kann ein Schneckenzaun aber auch eine andere natürliche Barriere gegen die Schnecken genutzt werden. Sind die Pflanzen im Topf kultiviert, muss auf andere Schädlinge geachtet werden:
- Blattläuse
- Spinnmilben
- setzen sich gerne an den Topfpflanzen fest
- vor allem wenn lange Trockenheit herrscht
- mit entsprechenden Hausmitteln hiergegen vorgehen
- vor allem, wenn das Kraut als Heilpflanze genutzt wird
- Pilzkrankheiten treten bei Platzmangel auf
- Pflanzen daher nicht zu dicht setzen
Kübelkultivierung
Auch in einem Kübel kann das Mutterkraut (Tanacetum parthenium), zum Beispiel gemeinsam mit einer Rose oder auch allein kultiviert werden. Hierzu sollte das Folgende beachtet werden:
- breitet sich schnell aus
- in einen kleinen Topf immer nur eine Pflanze setzen
- gegen Staunässe eine Drainage anlegen
- über Abflussloch
- Kies, Tonscherben oder -kugeln
- hierüber Pflanzenvlies
- zur Hälfte vorbereitete Erde einfüllen
- Pflanze einsetzen und restliche Erde auffüllen
- andrücken und gut angießen
Pflanzen
Im gut sortierten Fachhandel sind kleine Pflanzen im Topf erhältlich, die dann ins Gartenbeet ausgepflanzt werden können. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, wenn die Erde nicht mehr gefroren ist:
- vier Pflanzen genügen für einen Quadratmeter
- hier breitet sich das Mutterkraut aus
- bedeckt nach kurzer Zeit die gesamte Fläche
- Pflanzloch ausheben
- Gewächs so tief wie im Topf einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen
- gut andrücken
- gut wässern
Schneiden
Die Pflanzen sollte man immer dann schneiden, wenn eine Selbstaussaat verhindert werden soll. Denn schnell kann sich das Gewächs auch im gesamten Garten vermehren:
- verblühte Blüten immer sofort schneiden
- bevor Samen gebildet werden können
- in der Regel das erste Mal im Juli/August
- regt auch die Blütenbildung an
- im Frühjahr bis zur Basis zurückschneiden
- so wird das neue Wachstum angeregt
- eine Verholzung kann verzögert werden
Standort und Bodenbeschaffenheit
Den passenden Standort für das Mutterkraut zu finden ist eigentlich einfach. Allerdings sollte in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit einiges beachtet werden:
- vollsonnig
- kann hier Blütenteppich ausbreiten
- sonniges Beet
- auf einer blühenden Naturwiese
- Boden darf kalkhaltig sein
- rund um Pflanzen immer leicht feucht halten
- Gartenboden mit untergehobenem Kompost reicht aus
Überwintern
Entgegen vieler Vermutungen handelt es sich bei Tanacetum parthenium um eine Pflanze, die mehrjährig ist, wenn das winterliche Klima es zulässt. Auf der anderen Seite sät es sich aber auch immer wieder neu aus, die im Herbst herunter gefallenen Samen können auf der winterharten Erde überstehen:
- winterhart bis zu -12° Celsius
- in rauen Regionen schützen
- Reisig über den Wurzeln hilft vor Frost
- im späten Herbst auslegen
- im Topf kultiviert ein wenig mehr schützen
- Topf mit Reisigmatten ummanteln
- auf Holz oder Styropor stellen
- Reisig auf die Wurzeln legen
- in geschützte Ecke stellen
Vermehren
Neben der einfachen Selbstaussaat, durch die das Mutterkraut eigentlich zu einem Gewächs wird, das mehrjährig viele Jahre auf dem selben Beet überdauern kann, können die Pflanzen auch über Stecklinge vermehrt werden. Dieses Vermehren ist in der Regel bei einer Topfkultivierung gut geeignet aber auch dann, wenn ein weiteres Beet mit Mutterkraut bepflanzt werden soll:
- junge, krautige Triebe wählen
- etwa 15 bis 20 Zentimeter lang
- Schnittstelle nicht quetschen
- scharfes und sauberes Messer nutzen
- untere Blätter entfernen
- unterste Knospen in Gefäß mit Wasser stellen
- an hellen und warmen Standort setzen
- zeigen sich erste Wurzeln, einpflanzen
- idealerweise in Töpfe
- sind Pflanzen stark genug im Frühjahr ins Beet setzen