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Mit welchen Mitteln kann man Hausstaubmilben bekämpfen?

Hausstaubmilben

Hausstaubmilben sind Tierchen, die schon immer zum Lebensumfeld des Menschen gehören. Jedoch kann ihr Kot, der durch die Luft eingeatmet werden kann, schwere Allergien hervorrufen. Die Milben wachsen so rasch, dass jeder in seinem Haushalt bemüht ist, regelmäßige Maßnahmen gegen sie zu ergreifen.

Die kleinen Spinnentierchen können Sie mit bestimmten Hausmitteln und Reinigungsmethoden sowie mit chemischen Mitteln bekämpfen. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Methoden vor und geben Ihnen Tipps für ihre Anwendung.

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Hausmittel und biologische Mittel

Putzen und Staubsaugen

Das wirksamste Hausmittel gegen die lästigen Milben ist Putzen und Staubsaugen. Und zwar ist ein feuchtes Abwischen von Möbelstücken und Böden in einem regelmäßigen Abstand von drei Tagen angezeigt, da sich die Spinnentiere gern in einem staubigen Umfeld aufhalten. Ebenso ist es ratsam, Ihre Teppichböden gründlich mit einem Staubsauger zu reinigen. Der Staubsauger sollte einen HEPA- oder Wasserfilter besitzen, um den feinen Milbenkot beim Saugen nicht im gesamten Raum oder der gesamten Wohnung aufzuwirbeln. Damit wird der Kot nur verteilt. Im Fachhandel gibt es auch spezielle Milbenstaubsauger zu kaufen, die vor allem gern von Menschen mit Hausstaubmilbenallergie verwendet werden.

Tipp:

Falls Sie die Möglichkeit haben, Ihre Teppiche auf einer Stange an der frischen Luft aufzuhängen, so klopfen Sie die Teppiche einmal im Monat gründlich aus.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur reduzieren

Da sich Hausstaubmilben bei Temperaturen von über 20 °C am wohlsten fühlen, sind kühle und möglichst trockene Räume eine wirksame Methode, um den Milbenbestand deutlich zu reduzieren. Halten Sie vor allem in Ihrem Schlafzimmer die Luftfeuchtigkeit unterhalb von 50%, damit die Schimmelpilze, die für die optimale Verwertung der Nahrung für die Milben von großer Bedeutung sind, sich nicht vermehren können. Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, überprüfen Sie regelmäßig mit einem Feuchtigkeitsmesser die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sowie in Ihren anderen Wohnräumen. Aber übertreiben Sie es dabei nicht. Denn wenn Sie zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit von 40% unterschreiten sollten, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Tipp:

Regelmäßiges Lüften trägt auch dazu bei, ein für Milben unerträgliches Klima zu erhalten.

Gefriertruhe

Ebenso können Sie Gardinen, andere lose Textilien und Kuscheltiere regelmäßig über Nacht in die Gefriertruhe stecken, denn die Milben können bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht überleben. Nachdem die Milben abgestorben sind, ist aber noch der Kot übrig. Waschen Sie deshalb Textilien und Plüschtiere regelmäßig; wenn möglich bei einer Temperatur von 60 °C.

Regelmäßig Matratze austauschen

Da Sie trotz aller regelmäßigen Maßnahmen die Hausstaubmilben nie vollständig aus Ihrer Matratze vertreiben können, ist es vor allem für Allergiker ratsam, die Matratze regelmäßig auszutauschen. Denn in ihrem Inneren befindet sich laut Experten nach mindestens sieben Jahren ein Höchstmaß an Kot, der mit Allergenen belastet ist. Stiftung Warentest rät deshalb, alle sieben bis zehn Jahre die Matratze auszuwechseln.

Waschbare Schonbezüge

Im Handel sind sogenannte Encasings erhältlich, die besonders für Hausstaubmilbenallergiker ratsam sind. Die allergen- und milbendichten Bezüge umhüllen die Matratze direkt, sodass das Bettlaken auf ihnen liegt. Diese Matratzenbezüge sind sehr luftdurchlässig, während sie dennoch kleinste Partikel zurückhalten. Somit gelangen die Hautschuppen nicht in die Matratze und können den dort lebenden Milben nicht als Nahrung dienen. Der Bestand der Milben verringert sich.

Tipp:

Waschen Sie die Matratzenbezüge regelmäßig bei 60 °C, damit sie immer wirksam und luftdurchlässig bleiben.

In Bettnähe keine Kleidung

Ziehen Sie Ihre Kleidung niemals in Bettnähe aus, denn dabei werden viele Hautschuppen durch die Luft geschleudert, die auf dem Bett oder auf dem Bettvorleger landen können. Diese bieten den Milben, die sich dort befinden, zusätzliche Nahrung. Legen Sie Ihre Kleidung auch nicht auf einen Polstersessel im Schlafzimmer ab oder Ähnlichem, lieber auf einem stummen Diener oder Edelstahl- oder Holzstuhl.

Teebaumöl

Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das in verdünnter Form mit Wasser sehr gut gegen Hausstaubmilben hilft. Mischen Sie dazu ca. 15 bis 30 ml Teebaumöl mit Wasser und geben die Mischung in eine Sprühflasche. Schütteln Sie gut durch und sprühen anschließend das Gemisch auf die Textilien in Ihren Räumen, vor allem Matratzen, Vorhänge, Polstermöbel und Teppiche.

Tipp:

Ebenso helfen Ihnen einige Tropfen des Teebaumöls im Wischwasser bei Ihrer regelmäßigen Reinigung der Böden und anderen Flächen, um die kleinen Plagegeister einzudämmen. Falls Sie den Duft des Teebaumöls nicht so gern mögen, geben Sie einige Tropfen Lavendel- oder Zitronenöl hinzu.

Vermeidung von Staubfängern

Falls Sie zu den Menschen gehören, die besonders stark an der Allergie gegen Hausstaubmilben leiden, ist es angebracht, Polstermöbel gegen Holz- oder Ledermöbel auszutauschen. Falls das nicht möglich ist, sollten Sie alle Kissen, Teppiche und Möbel mit einem Anti-Milben-Mittel reinigen, dass Sie vorzugsweise in einer Apotheke erwerben.

Tipp:

Verzichten Sie auf Vorhänge oder Textilrollos und verwenden lieber Rollos aus Aluminium, Kunststoff oder Bambus.

Niemöl

Sie können den Hausstaubmilben auch mit Niemöl und Niemölprodukten zu Leibe rücken. Entweder Sie mischen sich eine Sprühlösung wie diese mit Teebaumöl oder aber Sie nutzen im Handel erhältliche Milbensprays auf Niemölbasis. Niem hält die Milben aufgrund seines Geruches fern und bremst sie zusätzlich in ihrer Entwicklung, sodass sie nicht mehr richtig wachsen können und unfruchtbar werden. Milbenspray mit Niemöl wirkt vor allem sehr gut bei regelmäßiger Anwendung auf Matratzen. Ebenso lassen sich damit alle Textilien, Kissen und Plüschtiere in Ihrer Wohnung behandeln. Nach einer Behandlung sollten Sie vor allem Teppiche gründlich absaugen und Kissen und andere Textilien waschen, um Milbenkot und tote Tiere zu entfernen. Beachten Sie dabei immer die Abweisungen des Herstellers auf der Verpackung!

Chemische Mittel

Im Handel werden auch chemische Mittel mit speziellen Akariziden zur Bekämpfung von Hausstaubmilben angeboten. Manche dieser Mittel enthielten bis 2009 Benzylbenzoat, das als Bestandteil ätherischer Öle in der Natur vorkommt, wie zum Beispiel in Jasmin oder Ylang-Ylang. Der Duftstoff kann aber auch synthetisch hergestellt werden und ist mit 0,01 Gewichtsprozenten Bestandteil mancher Parfums und Kosmetika und dient hier dem Fixieren von Duftstoffen. Aufgrund seiner allergenen Eigenschaften darf Benzylbenzoat nicht mehr in höheren Dosierungen eingesetzt werden. Nach wie vor ist es dennoch ein wirksames Biozid gegen Hausstaubmilben. In Waschsubstanzen ist Benzylbenzoat weiterhin in höheren Dosen erlaubt.

Fazit der Redaktion

Die Hausstaubmilben können mit regelmäßigen Putz- und Reinigungsmaßnahmen auf Möbeln, Fußböden, Teppichen, Betten und Bezügen weitgehend reduziert werden. Ätherische Öle wie Teebaum- und Niemöl haben dabei unterstützende Wirkung. Glatte Flächen werden am besten feucht abgewischt. Staubsauger sollten einen HEPA-Filter besitzen. Für Allergiker ist allerdings anzuraten, ihre Matratzen mit einem speziellen Encasing-Bezug zu versehen. Das regelmäßige Austauschen der Matratze nach sieben bis zehn Jahren ist zusätzlich ein sehr wirkungsvolles Mittel.

Wissenswertes zu Mitteln gegen Hausstaubmilben

Hausstaubmilben vollständig aus dem Haushalt zu entfernen, ist so gut wie unmöglich, denn sie leben von den Hautschuppen der Menschen und werden sich daher immer dort ansiedeln, wo sie die nötige Nahrung finden. Deshalb heißen sie auch Dermatophagoides oder übersetzt Hautfresser. Durch eine regelmäßige Reinigung vor allem der Bettwäsche kann ihre Anzahl jedoch in Grenzen gehalten werden.

  • Sehr trockene Luft vertragen Hausstaubmilben nicht – sie sterben, wenn die Luftfeuchte unter 50 Prozent sinkt.
  • Encasings schützen Matratze, Kissen und Bezüge und verhindern, dass die feinen Partikel des Milbenkots vom Bett in die Raumluft abgegeben werden.
  • Eine Wäsche der Kopfkissen und Decken nützt nur bei kochfesten Stoffen. Bei 40° C überlebt immer noch ein Teil der Population.
  • Die im Haushalt vorhandenen Hausstaubmilben können mit handelsüblichen Sprays verschiedener Hersteller gezielt getötet werden.
  • Sprays, die in ihrer Wirkung eher langsam sind und erst dauerhaft zu einem Erfolg führen, enthalten Azadirachtin.
  • Andere Sprays enthaltene natürliche ätherische Substanzen, durch die die Milben ersticken.
  • Und dann gibt es noch Produkte, die dafür sorgen, dass die Nahrung der Hausstaubmilben, nämlich die menschlichen Hautschuppen, für sie ungenießbar wird.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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