Ist Gazania winterhart? 6 Tipps für den Winter
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Die Gazania ist eine beliebte Zierpflanze, die während der Sommermonate in Parks und Gärten wächst. Die großen Blüten sorgen für eine sommerliche Atmosphäre. Ihre Ansprüche sind im Winter speziell.
Frostfeste Zuchtformen wählen
Mittagsgoldblumen wachsen in ihrer Heimat als krautige Pflanzen, die mit Hilfe von verholzten Wurzelstöcken überdauern. Selten entwickeln sie sich zu Halbsträuchern, deren Triebe an der Basis verholzen. Da sich die klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa stark von der südafrikanischen Witterung unterscheiden, werden die Gewächse überwiegend einjährig kultiviert. Sie sind nicht winterhart und blühen nach einer warmen Überwinterung im Haus weniger üppig als im ersten Jahr. Es gibt wenige Sorten, die sich für eine mehrjährige Kultivierung eignen und als winterhart gelten. Diese Züchtungen überdauern die frostige Jahreszeit im Freiland und treiben im Frühjahr zuverlässig aus:
- Gazania linearis ‚Colorado Gold‘ verträgt Temperaturen bis -28 Grad
- Gazania krebsiana ‚Tanager(R)‘ hat mit Minusgraden im zweistelligen Bereich keine Probleme
- Gazania x ‚Bronze Red‘ toleriert etwa zehn Grad unter dem Gefrierpunkt
Stecklinge ziehen
Die Stecklingsvermehrung findet bei Gazanien im Spätsommer statt, sodass die Jungpflanzen über die Wintermonate herangezogen werden. Das oberirdische Wachstum stagniert während dieser Ruhephase. Allerdings nutzen die Pflanzen die aufgenommene Energie für die Wurzelentwicklung. Ein Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Sie die Wuchseigenschaften und Blütenfarben der Sorte aufrecht erhalten.
Wenn Sie das Mittagsgold länger als eine Saison kultivieren möchten, züchten Sie sich Stecklinge:
- kräftige 15 bis 20 Zentimeter lange Triebe abschneiden
- untere Blätter und Knospen entfernen
- Steckling bis zur Hälfte in nährstoffarme Anzuchterde stecken
- Gefäß an einen hellen und warmen Standort stellen
- Substrat regelmäßig befeuchten und zwischenzeitlich leicht antrocknen lassen
- im Frühjahr in einen größeren Kübel setzen
Freilandpflanzen ausgraben
Im Freiland sind die Korbblütler nicht überlebensfähig, wenn der Winter einbricht. Es ist möglich, Gazanien als Kübelpflanzen in einem frostfreien Quartier zu überwintern. Allerdings ist diese Vorgehensweise mit viel Aufwand verbunden und bringt hohe Ausfälle mit sich. Oft wachsen die Pflanzen nach der Überwinterung nicht mehr vital. Sie bilden lange schlaffe Blätter aus und zeigen eine eingeschränkte Blütenpracht. Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, halten Sie sich an diese Schritte:
- Mittagsgoldblumen vor den ersten Nachtfrösten aus der Erde holen
- bedeckten Tag mit milden Temperaturen abwarten
- Wurzelballen großzügig abstechen, ohne Wurzeln zu beschädigen
Substrat austauschen
In der Natur gedeihen die Pflanzen auf mageren Erdstreifen. Sie fühlen sich in einer Erde wohl, die schwach sauer und silikathaltig ist. Die natürlichen Lebensräume sind geprägt durch karge Böden, die auf Glimmerschiefer entstehen. Bei einer Kultivierung benötigen die Korbblütler ein stetiges Nährstoffangebot, das weder zu hoch noch zu niedrig ausfällt. Zu viele Nährstoffe führen dazu, dass das Gewächs kaum Blüten und viel Blattmasse produziert. Eine dezente Nährstoffkonzentration im Substrat unterstützt das Wachstum und verhindert, dass den Gewächsen in der zweiten Winterhälfte die Energie ausgeht. Wenn Sie die Zierstauden im Kübel kultivieren, topfen Sie diese im Herbst um. Freilandpflanzen erfreuen sich gleichermaßen über einen Substrataustausch. Gehen Sie wie folgt vor:
- fünf Teile Kakteenerde mit drei Teilen Urgesteinserde und zwei Teilen Sand mischen
- 50 Prozent der alten Erde entfernen, ohne den Wurzelballen auszuklopfen
- Gazanie in frische Substratmischung einpflanzen und leicht angießen
Optimale Bedingungen gewährleisten
Sonnentaler, wie Gazanien gelegentlich genannt werden, stammen ursprünglich aus dem Winterregengebiet Südafrika und Namibia. Das südafrikanische Klima ist in den Wintermonaten regenreich mit nächtlichen Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad, während das Thermometer am Tag auf 20 bis 25 Grad ansteigt. Von Mai bis August ist die Witterung niederschlagsarm mit milden Temperaturen, die nachts geringfügig unter fünf Grad fallen und tagsüber auf mehr als 15 Grad steigen. Um Ihre Gazania erfolgreich zu überwintern, sollten Sie sich an den Sommerbedingungen des ursprünglichen Verbreitungsgebiets orientieren, denn während dieser Zeit gehen die Pflanzen in ihrer Heimat in eine Wachstumspause. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Überwinterung ist der Temperaturwechsel. Diese Bedingungen sollte das Überwinterungsquartier bieten:
- Nachttemperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius
- Tagestemperaturen von 15 bis 20 Grad
- hell mit guter Lichtversorgung und ohne direkter Sonne
Wasserhaushalt sicherstellen
Gazanien entwickeln spatelförmige Blätter, die überwiegend grundständig angeordnet sind. Während die Blattunterseite wollig ist, erscheint die Oberseite je nach Art kahl oder spinnwebenartig behaart. Diese Strukturen sind Anpassungen an die Umweltbedingungen und verhindern, dass die Pflanze in der regenarmen Zeit in Kombination mit hoher Sonneneinstrahlung zu viel Wasser verliert. Gleichzeitig sammeln sich während der Nacht Tautropfen in der Behaarung, welche dem Mittagsgold als Feuchtigkeitsquelle zur Verfügung stehen. Da das Substrat im heimischen Winterquartier aufgrund der fehlenden Sonne schlecht trocknet, kann es schnell zu einem Schimmel- und Schädlingsbefall kommen. Wenn Sie die Zierpflanzen überwintern, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Blätter mit Feuchtigkeit benetzen
- Erdballen im Topf nur oberflächlich befeuchten
- 90 Prozent des Gießwassers in den Untersetzer geben
- überschüssiges Wasser nach 24 Stunden abgießen