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Mexikanische Minigurke, Melothria scabra: Pflege von A – Z

Mit mundgerechten, apart gestreiften Früchten zaubert uns die Mexikanische Minigurke ein Lächeln ins Gesicht. Die tropische Kletterpflanze begeistert mit rasantem Wachstum gen Himmel und beschert inmitten der Sommerzeit erfrischende Snacks. Auf dem Weg dorthin zieren aparte gelbe Blüten das malerische Kürbisgewächs mit dem dekorativen, verführerisch duftenden Laubgewand. Ihre mannigfaltigen Vorzüge trösten darüber hinweg, dass Melothria scabra in hiesigen Regionen nicht winterhart ist. Lesen Sie in diesem Leitfaden alle Infos rund um die sachkundige Pflege von A bis Z.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
  • Beliebte Art innerhalb der Gattung Melothria
  • Bezeichnung der Art: Mexikanische Minigurke (Melothria scabra)
  • Trivialnamen: Zaunrübe, Gurkenmelone
  • Herkunft: tropische Regionen von Zentral- und Südamerika
  • Wachstum: krautige Kletterpflanze bis 200 cm Wuchshöhe
  • Wurzelsystem: Knolle
  • Blüten: gelbe, 5-8 mm kleine Glockenblüten im Mai/Juni
  • Laub: herzförmig, gelappt, mit leichtem Moschusduft
  • Früchte: einförmig, 1,5-3,5 cm lang, grün gestreift
  • Winterhart: nein

Der Name nimmt Bezug auf den Geschmack der winzigen Früchte, die im Aussehen an Wassermelonen im Mini-Format erinnern. Frisch vom Strauch oder lecker eingelegt verwöhnen die Beeren den Gaumen mit dem erfrischenden Aroma süß-saurer Gurken. Wie einfach Hobbygärtner in den erntefrischen Genuss köstlicher mexikanischer Minigurken gelangen, beleuchtet folgende Pflege-Anleitung in allen Details.

Aussaat

Triftige Argumente sprechen für eine Anzucht hinter Glas. Mexikanische Minigurken sind für frostige Temperaturen nicht gewappnet. Frühestens Mitte/Ende Mai öffnet sich das Zeitfenster für die Direktaussaat im Beet. Indem Sie die Samen unter geschützten Rahmenbedingungen aussäen, verlängern Sie die Kulturzeit um satte vier Wochen. Fernerhin starten vorgezogene Melothria scabra mit einem vitalen Wachstumsvorsprung in die Saison zugunsten von Wuchskraft und Ernteertrag. So gelingt die Aussaat vorbildlich:

Materialbedarf

  • beheizbares Zimmergewächshaus
  • Anzuchttöpfe (ideal 12 cm) mit Bodenöffnung als Wasserablauf
  • Substrat: Mix aus gesiebtem Kompost und Sand zu gleichen Teilen oder handelsübliche Anzuchterde
  • Holzstab oder runde Rankhilfe/Staudenstütze/Blumenhalter

Dem Substrat sehen Sie nicht an, ob sich darin pathogene Erreger verbergen. Es ist daher ratsam, Anzuchterde vor der Verwendung zu desinfizieren. Das gelingt in einer feuerfesten Schale mit locker aufgelegtem Deckel. Feuchten Sie die Erde leicht an und stellen sie für 30 Minuten bei etwa 100 Grad in den Backofen.

Vorgehensweise

Füllen Sie das desinfizierte, abgekühlte Substrat in die Anzuchttöpfe ein. Befeuchten Sie die Erde mit feiner Brause, bis erste Tropfen unten herauslaufen. Je Topf säen Sie 2 bis 4 Samen aus. Übersieben Sie das Saatgut in Samenkornstärke und drücken das Substrat leicht an für einen guten Bodenschluss. Nunmehr stellen Sie die Töpfe ins Zimmergewächshaus am halbschattigen Standort. Bei konstanten Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius nimmt die Keimung 8 bis 14 Tage in Anspruch.

Mexikanische Minigurke - Melothria scabra
User:Tigerente, Melothria scabra florescence, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Lüften Sie das Zimmergewächshaus regelmäßig und prüfen, ob das Substrat leicht feucht ist. Nach dem Auflaufen senken Sie die Temperatur auf 18 bis 20 Grad Celsius oder stellen die Töpfe auf die helle Fensterbank im geheizten Wohnraum. Herrscht im Anzuchttopf drangvolle Enge, wählen Sie die vielversprechendste Mexikanische Minigurke aus. Die Ranken binden Sie am Stützstab oder der Kletterhilfe an, damit sie nicht auf dem Boden liegen.

Aussaat und Anzucht in einem Topf erspart Ihnen und Ihrer Minigurke die stressige, riskante Prozedur des Pikierens. Es werden mehrere Samen je Anzuchttopf ausgesät, damit Sie nach der Keimung das kräftigste Exemplar selektieren und schwache Sämlinge aussortieren können. Bis Mitte/Ende Mai hat sich Ihr Favorit in eine vitale Jungpflanze entwickelt, die Sie ins Beet oder den Kübel umpflanzen können, ohne Blessuren am Wurzelsystem zu befürchten.

Standort

Ein sonniger, warmer und windgeschützter Standort trägt maßgeblich dazu bei, dass mexikanische Minigurken reiche Ernte tragen. Für das knollige Wurzelsystem wünschen sich die Kletterschönheiten einen gut durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Gartenboden. Frisch bis leicht feucht sollte die Beeterde sein, jenseits drohender Staunässe. Die Kultivierung im Kübel steht unter einem guten Stern, wenn Sie torffreies Kübelpflanzensubstrat oder organische Gemüseerde verwenden.

Pflanzen im Beet

Nach den Eisheiligen Mitte Mai beginnt die Pflanzzeit für Melothria scabra im Freiland. Am gewählten Standort bereiten Sie eine unkrautfreie, feinkrümelige Pflanzerde vor. Derweil stellen Sie die noch eingetopften, jungen Minigurken mit dem Wurzelballen in weiches Wasser. So verfahren Sie weiter:

  • im Abstand von 30 bis 40 cm kleine Gruben ausheben
  • Aushub vermischen einer Handvoll Hornspänen und etwas gesiebtem Kompost
  • mexikanische Minigurke austopfen mitsamt Rankhilfe austopfen
  • unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe in die Beeterde pflanzen
  • Erde andrücken und gießen

Die Rankhilfe der Anzuchtphase reicht erfahrungsgemäß nicht aus für das weitere, rasante Wachstum. Montieren Sie nach der Pflanzung entsprechend hohe Stützhalterungen im Beet. Schon ein simples Gestell aus Holzstäben reicht aus, damit eine Mexikanische Minigurke in die richtige Richtung gedeiht. Lösen Sie die Ranken von der bisherigen Kletterhilfe und binden diese am endgültigen Klettergerüst an.

Tipp:

Mexikanische Minigurke mit saftigen Blättern steht hoch im Kurs bei gefräßigen Schnecken und anderen ungebetenen Gästen. Schützen Sie ausgepflanzte Melothria scabra mit einem engmaschigen Netz, das Sie lückenlos über das Beet spannen.

Pflanzen im Kübel

Ein geeigneter Kübel für die Mexikanische Minigurke ist mindestens 20 Zentimeter hoch sein mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern und einem Volumen von 10 Litern. Wählen Sie bitte ein helles Gefäß, das am vollsonnigen Standort die Sonnenstrahlen reflektiert. In dunklen Töpfen drohen Wurzelschäden, wenn sich die Erde zu stark aufheizt. Wichtig ist mindestens eine Bodenöffnung, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Fernerhin sollte bereits eine Rankhilfe integriert sein in Form einer Pyramide oder eines Spaliers. Alternativ kultivieren Sie eine Melothria scabra in der Blumenampel. So pflanzen Sie eigenhändig vorgezogene oder fertig gekaufte Melothria scabra richtig:

  • über den Wasserablauf eine gewölbte Tonscherbe legen als Drainage
  • Substrat einfüllen bis auf einen Gießrand von 5 cm
  • mittig eine kleine Mulde für den Wurzelballen ausheben
  • gewässerte Jungpflanze austopfen und so tief einpflanzen, wie im Anzuchttopf

Drücken Sie die Erde mit beiden Händen an für einen lückenlosen Kontakt von Wurzelballen und Substrat. Zum guten Schluss gießen Sie an, bis erste Wassertropfen aus der Bodenöffnung laufen.

Gießen

Parallel zum Fortschritt des Wachstums steigt der Wasserbedarf einer Mexikanischen Minigurke. Je sonniger der Standort, je höher die Temperaturen und je dichter das Blättergewand, desto häufiger möchte die Pflanze gegossen werden. Im Hochsommer ist es gang und gäbe, eine majestätische Gurkenmelone am frühen Morgen und erneut in den Abendstunden zu gießen. Zuvor ermittelt eine einfache Daumenprobe, ob tatsächlicher Gießbedarf besteht. So machen Sie es richtig:

  • Daumen oder Zeigefinger 1 cm tief ins Substrat drücken
  • nicht gießen bei fühlbarer Feuchtigkeit (es droht schädliche Staunässe)
  • gießen, wenn keine Feuchtigkeit ertastbar
  • gut abgestandenes Wasser aus der Kannentülle direkt auf die Wurzelscheibe laufen lassen
Mexikanische Minigurke - Melothria scabra
Auckland Museum, Melothria scabra Naudin (AM AK298886-3), bearbeitet von Hausgarten, CC BY 4.0

Wässern Sie eine Mexikanische Minigurke nicht über Blätter und Blüten. Feuchtes Laub und nasse Blüten bieten Krankheitserregern und Schädlingen eine ideale Angriffsfläche. Traktieren Sie die exotische Kletterkünstlerin bitte nicht mit eiskaltem, hartem Leitungswasser. Idealerweise verwenden Sie gesammeltes Regenwasser für die Wasserversorgung. Alternativ lassen Sie Gießwasser einige Zeit in der Kanne stehen, damit der Kalkgehalt sinkt.

Düngen

Als schnell wachsende Kletterpflanzen haben Melothria scabra einen beachtlichen Nährstoffverbrauch. Damit Wachstum, Blühfreudigkeit und Fruchtertrag nicht ins Stocken geraten, füllen Sie verbrauchte Energiereserven regelmäßig auf. Zu diesem Zweck fügen Sie dem Gießwasser wöchentlich einen flüssigen Bio-Gemüsedünger hinzu. Beginnen Sie mit der Gabe von Flüssigdünger etwa vier Wochen nach der Pflanzung im Beet oder Kübel. Ab diesem Zeitpunkt sind die Nährstoffvorräte im Substrat verbraucht.

Schneiden

Die Mexikanische Minigurke ist gut schnittverträglich. Störende Ranken können Sie jederzeit abschneiden. Tragen die beanstandeten Triebe vielversprechende Blüten oder gar Fruchtansätze, prüfen Sie vor dem Schnitt, ob ein Umlenken am Rankgitter möglich ist. Andernfalls berauben Sie sich mit der Schere dem Genuss leckerer Minigurken.

Überwintern

Die Frostempfindlichkeit täuscht darüber hinweg, dass mexikanische Minigurken durchaus mehrjährig gedeihen. Tatsächlich sind die wüchsigen Kletterpflanzen als Unkraut verrufen in den heimatlichen Verbreitungsgebieten. In jeder Wurzelknolle ruht die Lebenskraft einer Staude, sofern sie vor Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geschützt ist. So überwintern Sie eine tropische Gurkenmelone richtig:

  • Einwintern, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10 Grad Celsius fallen
  • Ranken von der Kletterhilfe lösen und abschneiden bis auf einen kurzen Stummel
  • Wurzelknollen ausgraben
  • Erde von Hand oder mit weicher Bürste entfernen
  • Knollen am kühlen, regengeschützten und schattigen Platz zum Trocknen auslegen auf altem Zeitungspapier

Die Wurzelknollen sind bereit für den Umzug ins Winterquartier, wenn sie nicht mehr feucht sind. Vergleichbar mit Dahlien, können Sie die Knollen platzsparend in Holzkisten stapeln. Als Zwischenlagen eignen sich Zeitungspapier, Pappe, Sägemehl und Sand. Berührungspunkte der einzelnen Knollen sind zu vermeiden, weil bei Direktkontakt Schimmel- und Fäulnisbildung drohen. Stellen Sie die Überwinterungskiste bitte auf am dunklen und trockenen Standort bei Temperaturen von 5 bis 8 Grad Celsius. Gut geeignet ist ein Kellerraum fernab vom Heizungs- und Waschraum. Alternativ wickeln Sie jede Knolle in Zeitungspapier ein, stapeln die Pakete in einem atmungsaktiven Baumwollsack, den Sie auf dem luftigen Dachboden an die Decke hängen.

Tipp:

Lassen Sie vereinzelte Minigurken an der Pflanze hängen. In Verbindung mit der Einwinterung pflücken Sie die vollständig ausgereiften Früchte, die jetzt zahlreiche, flache, ovale Samen im Fruchtfleisch enthalten. Getrocknet und aufbewahrt im dunklen Schraubglas halten Sie wertvolles Saatgut in Händen für eine Aussaat im nächsten Jahr zum Nulltarif.

Vermehren

Für die Vermehrung von Melothria scabra haben Sie die Wahl zwischen der generativen Methode mittels Aussaat und Anzucht hinter Glas, wie diese Anleitung eingangs erläutert. Reife Samen sind in großer Anzahl in Minigurken enthalten und lassen sich einfach vom Fruchtfleisch trennen. Alternativ greifen Sie auf die vegetative Vermehrung zurück, indem Sie im Herbst die Knollen ausgraben und überwintern, wie in diesem Leitfaden nachzulesen ist. Im Mai wecken Sie die Speicherorgane aus ihrem Winterschlaf. Mit einem scharfen Messer zerschneiden Sie jede Knolle in Segmente mit mindestens einer Knospe als Vegetationspunkt. Im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern pflanzen Sie die Teilstücke ins sonnige Beet oder einen großen Kübel.

Krankheiten und Schädlinge

Mexikanische Minigurke - Melothria scabra

Über Krankheiten und Schädlinge werden Sie an mexikanischen Minigurken selten zu klagen haben. Vollkommen gefeit ist das exotische Fruchtgemüse dennoch nicht. Dauerfeuchtes Sommerwetter oder Wässern über die Blätter ruft Pilzsporen auf den Plan. Breitet sich ein mehlig-grauer Belag auf dem Laub aus, schneiden Sie infizierte Pflanzenteile ab. Besprühen Sie die gesamte Pflanze wiederholt mit einem Mix aus kalkfreiem Wasser und frischer Milch im Verhältnis 5:1.

Rollen sich die Blätter ein, sind mit Flecken übersät oder vertrocknen von den Rändern her, leidet die Pflanze unter massivem Blattlausbefall. Mit einem bewährten Hausmittel bekämpfen Sie die dreisten Schädlinge, ohne die Verzehrqualität der Früchte zu beeinträchtigen. Aus 1 Liter weichem Wasser und 30 Gramm flüssiger Kernseife stellen Sie ein wirksames Bio-Insektizid her. Besprühen Sie die befallene Mexikanische Minigurke im Abstand von 3 Tagen, bis keine Befallssymptome mehr auftreten.

Autor Heim-Redaktion

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