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Mastkraut, Sagina procumbens – Pflege

Mastkraut - Sagina procumbens
Stefan.lefnaer, Sagina procumbens sl1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Das niederliegende Mastkraut (Sagina procumbens) besticht als dichte, rasenartige Polsterstaude das ganze Jahr hindurch. Interessanterweise nimmt Mastkraut es nicht einmal übel, wenn Sie es hin und wieder beschreiten. Dessen ungeachtet präsentieren sich auf dem sattgrünen Teppich von Juni bis August leuchtend weiße Sternenblüten, die karge Plattenfugen und öde Trittsteine dekorieren. Gepflanzt in kleinen Tuffs, begrünt Sagina procumbens kleine Flächen und Gräber mühelos. Dabei handelt es sich gar nicht um ein Moos, sondern um ein Nelkengewächs. Ob die Pflege ebenfalls Überraschungen bereithält, finden Sie hier heraus.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
  • Gattung: Mastkräuter (Sagina)
  • Art: Niederliegendes Mastkraut (Sagina procumbens)
  • Beheimatet in Europa und West-Asien
  • Immergrüne, krautige Pflanze
  • Kriechender Habitus mit grundständiger Blattrosette
  • Wuchshöhe bis 5 cm
  • Weiße Sternenblüten von Juni bis August
  • Winterhart bis -35 °C
  • Trivialname: Sternmoos (was aber eher Pfriemen-Mastkraut – Sagina subulata bezeichnet), Liegender Knebel

Das Mastkraut gilt als Zeigerpflanze für stickstoffhaltiges, wechselfeuchtes Erdreich. Verschiedene Unterarten dienen ebenfalls als aufschlussreicher Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit, wie das Küsten-Niederliegende Mastkraut für hohen Salzgehalt.

Standort als zentraler Faktor in der Pflege

Damit Mastkraut die ihm zugedachte Aufgabe der Fugen- und Flächenbegrünung erfüllt, spielt die Wahl des Standortes eine wichtige Rolle. Sind die folgenden Bedingungen erfüllt, entwickeln sich üppige Teppichpolster, wie von Zauberhand gewebt:

  • sonnige bis halbschattige Lage
  • frisches bis feuchtes Erdreich, nicht allzu mager
  • gerne sandig-lehmig, humos und gut durchlässig
  • ideal ist ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5
niederliegendes Mastkraut - Sagina procumbens

Die Trittfestigkeit von Mastkraut resultiert nicht aus einer sonderlich hohen Resistenz gegenüber Betritt. Vielmehr basiert die Widerstandskraft auf der Fähigkeit, den Tritten auszuweichen, indem gezielt Spalten und Risse besiedelt werden in bodennaher Verzweigung. In dieser Hinsicht bildet „Sternmoos“ gemeinsam mit Silbermoos eine Trittpflanzengesellschaft, die allerdings jeglicher Konkurrenz kaum standhält. Wo sich Weißklee, Breitwegerich oder Gänsefuß-Fingerkraut tummeln, hat Sagina procumbens selbst bei aufmerksamster Pflege nur wenige Aussichten, sich auf Dauer zu etablieren.

Tipp:

Das niederliegende Mastkraut gilt als beliebter Rasenersatz, solange die Fläche nicht als Spielwiese vorgesehen ist.

Gießen und Düngen

Die Wahl des Standortes reglementiert die Wasser- und Nährstoffversorgung. Je trockener der Boden beschaffen ist, desto häufiger wird „Sternmoos“ gegossen. Insbesondere während trockener Sommerperioden, sollte das zierliche Mastkraut nicht austrocknen. Dank der hohen Regenerationsfähigkeit erholt sich das Nelkengewächs zwar rasch; doch die hübsche Blüte ist in diesem Fall dahin. Im nährstoffreichen Boden, wie auf Grabflächen oder zwischen den Plattenfugen von Gartenwegen, kann auf die Gabe von Dünger getrost verzichtet werden. Dient das Mastkraut dagegen als Begrünung magerer Flächen, ist es für eine Dosis Flüssigdünger alle 4 Wochen dankbar. Gleiches gilt, wenn Sie Sagina procumbens als dekorative Unterpflanzung im großen Kübel verwenden. Infolge der schwach ausgeprägten Konkurrenzkraft gegenüber dominierenden Kübelpflanzen, würde das Mastkraut selbst in Blumenerde schnell den Kürzeren ziehen.

Schneiden

In halbschattigen Lagen tendiert Mastkraut mitunter dazu, längere Triebe zu entwickeln auf der Suche nach mehr Licht. In diesem Fall spricht nichts dagegen, die Pflanzen ein wenig einzukürzen mit der Gartenschere. Diese Maßnahme fördert einen kompakteren, dichteren Habitus.

Vermehren

Wer sich die zahlreichen, vorteilhaften Attribute von Sagina procumbens vor Augen führt, hegt zumeist den Wunsch nach weiteren Exemplaren. Für die Vermehrung stehen die folgenden beiden Vorgehensweisen zur Auswahl bereit:

Teilung

Die zierlichen Blattrosetten sind ideale Kandidaten für die Vermehrung durch Teilung. Sobald im Frühjahr keine Bodenfröste mehr zu befürchten sind, ist die Zeit für diese unkomplizierte Arbeit gekommen. Graben Sie die gewünschte Anzahl an Sternmoos-Pflanzen aus, teilen diese mit einem scharfen, desinfizierten Messer und pflanzen sie am neuen Standort ein. Ein Pflanzabstand von 15 bis 20 cm hat sich bewährt.

Aussaat

Ein wenig aufwändiger gestaltet sich die Aussaat der staubfeinen Samen. Wer das Glück hat, ein passendes Angebot im Fachhandel zu entdecken, nimmt die Aussaat im Herbst oder im zeitigen Frühjahr hinter Glas in Angriff. Eine Direktaussaat ist nicht zu empfehlen, angesichts der winzigen Samen, die rasch ausgeschwemmt würden. Die Vermehrung hat sehr viel mehr Aussicht auf Erfolg, wenn sie im Saatgefäß erfolgt.

So gehen Sie dabei vor:

  • eine Saatschale füllen mit magerem, feinkrümeligem Substrat, wie Torf-Sand oder Einheitserde
  • die Samen mit Vogelsand vermischen und ausstreuen
  • dünn mit Substrat oder Sand übersieben und mittels Handsprüher befeuchten
  • eine Klarsichtfolie über das Gefäß ziehen oder im Zimmergewächshaus platzieren

Während der folgenden zwei bis drei Wochen halten Sie die Saat konstant leicht feucht und lüften die Abdeckung regelmäßig. Die Keimlinge bleiben so lange wie möglich im Saatgefäß, bis sie in kleine Einzeltöpfe pikiert werden. Zu diesem Zweck heben Sie die zarten Pflänzchen mit einem Pikierstab vorsichtig aus dem Substrat und setzen in leicht gedüngte, frische Erde ein.  Idealerweise pflegen Sie die jungen Mastkrautpflanzen bis nach der ersten Blüte, um sie dann im Freiland auszupflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Erfahrungsgemäß kommt es selten zu gesundheitlichen Problemen an Mastkraut. Gleichwohl sind die zarten, saftig grünen Blättchen bei Nacktschnecken sehr beliebt. Wer den Griff zur chemischen Keule in Gestalt von Schneckenkorn scheut, geht biologisch gegen die gefräßigen Schädlinge vor:

  • Wanderschranken anlegen aus Sägespänen, Splitt oder anderen groben Materialien
  • Kaffeesatz und Kaffee wirken toxisch auf Schnecken
  • das Erdreich regelmäßig auflockern
  • in den frühen Morgenstunden die kältestarren Tiere absammeln

Versichern Sie sich zusätzlich der Schützenhilfe durch Nützlinge, wie dem Gemeinen Laufkäfer. Bieten Sie ihm einen Rückzugsort an, wie einen umgedrehten, mit Holzwolle gefüllten Blumentopf. Der Käfer wird die im Boden abgelegten Schneckeneier emsig vertilgen. Darüber hinaus haben sich Schneckennematoden als biologisches Bekämpfungsmittel gut bewährt.

Fazit der Redaktion

niederliegendes Mastkraut - Sagina procumbens

Für „Sternmoos“ findet sich in jedem Garten eine Fülle kreativer Einsatzmöglichkeiten. Dank seiner bodennahen Verzweigungen, besiedelt das trittfeste Mastkraut karge Fugen zwischen Platten und Pflastersteinen. Kleinere Flächen begrünt das pflegeleichte Nelkengewächs mit dichten Teppichpolstern, die von Juni bis August überreich mit weißen Sternblüten besetzt sind. In der Grabbepflanzung hat sich die vielseitige Pflanze ebenso einen Namen gemacht, wie als dekorative Unterpflanzung im Kübel. Eine aufwändige Pflege erfordert Sagina procumbens nicht. Wird Sternmoos ein geeigneter Standort zugewiesen, achtet der Hobbygärtner darauf, dass es nicht austrocknet und ausreichend Nährstoffe erhält. Wer eine Vermehrung ins Auge fasst, wird sich eher für die unkomplizierte Teilung entscheiden, als sich an die anspruchsvollere Aussaat zu begeben.

Wissenswertes zum niederliegende Mastkraut in Kürze

Pflege-Steckbrief

  • Pflegeaufwand: mittel, da anspruchslos aber empfindlich
  • Blütezeit: Mai bis August mit kleinen weißen sternförmigen Blüten
  • Belaubung: immergrün, grasähnlich schmale Blätter in Dunkelgrün
  • Wuchs: langsam wachsender Bodendecker; bildet dichte Polster
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, wobei halbschattig bevorzugt wird.
  • Sonneneinstrahlung: viel Licht wird nur mit leicht feuchter Erde vertragen
  • Boden: durchlässig, eher feucht, gerne sandig
  • Pflanzzeit: jederzeit solange der Boden nicht gefroren ist; pro Quadratmeter werden ca. 15 Pflanzen benötigt
  • Schnitt: nicht erforderlich, kann notfalls geschnitten werden, was bei der geringen Höhe jedoch recht schwierig ist
  • Partner: am schönsten in ausgedehnten Tuffs mehrerer Pflanzen; kann sich gegen starkwüchsige Arten nicht durchsetzen
  • Gießen: bei Trockenheit wässern, Boden sollte nie ganz austrocknen
  • Überwinterung: winterhart; doch vor zu viel Nässe schützen, nicht abdecken

Krankheiten & Probleme

  • kann mit stark wüchsigen Arten nicht konkurrieren, geht dann schnell ein
  • kommt mit verdichtetem Boden nicht zurecht
  • verträgt Trockenheit schlecht
  • empfindlich bei dauerhafter Winternässe

Besonderheiten

  • Kommt in Süd- und Nordeuropa natürlich vor
  • passt gut in den Steingarten
  • auch größere Flächen lassen sich so verschönern
  • ideal zwischen Stufen und Treppen

„Sternmoos“ als Rasenersatz

Sagina procumbens eignet sich hervorragend zum Begrünen auch größerer Fläche, da sich dichte niedrige Polster bilden und die Pflanzen sogar betreten werden können ohne Schaden zu nehmen. Im Gegenteil, sie müssen ab und an heruntergedrückt werden um den Bodenkontakt nicht zu verlieren. Dazu die Polster mit der Handfläche oder dem Fuß herunterdrücken wenn sie sich ein wenig erheben (ist gut zu sehen, bilden dann halbrunde Kugeln). Wer Die Polster regelmäßig betritt erspart sich das Herunterdrücken

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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