Mandevilla – Pflege, Vermehren und Überwintern
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Da sie grundsätzlich zu den Klettersträuchern und Halbsträuchern zählt, sollte der Standort jeweils gut ausgewählt werden. Je nach Sorte sind sie hängend oder aufrecht wachsend, einige Sorten auch liegend oder kletternd. Die typischen Merkmale für eine Mandevilla sind:
- Die Pflanzen enthalten einen weißen giftigen Milchsaft.
- Dicke Wurzeln speichern Wasser für Trockenzeiten.
- Ihre grünen Blätter sind eher dick und leicht behaart.
- Sie bildet Blüten unterschiedlicher Größe und Farbe.
Der austretende Milchsaft kann Hautreizungen hervorrufen. Deshalb ist es sehr hilfreich, beim Zurückschneiden Handschuhe zu tragen. Vor allem die schöne Blütenpracht ist es, was die Pflanzenliebhaber an der Mandevilla schätzen. Sie sind je nach Ausführung von Weiß bis kräftig Rosa erhältlich und sehen so ähnlich aus wie kleine Trompeten. An den auffälligen Blüten kann man schon erkennen, dass die Mandevilla aus dem Lebensraum Regenwald stammt, wo sie das Wasser in ihren Blütenkelchen sammelt. Außerdem ranken einige Varianten der Mandevilla besonders stark.
Standort für die Mandevilla
Die Mandevilla ist wegen ihrer Herkunft ein Sonnenkind. Sie stammt vorwiegend aus dem tropischen Bereich in Südamerika, Mittelamerika, Mexiko und Argentinien. Mit ihren besonderen Wurzeln gelingt es ihr bei einigen Unterarten, Wasser zu speichern, um so Trockenzeiten überstehen zu können. Das heißt, sie kann auf Terrassen und in Wintergärten stehen, wo sie gerne warme Temperaturen und direkte Sonne verträgt. Es sollte aber immer ein leichter Lufthauch möglich sein, damit die Hitze sich nicht staut. Aus dem gleichen Grund sollte sie nicht direkt an der Hauswand klettern oder nicht gegen eine Scheibe gestellt werden.
Es ist wichtig, dass die Mandevilla rundum Luft bekommt. Um sie jedoch vor der prallen Mittagssonne zu schützen, sollte sie vor allem in den heißen Monaten des Sommers davor geschützt werden. Vielleicht steht dann sowieso ein Sonnenschirm auf der Terrasse oder auf dem Balkon, dann kann man ihn auch dazu nutzen, um die schöne Pflanze vor dem Verbrennen zu schützen. Einen vollschattigen Platz mag sie dagegen gar nicht. Tipp: Wurzeln bzw. Erdbereich sollte schattig liegen, hier kleine Pflanzen zum Schutz einsetzen.
Im Winter sollte der Standort für die Pflanze hell sein und Temperaturen zwischen 18 °C und 5 °C aufweisen. Je nach Sorte darf die Temperatur kurzzeitig auch weniger betragen, wie beispielsweise bei der Mandevilla laxa ungefähr 8 °C mit einer Toleranz von +/- 5 K.
Pflege der Mandevilla
Ebenso, wie man bei den Standorten nach Sommer und Winter unterscheidet, sollte dies auch bei der Pflege der Pflanze geschehen. Im Sommer besteht ein hoher Wasserbedarf, was durch die üppige Blätterpracht und das relativ starke Wachsen der Pflanze bedingt ist. Hier kommt aber die natürliche Eigenschaft der Wurzeln zum Tragen, die Wasser auch speichern können und so einen kurzfristigen Durst gut überstehen können.
Im Winter haben die meisten Pflanzen ihre ganz eigenen Ansprüche und Wünsche. Da Kübelpflanzen dann ins Haus geholt werden, müssen sie hier eine besondere Aufmerksamkeit bekommen. Auch die Mandevilla kann in ein kühles Winterquartier einziehen, dann sollte jedoch der Wasserverbrauch so weiter dosiert werden, um die Erde nicht austrocknen zu lassen. Die Pflanze verträgt keine kalten Füße, wie sie manchmal auf Steinboden vorkommen können. In dieser Zeit wird sie nicht gedüngt und auch nur so viel gegossen, dass die Blumenerde nicht vollständig austrocknet. In dieser Phase sollte besonders auf einen möglichen Schädlingsbefall geachtet werden.
Die Mandevilla zeigt ihre schönen Blüten bis in den Herbst hinein und so mancher Pflanzenbesitzer möchte gar nicht daran denken, dass die Pflanze nicht mehr draußen stehen möchte. Es ist sicher auch je nach Lage in der Region sehr unterschiedlich, wann die ersten kühlen Temperaturen in der Nacht auftreten. Vorsichtshalber sollte die Blume jedoch lieber früher hereingeholt werden als von einem Temperatursturz über Nacht überrascht zu werden. Sie ist überhaupt nicht winterhart und verträgt deshalb auch keine kurzzeitigen niedrigen Temperaturen.
Weil die Mandevilla immer wieder neue Blüten austreibt, benötigt sie natürlich auch entsprechend viele Nährstoffe. Die Zugabe von reinem Wasser sollte jedoch nicht übermäßig erfolgen, da sie die Feuchtigkeit dann in das Wachstum von Trieben investiert und nicht in die Ausbildung von Blüten. Trotzdem sollte sie nicht austrocknen und auch nicht unter Staunässe leiden. Eine gute Dränage im Topf ist wichtig. Diese kann wie gewohnt durch eine Tonscherbe über dem Abzugsloch hergestellt werden.
Rückschnitt und Krankheiten
Die Mandeville kann problemlos zurückgeschnitten werden, wenn die Triebe zu lang und die Pflanze zu groß für ihren Standort wird. Wie alle anderen Sommerblüher auch bildet sie die Blüten an den diesjährigen Trieben aus. Aus diesem Grund ist es günstiger, wenn die Pflanze vor dem Austrieb zurückgeschnitten wird. Das ist am besten in den Frühjahrsmonaten Februar und März der Fall. Wer nicht möchte, dass sich die Größe verändert, sollte auch die abgehenden Seitentriebe der Mandevilla zurückschneiden.
Die Vermehrung der Mandevilla erfolgt über einen bewurzelten Steckling. Man kann sie auch aussäen, wofür dann die Zeit im Frühjahr genutzt werden sollte. Alle Sämlinge sollten auf warmem Boden stehen. Wenn die Blätter der Mandevilla gelb werden und abfallen, ist das meistens eine normale Erscheinung des Alters der Pflanze. Vor allem, wenn die Zweige nicht zurückgeschnitten wurden, kommt das häufiger vor, denn dann vergreisen die Triebe. Dann blüht die Pflanze auch nur noch im oberen Bereich. Gelbe Blätter können jedoch auch auf einen Befall mit Spinnmilben hindeuten. Dann finden sich unter den Blättern kleine Gespinste (Spinnennester). Außerdem kann die Mandevilla von Blattläusen heimgesucht werden. Beide Schädlinge treten vor allem im Winter auf, wenn die Pflanzen im Wintergarten oder im Haus auf der Fensterbank stehen.
Wissenswertes in Kürze
Wird geplant, eine Terrasse, den Balkon oder den Wintergarten mit Kübelpflanzen zu schmücken, ist man mit der Mandevilla mehr als gut beraten. Über den ganzen Sommer blüht sie in den herrlichen Farben Weiß, Rosé, Rot und Gelb.
- Die Mandevilla laxa wird auch als Chilenischer Jasmin bezeichnet. Ihre weißen Blüten verströmen einen betörenden Duft.
- Mandevillas sind Kletterpflanzen und benötigen zum guten Gedeihen eine Kletterhilfe. Sie können bei guter Pflege bis zu 6 m hoch werden.
- Ihre volle Blütenpracht zeigen sie, wenn man ihnen einen Platz mit voller Sonnenbestrahlung gibt.
- Um gut zu wachsen, sollten Mandevillas einmal in der Woche gedüngt werden. Hier gibt es speziell hochwertigen Kübelpflanzendünger.
- Enen Radikalschnitt vertragen Mandevillas sehr gut und treiben im Frühjahr sofort wieder aus.
- Jeder Schnitt verursacht eine Verletzung an der Pflanze. Bei der Mandevilla tritt Milchsaft aus der frischen Wunde. Dieser ist leicht zu stoppen, indem man die offene Stelle mit Wasser besprüht.
- Pflanzen, die draußen stehen, müssen vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Ein helles Zimmer mit einer Temperatur von 5 – 15 °C bietet ihr ein warmes Winterquartier.
- Im April/Mai können Mandevilla wieder an die frische Luft gestellt zu werden.
Auch diese Pflanze wird gern von Blattläusen befallen. Ab Anfang Mai sollte öfters nachgesehen werden, um die Ausbreitung von Blattlausbefall sofort bekämpfen zu können. Sollten die Blätter allerdings silbrig gesprenkelt sein, so weist das auf einen Befall von Spinnmilben hin. Dann sofort mit entsprechenden Sprays gegen wirken. Sich windende Triebe sollten an die Kletterhilfen geleitet werden, so verhindert man ein Verhaken mit Nachbarpflanzen und somit die Ausbreitung von Schädlingsbefall.