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Mandelbaum, Ziermandel – alles zu Pflanzen, Pflege und Überwintern

Ein Mandelbaum spart nicht an Blüten. Freigiebig schmückt er ab März seine Zweige damit. Nicht mal ein winziges Plätzchen bleibt für die grünen Blätter übrig. Diese müssen sich gedulden, bis die Blütenpracht welk zu Boden fällt. Ihm gebührt ein gut sichtbarer Platz im Garten, damit er mit seiner rosa Laune Frühlingsfreude verbreiten kann. Mit der richtigen Pflege blüht er äußerst zuverlässig.

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Arten

Prunus dulcis kann sich zu einem Baum von bis zu sieben Metern Höhe entwickeln oder in Buschform wachsen. Es sind unterschiedliche Unterarten bekannt: Bittermandel, Süßmandel und Knackmandel. Wer seine Mandel im Herbst auch beernten möchte, kann auf die Pfälzer Fruchtmandel ‚Palatina‘ oder die ‚Prinzess Amanda zurückgreifen. Doch bei uns wächst die Mandel überwiegend als Ziergehölz und weniger wegen ihrer wohlschmeckenden Früchte. Die Ziermandel, Prunus triloba, ist eine ideale Art für alle, die vor allem die Blüte schätzen. An ihr reifen kaum oder gar keine Früchte, dafür ist sie auch bei uns winterhart, ihre Blüten sind zudem weniger frostempfindlich.

Standort

Ein Mandelbaum braucht im Garten einen Standort, an dem er gut vor eisigen Winden geschützt ist. Der Baum ist zwar winterhart, aber seine frühen Blüten sind seine Schwachstelle. Bereits im März zeigen sich die ersten Blüten, lange bevor die grünen Blätter erscheinen. Sie mögen keine allzu niedrigen Temperaturen, Fröste schon gar nicht. Doch genau damit müssen sie zu dieser frühen Zeit hierzulande noch rechnen.

  • Weinbaulagen mit mildem Klima eignen sich auch gut für den Mandelbaum
  • er mag Halbschatten, wo er vor zu praller Sonne geschützt ist
  • braucht viel Licht
  • frische Blüten und Blätter reagieren empfindlich auf Morgensonne
  • gerade junge Bäume reagieren empfindlich auf Hitze
  • auch Zugluft bekommt ihnen nicht
  • Standort an einer Südwestwand ist ideal

Boden

Der Mandelbaum gedeiht auch auf normalem Gartenboden. Er sollte tiefgründig gelockert sein, damit er luft- und wasserdurchlässig ist. Verdichtete Böden neigen zu Staunässe und sind für einen Mandelbaum weniger geeignet. Zu nasse Wurzel verträgt er nämlich gar nicht, eher kommt er mit Trockenheit klar. Ein kalkhaltiger Boden mit einem pH-Wert über sieben ist optimal für ihn.

Gießen

Mandelbaum - Prunus dulcis

Mandelbäume vertragen Trockenheit gut. Wenn in der Vegetationsphase die Niederschlagsmenge gering ist, schadet das den Bäumen nicht. Ganz im Gegenteil, das kommt ihren Ansprüchen gelegen. Es ist deswegen überhaupt nicht erforderlich, zum Wasserschlauch zu greifen. Lediglich ganz frisch ausgepflanzte Bäume haben noch kein ausreichend starkes Wurzelwerk gebildet und erfordern noch Unterstützung. Während einer längeren Trockenheitsperiode müssen junge Bäume regelmäßig gegossen werden. Sobald der Boden trocken ist, muss reichlich gewässert werden.

Düngen

Ältere Mandelbäume sind pflegeleicht, sie benötigen keine Düngegaben. Einmal im Jahr sollte der Boden aufgelockert werden, indem die oberste Schicht umgegraben wird. Junge Bäume, die noch anwachsen müssen, brauchen reichlich Nährstoffe. Die im Boden befindlichen Nährstoffe reichen allein nicht aus, es müssen ihm weitere Nährstoffe gezielt zugeführt werden. Die Düngung sollte im Frühjahr erfolgen. Dafür kann reifer Kompost oder spezieller Dünger für Obstgehölze genutzt werden.

Pflanzen

Wenn Ihr Mandelbäumchen gut gedeihen und Sie jeden Frühling mit reichlich Blüten erfreuen soll, sollten Sie ihm einen guten Start bieten. Der Zeitpunkt für das Auspflanzen ist dabei ebenso wichtig, wie eine sorgfältige Vorgehensweise. Nur so findet er von Anfang an optimale Wachstumsbedingungen. Im Spätsommer ist keine große Hitze mehr zu erwarten, daher eignet sich diese Zeit wunderbar, um die Wirkungsstätte einer Mandelpflanze ins Freiland zu verlegen. Alternativ ist zeitiges Frühjahr als Pflanzzeit geeignet.

  1. Stellen Sie den Topf mit der Mandel in einem mit Wasser gefüllten Eimer. Darin kann er etwa 15 Minuten verbleiben, bis der Wurzelballen mit Wasser vollgesogen ist.
  2. Wählen Sie einen geeigneten, geschützten Standort.
  3. Graben Sie ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß ist, wie der aktuelle Topf.
  4. Lockern Sie den Boden tief auf.
  5. Entfernen Sie Steine und alte Wurzeln.
  6. Legen Sie eine Drainageschicht an, falls der Boden schwer ist.
  7. Mischen Sie schweren Boden mit Sand, mageren Boden mit Kompost oder Humus.
  8. Kürzen sie alle Triebe des Mandelbäumchens leicht ein, damit er nicht zu viel Wasser durch Verdunstung verliert und die Gefahr des Austrocknens gebannt ist.
  9. Holen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und setzen Sie sie in das vorbereitete Pflanzloch. Die Einpflanztiefe entspricht dem Wachstum im Topf.
  10. Füllen Sie das Loch mit Erde auf und gießen Sie die Mandel leicht an.
  11. Gießen Sie das ausgepflanzte Mandelbäumchen regelmäßig mit Wasser, bis es gut angewachsen ist.
Hinweis:

Wenn Ihr Mandelbäumchen ein Mitbringsel aus dem Urlaub ist, könnte es sein, dass es hierzulande nicht ausreichend winterhart ist. Kübelhaltung ist die sicherere Variante für seine Kultivierung.

Kübelhaltung

Mandelbaum - Prunus dulcis

Wer keinen Garten besitzt oder sich nicht sicher ist, ob der eigene Mandelstrauch winterhart ist, kann die Pflanze auch in einem ausreichend großen Kübel halten. Wie alle Kübelpflanzen, muss die Mandel hier häufiger gegossen und gedüngt werden. Wichtig ist eine Drainageschicht, damit sich im Kübel keine Staunässe bildet. Pflegerische Maßnahmen wie Schnitt sowie einen geeigneten, wind- und sonnengeschützten Standort braucht die Kübelpflanze ebenso wie die im Freien wachsende Mandel. Die Topfgröße sollte stets dem Wachstum des Strauchs angepasst werden.

Erhaltungsschnitt

Egal ob Mandelbaum oder Mandelstrauch, beide benötigen gelegentlich einen Schnitt, damit sie kräftig und gesund weiter wachsen. Beim Erhaltungsschnitt werden alle Pflanzenteile entfernt, die dem Wachstum und der Blüte irgendwie hinderlich sind.

  • er ist fast ganzjährig möglich, wenn die Temperatur über 5 Grad Celsius liegt
  • dennoch ist die Zeit nach der Blüte ideal
  • abgestorbene Zweige schneiden
  • alle Triebe müssen weg, deren Wuchsrichtung nicht zur Pflanze passt
  • Wildtriebe am Stamm oder an der Wurzel restlos beseitigen
  • Triebe, die sich kreuzen, nah am Stamm abschneiden
  • dünne Triebe komplett entfernen
  • alle zwei bis drei Jahre ist ein Erhaltungsschnitt angebracht
Tipp:

Der Mandelbaum verträgt Schnittmaßnahmen gut. Schneiden Sie ruhig großzügig alle störenden Triebe ab. Der Mandelbaum wird genügend Neutriebe bilden.

Verjüngungsschnitt

Der Mandelbaum blüht an jungem, einjährigem Holz. Damit die Blüte jedes Jahr reichlich ausfällt, müssen regelmäßig alte Pflanzenteile weichen. Zudem verhindert eine zu dichte Krone die schnelle Verdunstung von Feuchtigkeit und macht so die Pflanze anfällig für Pilzerkrankungen.

  • Zeitpunkt unmittelbar nach der Blüte
  • Mai, spätestens Juni
  • Baum und Strauch schneiden
  • Kulturpflanzen werden nach der Ernte geschnitten
  • Schnitttag darf leicht bewölkt, aber regenfrei sein
  • Triebe von Jungpflanzen auf Hälfte einkürzen
  • bei alten Pflanzen sollen pro Trieb nur wenige Augen verbleiben
Hinweis:

Der Blütenansatz für das kommende Jahr wird bereits im Herbst gebildet. Ein Schnitt im Winter würde die Blütenbildung deutlich reduzieren.

Der Verjüngungsschnitt fördert die Blütenbildung und die Verzweigung der Krone. Beim Mandelbaum sollten mindestens drei bis fünf Leitäste verbleiben. Darüber hinaus verträgt er alle Schnitte.

Vermehrung durch Aussaat

Mandelbaum - Prunus dulcis

Im Handel sind meist veredelte kleine Mandelbäumchen erhältlich, die im Gartenbeet ausgepflanzt oder im Kübel gehalten werden können. Es ist allerdings auch möglich, ein Mandelbäumchen aus einem Mandelkern zu ziehen. Die Mandel muss unbehandelt sein und zunächst aus ihrer harten Schale befreit werden. Belässt man den Kern in der harten Schale, kann es Monate dauern, bis dieser endlich keimt.

  1. Ritzen Sie die Schale mit der Säge oder einer Nagelfeile leicht an. Oder spalten Sie die Schale vorsichtig. Der Kern darf dabei nicht beschädigt werden.
  2. Bereiten Sie einen Topf mit Anzuchterde vor und feuchten Sie diese gut an.
  3. Setzen Sie den Kern in die feuchte Erde ein, in etwa 1 bis 2 cm Tiefe.
  4. Decken Sie den Topf mit Folie ab, damit die Erde feucht bleibt.
  5. Stellen Sie den Topf an einen hellen aber vor Sonne geschützten Platz, die Temperatur sollte bei etwa 20 Grad Celsius liegen.
  6. Nach Wochen erscheinen erste Blättchen. Entfernen Sie dann die Folie. Der Topf darf warm und hell stehen, aber ohne direkte Mittagssonne.
  7. Nach etwa einem Jahr sollte das zarte Pflänzchen in einen Kübel umgepflanzt werden.
Hinweis:

Wenn die Herkunft der Mandelkerne nicht zweifelsfrei klar ist, sind die Eigenschaften der daraus entstandenen Mandelpflanze ebenfalls unbekannt. Vor allem stellt sich die Frage nach der Winterhärte.

Vermehrung durch Stecklinge

Im Sommer können halb verholzte Triebe als Stecklinge verwendet werden. Sie werden zuerst mit einem Bewurzelungshormon bestrichen und anschließend in feuchte Anzuchterde gesteckt. Erfahrungsgemäß sind die Chancen, dass diese Stecklinge anwurzeln gering. Es sollten keine großen Erwartungen daran geknüpft werden. Wenn es dennoch klappt, ist es wunderbar.

Überwinterung im Freien

Sehr viele Mandelarten sind auch für unsere Breitengrade geeignet. Sie überstehen selbst harte Winter, ohne irgendeinen Schaden zu nehmen. Dennoch gedeihen sie in milderen Gegenden besser, zumindest sollte ihnen ein windgeschützter Platz gegeben werden. Die Blüten aller Mandelsorten reagieren empfindlich auf Frost. Sollte die Blüte vom Frost erwischt werden, wird sie spärlicher erscheinen, die Ernte leidet. Der Baum selbst bleibt am Leben. Nichts hindert ihn daran, im nächsten Jahr wieder reichlich zu erblühen. Nach dem Winter muss der zarte Austrieb vor der Mittagssonne geschützt werden. Wenn sein Standort von der Mittagssonne beschienen wird, sollte diese mit Schilfmatten oder Ähnlichem vom Baum abgehalten werden.

Überwinterung im Kübel

Mandelbaum - Prunus dulcis

Alle Mandelarten, die nicht winterhart sind oder die Winterhärte nicht sicher bekannt ist, sollten im Kübel überwintern. Das Winterquartier sollte zwischen 5 und 10 Grad kalt sein. Wärmer darf der Überwinterungsraum nicht sein, weil der Mandelbaum Winterruhe benötigt, um später seine Blüten umso reichlicher zu bilden. Die Wohnung ist für dieses Gewächs viel zu warm und für die Überwinterung absolut ungeeignet. Der Mandelbaum würde sofort wieder austreiben. Gegossen wird im Winterquartier nur selten, erst wenn die Erde austrocknet. Im Herbst verliert die Ziermandel ihre Blätter und benötigt daher im Winterquartier kein Licht. Erst vor dem Neuaustrieb ist Licht unbedingt erforderlich. Der Kübel sollte dann ausreichend hell stehen, sonst werden die neuen Triebe dünn und unansehnlich.

Krankheiten

Die Essmandel ist eine widerstandsfähige Pflanze, vorausgesetzt bekommt regelmäßig einen Schnitt, der ihre Krone luftig hält. Werden die Ziermandel und alle anderen Mandelarten über Jahre hinweg überhaupt nicht geschnitten und ausgelichtet, entwickelt sich eine sehr dichte Krone. Feuchtigkeit kann so nicht schnell verdunsten und bildet das ideale Milieu für verschiedene Pilzkrankheiten.

Besonders die Spitzendürre, auch Monilia genannt, ist bei Mandelbäumen gefürchtet. Der Grund für diese Furcht ist, dass es gegen diese Krankheit kein wirksames Pflanzenschutzmittel gibt. Breitet sie sich zu stark aus, kann sie für den Baum lebensbedrohlich werden. Der Pilz dringt bei feuchtem Wetter über die Blüten ein und lässt die Triebspitzen vertrocknen. Der Baum wehrt sich mit einer Abstoßungsreaktion dagegen. An den Übergangsstellen zum gesunden Holz kann man einen gummiartigen Überzug erkennen. Als einzige Rettungsmaßnahme bietet sich der Schnitt an.

  • sofort schneiden
  • Schere und anderes Schneidewerkzeug desinfizieren
  • alle erkrankten Triebe entfernen
  • bis 15 cm ins gesunde Holz schneiden
  • Schnittstellen mit Baumwachs versiegeln, damit Pilzsporen nicht eindringen
  • Pflanze vorbeugend auslichten, damit die Krone belüftet wird
  • Schnitt verbrennen oder im Restmüll entsorgen
  • Pflanze regelmäßig nachkontrollieren
  • ggf. weitere Schnittmaßnahmen durchführen
Tipp:

Beugen Sie Pilzerkrankungen vor, indem Sie die Mandelpflanze regelmäßig auslichten.

Auch die sogenannte Kräuselkrankheit ist eine Pilzinfektion, die die Mandel befällt, und gegen die ebenfalls kein wirksames Pflanzenschutzmittel existiert. Genau wie bei der Monilia, sollten schnellstens alle erkrankten Pflanzenteile abgeschnitten werden. Diese erkennt man leicht an den gekräuselten Blättern, die nach und nach abfallen.

Schädlinge

Blattläuse sind Schädlinge, unter denen die Mandelpflanze gelegentlich leiden kann. Sie lassen sich jedoch gut mit verschiedenen natürlichen Mitteln bekämpfen. Je früher der Befall entdeckt wird, umso schnelle und effektiver können diese Schädlinge bekämpft werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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