Mandarinenbäumchen – Pflege, Krankheiten, Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Mandarinenbäumchen stammen ursprünglich aus wärmeren Gefilden, werden aber auch in unseren Breiten als dekorative Kübelpflanzen immer beliebter. Vor dem ersten Frost stellt man die Obstbäumchen ins Haus. Im Winter sollten die Zitrusfrüchte im Haus hell, aber kühl stehen. Südfenster können ein Problem darstellen, da die Sonne hinter Glas stark brennt. Es kann zu Sonnenbrand kommen.
Standort und Substrat für Mandarinenbäumchen
Deshalb ist ein Ost- oder Westfenster besser als Standort geeignet. Bekommt das Mandarinenbäumchen nur Licht aus einer Richtung, sollte es regelmäßig gedreht werden. Der beste Platz zur Überwinterung ist ein Wintergarten, in dem Temperaturen um die 10 Grad Celsius herrschen. Als Erde eignet sich spezielle Zitruspflanzenerde, aber auch normale Blumenerde, vermischt mit etwas Lehm ist nicht schlecht. Zitruspflanzen lieben lehmige Erde.
Richtige Pflege
Ähnlich wie bei einem Zitronenbaum sollte beim Gießen darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht zu viel und auch nicht zu wenig Wasser bekommt. Staunässe wird nicht vertragen. Dies verhindert man mit einer Drainageschicht am Topfboden. Man sollte so gießen, dass Wasser aus dem Topf heraus fließt. Mit dem erneuten Gießen wartet man so lange, bis die Erde abgetrocknet ist. Der Ballen darf aber nicht austrocknen! Um die Mittagszeit sollte nicht gegossen werden. Wenn die Pflanze die Blätter einrollt, muss sofort gewässert werden. Wichtig ist, kalkarmes oder besser kalkfreies Wasser zu verwenden. Bei zu viel Kalk werden die Blätter gelb.
- Im Winter können einige Wochen zwischen den Wassergaben liegen.
- Im Sommer wird regelmäßig, am besten 14-tägig gedüngt.
- Im Handel gibt es spezielle Dünger für Zitruspflanzen.
Es dauert einige Jahre, bis ein Mandarinenbäumchen blüht. Das ist normal, da muss man sich keine Sorgen machen. Beschneiden sollte man ein Mandarinenbäumchen nur, wenn der Wuchs eingedämmt werden soll, ansonsten ist ein Schnitt nicht notwendig. Wenn beschnitten wird, blüht der Baum im nächsten Jahr nicht.
Mandarinenbäume müssen erst umgetopft werden, wenn der Topf zu klein geworden ist. Das neue Pflanzgefäß darf aber nicht viel größer sein als das alte. Um die Erde locker und luftig zu machen, können Styropurkügelchen, Blähton oder Perlite untergemischt werden. Nach dem Umtopfen stellt man die Pflanze nicht sofort wieder in die Sonne. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr.
Pflegefehler
Durch falsche Pflege kann es vorkommen, dass ein Mandarinenbäumchen nicht so prächtig gedeiht, wie man sich das wünscht. Oft kann man das Bäumchen noch retten, aber manchmal ist es zu spät. Viele der Zitrusgewächse werden schlicht und ergreifend ertränkt. Andere haben einen falschen Standort, das ist besonders im Winter ein entscheidendes Kriterium. Wichtig ist, dass man erkennt, dass etwas nicht stimmt. Dann kann das behoben werden.
Eingerollte Blätter
- Wenn sich so ziemlich alle Blätter einrollen, braucht die Pflanze Wasser. Das stellt man den Topf am besten so lange in ein Wassergefäß, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Ist die Erde aber gut feucht und die Blätter rollen sich trotzdem ein, steht sie zu nass. Die feinen Wurzeln sterben dann ab und die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen. Meist ist das das Ende.
- Eingerollte Blätter an nur einem Ast zeigen an, dass dieser krank ist. Es ist kein Wassertransport mehr möglich. Am besten schneidet man ihn ab.
Sehr weiche und extrem lange Triebe
Das Mandarinbäumchen vergeilt, wird sparrig, verliert seinen schönen Wuchs. Das liegt meist am falschen Standort oder aber an zu viel Wärme und zu viel Wasser. Hier hilft kühler stellen, deutlcih weniger gießen und ordentlich zurückschneiden!
Gelbe Blätter
Wenn keine Schädlinge zu finden sind, liegt es meist an Eisenmangel. Hier muss der pH-Wert kontrolliert werden. Ist er zu hoch, kann die Pflanze kein Eisen aufnehmen. Hier hilft Eisendünger (Eisenchelat). Kein Eisensulfat verwenden!
Helle bis fast weiße Blätter
Hier fehlen wahrscheinlich Nährstoffe. Das kommt wieder meist durch zu viel Wasser. Die Pflanze kann durch kaputte Wurzeln keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Zur Rettungist es meist zu spät. Die Schäden sind zu massiv.
Bräunliche oder weißliche Flecken
Weiße oder bräunliche Flecken auf den Blättern deuten auf Sonnenbrand hin. Wenn das Mandarinbäumchen nach dem Überwintern im Haus beim Ausräumen gleich zu viel Sonne abbekommt, kann es zu Verbrennungen kommen. Man muss es langsam an die Sonne gewöhnen.
Schädlinge bei Mandarinenbäumchen
Als Pflanzenschädlinge treten häufig Schildläuse auf. Diese sammelt oder kratzt man am besten ab. Besprühen hilft nichts, da die Tierchen mit ihrem dicken Panzer gut geschützt sind. Wenn chemische Bekämpfung, dann muss die Pflanze mit dem Gift gegossen werden. Das Bäumchen muss das Mittel aufnehmen und gibt es beim Fressen an die Schädlinge weiter. Das wirkt, allerdings vertragen viele Bäumchen die einzelnen Mittel nicht sehr gut. Absammeln ist mühseliger, aber gesünder für die Pflanze.
Spinnmilben kann man vermeiden, indem man die Blätter öfters feucht abwischt. Bei Befall hilft meist nur die chemische Keule. Hier hilft aber besprühen.
Ungeziefer befällt Mandarinenbäumchen oft, wenn sie im Zug stehen, daher sollte Zugluft unbedingt vermieden werden.
Krankheiten bei Mandarinenbäumchen
Krankheiten sind deutlich seltener als Pflegefehler und Schädlinge. Trotzdem treten sie hin und wieder auf. Zu den häufigsten gehört der …
- Rußtau – Pilzerkrankung. Ein schwärzliche Belag auf den Blättern zeigt ihn an. Meist siedelt sich der Pilz auf den Ausscheidungen von Schädlingen an (Honigtau). Die Blätter des Mandarinbäumchens sind relativ stabil. Man kann es mit vorsichtigem Abwischen versuchen oder muss Chemie einsetzen!
Es gibt einige Pilzerkrankungen, die Zitrusgewächse befallen. Meist ist zu viel Nässe im Wurzelbereich schuld. Günstig ist, wenn das Bäumchen auf eine sehr gesunde Unterlage gepfropft wurde, da ist es widerstandsfähiger. Einige Pilze greifen die Wurzeln an, andere Blätter und Zweige. Abhilfe schaffen Fungizide.
- Durch Verletzungen können Bakterien in Blätter, Zweige und Früchte eindringen. Bakterien werden häufig von Blattflöhen verbreitet.
- Im schlimmsten Fall kommt es zum Zitrus-Krebs, zu erkennen an rundlichen, grauen Flecken. Blätter und Zweige können absterben.
- Selbst Viren können vorkommen, aber nur extrem selten und mehr beim professionellen Anbau.
Fazit der Redaktion
Das Mandarinbäumchen ist eine ausgesprochen schöne Kübelpflanze. Die Pflege ist nicht so kompliziert, wie Mancher vielleicht denkt. Eine Einsteigerpflanze ist es nicht unbedingt, aber Profi muss man auch nicht sein. Wichtig ist, ein geeignetes Bäumchen zu erwerben. Manchmal werden sie sogar im Discounter angeboten. Es ist nicht ratsam, solch einen Hochstamm zu erwerben. Die Unterlagen sind meist nicht gut, die Aufzucht wurde mit Hilfsmitteln beschleunigt. An so einem Zitrusgewächs hat man selten lange Freude. Besser ist, ein paar Euro mehr zu investieren und ein Bäumchen vom Fachhändler zu erwerben. Man sieht den Unterschied auf den ersten Blick.