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Malven schneiden – Tipps für Buschmalven und Strauchmalven

Je nach Sorte können Malven von einem regelmäßigen Verschnitt profitieren oder durch ihn schweren Schaden nehmen. Bevor die zierenden Gewächse geformt oder auch nur leicht ausgelichtet werden, ist daher die Kenntnis um die jeweiligen Ansprüche und Besonderheiten entscheidend. Zum fachkundigen Botaniker mit grünem Daumen muss sich dafür keiner schulen, denn wenn die folgenden Hinweise beachtet und die nötigen Pflegeschritte im Anschluss durchgeführt werden, ist der Verschnitt der Malve auch für Anfänger problemlos möglich.

Video-Tipp

Einjährige Sorten verschneiden

Einige Sorten der Malve sind einjährig oder durch ihre Empfindlichkeit gegenüber Frost im Garten lediglich einjährig zu kultivieren. Bei diesen kann auf einen Verschnitt vollständig verzichtet werden. Weder kann hierdurch ein üppigeres Wachstum erzielt werden, noch ist eine stark veränderte Form möglich. Lediglich die Blüte lässt sich durch das rechtzeitige Entfernen der vertrockneten Blütenstände verlängern.

Dazu wird direkt nach dem Abblühen jede Blüte abgeschnitten. Ebenso können sie mit längerem Stiel entfernt und im Anschluss als Schnittblume verwendet werden. Sinnvoll ist dieses Vorgehen bei Buschmalven oder Strauchmalven, da nach der Blüte die Fruchtbildung beginnt. Dieser Prozess raubt dem Gewächs sehr viel Kraft, wodurch weniger Energie für weitere Knospen und Blüten übrig bleibt.

Handelt es sich bei der Malve um ein besonders schönes Exemplar, das im nächsten Jahr erneut den Garten verschönern soll, dürfen jedoch nicht alle Blüten entfernt werden. Nur wenn spätestens ab Ende August oder Anfang September einige vertrocknete Blüten an der Malve verbleiben und sich darunter Früchte entwickeln dürfen, können im Anschluss die benötigten Samen gewonnen werden.

Verschnitt mehrjähriger Malven

Mehrjährig kultivierte Strauchmalven können mit der Zeit immense Ausmaße annehmen und schon aus diesem Grund einen Verschnitt benötigen. Ebenfalls sinnvoll ist das Verschneiden, wenn sich bei älteren Buschmalven kahle Stellen ausbilden, die Triebe knorrig werden oder die Blühfreude des Gewächses nachlässt.

Obwohl bei den buschig wachsenden Strauchmalven ein Verschnitt also in jedem Fall angeraten ist, sollte wiederum auf die unterschiedlichen Ansprüche der Sorten geachtet werden. Dabei ist es nicht nötig, den exakten Namen der Malve zu kennen. Entscheidend ist jedoch ein einfaches Merkmal der Triebe.  

Verholzende Varianten

Handelt es sich bei der Buschmalve um ein höher wachsendes Exemplar mit verholzenden Trieben, ist der Verschnitt besonders einfach und schnell durchführbar. Derlei Sorten sind gut schnittverträglich und dürfen daher radikal gekürzt werden. Zu beachten sind dabei die folgenden Punkte:

  • Alle Haupttriebe etwa eine Handbreit über der Boden einzeln abschneiden
  • Verschnitt der Malve an einem frostfreien Tag und nicht bei praller Sonne durchführen
  • Ausschließlich saubere und möglichst desinfizierte Schnittwerkzeuge einsetzen
  • Erster Verschnitt sollte frühestens im zweiten Standjahr erfolgen
  • Die Strauchmalve sollte nur dann radikal verschnitten werden, wenn sie vollkommen gesund ist
  • Bei älteren Buschmalven lieber eine Säge, als eine Schere einsetzen, um die Triebe nicht zu quetschen oder zu zerfetzen
Tipp:

Es reicht aus, die Strauchmalven mit verholzten Trieben aller zwei bis vier Jahre radikal zu verschneiden.

Pflanzen mit zarten Stängeln

Kleinere Malven, deren Stängel grün bleiben und nicht verholzen, reagieren deutlich empfindlicher auf den Verschnitt. Radikal darf bei diesen daher keinesfalls vorgegangen werden. Dennoch ist nicht gänzlich auf das Verschneiden zu verzichten.

Malve

Zu beachten ist jedoch, dass nicht alle Triebe zugleich gekürzt oder aber jeweils nur wenig von der Länge abgenommen wird. Ein Rundumschnitt bei dem nicht mehr als insgesamt ein Viertel der Trieblängen abgeschnitten wird, verkraften gesunde Malven in der Regel problemlos. Bei einem größeren Verlust der Blattfläche wird es hingegen kritisch.

Ebenfalls möglich ist es, einzelne Stängel – beispielsweise Herausstehende, Verkahlende oder Beschädigte – zu verschneiden. Auch dann sollte jedoch nicht mehr als etwa ein Viertel der Masse pro Schnitt entfernt werden.

Tipp:

Wer sich nicht auf das eigene Augenmaß verlassen möchte, sollte vor dem Verschnitt der Buschmalve zum Maßband greifen und zunächst die Pflanze in der Höhe um maximal ein Viertel der Länge kürzen. Von da aus fällt die Orientierung leichter.

Formschnitte

Im naturnahen Garten sind Formschnitte der Buschmalven natürlich nicht erwünscht, als Wegbegrenzung, Hecke oder dekoratives Highlight kann ein solcher aber durchaus sinnvoll sein.

Für den Formschnitt ist kein radikales Einkürzen der Strauchmalve nötig. Stattdessen wird zunächst die Grundform angelegt und von da aus immer nur herausstehende Triebe korrigiert. Damit ein dichtes Wachstum erreicht wird, sollten zudem nach innen wachsende Zweige schnellstmöglich gekürzt werden.

Pflegeschnitte

Bei jungen Strauchmalven, auch Sorten mit verholzenden Trieben, ist ein radikaler Verschnitt oftmals unnötig. Dieser ist erst dann wirklich sinnvoll, wenn die Pflanze lichter wirkt oder weniger Blüten trägt. Zudem kann die Notwendigkeit des bodennahen Zurückschneidens der Malve etwas hinausgezögert werden, wenn regelmäßige Pflegeschnitte erfolgen. Entfernt werden dabei lediglich Triebe, die:

  • Durch Sonne beschädigt oder abgeknickt sind
  • Von Krankheiten oder Schädlingen befallen wurden
  • Optisch störend aus der Pflanze herausstehen
  • Ungünstig nach innen wachsen
  • Sich überkreuzen
  • Keine Blüten mehr ansetzen
  • Zu stark verholzt und knorrig sind
  • Zu hoch wachsen

Zeitpunkt

Das Verschneiden der Strauchmalve ist sowohl im Herbst als auch im Frühjahr möglich. Wichtig ist dabei, dass keine Minustemperaturen herrschen und die frischen Schnittstellen keiner prallen Sonne ausgesetzt sind. Anderenfalls kann es zu Schäden durch Frost und Verbrennungen kommen.

Obwohl Frühjahr und Herbst mögliche Schnittzeitpunkte für die Buschmalve sind, sollte die Maßnahme sofern möglich auf den Frühling gelegt werden. In diesem natürlich, bevor es zum ersten Austrieb der Malve kommt. Der Grund für den frühjährlichen Verschnitt liegt in der Schutzfunktion von Trieben und selbst den vertrockneten Blättern. Im Herbst verschnittene Malven sind daher empfindlicher gegen Frost und benötigen einen sehr dichten und mehrlagigen Schutz, der Schäden durch Erfrierungen verhindert. Wer im Herbst schneidet, muss also etwas mehr Aufwand betreiben.

Anders im Frühjahr. Von den alten Trieben befreit und anschließend entsprechend gepflegt, können die Malven sofort kräftiger und dichter austreiben.

Anschließende Pflege

Da das Abschneiden der Triebe – mit Ausnahme bereits vertrockneter Pflanzenteile – immer einen Verlust an Blattmaße und gespeicherter Energie darstellt, benötigen die Malven im Anschluss an den Verschnitt etwas zusätzliche Pflege. In erster Linie sind Nährstoffe wichtig. Diese können in Form von gut verrottetem Kompost, Teichwasser, Pferdemist, Pflanzenjauche oder flüssigem Dünger für Blühpflanzen zugeführt werden. Wer die Gewächse im Kübel kultiviert und umtopft, kann darauf durch das frische Substrat zunächst auf Düngemittel verzichten. Ebenso verhält es sich beim Umsetzen im Garten, mit entsprechend angereichertem Substrat.
Beim Verschnitt der Malve im Frühling wird sofort im Anschluss gedüngt. Wurde im Herbst geschnitten, dürfen die zusätzlichen Nährstoffe natürlich erst im folgenden Frühjahr verabreicht werden. Anderenfalls würde die Winterruhe gestört und die Strauchmalve könnte Schaden nehmen.

Malve

Neben der Düngung sollte darauf geachtet werden, dass die Buschmalve ausreichend Wasser erhält. Regnet es nur in geringem Maße, muss also häufiger zur Gießkanne gegriffen werden. Wer gleichmäßig düngen und zugleich die Malven wässern möchte, kann das bereits erwähnte Teichwasser nutzen, das bei der frühjährlichen Reinigung des Gartengewässers ohnehin zur Verfügung steht. Dieses darf natürlich nicht mit chemischen Zusätzen behandelt sein.

Buschmalven zurückschneiden

  • Geschnitten wird im Herbst oder im Frühjahr. In milderen Regionen kann man schon im Herbst zurückschneiden. Dort, wo es richtig kalt wird, lässt man die Pflanze bis zum Frühjahr stehen. Die Stängel dienen als Schutzschild.
  • Die Buschmalve wird kräftig gestutzt. Es bleibt maximal ein Drittel der Pflanze stehen, der Rest muss weg.
  • Ein kräftiger Schnitt ist für die Pflanzen kein Problem, die Blüten erscheinen am diesjährigen Holz.
  • Bei etwas älteren Pflanzen (ab 4 Jahre), benötigt man meist außer einer normalen Gartenschere eine kleine Astsäge.
  • Wird nicht geschnitten, verkahlen die Stängel und werden knorrig. Es gibt deutlich weniger Blüten.
  • Zwar sehen die Buschmalven nach dem Rückschnitt nicht besonders schön aus, aber das gibt sich schnell.
  • Wenn man im Herbst schneidet, empfiehlt sich ein Winterschutz.
  • Der Schnitt im Frühjahr erfolgt nach dem letzten Frost, vor dem Austreiben der Malve.
  • Nach dem Frühjahrsschnitt Kompost und organischen Dünger in den Boden einarbeiten. Das sorgt für viele Blüten und eine lange Blühzeit.

Stockrosen schneiden

  • Viele der neuen Sorten mit ihren tollen Blüten sind leider nur zweijährig.
  • Wichtig ist, Verblühtes und kranke oder verwelkte Blätter zu entfernen.
  • Die Stängel fallen im Herbst meist von allein um und können abgeschnitten werden.
  • Treibt die Pflanze im kommenden Jahr nicht wieder aus, kann sie auch entfernt werden.
  • Die Pflanzen säen sich oft selbst aus, wenn die Samen ausreifen können.

Präriemalve schneiden

  • Präriemalven sind beliebte Stauden, die von Jahr zu Jahr besser aussehen.
  • Die Staude wird im Frühjahr bodennah abgeschnitten.
  • Ansonsten Verblütes entfernen, wenn sich keine Samen bilden sollen.
  • Die Pflanze muss viel Kraft in die Bildung der Samen stecken, deshalb fehlt diese ihr oft zur Bildung weiterer Blüten. Besser ist, nur die letzten Blüten dafür zu nutzen.

Eibisch zurückschneiden

  • Im Frühjahr die Triebe entfernen, welche Frostschäden aufweisen.
  • Ansonsten schneidet man die Zweige um etwa ein Drittel zurück, damit die Pflanze einen schönen dichten Wuchs bekommt.
  • Alle paar Jahre ist ein Verjüngungsschnitt vorzunehmen. Alle Triebe, die nicht ins Bild passen, werden herausgeschnitten. Ein bis zwei ältere Triebe werden entfernt, um Platz für neue zu schaffen.

Fazit

Das Verschneiden der Malve ist nicht zwingend nötig, kann aber bei mehrjährigen Sorten zu einem ansprechend dichten Wuchs führen und die Blühkraft anregen. Zudem sind selbst Formschnitte möglich, wenn mit Geduld und ausreichend Vorsicht vorgegangen wird. Im Zweifelsfall sollte die Schere dennoch ruhen, um der Buschmalve keinen Schaden zuzufügen. Mit dem richtigen Wissen ist es aber selbst unerfahrenen Hobbygärtnern problemlos möglich, jede Strauchmalve entsprechend der Sortenbesonderheiten zu verschneiden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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