Malve – Pflege und Schneiden, Malven-Arten
Inhaltsverzeichnis
Die Malve ist eine ebenso schöne wie auch anspruchslose Gartenpflanze, die sich besonders gut eignet, um gruppiert angepflanzt zu werden. Sie eignet sich sowohl für den Bauern-, als auch für den Stauden- oder Steingarten gleichermaßen.
Ansprüche an Standort und Boden
Generell sind Malven sehr anspruchslose Pflanzen. Gern stehen sie in einem nährstoffreichen und trockenen bis leicht feuchten Boden. Wichtig ist, dass der Boden leicht kalkhaltig ist, dabei humos und insgesamt durchlässig. Torfanteile verträgt die Malve allerdings nicht so gut und deshalb wird sie in einem torfhaltigen Boden entweder überhaupt nicht oder aber nur sehr schlecht gedeihen. Auch lehmhaltige und mäßig feuchte sowie leicht trockene und sandige Böden akzeptiert die unkomplizierte Pflanze ohne Probleme. In Trockenphasen sollte die Pflanze immer gut gewässert werden, ohne dass dabei aber Staunässe entsteht. Im Hinblick auf den Standort haben Malven eine klare Vorliebe: Er sollte sonnig sein. Aber auch mit Halbschatten können sie sich arrangieren.
Die Pflanzung der Malven sollte immer in Gruppen zu drei bis fünf Pflanzen erfolgen. Wichtig ist, dass die Pflanzen für ihre Entwicklung ausreichend Abstand zu ihren Nachbarn haben. Bedenken sollte man, dass Malven sehr hoch wachsen und von daher sinnvollerweise einen windgeschützten Platz bekommen sollten. Zudem sollte die Pflanzen noch an einer Rankhilfe oder aber einem Stab gefestigt werden, damit sie nicht letztlich doch trotz geschütztem Standort noch abknicken.
Die Vorlieben der Malve im Überblick:
- nährstoffreicher, leicht trockener bis feuchter Boden
- leicht kalkhaltige, humose und durchlässige Erde
- vor Torfanteilen im Untergrund geschützt
Garten oder Kübel pflegen
Wenn die an sich anspruchslose Pflanze eines überhaupt nicht mag, dann ist das Staunässe, die beim Gießen oder durch viel Regen entsteht. Deshalb muss man bei der Bewässerung der Pflanze darauf achten, dass sie weder zu viel noch zu wenig Wasser bekommt und dass überschüssiges Wasser problemlos abfließen kann. Das ist besonders dann sehr wichtig, wenn die Pflanze in einem Kübel gehalten wird – was übrigens eine völlig unproblematische Lösung für die Malve ist. Auf eine regelmäßige Düngung ist die Malve allerdings angewiesen. Die Pflanze wächst sehr hoch, das heißt, dass sie durchaus eine Höhe von 1,50 m bis 2,00 m erreichen kann. Deshalb macht es Sinn, die auch als Sichtschutz an einem Rankgitter hochwachsen zu lassen und so einen natürlichen Schutz vor Blicken durch die Pflanze zu erzielen.
Die wichtigsten Pflegehinweise:
- mäßige, aber regelmäßige Wässerung
- absolut keine Staunässe
- regelmäßige Düngung
Rückschnitt
Während bei einjährigen Malven der Verschnitt nicht erforderlich ist, sollte man mehrjährige Arten schneiden. So kann man kahle Stängel vermeiden und die Pflanze bekommt ein dichtes und üppiges Wachstum. Die Art des Schnittes richtet sich etwas nach der Malvenart. Generell gilt, dass verholzte Malven komplett zurückgeschnitten werden können, während man bei den Arten mit weicheren Stängeln vorsichtig mit dem Verschnitt vorgehen sollte. Der Verschnitt sollte im Frühjahr und im Herbst erfolgen. Sind die Winter in der eigenen Region tendenziell sehr kalt, dann ist es für die Pflanze sinnvoller, wenn sie im Frühjahr geschnitten wird. Schneidet man verholzte Malven im Herbst sehr stark zurück, dann sollte zumindest für einen guten Kälteschutz der restlichen Pflanze über den Winter gesorgt werden.
Vermehrung
Die Vermehrung der Malven erfolgt über die Aussaat von Samen und sie ist völlig problemlos und unkompliziert. Für die nächste Aussaat kann man schon im Spätsommer beim Abblühen der unteren Blüten den Samenansatz sammeln. Es ist aber auch möglich, die abgeblühten Blütenstände abzuschneiden und die Staude so über mehrere Jahre zu erhalten. Die Aussaat der Samen kann sofort nach der Ernte erfolgen – wahlweise direkt in den Boden oder aber in Töpfe. Sehr sinnvoll für schnelle Blüte ist es, die Samen im Haus vorzuziehen. Haben die Pflänzchen eine stabile Größe erreicht, dann können sie pikiert werden. Die Töpfe mit den kleinen Malven können im Keller abgedeckt überwintert und dann im folgenden Frühjahr im Garten ausgepflanzt werden. Wer die Samen im Frühjahr direkt ins Beet einsät, muss damit rechnen, dass die Pflanze dann erst im Folgejahr blüht.
Schädlinge und Krankheiten
Ein großes Problem der Malven ist oftmals der Befall mit Malvenrost. Hierbei handelt es sich um einen Pilz, der an den Unterseiten der Pflanzenblätter für braune Pusteln sorgt. Diese Pusteln werden dann im Laufe der Zeit zu Löchern in den Blättern. Letztlich sterben die befallenen Blätter komplett ab. Um der Erkrankung der Pflanze Einhalt zu gebieten, ist es wichtig, einzelne betroffene Blätter sofort zu entfernen, damit die Krankheit nicht weiter übergreifen kann. Die Entsorgung der erkrankten Blätter sollte nicht über den Kompost, sondern in den Hausmüll erfolgen. Wenn mehrere Pflanzen betroffen sind, muss die Bekämpfung des Malvenrosts umfassender angegangen werden. In diesem Fall ist die Anwendung einer Tinktur aus Ackerschachtelhalm sehr sinnvoll. Bei sehr starkem Befall der Pflanzen kann die Behandlung mit einem Pflanzenschutzmittel aus dem Fachhandel notwendig werden.
Wichtig ist es deshalb, schon beim Kauf der ersten Malven darauf zu achten, dass man sich für eine weitgehend resistente Sorte entscheidet. Ist die Krankheit erste einmal in den Garten eingeschleppt, dann sollte die komplette Pflanze im Herbst samt der umliegenden Erde vernichtet werden. Nur so lässt sich vermeiden, dass im nächsten Frühjahr die nächste Generation der Malven von der Krankheit betroffen wird.
Wissenswertes zur Malve in Kürze
Malven überzeugen durch ihre tollen Blüten in vielen Farben und Formen. Sie fehlen in kaum einem Garten. Es gibt verschiedene Arten, darunter:
- Präriemalven
- Buschmalven
- Bechermalven
- Stockrosen
- Eibische
- Schönmalven
Einige Malven sind einjährig, andere zwei- und mehrjährig. Für jeden Gartenliebhaber ist bei dieser Auswahl etwas dabei. Die Pflege ist meist recht einfach. Vorsicht ist bei der Winterhärte geboten. Einige Arten vertragen keinen tiefen Frost und müssen geschützt werden.
Standort
- Am besten wachsen Malven in der Sonne. Oftmals ist aber auch lichter Schatten ausreichend.
- Arten wie die Buschmalven erreichen enorme Ausmaße. Sie benötigen entsprechend Platz.
- Andere Arten wie die Stockrosen stehen gern am Zaun, wo sie getützt werden können. Ihre langen Stängel sind windanfällig.
Pflanzsubstrat
- Malven wachsen in fast jeder Erde, nur zu nass darf sie nicht sein.
Gießen und Düngen
- Während der Blühphase benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser.
- Bei der Haltung im Kübel darauf achten, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
- Stehendes Wasser wird nicht vertragen.
- Für die Bildung der Blüten und auch für deren Halt wird reichlich Dünger benötigt.
Vermehrung
- Die Vermehrung ist einfach. Man kann Samen aussäen.
- Oft säen sich die Pflanzen selbst aus.
- Die Samen können gleich nach deren Ernte in den Boden ausgebracht werden.
- Wird erst im Frühjahr gesät, blühen die Malven erst im nächsten Jahr.
Buschmalve schneiden
Am besten wird die Buschmalve im Frühjahr zurückgeschnitten und das ziemlich radikal. Man lässt maximal ein Drittel der Pflanze stehen. Wenn man nicht schneidet, verkahlt die Pflanze und hat kaum noch Blüten. Ein Schnitt wird super vertragen. Die Blüten erscheinen nur am diesjährigen Holz. Das Wachstum ist enorm.
Schönmalve schneiden
Die Schönmalve ist nicht winterhart. Sie muss warm überwintert werden, bei 12 bis 15 ˚C. Wenn man die Schönmalve umstellt, kann man sie auch gleich schneiden. Die Pflanze wird entspitzt, damit sie nicht verkahlt. Diese Maßnahme wird im Frühjahr wiederholt. Vor allem die langen Triebe, die im Winter durch zu wenig Licht entstehen, müssen weggeschnitten werden.