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Majoran, Origanum majorana – Anbau, Pflege & Ernte

Majoran (Origanum majorana)

Wurstkraut, Origanum majorana oder Mairan – hinter all diesen Bezeichnungen verbirgt sich der vielseitige Majoran, der in zahlreichen Gerichten zum Einsatz kommen kann. Neben seinem lecker würzigen Geschmack überzeugt der Majoran auch mit seiner pflegeleichten Natur, angenehmen Aroma und dekorativen Blüten.

Ob er im Garten oder auf der Fensterbank angebaut werden soll – wer eine reiche Ernte einfahren möchte, muss auch bei dem dankbaren Origanum majorana auf so manches achten.   

Video-Tipp

Standort

Der ideale Standort für den Majoran liegt etwas geschützt aber in der Sonne. Am besten wird ein vollsonniger Platz gewählt, der weder kaltem Wind noch starkem Regen ausgesetzt ist. Soll der Majoran-Anbau auf einem Beet erfolgen, müssen Vorgänger und direkte Nachbarn beachtet werden.
Gut verträglich ist der Majoran mit:

  • Kamille
  • Radieschen
  • Bohnen
  • Karotten
  • Zwiebeln
  • Erbsen

Thymian sollte hingegen nicht in der Nähe stehen. Zudem muss nach dem Anbau von Origanum majorana eine Pflanzpause von zwei bis vier Jahren eingehalten werden, da das Kraut unverträglich auf sich selbst reagiert.

Substrat

Humusreich, wasserdurchlässig und locker sollte das Substrat für den Majoran sein. Gut geeignet ist Kräuter-, Gemüse- oder Pflanzerde, die mit Sand, Kies oder Kokosfasern vermengt wird. Diese Beigabe lockert den Boden auf, verhindert dadurch Verdichtungen und Staunässe.

Tipp:

Eine kleine Beigabe Kalk, sofern der gewählte Boden nicht bereits kalkhaltig ist, lässt den Origanum majorana besser gedeihen.  

Vorziehen und Pflanzen

  • Gießen: Steht der Majoran im Gartenbeet versorgt sich in der Regel gut selbst mit Wasser. Lediglich bei sehr hohen Temperaturen und ausbleibendem Regen sollte zur Gießkanne gegriffen werden. Dabei gilt es Staunässe dringend zu vermeiden, denn darauf reagiert das Wurstkraut sehr empfindlich.
  • Bei der Kultur im Kübel verhält es sich selbstverständlich anders. Hier ist ein regelmäßiges Wässern Pflicht. Ideal sind häufige aber kleine Mengen Wasser. Da die Pflanzen Kalk gut vertragen, darf das Gießwasser frisch aus der Leitung kommen.
  • Düngen: Bei dem Düngen zeit sich der Majoran besonders pflegeleicht, denn auf zusätzliche Nährstoffgaben kann vollkommen verzichtet werden.
  • Verschnitt: Wer fortlaufend erntet, kann den Verschnitt des Majorans vollständig vernachlässigen. Wird vom frischen Majoran aber jeweils nur eine kleine Menge benötigt, empfiehlt sich ein gelegentliches Kürzen der Triebe. Dabei sollte rundum etwa ein Drittel der Länge abgenommen.
  • Durch den Verschnitt wird beim Majoran ein dichteres Wachstum angeregt, die Pflanze bleibt kompakt. Das hat zum einen optische Vorzüge, zum anderen ist das Gewächs weniger anfällig für Schäden, wie abknickende Zweige.  

Ernte

Immer wieder ist zu lesen, dass der Majoran nur bis zum Beginn der Blüte geerntet werden darf. Dieser verbreitete Glaube stimmt allerdings nicht. Zwar gehen mit der Blütezeit viele der ätherischen Öle in die Knospen und Blüten über, die Blätter werden also weniger aromatisch – ungenießbar oder gar giftig wird die Pflanze aber nicht. Daher darf ruhig weitergeerntet und gewürzt werden.

Um den Majoran zu ernten wird schlicht die benötigte Anzahl an Zweigen mit einem scharfen Messer oder einer Schere abgeschnitten. Gern auch mit Blüten. Diese können direkt frisch verarbeitet oder an der Luft getrocknet werden. Einzig zu beachten ist, dass jeweils nur die Hälfte eines jeden Triebes abgenommen wird. Vor allem bei größeren Erntemengen ist das notwendig für das Nachwachsen.

Tipp:

Draußen kann vom Austrieb bis in den Herbst geerntet werden, wird die Pflanze rechtzeitig nach drinnen verbracht, kann die Ernte ganzjährig erfolgen. Und das beim Origanum majorana wie bei allen Kräutern am besten am Morgen oder Vormittag.

Überwinterung

Origanum majorana ist in den hiesigen Breiten nicht winterhart, bleibt er im Herbst draußen, geht er also ein. Hier hilft dem Majoran auch kein Schutz. Wird er hingegen im Herbst ins Haus verbracht und erhält hier einen hellen Standort, kann er das ganze Jahr über gezogen werden. Sogar kleinere Ernten sind dann an ihm möglich.

In seinem Winterquartier benötigt er normale Raumtemperaturen von 18 °C bis 25 °C ebenso wie Wasser. Das Gießverhalten muss hier nicht eingeschränkt oder geändert werden. Eine Düngung ist weiterhin nicht notwendig.

Umtopfen und Umsetzen

Steht der Majoran frei im Beet, bleibt er wie bereits erwähnt einjährig. Ein Umsetzen ist hier also nicht notwendig. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die Pflanze selbstunverträglich ist und im Folgejahr an anderer Stelle stehen muss. Im Topf oder Kübel kultiviert und im Haus überwintert ist Majoran mehrjährig und wächst einfacher weiter. Hier kann es also durchaus notwendig werden, das Substrat zu wechseln und einen größeren Topf zu verwenden. Die Maßnahme erfolgt günstiger Weise im Frühjahr, wenn die Pflanze wieder beginnt auszutreiben.  

Typische Schädlinge und Krankheiten

Origanum majorana zeigt sich bei richtigem Standort und zurückhaltender Pflege wenig anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. Vorkommen können diese aber natürlich dennoch. Zu beobachten sind vor allem:

  • Blattläuse
  • Fäulnis
  • Minzrost
  • Majoranmotte und deren Raupen
  • Minzblattkäfer
  • Springwanzen

Gegen die Pilzinfektionen, wie Minzrost und Fäulnis, helfen ein angepasstes Gießen und die Vermeidung von Trockenheit und Staunässe. Zeigen sich die rostbraunen Beläge des Minzrostes an den Blättern, sollten diese umgehend entfernt werden. Meist reicht diese Maßnahme schon aus, um den Befall zu stoppen. Die abgeschnittenen Triebe sind zu vernichten – gelangen sie auf den Kompost, könnten sie sich von hier aus weiter ausbreiten. Hilft das Abschneiden nicht, muss ein entsprechendes Fungizid zum Einsatz kommen. Bei entstehender Fäulnis ist – sofern sich die Schäden noch im Rahmen halten – sind ein sofortiger Wechsel des Substrats und die Entfernung aller beschädigten Pflanzenteile die einzigen Möglichkeiten zur Rettung des Majorans.

Bei den Schädlingen zeigen sich Fraßspuren, die hell oder dunkel von der Blattfarbe abstechen. In jedem Fall sollten die befallenen Pflanzen zunächst abgeduscht werden. Stark zerfressene oder belegte Pflanzenteile werden abgeschnitten. Leichte Befälle lassen sich so häufig stoppen. Das Einbringen natürlicher Feinde, wie beispielswese des Marienkäfers gegen Blattläuse, ist bei dem Majoran auf jeden Fall dem Einsatz von Insektiziden vorzuziehen.

Häufige Fragen zu Majoran

Ist der Majoran giftig für Tiere?

Origanum majorana ist zwar nicht giftig, durch seine ätherischen Öle aber auch nicht gesund für Haustiere. Die Aufnahme größerer Mengen muss also vermieden werden.

Kann ich Majoran einfrieren?

Ja, obwohl die Pflanze nicht winterhart ist, können die geernteten Blätter durchaus eingefroren werden. Die Heimat dieses bekannten Gewürzes ist Vorder- und Mittelasien. Mittlerweile wird Majoran in ganz Europa angebaut – vor allem jedoch in Italien, Spanien und Frankreich.

Wissenswertes zu Majoran in Kürze

Weil sein Gehalt an ätherischen Ölen stark von Klima, Bodenbeschaffenheit und Jahreszeit abhängig ist, benötigt Majoran – eingebettet in leichter humusreicher Erde – einen möglichst windgeschützten, warmen und sonnigen Platz. Ursprünglich ist die Pflanze mehrjährig, in unseren Breitengraden aber aufgrund seiner Frostempfindlichkeit nur einjährig.

Anbau

  • Die Aussaat erfolgt Mitte März auf der Fensterbank oder im Frühbeet.
  • Im Mai, nach den Eisheiligen, können die Samen auch direkt im Freiland ausgebracht werden.

Majoran gehört zu den Lichtkeimern, was bedeutet, dass die Samenkörner nur leicht angedrückt – aber nicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Nach drei Wochen zeigt sich das erste Grün.

Pflege

  • Die Jungpflanze ist sehr empfindlich und darf keinesfalls austrocknen. Mit zunehmendem Wachstum wird das Kraut jedoch robuster.
  • Eine Düngung ist nicht erforderlich, und wenn, dann höchstens gelegentlich mit etwas Kompost.
  • Überdüngte Pflanzen haben zwar mehr Blattvolumen – büßen jedoch dafür an Aroma ein. Geerntet wird kurz vor der Blüte.

Trocknen

  • Die gebräuchlichste Konservierung ist das Trocknen. Dazu wird die Pflanze in Büscheln luftig aufgehängt.
  • Danach werden die getrockneten Blätter einfach abgestreift.
  • Ebenso kann Majoran aber auch eingefroren (in der Eiswürfelschale gleich portioniert) bzw. in Öl oder Essig eingelegt werden.

Verwendung in der Küche

Majoran enthält ausser ätherischen Ölen auch Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe und Vitamine. All dies zusammen verleiht ihm den kräftigen Duft, das schmackhafte Aroma sowie die starke Würzkraft. Deswegen ist er in der Küche auch eher sparsam zu verwenden. Sogar mitgekocht verliert er, im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, nicht an Aroma.

Er ist das Wurstgewürz schlechthin (Leberwurst, Blutwurst) wird aber heute sehr vielseitig in unseren Speisen (Fleischgerichte, Tomatensaucen, Eintöpfe, Leber, Leberknödel, Hülsenfrüchte, Kartoffelsuppe, Pizza, Schweineschmalz) sozusagen als das unentbehrliche Tüpfelchen auf dem i verwendet.

Verwendung in der Hausapotheke

In der Naturheilkunde bewährt sich Majoran als krampflösend, schleimlösend und nervenberuhigend. Als Tee zubereitet lindert er Erkältungskrankheiten und Bronchitis. In der Kosmetik dient das Kraut gegen fette und unreine Haut.

Aber nicht immer wurde Majoran nur aus solch profanen Gründen geschätzt: Aphrodite veredelte das Gewürz zum Symbol für Glückseligkeit. In Griechenland war es daher Brauch Hochzeitspaaren Girlanden aus Majoran um den Hals zu legen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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