Startseite » Pflanzen » Bäume & Sträucher » Maiblumenstrauch, Deutzie – Pflege und Schneiden des Maibuschs

Maiblumenstrauch, Deutzie – Pflege und Schneiden des Maibuschs

Anspruchslos mit Vorbehalt. Diese Kurzformel bringt die gekonnte Kultivierung einer Deutzie auf den Punkt. In der Tat werden die Hoffnungen auf einen verschwenderisch blühenden Maiblumenstrauch erst erfüllt, wenn die Anfälligkeit für Spätfröste und seine Neigung zur Vergreisung berücksichtigt werden. Diese Anleitung macht Sie vertraut mit allen Maßnahmen rund um Pflege und Schneiden des Maibuschs.

Video-Tipp

Standort

Ein Maiblumenstrauch gehört nicht zum natürlichen Inventar unserer heimischen Flora. Das prächtige Blütengehölz ist beheimatet in Asien, vornehmlich in Japan, China und auf Taiwan. Dank dieser Herkunft verfügt die Deutzie im laublosen Zustand zwar über eine gute Winterhärte. Beliebte Arten, wie Deutzia gracilis, erweisen sich freilich gegenüber Spätfrösten als empfindlich. Schenken Sie diesem Aspekt bei der Standortwahl Ihre besondere Beachtung, damit schwellende Knospen im Frühjahr nicht nächtlichen Bodenfrösten zum Opfer fallen.

  • Sonnige bis absonnige Lage
  • Halbschatten reduziert die Blütenfülle
  • Warm und windgeschützt

Im Schutz einer weißen Gartenmauer mit intensivem Streulichteinfall oder im Kübel auf dem windstillen Süd-Balkon zeigt sich ein Maiblumenstrauch von seiner schönsten Seite. Umringt von anderen Laubsträuchern als Teil einer Blütenhecke fühlt sich eine Deutzie ebenfalls gut aufgehoben, sofern mindestens 6 Sonnenstunden täglich garantiert sind.

Bodenbeschaffenheit und Substrat

Flexibilität kennzeichnet die Anforderungen einer Deutzie an die Bodenqualität im Beet und Kübel. Normale Garten- und Pflanzenerde stellen den Blütenstrauch bereits zufrieden. Sein Optimum erzielt ein Maibusch unter folgenden Parametern:

  • Lehmig-humose und lockere Gartenerde
  • Frisch-feucht und gut durchlässig
  • Idealerweise ein pH-Wert zwischen 6 und 7

Für die Kultivierung im Kübel empfehlen wir eine strukturstabile, Torf-freie Pflanzenerde. Als Zuschlagstoff ist Torf nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten kritisch zu bewerten. Substrate mit Torfersatzstoffen, wie Holz- oder Kokosfasern bleiben auch nach kurzzeitiger Trockenheit schön locker und durchlässig, wohingegen Torf zur Verdichtung neigt.

Pflanzzeit

Maiblumenstrauch - Deutzie - Deutzia magnifica

Deutzien werden in Baumschulen und Gartencentern als Containerpflanzen angeboten. Daher erstreckt sich die Pflanzzeit im Prinzip über das ganze Jahr, sofern der Boden nicht gefroren ist. Möchten Sie Ihrem Maiblumenstrauch einen perfekten Einstand im Garten bieten, pflanzen Sie im Herbst. Während der Monate September und Oktober profitiert eine Jungpflanze vom sonnenwarmen Erdreich, verwurzelt zügig und geht mit einem veritablen Wachstumsvorsprung in den Frühling.

Pflanzung

Bevor Sie sich dem Aushub der Pflanzgrube oder Vorbereitung des Kübels widmen, stellen Sie bitte die noch eingetopfte Deutzie in Wasser. Ein vollständig durchtränkter Wurzelballen ist für die heikle Phase der Verwurzelung im Boden besser gerüstet. So pflanzen Sie einen Maibusch richtig:

  • Die ideale Grube entspricht dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • Den Aushub anreichern mit gesiebtem Kompost und einigen Handvoll Hornspänen
  • Deutzie austopfen und mittig ins Pflanzloch setzen unter Wahrung der bisherigen Tiefe
  • Die Erde mit beiden Händen andrücken
  • Rundherum einen kleinen Erdwall anlegen und mit 5 Litern Wasser füllen

In Solitärstellung entspricht der Pflanzabstand mindestens der zu erwartenden Wuchshöhe. Für einen raumgreifenden Hohen Maiblumenstrauch (Deutzia magnifica) planen Sie daher 8 bis 9 Quadratmeter Gartenfläche ein. Klein bleibende Arten, wie Deutzia gracilis, geben sich bereits im 2 bis 3 Quadratmetern zufrieden. In Reihenpflanzung als Hecke hat sich die zu erwartende halbe Wuchsbreite als geeigneter Pflanzabstand herauskristallisiert.

Setzt sich ein Maiblumenstrauch im Kübel in Szene, verläuft die fachmännische Pflanzung ähnlich. Ergänzend legen Sie auf dem Topfboden eine Drainage aus anorganischen Materialien an, wie Kies, Blähton oder Tonscherben. Idealerweise trennen Sie Drainage und Substrat durch ein atmungsaktives, wasserdurchlässiges Vlies.

Tipp:

Deutzien sind mit sich selbst unverträglich. Das bedeutet konkret, dass nach einer Rodung kein weiterer Maiblumenstrauch am Standort angesiedelt werden sollte. Erst nach einer Wartezeit von 3 bis 4 Jahren hat sich das Erdreich soweit regeneriert, dass eine Neupflanzung des Maibuschs sinnvoll ist.

Gießen

Maiblumenstrauch - Deutzie - Deutzia magnifica

Ein hoher Wasserbedarf sowie das Wachstum als Flachwurzler sind die maßgeblichen Kriterien für das richtige Gießverhalten. Gerät ein Maibusch unter Trockenstress, ist der Schaden zumeist irreversibel. Da sich die Wurzelstränge knapp unterhalb der Erdoberfläche ausbreiten, ist ihnen der Zugang zu tieferen Grundwasservorräten verwehrt. Gleichwohl wünschen sich Deutzien eine konstante Bodenfeuchte ohne Staunässe. Während trocken-heißer Sommerwochen sollten Sie daher täglich am Morgen und am Abend mit der Gießkanne patrouillieren und per Daumenprobe den Gießbedarf ermitteln. So machen Sie es richtig:

  • Einen Finger 1 bis 2 cm tief in die Erde drücken
  • Ist keine Feuchtigkeit zu ertasten, besteht Gießbedarf
  • Das Wasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe laufen lassen, ohne die Blätter und Blüten zu benetzen

Der aktuelle Wasserbedarf ist gedeckt, wenn sich im Beet kleine Pfützen bilden oder im Kübel das Wasser aus der Bodenöffnung herausläuft. Anhand dieser Signale ist zu erkennen, dass die Erde mit Wasser ausreichend gesättigt ist. Beenden Sie daraufhin den Gießvorgang, damit sich keine schädliche Staunässe bildet. Bis zum nächsten Gießen sollte die Erdoberfläche fühlbar angetrocknet sein. Obschon Deutzien botanisch den Hortensiengewächsen zugerechnet werden, sind sie gegenüber der Wasserhärte flexibel eingestellt. Es steht Ihnen somit frei, ob Sie gesammeltes Regenwasser oder einfaches Leitungswasser verwenden.

Düngen

Zu den tragenden Säulen in der Pflege von Deutzien zählt die Nährstoffversorgung. Für eine üppige Knospen- und Blütenbildung rückt der Hauptnährstoff Phosphor in den Fokus. Der natürliche Vorrat an Stickstoff in normaler Gartenerde genügt, um das Blätter- und Längenwachstum voranzutreiben. Für die erhoffte Blütenpracht ist hingegen ein kontinuierlicher Nachschub an Blüten-bildendem Phosphor wichtig. So düngen Sie einen Maibusch richtig:

  • Im Beet von März bis August alle 3 bis 4 Wochen einen Phosphor-betonten Dünger anwenden
  • Alternativ im März einen Langzeitdünger mit erhöhtem Phosphor-Anteil verabreichen
  • Im Kübel Flüssigdünger für Blühpflanzen ins Gießwasser geben im 2-Wochen-Takt

Richten Sie die Pflege Ihrer Zier- und Nutzpflanzen nach ökologischen Gesichtspunkten aus, empfehlen wir Ihnen den organischen Blühpflanzendünger von Oscorna. Mit einer NPK-Formulierung von 6+9+0,5 ist der Dünger genau richtig dosiert für ein blütenreiches Wachstum von Deutzien. Im Beet streuen Sie im März und Juni je Quadratmeter 100 Gramm des Düngers aus, harken das Material leicht ein und gießen nach. Im Kübel streuen Sie alle 4 Wochen einen Teelöffel der Düngekügelchen auf das Substrat und gießen mit klarem Wasser nach.

Schneiden

Charakteristisch für den Maiblumenstrauch ist ein deutlich zum Licht ausgerichtetes Wachstum. Das hat zur Folge, dass der Strauch sukzessive von unten und innen her verkahlt, weil das Sonnenlicht nur noch spärlich bis zur Basis durchdringt. Fernerhin tendieren wüchsige Arten und Sorten zu einer sparrigen Verzweigung, die zulasten einer kompakten Silhouette geht. Derartige Probleme sind mit einem regelmäßigen Form- und Erhaltungsschnitt zu beheben. So schneiden Sie einen Maibusch mit gärtnerischem Sachverstand:

Zeitpunkt

Als Frühlingsblüher legt ein Maiblumenstrauch bereits im Spätsommer die Knospen an. Damit das nächste Blütenfestival nicht vorzeitig mit der Gartenschere vernichtet wird, sollte der Formschnitt rechtzeitig durchgeführt werden. Solange der Strauch sein Laubgewand trägt, wird die freie Sicht für einen Auslichtungsschnitt behindert. Daher hat sich in der Praxis bewährt, einen Maibusch in zwei Etappen zu schneiden:

  • Bester Termin für den Formschnitt ist nach der Blütezeit im Juli
  • Bester Zeitpunkt für den Auslichtungsschnitt ist im Spätwinter zwischen Januar und März
Maiblumenstrauch - Deutzie - Deutzia magnifica

Sehen Sie sich gezwungen, einen alten Maibusch zu verjüngen, sind gesetzliche Vorschriften für die Terminwahl zu beachten. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz dürfen Gehölze ausschließlich zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar auf den Stock gesetzt werden.

Schnittführung für den Formschnitt

Die robuste Schnittverträglichkeit von Deutzien macht es dem Gärtner leicht, den Blütenstrauch in Form zu schneiden. Kürzen Sie zu lange Triebe soweit ein, dass das gepflegte Erscheinungsbild wiederhergestellt ist. Es ist von Vorteil, wenn Sie zugleich alle verwelkten Blüten ausputzen. Dank dieser Maßnahme investiert Ihr Maibusch seine Energie in die Anlage neuer Knospen, statt ins kraftraubende Wachstum von Samenständen.

Schnittführung für den Auslichtungsschnitt

Beginnend mit dem dritten Standjahr sollten Sie eine Deutzie im Winter auf abgestorbene Zweige untersuchen und entfernen. Erfahrungsgemäß beugen Sie einer Vergreisung effektiv vor, wenn in Abständen von 3 Jahren ein Auslichtungsschnitt vorgenommen wird. Primäres Ziel der folgenden Schnittführung ist ein lichtdurchfluteter Maibusch, der bis in Bodennähe Blätter und Blüten trägt. So machen Sie es richtig:

  • Totholz an der Basis abschneiden
  • Von zu eng stehenden Zweigen den schwächeren oder den älteren wegschneiden
  • Zusätzlich alle 3 Jahre einige der ältesten Triebe bodennah entfernen

Wurde über längere Zeit ein Auslichtungsschnitt versäumt, schneiden Sie alle Äste um die Hälfte bis zwei Drittel zurück. Indem Sie einen Maibusch auf den Stock setzen, schaffen Sie Platz für das Wachstum junger Triebe. Die diesjährige Blüte fällt dann zwar unweigerlich aus. Ab dem darauf folgenden Jahr erstrahlt Ihre Deutzie wieder in neuem Glanz einer prächtigen Frühlingsblüte.

Überwintern im Beet

Am geschützten Standort im Beet ist ein Maiblumenstrauch gut winterhart. Dennoch ist es ratsam, die Triebe vor einer Kombination aus Frost und praller Wintersonne zu schützen. Stülpen Sie vor Wintereinbruch dem Strauch ein atmungsaktives Schutzvlies über. In den ersten fünf Standjahren bedecken Sie die Wurzelscheibe mit einer dicken Laubschicht, die mit Reisig oder Tannenwedeln fixiert wird.

Das Pflegeprogramm während der Überwinterung beschränkt sich auf gelegentliches Gießen, wenn weder Schnee noch Regen fallen. Von September bis Februar stellen Sie die Gabe von Dünger ein.

Überwintern im Kübel

Gedeiht eine Deutzie im Kübel, ist ihr Wurzelballen selbst am geschützten Standort angreifbar für Frost. Mit dem folgenden Winterschutz kommt ein Maiblumenstrauch unbeschadet durch die kalte Jahreszeit:

  • Einen Holzblock oder eine Styroporplatte unter den Kübel schieben
  • Das Gefäß mit einem Wintermantel aus Luftpolsterfolie oder Vlies ausstatten
  • Das Substrat bedecken mit Laub, Stroh, Rindenmulch oder Nadelreisig
  • Über die Zweige eine Vlieshaube stülpen

Kontrollieren Sie während des Winters weiterhin per Daumenprobe den Feuchtigkeitsgehalt der Erde. Bei Trockenheit gießen Sie an milden Tagen mit normalem Wasser.

Vermehren

Maiblumenstrauch - Deutzie - Deutzia magnifica

Alle Sorten des Maibuschs lassen sich problemlos vermehren. Schneiden Sie im Frühsommer aus den neuen, leicht verholzten und nicht blühenden Zweigen 10 bis 15 cm lange Kopfstecklinge. In Töpfen mit feuchter Anzuchterde bewurzeln die Triebe innerhalb von 2 Wochen am hellen, warmen Standort unter einer transparenten Haube. Bis zur Pflanzzeit im Herbst haben die Stecklinge ein kräftiges Wurzelsystem entwickelt, sodass sie im Beet ausgepflanzt werden können.

Haben Sie den Termin im Frühsommer versäumt, gelingt die Vermehrung ebenfalls über den Winter mithilfe von Steckhölzern. Nach dem Laubfall schneiden Sie bleistiftlange Zweigstücke mit mehreren Knospen ab. Am geschützten Standort stecken Sie jeden Trieb so tief in humose Erde, dass lediglich die beiden oberen Knospen herausschauen. Ab dem Frühjahr setzt die Bewurzelung ein.

Umpflanzen

Aus mannigfaltigen Gründen kann ein Standortwechsel erforderlich sein. Entpuppt sich die Position im Beet nachträglich als ungeeignet oder verlangt eine neue Gartengestaltung nach einem anderen Platz, können Sie einen Maiblumenstrauch umpflanzen. Als Flachwurzler verkraftet die Pflanze die Prozedur problemlos, sofern Sie dieser Anleitung folgen:

  • Beste Zeit ist während der Wachstumsruhe zwischen Mitte Oktober und Ende Februar
  • Vorab alle Triebe um die Hälfte zurückschneiden
  • Den Wurzelballen im Durchmesser der Krone rundherum mit dem Spaten abstechen
  • Mithilfe der Grabegabel die Wurzeln lockern und den Strauch aus dem Boden heben

Wickeln Sie den Wurzelballen sogleich in einen Jutesack, um ein möglichst großes Erdvolumen an den neuen Standort zu übertragen. Wichtig zu beachten ist, dass die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Im letzten Arbeitsschritt formen Sie um die Pflanzstelle bitte einen kleinen Erdwall als Gießring, der 5 bis 10 Liter Wasser aufnehmen kann. Dank dieser Maßnahme sickert das Wasser dort ein, wo es am dringendsten benötigt wird und verläuft nicht an der Erdoberfläche.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Bäume & Sträucher

Zum Thema Bäume & Sträucher

Scroll Up