Purpur-Magnolie ‚Susan‘, Magnolia liliiflora – Pflege-Anleitung
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Gerade die Purpur-Magnolie ‚Susan‘ gehört wegen ihrer purpurfarbenen Blüten zu einer der beliebtesten Sorten von Magnolienbäumen in den heimischen Gärten. Ob im Vorgarten, als Solitär auf einer Gartenwiese oder auch aus Gründen von Platzmangel in einem Kübel kultiviert, die Magnolia liliiflora macht überall eine gute Figur. Allerdings benötigt sie ein wenig Pflege, wenn der sommergrüne Strauch oder Baum lange schön bleiben soll.
Pflege der Purpur-Magnolie
Die Purpur-Magnolie zeichnet sich durch ihre wunderschöne Blütenfarbe aus. Der sommergrüne Baum oder Strauch benötigt die gleiche Pflege, wie alle Magnolienbäume. Gerne wird die anmutige Pflanze jedoch auch im Kübel kultiviert und findet so einen Platz neben oder auf einer Terrasse, für den Balkon wird sie in der Regel auch im Kübel zu groß. Auch ein Vorgarten wird durch Magnolia liliiflora aufgewertet. Magnolien werden mit der richtigen Pflege sehr alt und erfreuen ihren Besitzer daher viele Jahre hindurch.
Standort
Magnolien mögen es, wenn sie als Solitär gepflanzt werden. Rundherum sollte der Baum genügend Platz erhalten. Da die Krone sehr ausladend werden kann, sollten rundherum auch bei kleineren Sorten wie der Magnolia liliiflora mindestens vier Quadratmeter eingeräumt werden. Ansonsten sollte der Standort wie folgt gewählt werden:
- geschützt vor Ostwinden
- ansonsten geht die Blütenpracht verloren
- ideal vor einer Hauswand oder in einer Gebäudeecke
- in milderen Klimazonen auch frei auf einer Wiese
- hell und vollsonnig bis halbschattig
- täglich mindestens vier Stunden, besser mehr, Sonne
- im Kübel auf geschützter Terrasse oder Balkon
Pflanzen im Freiland
Die ideale Pflanzzeit für die Purpur-Magnolie ‚Susan‘, die in der Regel als Ballenware im Handel angeboten wird, ist der Herbst sowie das frühe Frühjahr vor einem Austrieb. Doch gerade, wenn ein kalter und frostiger Winter ansteht, sollte die Pflanzung auf das Frühjahr verschoben werden wenn der Magnolienbaum im Freiland kultiviert werden soll. Dann kann er über das Jahr anwachsen und ist so für den kommenden Winter stark genug geworden. Beim Einpflanzen wird dann wie folgt vorgegangen:
- großes Loch ausheben
- ungefähr die doppelte Ballengröße
- gegen Staunässe Drainage anlegen
- Steine oder Kies auf dem Boden des Loches verteilen
- Loch mit Wasser eingießen
- Wurzelballen von alter Erde befreien
- Magnolienbaum einsetzen
- vorbereitete Erde eingeben
- Erde gut festtreten und nochmals gießen
Damit die Purpur-Magnolie gut Anwurzeln kann, sollte sie die ersten Tage stark gewässert werden.
Pflanzen im Kübel
Purpur-Magnolien eignen sich gut für die Kultivierung im Kübel. Wer daher keinen Platz im Garten hat, kann eine Magnolia liliiflora auch auf der Terrasse oder einen größeren Balkon platzieren. Der Kübel sollte immer doppelt so groß sein, wie der Ballen der erworbenen Magnolie. Bei der Pflanzung wird dann wie folgt vorgegangen:
- Drainage gegen Staunässe anlegen
- Kies oder Tonscherben über dem Abflussloch
- hierüber Pflanzenvlies legen
- einen Teil der vorbereiten Erde einfüllen
- gut wässern
- Erde von Ballen entfernen
- Bäumchen einsetzen
- restliche Erde einfüllen und gut andrücken
- nochmals gut wässern
- nach einiger Zeit den Auffangteller leeren
Substrat & Boden
Der Boden ist humos, leicht sauer und gleichmäßig feucht. Ideal ist es, wenn der Erde noch Sand untergezogen wird, denn hierin ist die Frosthärte der Magnolien höher. Feuchte Lehmböden gefrieren hingegen schneller, daher sollte immer Sand mit in die Erde gemischt werden. Staunässe muss ebenfalls vermieden werden. Vor der ersten Pflanzung sollte daher der Boden am Standort im Garten wie folgt vorbereitet werden:
- Kompost unterheben
- Torf für den pH-Wert
- Sand für die Durchlässigkeit
Die Erde sollte ein paar Wochen vor dem Einpflanzen bereits entsprechend gemischt werden, dann können die Mineralstoffe im Kompost durch Mikroorganismen im Boden bereits ihre ganze Wirkung entfalten, der Boden ist dann optimal mit Nährstoffen versorgt, wenn der junge Baum eingesetzt wird.
Düngen
Da das Wurzelwerk der Magnolienbäume sehr oberflächlich direkt unter der Erdoberfläche verläuft, sollte Dünger nicht in den Boden eingearbeitet werden. Denn auf jedwede Bodenbearbeitung reagiert der Baum sehr empfindlich. Daher sollte rund um die Purpur-Magnolie auch nicht mit einer Harke gearbeitet werden. So sollten die Magnolien wie folgt gedüngt werden:
- Hornspäne aufstreuen
- organischen Volldünger nutzen
- vor dem Einpflanzen den Boden mit Kompost anreichern
- nur zweimal im Jahr düngen
- einmal im Frühjahr vor dem Austrieb
- im Herbst um die Widerstandsfähigkeit gegen die Kälte zu stärken
- im Kübel kultiviert sollte alle zwei Wochen gedüngt werden
Gießen
Magnolien benötigen viel Feuchtigkeit, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden sollte. Meist reicht hier der natürlich fallende Regen aus. Nur im Sommer muss in sehr heißen Perioden zugegossen werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- wenn der Boden ausgetrocknet ist, Wasser geben
- nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießen
- Magnolien vertragen keinen Kalk
- daher mit aufgefangenem Regenwasser gießen
- alternativ gefiltertes Leitungswasser nutzen
- im Sommer Boden mit Rindenmulch abdecken
- hält die Feuchtigkeit im Boden
Schneiden
Auch Purpur-Magnolien, wie alle Magnolien-Arten mögen es nicht, geschnitten zu werden. Der schönste Wuchs wird immer dann erreicht, wenn der Baum oder Strauch ungehindert wachsen darf. Doch ab und an muss ein kleiner bis größerer Schnitt dennoch erfolgen, etwa wenn die Magnolia liliiflora zu groß wird oder durch einen Sturm geschädigt wurde. Dabei sollte dann wie folgt vorgegangen werden:
- nur desinfiziertes und scharfes Werkzeug nutzen
- Astsäge und Gartenschere reichen aus
- direkt nach der Blüte schneiden
- alle kranken und toten Triebe entfernen
- Konkurrenztriebe zum Hauptstamm entfernen
- hierbei handelt es sich um steilwachsende Triebe
- Krone nur auslichten
- quer und nach Innen wachsende Triebe abschneiden
- vom Unwetter abgeknickte Äste entfernen
- größere Schnittflächen mit Baumwachs abdecken
Vermehren
Wer eine Purpur-Magnolie ‚Susan‘ besitzt, wünscht sich vielleicht noch mehr der anmutigen Bäume. So kann eine vorhandene Magnolie ganz einfach durch Absenken vermehrt werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- einen oder mehrere Triebe auswählen
- diese sollte nicht zu stark verholzt sein
- müssen lang genug sein, um bis zum Boden zu reichen
- neben dem Baum Erde auflockern und mit Kompost anreichern
- etwa eine 20 cm lange Furche ziehen
- hierzu kann ein Spaten genutzt werden
- an Absenkern Blüten und Blätter entfernen
- mit scharfem gereinigten Messer drei bis vier Ritzen ziehen
- Absenker in die Furche legen
- mit Zelthering oder gebogenem langen Nagel verankern
Die Spitze des Absenkers muss noch zu sehen sein. Mäßig angießen und in der nächsten Zeit feucht halten. Nach ein paar Wochen entwickelt der Trieb eigene Wurzeln, wird jedoch weiter von der Mutterpflanze versorgt. Wenn sich die Wurzeln kräftig entwickelt haben, kann der Absenker mit einem scharfen Messer oder einer scharfen Schere gerade abgeschnitten werden und an seinen neuen Standort, ob im Kübel oder im Freiland, eingepflanzt werden.
Umtopfen
Kübelpflanzen sollten regelmäßig umgetopft werden. Nicht nur, weil sie einen größeren Topf benötigen, auch für ein frisches Substrat ist das Umtopfen erforderlich. Wird die Purpur-Magnolie ‚Susan‘ im Topf zu groß, sollte ein größeres Gefäß gewählt werden. Da es sich um Flachwurzler handelt, ist es wichtig, dass der Topf breit ist, die Höhe ist hierbei nicht entscheidend. Der Topf wird dann wie unter dem Punkt „Pflanzen im Kübel“ vorbereitet und die Pflanze eingesetzt. Vorsicht ist hier ein wenig geboten, wenn der Magnolienbaum dem alten Topf entnommen wird. Hierbei wird Idealerweise zu zweit gearbeitet. So kann Einer den Topf festhalten, während der Andere den Baum entnimmt.
Überwintern
Junge Magnolienbäume sind nur bedingt winterhart und sollten daher einen Winterschutz erhalten. Bei älteren Purpur-Magnolien ist dann nichts mehr zu beachten, wenn diese im Freiland kultiviert sind. Kübelpflanzen hingegen sollten immer einen Winterschutz erhalten, da die Wurzeln in der wenigen Erde schneller erfrieren könnten.
Überwintern im Freiland
Bevor sich der erste Frost ankündigt, muss gehandelt werden. Hierzu erhält der Boden rund um den Magnolienbaum eine Mulchschicht, die aus Rindenmulch, Blättern und Laub besteht. Hierüber kann dann noch eine Lage Reisig und Stroh gegeben werden. Der Baum selbst wird wie folgt geschützt:
- den Stamm mit Pflanzenvlies einpacken
- ebenso auch die Krone
- unbedingt darauf achten, dass es keine freien Stellen gibt
- vor zu viel Sonne schützen
- im Frühling Schutz vor dem Blütenaustrieb entfernen
- Wetter beobachten, gegebenenfalls wieder schützen
Gerade die Blüten können auch durch einen späten Nachtfrost noch erheblich geschädigt werden. So ist erst für Mitte Mai nach den Eisheiligen eine Entwarnung zu geben.
Überwintern im Kübel
Steht ein geschützter Platz auf der Terrasse oder einem Balkon zur Verfügung, dann ist dieser ideal für eine Überwinterung der Kübelpflanzen. Der Standort sollte hierbei direkt an einer Mauer oder in einer Terrassenecke liegen. Ansonsten sieht der Winterschutz für die Magnolie im Kübel wie folgt aus:
- Kübel auf Styropor oder Holz stellen
- mit Reisigmatten oder Pflanzenvlies einwickeln
- auf Erde Mulch oder Reisigmatten legen
- junge Pflanze auch die Krone und Stamm schützen
- diese mit Pflanzenvlies einpacken
Bei älteren Pflanzen muss nur der Topf vor eindringender Kälte geschützt werden, die Krone kann hier auch im Winter offen bleiben. Wichtig ist, dass der Standort vor Wind und Schnee geschützt ist.
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
In der Regel werden nur geschwächte Magnolien von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Daher handelt es sich hierbei in der ersten Linie um Pflegefehler, die behoben werden können. So kann es bei einem falschen Standort oder falscher Pflege zu den folgenden Krankheiten oder Schädlingsbefall kommen:
- Blattfleckenkrankheit
- bei feuchter, warmer Witterung
- alle befallenen Triebe entfernen
- Mehltau
- mit Fungiziden bekämpfen
- als Hausmittel Knoblauchsud einsetzen
- befallene Triebe entfernen
- Schildläuse
- weiße Fliege
- Blattläuse
- mit Insektiziden vorgehen
Oft werden auch die Wurzeln befallen, wie zum Beispiel von Wühlmäusen. Hiergegen hilft direkt bei der Pflanzung ein Wühlmausgitter mit anzulegen, wenn die Pflanze im Freiland kultiviert wurde. Gegen Dickmaulrüssler, deren Larven ebenfalls die Wurzeln schädigen, helfen Nematoden aus dem gut sortierten Gartenfachhandel, die einfach mit dem Gießwasser in die Erde gegeben werden.