Maden im Kompost: so werden Sie Engerlinge und andere Larven los
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Wer einen Garten besitzt, hat in der Regel auch einen Komposter. Doch werden die falschen Materialien hier entsorgt, dann kann es schnell zu einer übermäßigen Madenbildung kommen. Neben der starken Geruchsbelästigung kann der entstandene Kompost auch nicht mehr als Dünger genutzt werden, da ansonsten viele Schädlinge im Garten verteilt und den Pflanzen schaden würden. Daher sollten Engerlinge, Larven und Maden bekämpft werden.
Definition Maden
Unter dem Begriff Maden versteht man in erster Linie die aus gelegten Eiern oder direkt geborenen Fliegenlarven. Diese haben einen schlechten Ruf, da sie vor allem in organischen Materialien wie verdorbenen Nahrungsmitteln, Müll, Kot oder auf ungeschütztem, gebratenem Fleisch zu finden sind. Diese Maden haben unterschiedliche Größen und sind daran zu erkennen, dass sie in großen Mengen auftreten und „übereinander wuseln“. Werden Maden im Kompost gefunden, dann ist dies meist auch der Grund, warum aus dem Komposter schlechte Gerüche kommen. Nach kurzer Zeit verpuppen sich die Larven und werden zu Fliegen, die dann erneut ihre Eier ablegen.
Definition Engerlinge
Engerlinge sind weiße, dicke Larven, die in der Regel in einer Hufeisenform zu finden sind. Sie können bis zu sechs Zentimeter lang werden, die Körper sind entweder orangebraun oder hellgrau. Im vorderen Bereich befinden sich zudem drei Beinpaare. Sie stammen von diversen Käfern ab, von denen einige der Larven recht schädlich für den Garten sein können, andere Arten hingegen wiederum nicht. Doch werden die Engerlinge im Komposter gefunden, ist es mühsam, diese erst nach ihrer Schädlichkeit zu bestimmen. Denn manche Arten ernähren sich nur von Pflanzenresten, andere hingegen jedoch auch von lebenden Wurzeln. So legen die folgenden Käfer ihre Eier auf dem Kompost ab:
- Maikäfer, sehr schädlich für Wurzeln
- Rosenkäfer, ernährt sich von Pflanzenresten
- Blatthornkäfer
- Gerippte Brachkäfer
- diverse andere Käfer
Engerlinge treten nicht so gehäuft auf, wie dies bei den Maden der Fall ist. Daher können diese bei Sichtung auch oft mit der behandschuhten Hand entfernt und für die Vögel in einer Schüssel bereit gestellt werden.
Was gehört auf den Kompost?
Ein Komposthaufen darf in keinem Garten fehlen. Doch häufig werden die falschen Sachen hinein gegeben, was vor allem in den heißen Sommermonaten zu einer erhöhten Madenbildung führen kann. Vor allem, wenn die organischen Materialien nicht kompostierbar sind, haben diese auf dem Kompost nichts zu suchen und ziehen Fliegen und Käfer noch mehr an, um ihre Eier abzulegen. Daher ist die erste Maßnahme zur Vermeidung von Madenbildung im Kompost die richtige Trennung. So sollte nur der folgende Garten- und Küchenabfall in den Komposter gegeben werden:
- Reste von Gemüse und Obst
- Kaffee- oder Teesatz mit Beutel und Filter
- Mist von pflanzenfressenden Kleintieren
- zerkleinerte Blumenreste
- gehäckselter Strauch- oder Baumschnitt
- Laub
- zerdrückte Eierschalen
- Rasen- und Grasschnitt
- Moos
- Baumnadeln
- Fallobst
Alle anderen Materialien wie Babywindeln, Asche, gekochte Speisereste oder auch Katzen- und Hundekot haben in einem Kompostierer nichts zu suchen und ziehen vor allem die Schädlinge und ihre Larven magisch an.
Vorbeugen
Die richtige Verwendung eines Komposthaufens ist die beste Vorbeugung gegen Fliegenlarven, Maden oder Engerlinge. Neben dem richtigen Befüllen macht es auch viel Sinn, in dem Kompostierer selbst Feuchtigkeit zu verhindern. Denn gerade über die Herbst, Winter und auch noch Frühlingsmonate kann es in den hiesigen Breitengraden sehr nass sein. Doch gerade durch diese Feuchtigkeit erhöht sich auch die Anzahl der Madenbevölkerung. Denn diese benötigen für ihre Entwicklung ein feuchtes Klima. Daher sollte darauf geachtet werden, dass der Kompost trocken ist. Hierzu gibt es die folgenden Möglichkeiten:
- Komposter aus dem Handel sind bereits regenfest
- ansonsten mit einer Abdeckung vor Regen schützen
- Materialien unter die Füllung mischen
- alles, was Feuchtigkeit aufnimmt, ist geeignet
- Sägemehl
- Eierkartons aus Pappe
- Zeitungspapier
- Urgesteinsmehl oder Bentonit
Damit die Feuchtigkeit und somit auch ein Madenbefall draußen bleibt sollte vermieden werden, dass nasses Laub, nasser Rasenschnitt oder nasse Pflanzenreste in den Kompostierer gegeben werden. Erst sollte alles gut angetrocknet werden, bevor es entsorgt wird.
Gutes Vogelfutter
Alle heimischen Vogelarten bevorzugen Maden als Futter. Daher ist es wichtig, neben einem Komposter auch viele Vögel im Garten zu beheimaten. Finden die Singvögel Nistplätze in direkter Nähe, dann sitzen sie direkt an der Quelle. Dafür können viele Nischen, Hecken und Nistkästen für die Vögel rund um den Komposthaufen geschaffen werden. Der Kompost kann dann regelmäßig durchgemischt werden, die Maden gelangen so an die Oberfläche und werden von den Vögeln als Futter gerne angenommen. Auch können die größeren Exemplare einfach mit den behandschuhten Händen aufgesammelt und den Vögeln in einer Schüssel als Nahrung zur Verfügung gestellt werden.
Hausmittel gegen Maden
Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen Larven und Co. helfen sollen, wenn der Kompost bereits befallen ist. Diese müssen natürlich mit dem hieraus entstehenden Dünger für den Garten durchaus kompatibel sein. So können die folgenden Hausmittel gut eingesetzt werden, um bereits befallene Kompostierer wieder zu befreien
- Kalk unterheben, direkt auf die Schädlinge streuen
- ebenso mit Kieselerde verfahren
Keine Chemie einsetzen
Auch wenn es viele chemische Keulen gegen Maden, Larven und Co. gibt, so sind diese nicht für den Kompostierer geeignet. Denn was hier zerfällt und entsteht soll später noch im Garten als natürlicher Dünger dienen. Werden hier jedoch Chemikalien wie Bleichmittel oder Vergaserreiniger eingesetzt, dann wird der gesamte Kompost als Dünger untauglich. Daher sollte auf Chemieeinsatz in jedem Fall verzichtet werden.
Kompost abtragen
Haben weder die Vorbeugung noch die Hausmittel gegen die Larven geholfen, dann ist der Dünger für das Gartenjahr leider verloren und sollte insgesamt abtragen und entsorgt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Maden hierbei auch vernichtet werden. Je nachdem, wie hoch der Komposthaufen ist und welchen Umfang er besitzt, können die Reste in Plastiktüten gut luftdicht verschlossen und im Reste- oder Hausmüll entsorgt werden. Handelt es sich um einen größeren Umfang, dann kann vor der Entsorgung auch kochendes Wasser übergeschüttet werden, das die Larven ebenfalls abtöten kann. Wurden alle Reste entfernt, wird wie folgt vorgegangen:
- den Kompostierer gut reinigen
- mit Essiglösung gut auswaschen
- dann gut austrocknen lassen
- Standort überdenken
- ist es zu warm oder zu nass am Standort
- bei Neubefüllung auf die richtige Füllung achten
Pflanzen um den Kompost
Damit die Fliegen gar nicht erst in Versuchung kommen, ihre Eier in dem Kompostierer abzulegen, können sie auch mit diversen Gerüchen vertrieben werden. Hierzu ist es hilfreich, rund um den Komposthaufen verschiedene Pflanzen anzusiedeln, deren Gerüche den Fliegen nicht gefallen. Weiter hat dies auch den positiven Effekt, dass der Komposter in der Ecke dekorativ gestaltet werden kann. So lassen sich die Fliegen von den folgenden Gerüchen gerne vertreiben:
- Basilikum
- Lavendel
- Pfefferminze
- Weihrauch
- Eukalyptus
- Lorbeer
- Ringelblumen
- Geranien
Auch ist es hilfreich, von diesen genannten Pflanzen regelmäßig Reste mit in den Komposter zu geben, damit auch von Innen der Geruch die Fliegen vertreibt oder gar nicht erst anlockt. Allerdings sind diese Mittel nicht gegen die Ablage der Käferlarven geeignet, die sich in der Regel von diesen Gerüchen nicht ablenken lassen.