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Löwenmaul, Löwenmäulchen – Pflege und Überwintern

Löwenmaul (Antirrhinum)

Bei Hobbygärtnern sind die Pflanzen sehr beliebt, da sie sehr robust sind, wenige Ansprüche an die Umgebung stellen und oftmals mit ihren farbenprächtigen Blüten bis in den Dezember hinein blühen.

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Bester Standort

Löwenmäulchen benötigen sonnige und warme Standorte. Der Boden sollte leicht durchlässig sein, damit es zu keiner Staunässe kommt. Er sollte idealerweise aus Sand, Lehm, Kies oder Humus bestehen. Rhododendronerde hat sich ebenfalls als sehr guter Boden erwiesen.

  • Die Pflanze gedeiht auch an halbschattigen Orten.
  • Ist die Sonnenstrahlung jedoch zu gering, bleibt die Blüte aus und das Wachstum wird gehemmt.
  • Der Standort sollte windgeschützt sein, da die zarten Pflänzchen mit ihren dünnen Stängeln sonst Gefahr laufen, bei heftigen Windstößen umzuknicken.

Löwenmaul gießen

Die Pflanze benötigt eine mäßig befeuchtete Erde. Die Gießintervalle hängen entscheidend davon ab, welche Besonderheiten der Standort aufweist und wie genau sich die Bodenbeschaffenheit darstellt. Beim Gießen gilt die Maxime: Lieber etwas zu wenig gießen als zu viel. Dabei ist zu beachten, dass die Erde an sonnigen Standorten schneller trocknet und daher dort häufiger gegossen werden muss. Das Wasser sollte nicht zu kalkhaltig sein. Wasser aus dem Wasserhahn ist oftmals nicht ideal.

  • Staunässe unbedingt vermeiden! Löwenmäulchen sind anfällig für Wurzelfäule.
  • Abgestandenes Regenwasser eignet sich hervorragend als Gießwasser.

Aussaat von Löwenmäulchen

Für die Vermehrung der Pflanzen sind ausschließlich ihre Samen verantwortlich. Die Samen der Löwenmäulchen werden durch Trocknung nach der Blüte gewonnen. Bei günstiger Wetterlage kann die Aussaat ab April in freier Natur erfolgen. Es sollte ein sonnenreicher Standort mit einer guten Bodenbeschaffenheit gewählt werden. Da es im April durchaus auch noch einmal in der Nacht Frost geben kann, erhöht man die Chance der Keimung, wenn die Pflänzchen in der Wohnung vorgezogen werden. Das Vorziehen der Pflanzen kann ab Januar in den eigenen vier Wänden beginnen.

Wichtig: Löwenmäuler sind Kaltkeimer, das heißt die Samen und die Erde sind einige Wochen vor dem Saatvorgang in den Kühlschrank zu legen! So wird eine Kälteperiode simuliert. Die Samen sollten beim Aussäen vorsichtig in die Erde gedrückt und nur leicht mit etwas Erde bedeckt werden. Humusreiche Pflanzenerde eignet sich zur Bildung eines Wurzelballens ideal. Bis zur Keimung sollte die Erde mäßig feucht gehalten werden. Dabei ist es ratsam, eine Folie verwendet werden. Die zarten Pflänzchen sollten ab einer Wuchshöhe von wenigen Zentimetern unbedingt pikiert werden und nach dem Pikieren die Jungpflanzen in einem Mindestabstand von 6 bis 8 cm gesetzt werden.

  • Die Keimdauer beträgt zwischen 6 und 21 Tagen.
  • Die Pflanze kann in Tontöpfen kultiviert werden.
  • Die Triebspitzen sollten immer wieder gekürzt werden. So wird ein besonders schöner Wuchs ermöglicht.
  • Im heimischen Garten säen sich die Pflanzen selbst aus.

Schneiden und Düngen der Pflanzen

Bereits bei den Jungpflanzen werden die Triebspitzen etwas gekürzt. So erhält man einen buschigen Wuchs der Pflanze. Welke Blüten sollten zügig entfernt werden.

Löwenmäulchen sind sehr robust und kommen am richtigen Standort vollständig ohne Düngemittel aus. Ist der Boden jedoch nährstoffarm, so sollte der Hobbygärtner zu etwas Unterstützung in Form von organischem Dünger greifen.

  • Als Dünger Komposterde unter das Substrat mischen.
  • Auch Teichwasser kann zur zusätzlichen Befeuchtung verwendet werden.
  • Düngemittel aus dem Baumarkt müssen kalkfrei sein!

Überwintern von Löwenmäulchen

Löwenmäulchen sind nicht ausreichend winterhart, um die kalte Jahreszeit in Deutschland zu überstehen. Ist der Winter jedoch besonders mild und werden Temperaturen von unter -10 °C nicht erreicht, dann bestehen gute Chancen, dass die Pflanze es schafft.

  • Selbst ausgesäte Samen im Boden überstehen auch Minustemperaturen. Sobald es im Frühjahr wieder warm wird, beginnen diese zu keimen.
  • Kurzfristig kann die Pflanze auch Temperaturen von bis zu -10 °C überstehen.
  • Hält die Kälteperiode jedoch länger an, dann ist die Pflanze verloren.

Krankheiten und Schädlinge

Löwenmäulchen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Viele dieser ungewollten Erscheinungsbilder lassen sich durch behutsame Pflege präventiv verhindern. Bei anderen Krankheitsbildern müssen die richtigen Maßnahmen getroffen werden, damit sich die Pflanzen wieder erholen können. Wurzelfäule ist meistens auf zu starkes Gießen zurückzuführen. Die anhaltende Staunässe lässt die Blätter nach und nach verbleichen, am Ende stirbt die komplette Pflanze ab. Bei Anzeichen von Wurzelfäule sollte weiteres Gießen unbedingt vermieden werden. Wenn möglich, sollte die feuchte Erde durch trockene Erde ersetzt werden. Blattläuse sind nicht gerade wählerisch und befallen auch gerne einmal Löwenmäulchen. Blattläuse vermehren sich besonders gut in Monokulturen. Daher kann starker Befall durch Blattläuse durch Aufzucht von Mischkulturen verhindert werden. Trauermücken legen ihre Eier bevorzugt in feuchten Böden ab. Die Larven der Mücken fressen die Wurzeln der Wirtspflanze, hier des Löwenmäulchens, ab.

  • Natürliche Feinde wie Marienkäfer, Larven von Florfliegen und Gallmücken fressen die Blattläuse sehr gerne.
  • Die Verwendung Quarzsand erschwert die Eiablage für die Trauermücken.
  • Die Pflanzen nicht mit dem Gartenschlauch abspritzen!

Wissenswertes zum Löwenmaul in Kürze

Löwenmäulchen sind robuste Zierpflanzen, die durch ihre bunte Blütenpracht in vielen Gärten anzufinden sind. Bei der Wahl des richtigen Standorts und Handhabung der richtigen Pflege können die Pflanzen einen noch bis in den Dezember hinein erfreuen. Durch das eigenständige Aussäen der Pflanze muss sich der Hobbygärtner lediglich um eine ausreichende Wasserversorgung kümmern. Die Überwinterung im heimischen Garten ist nur in besonders milden Wintern möglich. Wegen ihrer leuchtenden Farben sind Löwenmäulchen auch als Balkonpflanze beliebt.

  • Die Löwenmäuler umfassen ca. 20 bis 40 Arten. Sie gehören zur Familie der Wegerichgewächse. Früher wurden sie den Braunwurzgewächsen zugerechnet.
  • Am artenreichsten sind die Löwenmäuler im westlichen Mittelmeergebiet vertreten. Die bekannteste Zierpflanze dieser Gattung ist das Große Löwenmaul.
  • Die Zuchtformen des Großen Löwenmauls sind weit verbreitete Zierpflanzen. Die Pflanzenart stammt ursprünglich aus Südafrika. Es gibt auch verwilderte Formen.
  • Das Große Löwenmaul hat eine zygomorphische Blütenform, die in weißen und gelblichen und roten Tönen erstrahlt, und gilt als anspruchslos.
  • Die Unterlippe der Blüte ist zu einem Gaumen ausgestülpt. Dieser verschließt die so genannte Blumenkronröhre. Die Blüten werden 3 cm bis 4 cm lang.
  • Die Pflanze ist bedingt winterhart und wird meistens als einjährige Pflanze genutzt.
  • Beim Großen Löwenmaul handelt es sich um eine krautige Pflanze, die als sehr widerstandsfähig gilt. Trockenheit, Kälte und Regen machen dem Löwenmaul nichts aus.
  • Bei der Aussaat wird der Samen dünn mit Erde bedeckt. Die Aussaat im Freiland ist ab April möglich.
  • In so genannte Aussaatgefäßen ist die Aussaat bereits – je nach Mischung – bereits schon ab Januar oder Februar bis einschließlich April möglich.
  • Hat man sich dazu entschieden, die Samen in Aussaatgefäße zu säen, kann man sie, wenn die Sämlinge stark genug sind, in den Garten oder auf den Balkon pflanzen.
  • Soll die Samenbildung verhindert werden, muss das Löwenmaul stiellang abgeschnitten werden.

Es gibt neben dem Großen Löwenmaul auch noch andere Arten. Hohe Sorten sind meist nicht besonders standfest und es ist zu empfehlen, sie mit Holz- oder Bambusstäben zu fixieren. Löwenmaul blüht in der Regel zwischen Juli und Oktober. Die Höhe der Pflanze, die man auch als Schnittblume verwenden kann, beträgt je nach Mischung zwischen ca. 60 cm und 70 cm. Löwenmaul eignet sich hervorragend als Schmetterlingswiese.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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