Limettenbaum: so pflegen und überwintern Sie die Limette richtig
Inhaltsverzeichnis
Die Limette, die kleine Schwester der Zitrone, strahlt ein mediterranes Flair aus und stillt damit unsere Sehnsucht nach der Ferne. Die kräftig grünen Blätter sehen edel aus, die kleinen Blüten verströmen im Sommer einen intensiven Duft. Und wenn die Pflege stimmt, klappt es auch mit der aromatischen, gelbgrünen Frucht.
Sorten
Limetten gibt es in unterschiedlichen Sorten: Kavierlimette, Römische Limette, Mandarinenlimette und Palästina Limette sind einige der bekannten Sorten. Alle diese Sorten haben ähnliche Ansprüche an die Pflege. Die Mexikanische Limette erwartet besonders viel Wärme und Licht. Sie macht Probleme bei der Überwinterung und braucht meist eine zusätzliche Pflanzenlampe. Die gewöhnliche Limette (Citrus × latifolia), auch persische Limette genannt, ist die pflegeleichteste Variante der Limette.
Standort
Anders als in südlichen Gefilden, wo das Klima für alle Zitrusfrüchte ideal ist, gedeihen sie hierzulande nur, wenn sie an einen geeigneten Standort stehen. Ist dieser falsch gewählt, hilft auch die beste Pflege nichts. Der ideale Standort für die Limette ist hell, voll sonnig aber dennoch windgeschützt. In der warmen Jahreszeit darf der Limettenkübel draußen in den Garten oder auf dem Balkon.
Stellen Sie die Limettenpflanze so, dass sie möglichst früh und lang Sonnenstrahlen abbekommt. Die Limette ist eine der kleinsten Zitruspflanzen, die ihre ganze Kraft in die Bildung aromatischer Früchte steckt. Achten Sie daher darauf, dass andere Pflanzen oder Hauswände keinen Schatten auf die Limette werfen können. Die Limette benötigt beim Standortwechsel immer etwas Zeit, um sich einzugewöhnen. Achten Sie besonders beim Wechseln ins Freie, dass sie nicht sofort einer intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Stellen Sie die Limette zur Beginn nur stundenweise raus und verlängern die Zeit nach und nach.
Pflanzerde
In ihrer Heimat wachsen Limetten in freier Natur zu kleinen Bäumen heran. Nördlich der Alpen ist nur Anbau in Töpfen oder Kübeln möglich, die über ausreichend Abflusslöcher in den Boden verfügen. Limetten brauchen eine lockere und durchlässige Erde. Die unterste Schicht sollte jedoch eine Drainageschicht aus Kies oder Schotter sein. Im Handel gibt es bereits fertig gemischte Zitruserde zu kaufen. Kakteenerde eignet sich ebenfalls gut.
Gießen
Die Limettenpflanze benötigt wesentlich weniger Wasser als die bei uns stärker verbreitete Zitrone. Achten Sie daher darauf, nicht aus reiner Gewohnheit zu viel zu gießen. Wie viel Wasser die Limettenpflanze tatsächlich braucht, wird vor allem durch deren Wachstum bestimmt. Das Wachstum wiederum kann variieren und ist stark witterungsabhängig. Vereinfacht kann gesagt werden: Die Limette braucht Wasser, wenn die obere Hälfte der Erde trocken ist.
Es reicht nicht aus, dass die sichtbare Oberflächenschicht trocken ist. Die Erdschicht unmittelbar darunter kann dennoch nass sein. Verwenden Sie nach Möglichkeit Regenwasser als Gießwasser. Durchtränken Sie den Wurzelballen der Limette gründlich mit Wasser und warten Sie dann mehrere Tage bis zum erneuten Gießen.
Düngen
In der Zeit von Mai bis Juni erfreut uns die Limette mit ihrer herrlich weißen Blütenpracht, bevor im Anschluss daran die aromatischen Früchte gebildet werden. In dieser Vegetationszeit, von Frühling bis Sommer, ist ihr Nährstoffbedarf am höchsten. Gedüngt wird die Limettenpflanze wöchentlich mit einem speziellen, mineralischen Zitrusdünger. Dieser enthält alle benötigen Nährstoffe wie Stickstoff, Kalzium, Kalium und Eisen in der richtigen Zusammensetzung.
Der Dünger wird entsprechend der Verpackungsanweisung dosiert und ins Gießwasser gegeben. Düngen Sie daher nur, die Pflanze Wasser benötigt. Der Wasserbedarf ist zudem ein sicheres Zeichen, dass die Pflanze wächst. In diesem Fall ist auch eine Düngung angebracht. Wenn Sie losgelöst vom Wasserbedarf düngen, ist die Gefahr der Überdüngung groß.
Im Winter legt die Limette eine Wachstums- und Ruhepause ein. In dieser Zeit braucht die Limette keinen Dünger. Stellen Sie das Düngen bereits im Herbst ein.
Umtopfen
Die nicht winterharten Limetten müssen fast ausschließlich in Kübeln gezogen werden. Das regelmäßige Umtopfen ist eine Grundvoraussetzung für gesundes Wachstum. Der richtige Zeitpunkt sind die Monate Februar und März. Aber auch nach den Eisheiligen, wenn die Limetten ins Freie kommen, ist Umtopfen möglich. Junge Pflänzchen brauchen in der Regel jährlich einen größeren Topf, älteren Bäumchen hingegen nur alle zwei bis drei Jahre. Umtopfen ist ebenfalls erforderlich, wenn die Wurzeln aus den Abflusslöchern raus wachsen.
- Nehmen Sie für das Umtopfen einen 2-3 cm größeren Topf, ideal ist ein Tontopf mit Loch
- Legen Sie zuerst eine Drainageschicht hinein, bestehend aus Kies oder Tonkügelchen. Ein paar Zentimeter Höhe reicht aus.
- Geben Sie etwas Zitruserde in den Topf.
- Verdichten Sie die Erde durch ruckartiges Aufstellen des Topfes.
- Stellen Sie die nun die Pflanze mittig im Topf und füllen Sie drum herum Erde ein.
- Drücken Sie die hineingegebene Erde mit den Fingern an.
- Gießen Sie die Pflanze gut an.
Formschnitt
Ein Limettenbäumchen wächst recht langsam, es gibt daher nicht wirklich viel zu schneiden. Ein regelmäßiger Formschnitt ist nicht möglich. Ist das Bäumchen gesund, ist ein drastischer Rückschnitt auch nicht notwendig. Wenn das Limettenbäumchen aus der Form geraten ist, kann es, wie alle anderen Obstbäume auch, zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt für einen Formschnitt ist das Ende der Überwinterungsphase, dann verliert die Limette dabei am wenigsten Kraft. Gehen Sie beim Schneiden wie folgt vor:
- Benutzen Sie nur eine saubere und scharfe Gartenschere
- Desinfizieren Sie die Gartenschere mit Alkohol
- Entfernen Sie Triebe, die nach Innen wachsen
- Entfernen Sie Triebe, die sich mit anderen Zweigen kreuzen
- Falls erforderlich, können Sie die hellgrünen Triebe gänzlich entfernen
- Kürzen Sie dünnere Äste um ein Drittel
- Kürzen Sie dickere Äste um zwei Drittel
- Kürzen Sie den Haupttrieb nur so weit, dass er die Seitentriebe noch um 10 – 15 cm überragt.
Stellen Sie mit dem Schnitt sicher, dass genügend Licht die Krone erreichen kann, schneiden Sie dabei jedoch nur so viel wie nötig. Nicht mehr!
Erhaltungsschnitt
Während des kalten Winters können einzelne Äste absterben. Diese sollten Sie entfernen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist ebenfalls das Ende der Überwinterungszeit bis spätestens Anfang Frühling.
- Benutzen Sie nur eine saubere und scharfe Gartenschere
- Desinfizieren Sie die Gartenschere mit Alkohol
- Entfernen Sie alle abgestorbenen Äste und Zweige. Schneiden Sie dabei etwas über die abgestorbene Stelle hinaus bis ins grüne Holz hinein.
Erziehungsschnitt
Junge Pflanzen sollten regelmäßig aber zurückhaltend geschnitten werden, damit sie eine schöne buschige Krone entwickeln. Der Hauptschnitt sollte vor dem Beginn einer neuen Vegetationsperiode geschehen. Wenn während des Sommers eine weitere Korrektur angebracht ist, können einzelne Triebe in Maßen geschnitten werden.
Vermehrung
Ein Limettenkern kann in Erde gesteckt und gewässert werden, mit etwas Glück entwickelt sich daraus eine Pflanze. Weil aber die hier angeboten Limetten oft von hybriden Pflanzen abstammen, kann es sein, dass die daraus entstandene Pflanze unfruchtbar ist. Leider merken Sie das erst nach etwa sieben Jahren, wenn erstmals mit Früchten zu rechnen ist.
Limetten können aus Stecklingen sicher vermehrt werden. Vermehrung durch Veredelung oder Abmoosen (Wurzelbildung an der Mutterpflanze) erfordert viel Geduld und ist eher was für Profis. So vermehrte Pflanzen tragen allerdings wesentlich früher Früchte.
Ernte
Die Limettenfrüchte sind etwa fünf bis sechs Monate nach der Blüte erntereif. Sie werden in grünem Zustand gepflückt. Manche Sorten haben allerdings eine gelbe Schale. Die Früchte sind das lang ersehnte i-Tüpfelchen für jeden Liebhaber dieser Pflanzen. Keine Sorge, es muss nicht an der Pflege liegen, wenn Ihr Limettenbäumchen noch keine Früchte trägt. Hierzulande lassen sie sich damit viele Jahre Zeit. Es kann sogar ein ganzes Jahrzehnt dauern, bis der Limettenbaum trägt.
Schädlinge
Im Winter sind Limettenbäumchen anfälliger für saugende Schädlinge als im Sommer. Schild-, Schmier-, und Wollläuse sowie Spinnmilben kommen am häufigsten vor und müssen unverzüglich bekämpft werden, damit der Schaden begrenzt bleibt. Zur Bekämpfung werden handelsübliche Mittel gespritzt. Die Behandlung muss meistens mehrmals wiederholt werden, da sich die Schädlinge auch in der Erde aufhalten und dort nur schwer von den Mitteln zu vertreiben sind.
Krankheiten
Schwarzer Belag auf Blättern und vertrocknete Pflanzenteile sind ein sicheres Zeichen für Pilzbefall. Je nachdem wie weit der Befall schon fortgeschritten ist, können Sie die Blätter abwischen oder gleich die befallenen Zweige abschneiden. Achten Sie darauf, die Pilzkrankheit nicht weiter zu verbreiten. Benutzen Sie beim Schneiden der kranken Pflanzenteile Einmalhandschuhe, die Sie danach wegwerfen können.
Reinigen Sie nach dem Schneiden das Schneidwerkzeug gründlich mit Wasser und desinfizieren Sie es im Anschluss mit Alkohol. Ist der Befall sehr stark, kann die Limette möglicherweise nur mit dem Einsatz chemischer Mittel gerettet werden.
Überwinterungsphase
Limetten sind nicht winterhart und können nicht im Freien überwintern. Wenn die Temperaturen unter 12 °C fallen, ist es höchste Zeit für das Winterquartier. Spätestens jedoch wenn mit Nachtfrösten zu rechnen ist, muss das Limettenbäumchen rein. Wenn das Wetter es erlaubt, kann es im April wieder raus, spätestens jedoch nach den Eisheiligen.
Winterquartier
Limette stammt vermutlich aus Gebieten in Indien, wo es durchgehend warm und feucht ist. Helle Räume bzw. Wintergärten mit Ausrichtung nach Süden und Raumtemperaturen um ca. 20 °C sowie hoher Luftfeuchtigkeit sind für die Überwinterung gut geeignet. Auch ein beheiztes Gewächshaus ist ein gutes Winterquartier. Meist stehen jedoch nur kühlere Räume zur Verfügung. Hier sollte daraus geachtet werden, dass die Temperaturen nicht unter 5 °C fallen. Auch die kühlen Räume sollten hell sein.
Winterpflege
Ihr Limettenbaum legt eine Pause ein, nicht jedoch die Pflege. Sie geht weiter und passt sich lediglich an die Anforderungen des Winters an.
- Limetten dürfen auch im Winterquartier nie ganz austrocknen. Gießen Sie sie ab und zu mit handwarmem Wasser. Je kühler der Standort, um so weniger Wasser wird benötigt.
- Sollte die Limette Blätter verlieren, seien Sie besonders sparsam mit Gießen.
- Hat die Limette alle Blätter verloren, stellen Sie das Gießen ganz ein.
- Besprühen Sie Limetten regelmäßig mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Generell gilt, je wärmer die Limette steht, desto mehr Licht braucht sie. Ist der Überwinterungsraum kalt, darf es nicht zu hell sein.
- Ist das Verhältnis von Licht und Wärme nicht optimal, droht Blattverlust.
- Eine Pflanzenlampe ist sinnvoll, wenn nicht genügend natürliches Licht zur Verfügung steht.
- Düngen ist nicht notwendig.
- Prüfen Sie Ihr Limettenbäumchen regelmäßig auf Schädlingsbefall und Krankheiten. Ergreifen Sie ggf. geeignete Maßnahmen.
Wenn Ihr Limettenbaum mit dem gewählten Winterstandort gut klarkommt, können Sie ihn im nächsten Winter beibehalten. Ansonsten sind gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Häufige Pflegefehler
Wenn der Limettenbaum vor sich hinvegetiert, könnten neben Schädlingen und Krankheiten auch Pflegefehler schuld sein.
- Eingerollte Blätter sind Anzeichen für Wassermangel aber ebenso für nasse Wurzeln.
- Eisenmangel verfärbt die Blätter gelb. Möglicherweise ist der pH-Wert des Bodens zu hoch und Eisen kann von der Limette nicht aufgenommen werden. Er sollte mit sauer wirkendem Dünger gesenkt werden.
- Zu wenig Licht und zu viel Wasser führen zu weichen Trieben und sogenanntem Monsterwuchs.
- Helle und weiße Blätter treten bei Nährstoffmangel auf, bedingt durch geschädigte Wurzeln. Zu viel Nässe hat zur Fäulnis geführt.
- Bei Unterkühlung des Wurzelballens wirft die Limette Blätter und Früchte ab. Achten Sie ab Herbst auf Nachtfröste und stellen Sie die Limette über Nacht rein. Im Winterquartier kann der Topf auf Styropor gestellt werden, das isoliert die Bodenkälte.
- Vorzeitig abfallende Früchte können auch auf Lichtmangel hindeuten.