Lebewesen im Teich: diese Tiere leben im und am Gartenteich
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Lebewesen im und am Teich beleben das Wasser und bereichern die Artenvielfalt im Garten. Sie selbst können nützlich sein aber auch die Ernährungsgrundlage für andere Tiere darstellen. Zudem ist es interessant, dem lebendigen Treiben im und rund um das Wasser zu folgen – und sogar lehrreich, vor allem für Kinder. Aber welche Lebewesen finden sich und wie gelangen sie in den Teich?
Mikroorganismen
Mikroorganismen, vor allem Bakterien, gehören zu den ersten Besiedlern des Gartenteichs. Das ist auch gut so, denn nützliche Bakterien sorgen für das biologische Gleichgewicht im Wasser und bauen verschiedene Stoffe ab. Andere können hingegen für Fäulnis sorgen und damit die Wasserqualität negativ beeinflussen. Daher muss darauf geachtet werden, dass das organische Material im Teich nicht überhandnimmt. Abgestorbene Pflanzenteile, eingefallenes Laub aber auch im Wasser verendete Tiere müssen daher entfernt werden. Anderenfalls kann das Wasser „kippen“ – also aus dem Gleichgewicht geraten. Das ist gefährlich für die nützlichen Organismen und die Tiere im Teich.
Algen
Bei typischen Lebewesen im Teich denkt wohl niemand zuerst an Algen, auch sie gehören aber dazu und siedeln sich sehr zum Leidwesen der Teichbesitzer oftmals in großer Anzahl an. Es ist ganz natürlich, wenige Algen im Wasser vorzufinden. Bei größeren Mengen und vor allem bei der sogenannten Blaualge ist aber Vorsicht geboten und ein schnelles Handeln notwendig.
Bei der Blaualge handelt es sich um eine Ansammlung von Cyanobakterien. Ihre Ausbreitung ist ein Anzeichen dafür, dass sich im Wasser größere Mengen Nährstoffe finden. Die Algen produzieren selbst weitere Nährstoffe und stören damit das Gleichgewicht im Teich. Sterben sie ab und sinken zu Boden, kann das Wasser kippen. Günstige Gegenmaßnahmen sind:
- einfallende Verschmutzungen, wie Laub und Pflanzenteile aus dem Wasser entfernen
- einen Teichfilter mit UV-Licht einsetzen
- regelmäßig Teichschlamm entfernen
- Fischbestand kleinhalten
- notfalls für Wasserlebewesen sichere Algenvernichter verwenden
- in großen Teichen Silberkarpfen oder Graskarpfen einsetzen
Insekten und Larven
Kaum ist das Wasser im Teich eingelassen, sind auch schon die ersten Insekten da. Sie fliegen über die Wasseroberfläche und halten sich an den Pflanzen nahe des Teichs auf. Einige Arten nutzen das Wasser zur Eiablage, wodurch innerhalb kürzester Zeit Larven im Teich zu erkennen sind. Problematisch können Mückenlarven werden, denn diese kommen oft in großer Anzahl vor und sind das erste Anzeichen einer Mückenplage im Garten.
Damit es nicht so weit kommt, sollten entsprechende Gegenmaßnahmen zum Einsatz kommen:
- Fische einsetzen, die sich von den Larven ernähren
- Larven mit einem sehr feinmaschigen Köcher aus dem Wasser entfernen
- Nützlinge, wie Frösche und Erdkröten, anziehen
Natürlich sind aber nicht alle Insekten im und am Gartenteich lästig oder potentiell schädlich. Das Wasser zieht auch Libellen, Wasserläufer und verschiedene Fliegenarten an. Darüber hinaus dient der Teich vielen nützlichen Insekten als Wasserquelle.
Frösche
Frösche benutzen den Gartenteich zur Ablage ihres Laichs und schützen sich im Wasser auch vor Fressfeinden. Das Quaken wird von einigen Menschen als lästig empfunden und kann an einigen Tagen im Jahr tatsächlich sehr langanhaltend ertönen und überraschend laut sein.
Diese kleine Störung sollte aber jeder in Kauf nehmen – denn Frösche sind ausgesprochen nützlich. Sie ernähren sich von Insekten und halten damit Schädlinge im Schach. Darunter beispielsweise auch Mücken und Mückenlarven.
Kröten
Auch die Kröten laichen im Teich, halten sich sonst aber lieber nur in der Umgebung des Wassers und nicht darin auf. Auf ihrem Speiseplan stehen große Mengen an Insekten und deren Larven aber auch Nacktschnecken. Wer sie im eignen Grün entdeckt, sollte sich über die Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung freuen.
Molche
Nur wer lange Zeit ruhig am Wasser sitzt und genau hinsieht, wird hin und wieder Lurche beobachten können – denn die Tiere sind scheu und schnell. Aber ebenso wie Frösche und Kröten ausgesprochen nützlich. Werden einige Exemplare bei der Teichreinigung gefunden, sollten sie daher vorsichtig in einen Eimer verbracht und so schnell wie möglich wieder in den Teich gesetzt werden.
Wasserschnecken
Einige Teichbesitzer lassen sich Wasserschnecken aus dem Fachhandel einiges an Geld kosten, dabei siedeln sich die Weichtiere bei entsprechenden Bedingungen sozusagen „von alleine“ an. In manchen Fällen werden sie auch über Wasserpflanzen oder andere Tiere eingetragen. Da sich einige Arten unter anderem von Algen ernähren, können sie im Teich gute Dienste leisten und die Wasserqualität verbessern.
Fische
Es wurden gar keine Fische in den Teich eingesetzt aber trotzdem schwimmen sie plötzlich durchs Wasser? Das ist zwar selten aber möglich. Beispielsweise dann, wenn Wasserpflanzen aus einem Teich mit Fischen übernommen werden und sich an ihnen Laich befand. Der Laich kann aber wiederum auch über andere Tiere eingetragen werden, denn Jungfische können auch dann noch schlüpfen, wenn der Laich über mehrere Stunden hinweg außerhalb des Wassers aber feucht war.
Selbstverständlich können die Fische aber auch eingesetzt werden und für viele gehören sie unbedingt zu einem Gartenteich dazu. Wer sich für diese Teichbewohner entscheidet, sollte aber auf einige Punkte achten:
Größe des Teichs
Bereits beim Anlegen des Teichs sollte klar sein, ob später Fische darin gehalten werden sollen und auf welche Art die Wahl fällt. Denn davon hängt ab, welches Wasservolumen benötigt wird und wie tief der Gartenteich für eine sichere Überwinterung ausfallen muss.
Ansprüche
Pflegeleichte Goldfische oder anspruchsvolle Kois? Von den Ansprüchen der Fisch hängt der Aufwand ab, der bei der Haltung betrieben werden muss.
Überwinterung
Mit Ausnahme der Kois können die meisten Fischarten problemlos im Gartenteich überwintert werden, solange dieser tief und groß genug ist und ein vollständiges Zufrieren verhindert wird.
Verträglichkeit
Goldfische sind friedfertig und können daher auch mit anderen friedlichen Arten, wie beispielsweise Goldorfen und Graskarpfen vergesellschaftet werden. Das trifft aber längst nicht auf alle Arten und Zuchtformen zu. Beim Fischkauf sollte daher eine ausführliche Beratung im Fachhandel erfolgen.
Muscheln
Teichmuscheln sind schwierig zu beobachten und fallen oft erst bei der Teichreinigung auf. Ihre Larven können über Fische und seltener über Pflanzen in den Gartenteich eingetragen werden. Die Larven heften sich an Fische an und leben zunächst als Parasiten. Wenn sich aus diesen Larven, den sogenannten Glochidien, adulte Muscheln entwickeln, ernähren sie sich von Kleinstlebewesen und Algen, die sie aus dem Wasser filtern. Auch sie können also zu einer guten Wasserqualität beitragen.
Vögel
Für viele Vögel sind Gartenteiche anziehende Punkte, dienen ihnen als Wasser- und Nahrungsquelle. Sie fangen Insekten und trinken aus flachen Bereichen. Größere Teiche ziehen gelegentlich auch Enten an, die nicht selten eine Runde schwimmen gehen. Aber der Besuch von Vögeln am Gartenteich ist nicht immer so friedlich und nutzbringend. Vor allem wenn Fische eingesetzt wurden, lässt ein Besuch des Grau- oder Fischreihers selten lange auf sich warten. Für junge Vögel kann der Gartenteich zudem lebensgefährlich werden. Die Tiere im Teich sollten daher ebenso geschützt werden, wie einige Tiere vor dem Teich.
Lebewesen anziehen und schützen
Viele Kleinstlebewesen und Tiere siedeln sich von ganz allein im und am Teich an und benötigen dafür keine besonderen Voraussetzungen – Wasser und einige Pflanzen reichen ihnen bereits aus. Wer aber ideale Bedingungen für eine Vielzahl an Tierarten schaffen und diese auch schützen möchte, sollte auf einige Faktoren achten:
Wassertiefe variieren
Der Teich wird am besten in Stufen angelegt, sodass sich entlang der Seiten verschiedene Absätze befinden. Das bietet unterschiedlichen Tierarten die jeweils passende Wassertiefe.
Ausstiegsmöglichkeiten einbauen
Sehr flache Uferbereiche und stabil aufeinander gestapelte Steine oder Platten sind von Vorteil für viele Tierarten. Vögel und andere Wildtiere können hier leichter trinken. In den Teich eingefallene Tiere können sich an diesen Stellen retten. Flache Uferbereiche mit entsprechendem Umfang können zudem als Vogelbad dienen.
Abwechslungsreich bepflanzen
Dichte Sumpfpflanzen, Wasserrosen mit großen Schwimmblättern und Wasserpflanzen bieten Schutz durch Versteckmöglichkeiten, Nahrung für viele Lebewesen und im Falle der Wasserpflanzen auch Sauerstoff. Sie dienen als Ablageplatz für Laich, können Schatten spenden und verbrauchen zudem Nährstoffe, was wiederum der Wasserqualität zugutekommt. Teichrand, flache Uferbereiche und der Teich selbst sollten daher abwechslungsreich bepflanzt werden. Die Menge der Pflanzen sollte aber nicht übertrieben ausfallen und auf Zuwachs ausgelegt sein.
Verstecke anbieten
Dichtwachsende und großblättrige Gewächse stellen bereits Versteckmöglichkeiten im Wasser und am Ufer dar, dabei sollte es aber nicht belassen werden. Auch zu Höhlen gestapelte Steine, Haufen aus Reisig und Laub, Stauden, Hecken und Nistkästen werden gerne angenommen. Sie bieten Schutz, ziehen verschiedene Tiere an und können sogar dekorativ zur Gestaltung eingesetzt werden.
Sonne und Schatten
Den ganzen Tag pralle Sonne oder ausschließlich Schatten tun keinem Teich gut. Besser ist es, wenn zumindest ein Teil der Wasseroberfläche leicht beschattet wird. Das verhindert, dass sich das Wasser im Sommer zu sehr aufheizt. Zudem zieht auch der Wechsel von schattigen und sonnigen Bereichen mehr Tierarten an.
Vorsicht: Netze sind gefährlich
Um den Teich vor Fischräubern wie Katzen und Reihern zu schützen, werden gelegentlich Netze über das Wasser gespannt. Leider können diese für einige Tiere tödlich sein. Vögel können sich beim Versuch zu trinken oder Insekten zu fangen darin verheddern. Gleiches gilt für Katzen, Frösche, Kröten und viele andere Tiere. Besser ist es daher, den Teichbewohner ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten und zur Abwehr von Reihern eine Attrappe aufzustellen.