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Ist Lavendel winterhart? Kältresistente Sorten und Winter-Pflege

Dekorativ, aromatisch duftend und mit beruhigender Wirkung – Lavendel darf in keinem Garten fehlen. Das beliebte Gewächs, das während der Sommerzeit unzählige Bienen anlockt, stellt ein optisches Highlight in jedem Beet dar. Da Lavendel bis zu 30 Jahre alt werden kann, sollten Hobbygärtner auch an eine Überwinterung denken, wenn sie sich das Gewächs anschaffen; mit der richtigen Sorte und optimalen Pflegemaßnahmen übersteht Lavendel erfolgreich die kalte Jahreszeit und blüht im Folgejahr zuverlässig wieder.

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Winterhart versus frostfest – Definition

Lavendel ist nicht grundsätzlich winterhart; im Gegenteil hängt eine erfolgreiche Überwinterung auch von der Sorte ab. Als winterhart bezeichneter Lavendel weist die Pflanze eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber Kältestress auf – der entsteht, wenn die Luft- und Bodentemperaturen schwanken oder Wind Reif und Dauerfrost sowie Trockenheit und Tau auftreten. Winterharter Lavendel weist folgende Eigenschaften auf:

  • benötigt dennoch etwas Schutz im Winter
  • Schutzmaßnahmen sind abhängig von der Region
  • schlecht vertragen wird eine schwankende Witterung

Als winterhart bezeichneter Lavendel ist hingegen nicht frostfest; denn dies würde bedeuten, dass das Gewächs auch stärkere Frostperioden unbeschadet übersteht.

Winterharter Klassiker: Echter Lavendel

Lavendel

Komplett winterhart ist ausschließlich der Echte Lavendel (Lavandula Angustifolia). Er gilt grundsätzlich als robusteste Sorte und ist als Klassiker in vielen deutschen Gärten zu Hause. Echter Lavendel wird bis zu 80cm hoch und verträgt Temperaturen bis zu -15°C – zumindest kurzzeitig. Das Gewächs besticht durch seine blau-violetten Blüten, die an langen Rispen hängen und sich von Juni bis August entfalten. Dass der Echte Lavendel bis in den Herbst hinein blüht, ist dabei jedoch keine Seltenheit.

Lavendel aus der Provence – nur bedingt winterhart

Ursprünglich aus der Provence stammend, wird der Lavandin auch in Deutschland immer häufiger kultiviert. Auch diese Sorte kann während der kalten Jahreszeit im Garten verbleiben, gilt aber nur als bedingt winterhart. Das Gewächs weist folgende Eigenschaften auf:

  • wird bis 90cm hoch
  • präsentiert lange Rispen
  • wächst eher buschig
  • verträgt kurzzeitig Temperaturen bis zu -10° Celsius
  • blüht von Mai/Juni bis weit in den Herbst hinein
Tipp:

Während der Echte Lavendel nur in den meisten Fällen einen Winterschutz benötigt, muss Lavandin in der kalten Jahreszeit auf jeden Fall geschützt werden.

Bedingt winterharter Schopflavendel – Lavandula Stoechas

Einen zusätzlichen Winterschutz benötigt auch der Schopflavendel, der auch als Arabischer Lavendel bezeichnet wird und eine Wuchshöhe zwischen 30 und 100cm erreicht. Besonders auffällig sind die schwarz-violetten Blüten, die sich dunkel abfärben. Die Blütenrispen bilden über dem Strauch eine dekorative Krone; die Blütezeit beginnt je nach Witterung im März. Wie Lavandin verträgt diese Sorte kurzzeitig Temperaturen bis -10° Celsius

Vorbereitung auf den Winter

Egal welche winterharte oder bedingt winterharte Sorte für die Kultivierung ausgewählt wird – in den allermeisten Fällen muss das Gewächs optimal auf den Winter vorbereitet werden. Hierzu gehört die Suche nach einem idealen Standort bereits im Sommer; besonders wohl fühlt sich der Lavendel an einem Platz, der folgende Eigenschaften aufweist:

  • sonnige Lage
  • ausreichend Wärme
  • trocken

Wenn der Lavendel während der kalten Jahreszeit im Garten bleiben soll, ist es wichtig, ihn bereits im Frühjahr zu pflanzen; dann kann die Pflanze gut anwachsen und auf diese Weise Frost und Schnee besser überstehen. Zusätzlich sollte bereits beim Aussetzen des Lavendels auf einen ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden; Reisigzweige, eine Schicht Laub oder aber eine Strohmatte über den Wurzeln schützen diesen empfindlichen Bereich im Winter. Auf diese Weise wird ein Vertrocknen der Pflanze verhindert, das aufgrund der starken Wintersonne schnell erfolgen kann.

Hinweis:

Der letzte Rückschnitt sollte im Frühsommer erfolgen; wird Lavendel zu spät zurück geschnitten, drohen Frostschäden, da die Schnittstellen austrocknen können.

Winterschutz und -pflege

Lavendel mit Schmetterling

Lavendel benötigt in unseren Breiten fast immer einen Winterschutz – abhängig auch von der Sorte und der Region, in der er kultiviert wird. Bedingt winterharte Sorten benötigen beispielsweise keinen zusätzlichen Schutz, wenn sie bereits vor einer Nische oder einer Mauer stehen. In allen anderen Fällen gelten für eine erfolgreiche Überwinterung folgende Aspekte:

  • Abdecken des Bodens mit Reisig
  • zusätzlicher Schutz mit Pflanzenvlies
  • vor allem dann, wenn der Lavendel frei in einem Beet steht
Tipp:

Lavendel kann meist besser mit einer Schneedecke umgehen als mit anhaltenden Frostperioden. Auch sind schwankende Temperaturen mit Frost, Tauwetter, Schnee und Regen schädlich.

Zur Pflege im Winter gehört das umsichtige Gießen, das jedoch nur dann erfolgen sollte, wenn der Boden durchlässig oder frostfrei ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sowohl die Pflanze als auch die Wurzel einfriert und Schaden nimmt. Wenn an warmen Tagen gegossen wird, an denen die Sonne durchkommt, sollte zudem auf eine geringe Wasserportion geachtet werden; im Winter ist Gießen mit viel Fingerspitzengefühl gefragt!

Fazit

Lavendel kann in unseren Breiten durchaus überwintert werden. Allerdings benötigen sowohl winterharte als auch bedingt winterharte Sorten meist zusätzlichen Schutz; wird dieser angebracht, kann sich der Hobbygärtner auch im Folgejahr über ein blühendes und duftendes Lavendelbeet freuen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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